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benachbarten Wadis zum 'Ariḍ zurückzubringen, nämlich: den W. elMegâza (auf Chesney's Karte „Wâdî Moyâzet"), den Feleg elGêl (bei Chesney Felej el-Ghoal"), den F. Ukma (bei Ch. F. el-Ekeme"), den Wâdî Ül') (bei Ch. W. el-Aul") u. s. w.; dafs auch der Wâdî Dawâsir dort wegfällt, ist bereits erwähnt. Der „See Salome", mit welchem man Aflâg identificirte, kann freilich bis auf Weiteres stehen bleiben, aber nur als was er ursprünglich bezeichnet war, nämlich als Durchgangspunkt der Bisa. Bei dieser Gelegenheit mag zu dem, was oben über die Bîsa gesagt worden, noch eine nicht unwichtige Angabe nachgetragen werden, welche ich seitdem über den weitern Lauf oder besser Verlauf dieses grofsen centralen Wadis gefunden habe. Im Negd liegt eine Gegend Rubâb, auch die RubâbAuen (Riâḍ er-Rubâb) genannt, ein Name, den sie nach Bekrî (Merâs. I, 458. Note 4) ihrer bethauten Weide verdankt, denn, fügt er erklärend hinzu, der Boden verliert dort niemals seine Feuchtigkeit; nach Jâķût (unter d. W.) scheinen sie den Namen von der Fülle, also von dem wuchernden Graswuchse zu haben. Bekrî sagt: „die Rubâb-Auen sind allbekannt und gehören den Benî 'Okêl; findet man die „Auen der 'Okêl" erwähnt, so sind nur sie darunter zu verstehen". Bei Jâķût heifst es: „Rubâb ist eine Landschaft im Gebiete der Benî 'Amir Bel-Hârit ibn Ka'b; nach einer anderweitigen Angabe liegen dieselben im Gebiete der Benî 'Amir, und zwar in einer Gegend, bis zu welcher der Winterstrom der Bîsa und anderer Negd-Wadis gelangt 2). Was nun die Lage dieser Gegend betrifft, so werden wir durch die Ka'b-Stämme zunächst in das östlichere Negd, und durch eine von Jâķût citirte "Dichterstelle ziemlich hoch nach Norden geführt; denn diese Stelle nennt die Rubâb-A. die Auen der No mêr ibn 'Amir. Da nun die Nomêr, wie wir oben gesehen, im Sorêf, also östlich vom Dônekân und Tesrîr ansässig waren, so wird die gesuchte Gegend, natürlich nicht innerhalb, aber in der Nähe des Sorêf liegen. Für diese Lage spricht der Umstand, dass in der genannten Dichterstelle die Gegenden Rubâb und Mațâlî 3) zusammengestellt, beide also wahrscheinlich be

Jakût mehrere sehr alte Dichterstellen, in denen A flâg die Heimath der 'Aditen genannt wird, und es scheint, dafs die Sage, welche das fabelhafte Volk 'Åd in jenen Theil des 'Ariḍ versetzt, vorislamisch ist.

1) Johne Art. Jâķût: „Ûl ist ein Thal zwischen W. el-Ġêl und Ukma; es passirt ihn die Jemâ ma-Strafse nach Mekka" (d. h. die Strafse, welche Jemâma von S. nach N. schneidet und sich bei Karjatên an die Pilgerstrasse von Başra anschliefst).

الرباب بديار بني عامر فى منتهى سيل بيشة وغيرها من الاودية في نجد (ه المطالي (ه

nachbart sind; denn das letztere, welches eine weite den Abû Bekr ibn Kilâb gehörige (also mit Bestimmtheit im Seref gelegene) Landschaft ist, wird in den Gedichten mit dem Ḥim â oder Theilen desselben zusammengenannt, kann also schwerlich anderswo, als im südlichen Himâ liegen. Hier also endigt die Bîsa ihren Lauf von „zwanzig Tagereisen". Bei den andern Wadis, welche gleichfalls den Rest ihrer Wasser bis hierher tragen, denkt man namentlich an die beiden nächst der Bisa gröfsten. Wadis der Sarawât, an den Sêl von Ranja und den Sêl von Turaba. Hiernach scheint es sich in der That zu bestätigen, dafs alle Wadis des Binnenlandes einen gemeinsamen Zug gegen 'Onêza und die Halla hin haben, und sollten die. RubâbAuen dem Tesrîr nahe liegen, so wäre es immerhin denkbar, dass sie in der Regenzeit den „Fêḍ" ihres Wassers an den Tesrîr abgeben, und (vorausgesetzt, wie wir angenommen, dafs der Sirr nicht in die Rumma mündet) durch diesen zum Persergolf schicken, wie Colonel Mari (s. C. Ritter XII, 987 f.) von den Beduinen gehört hatte, wenn auch auf einem ganz andern Wege, als Jomard, Chesney u. A. meinten.

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Ohne über das Irrthümliche jener Annahme, dafs die Bîsa, der Ird von Jemâma und Idrîsî's Aftan (oder Afnân, wozu eine neue Ausgabe dieses Geographen noch andere Varianten bringen wird) ein und derselbe Winterstrom seien '), weiter ein Wort zu verlieren wovon uns, hätten wir es thun wollen, der vorstehende Nachtrag zur Geographie der Bîsa abhalten würde, beschliefsen wir diese Mittheilungen über Jemâma mit einem Versuche, über Hagr, die alte Hauptstadt des Landes, Positiveres zu geben, als man zeither hatte.

Die Stadt Ḥagr 2) liegt 25-30 Stunden SO. von Menfûḥa, schon im Bereiche der grofsen Sandwüste zwischen 'Arid und Baḥrein, aber noch in der Nähe des Gebirgs, innerhalb einer weiten Senkung des Terrains, welche Gôf el-Jemâma „die Niederung von J." oder das Gôf des 'Ariḍ heifst und in welchem wir auch die Oase Ġêl gefunden haben ). Ferner liegt Ḥagr am vereinigten Ird und Charg. Als den Ort, wo sich diese beiden gröfsten Wadis von Jemâ ma vereinigen, kann man mit genügender Sicherheit den Gau

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3) Zwei andere Länder der Halbinsel dieses Namens sind das Gôf von 'Omân und das Gôf von Jemen; das letztere heifst auch das sabäische (Gôf Sebâ) und wir besitzen über dasselbe Nachrichten von Niebuhr.

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(Thalgrund) von Chiḍrima ') bezeichnen, welcher 2 Karawanenmärsche, also ohngefähr 14-16 St. nördlich von Hagr liegt. Diese Vereinigung findet darum so nahe am Gebirge und so nördlich statt, weil der Charg, wie auf Hamed's Skizze genau angegeben, gegen NO., der 'Irḍ aber nicht gegen O., sondern gegen S. fliefst. Bei Jâķût heifst es unter d. W.: „Der 'Irḍ, der (Haupt-) Wadi von Jemâma, kommt von Norden und fliefst nach Süden 2); er hat Saatfelder und Palmen und die Stadt liegt im untersten (d. h. südlichsten) Theile seines Thales, welches durchweg das Eigenthum der Benî Ḥanîfa ist; nur einen geringen Antheil haben die A'rag, ein Zweig des Temîm-Stammes der Benî Sa'd. Der Tag am Ird war eine Schlacht zwischen den Rebî'a und Temîm". Abû 'l-fedâ (Schier p. 79 u. 81) spricht nur vom Charg; es giebt sagt er --in Jemâma ein dörferreiches Thal, welches Charg heifst und an dessen unterster Partie die Stadt (Ḥagr el-) Jemâma liegt". Idrîsî (I, 155) spricht nur vom 'Ird, erwähnt aber unter den an ihm gelegenen Ortschaften Ḥagr nicht mehr; es war ehemals sagt er die Königsstadt, liegt aber in Trümmern; weshalb Chiḍrima 3) in unsern Tagen der Hauptort des Landes ist" 4). Unzweifelhaft haben

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Chadarim die (awei oder- الخضارم wofur man after جو خضرمة (1

mehreren) Chiḍrima's" liest. Entweder gab es also mehrere Ortschaften dieses Namens im Gau, oder dieser selbst zerfiel nach localen Merkmalen in mehrere Theile.

2) Hier folgt eine verdorbene Stelle, die sich auch mit Hilfe des Merâsid nicht emendiren läfst; doch bringt letzteres noch die bei Jâķût fehlende Angabe, dafs der Wadi 3 Tagereisen lang sei.

3) Vergl. Merâṣid (I, 357): Chiḍrima eine Ortschaft der Rebi'a, nach Einigen (in späterer Zeit) der Hauptort von Jemama"; desgl. Jâķût unter Chadârim: „Ḥagr ist die Capitale von Jem âma (Misr el-J.); nach ihm kommt Chiḍrima; es ist einen Tag und eine Nacht von Hagr entfernt". Diese Entfernung ist zu grofs angegeben.

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die

4) Dieser Umstand erzeugte bei den späteren Geographen die irrige Meinung, dafs es eine Stadt Jemâma gäbe. Wenn es nämlich hiefs, eine Tag- und Nachtreise nördlich von Hagr liege Medinat el-Jemâma „die (Haupt-) Stadt von J." (was eben Chiḍrima in der Folgezeit war), so verstand man diese Worte als Stadt Jemâma", denn man wufste ja, dafs die Hauptstadt des Landes Ḥagr war und ignorirte die Uebertragung dieses Titels auf Chiḍrima. So glaubt A bû 'lfed â an die Existenz einer Stadt Jemâma im Lande Jemâma und bemerkt daher (Schier, p. 79): „Nach dem Muśtarik ist Hagr die Stadt Jemâ ma; wäre das richtig, so müfste Ḥagr und Jemâma unter einen Längen- und Breitengrad gestellt werden". Die Hauptursachen solcher Verwirrungen sind aber Ausdrucksweisen wie die folgende (Iṣṭachri, Möller p. 10): „Mit Ausnahme von Mekka und Medina ist Jemâ ma die gröfste Stadt in Higâz (d. h. in der Nordhälfte der Halbinsel); Wâdî el-Korå kommt ihr an Gröfse nahe". Dergleichen Stellen haben denn auch irre geleitet, vergl. C. Ritter XII, 602.

diese späteren Compilatoren die beiden Wadis nicht mehr auseinander gehalten. Nasr sagt bei Jâkût: „Der Ird von Jemâma ist ein doppelter; einer (der von Menfûḥa) heifst 'Ird des Semâm') und man füllt mit ihm die Cisternen der Ortschaften; der andere ist (der Charg und heifst) der 'Ird von Hagr. Sie vereinigen sich unterhalb Chiḍrima und bilden einen weiten Thalgrund (Kâ'), welcher die Sandflächen durchbricht 2).

Bei Ḥagr bildet der Wadi einen Gau, der, wie es scheint, der gröfste des Landes ist; innerhalb desselben liegt die Stadt und von ihm hat sie den Namen ). Von der Gau- Formation sprachen wir bereits unter Kaşîm, welches, gleichfalls eine schiefe Sandfläche wie das östliche Jemâma, deren viele hat; aber Jemâma ist die wahre Heimath derselben. Die Geographen definiren den Gau als ein durch Auswaschung des Terrains gebildetes Kesselthal, wenn dieses Terrain Sand ist; nach Abû Ziâd erreicht er häufig die Weite einer Farasange, ja einer, der Gau von Berda'a ) an der Grenze von Jemâma, hat eine noch weit gröfsere Ausdehnung; andere von Bedeutung sind, aufser dem G. von Chiḍrima, der G. von Gurâda ') und der G. von Suêķa ) (beim Şammân). Zwar fehlt uns die exacte Vorstellung von einer solchen Terrainvertiefung, aber man darf annehmen, dass die Ränder eines Kessels in der Flugsandebene keine steilabfallenden Wände bilden; für diese Anschauung spricht, dafs die Umgebungen von Hagr, d. h. die im Gau liegenden Gärten, Saatfelder und Dörfer der Stadt, Sufûḥ ) „die Gehänge" heifsen. Der

1) pla wohl eine der höchsten Partien des centralen ́Âriḍ, woher der ‘Irḍ kommt; zwei Spitzen desselben hiefsen Ibnê Šemám „die beiden Söhne des Ś."

2) Hier folgt noch eine kurze geographische Notiz, die sich nur durch Vergleichung mit einer HS. des Nasr selber emendiren lässt.

3) (Medînat el-) Ḥagr „die Stadt des Kessels". Hagr ist jede Oertlichkeit, die eine Sache verbergend oder schützend umgiebt. So hiefs die Capitale Jemâ ma's auch die Stadt des Gau, und wenn wir lesen, Gau sei der Name des ganzen Landes gewesen, so konnte dieses nur als Land der Stadt im Gau, als das Land, welches vom Gau aus regiert wurde, so heifsen.

جو برذعة (ه

5) > Jāķût: „Gurâda ist der Eigenname einer Sandgegend im höheren Theile der (östlichen) Wüste von Jemâma“. Gurada ist also wohl eine Partie vom Gurâd; dieses aber ist die Bezeichnung für einen grofsen Theil dieser östlichen Sandwüste, genauer für die Strecke zwischen Merrût (9) und Hâil (J). Auch scheint Gurâd von 'Arad (l) ein Name der gesammten Dahanâ zwischen 'Ariḍ und Baḥrein gewesen zu sein.

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6) Benannt nach einem dortigen sehr hohen Pik, welcher Suêka () Schenkel" heifst.

السفوح (7

Lauf des Ird wird noch innerhalb des Gôf von Jemâma endigen, wahrscheinlich südlich von Hagr in Sümpfen, die während des Sommers vertrocknen. Wie Syrien eine Ortschaft hatte, welche im Alterthume das Land mit Pfeilen versorgte, nämlich Neśśâbîa an den Sümpfen des Barad â, so hatte auch die Halbinsel eine, nämlich Belâd'); es lag in der Nachbarschaft von Hagr, wahrscheinlich an jenen Sümpfen des 'Ird, deren Rohr sich besonders für die Pfeilfabrikation eignen mochte.

Von der Stadt selbst heifst es bei Jâkût: Hagr ist die Hauptstadt von Jemâma (Medînat el-J.) die Metropole (Umm) der Ortschaften des Landes und die Residenz des Statthalters; sie gehörte ursprünglich den Beni Hanîfa, hat aber (seit der Katastrophe im Jahre 13 der Higra), wie Kûfa und Basra, eine gemischte Bevölkerung, von der alle zu Einem Stamme Gehörigen ihr abgesondertes Quartier bewohnen, doch machen die Benî 'Obêd vom Volke der Ḥanîfa fortwährend die Mehrzahl der Einwohner aus“. Darauf be-richtet er (theils unter Ḥagr, theils unter Jemâma) von der Geschichte des Landes und der Stadt, deren älteste Partie freilich nur aus Sagen besteht, an denen die eingewebten alten Gedichte vielleicht das Werthvollste sind. Tasm und Gedîs waren die Ureinwohner Jemâma's, welches damals (das Land von) Gau und Kirja hiefs 2). Eine Revolution, zu welcher die Gewaltthätigkeit eines Fürsten Anlafs gegeben, zog eine himjaritische Invasion in das Land, durch welche dasselbe verwüstet und Hagr zur Ruine wurde. Dies blieb die Stadt bis zur Einwanderung der Benî Ḥanîfa unter Obêd ibn Ta laba, welche von dem mit Palmen bedeckten, aber menschenleeren Gau von Hagr so entzückt wurden, dafs sie sich in ihm wieder ansiedelten. Bei Beginn des Islâm waren die Hanîfa die Herren und die Hauptbevölkerung des centralen Jemâma's, aber im Jahre 13 der Higra wurden sie von einem Schlage getroffen, welcher furchtbarer war, als derjenige, welcher im Jahre 1818 die Bewohner dieses Landes traf. Vier Jahre vorher hatten sie, dem allgemeinen Zuge folgend, durch eine Deputation von Notabeln dem Propheten in Mekka gehuldigt, aber, der Tributpflichtigkeit sich schämend, waren sie unter ihrem Stammfürsten Musêlima, dem Führer

1) vergl. Jâķût unter d. W.

2) So dals (Hagr die Stadt im) Gau und das schon oben erwähnte Kirja im südlichen 'Âriḍ vielleicht die beiden Hauptstädte der Tasm und Gedîs gewesen wären. Man hält diese beiden Stämme für fabelhafte Völker, aber ohne Grund; die letzteren sind vielleicht selber die Iolvoirai des Ptolemaeus (Wilb. p. 406), welches Wort dann aus Tedvoitaι verdorben wäre, denn und 4 verwechseln die HSS. häufig mit I und A.

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