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Diese Orontschenen nomadisiren an den Zuflüssen des rechten Ufers des Amur, von Strjälotschnoi Karaul bis zur Albasicha, dann an diesem Fluss bis zu seiner Mündung, gehen aber nicht in das Innere des Landes, welches von Mantschuren bewohnt ist, entfernen sich vom Amur auch nicht auf dessen linkes Ufer. Sie lebten ursprünglich im Bezirk von Jakutsk, zogen aber vor dreifsig Sommern freiwillig an den Amur, gingen über den Flufs, und drängten von den Zuflüssen seines rechten Ufers und auch von der Albasicha her die hier lebenden und chinesischer Herrschaft unterworfenen Manegren stromabwärts, welche übrigens auch jetzt noch im Frühlinge und am Anfange des Sommers ihre Pferde am Flusse Niwer oder unterhalb der Mündung der Albasicha zurücklassen und auf Kähnen den Amur aufwärts bis zu den Flüssen Ignaschina und Sester des Fischfangs wegen fahren, den sie gegenüber den Mündungen der Flüsse Ignaschina und Monastyrskaja mit günstigstem Erfolge betreiben. Bei den Mündungen dieser Flüsse sind im Walde noch die Furchen der Ackerfelder bemerkbar, die von den Russen zur Zeit ihrer Herrschaft in Albasin urbar gemacht sind. Selbst die Namen und diese Spuren von Ackerfeldern beweisen, dafs die Russen hinter Albasin Ansiedelungen hatten; aber die barbarischen Kriegsgebräuche jener Zeit haben sie zerstört. Das Nomadisiren der Manegren am Amur aufwärts geschieht noch aufserdem zu dem Zweck, dass alljährlich, um die Mitte des Monats Juni, auf diesem Flusse die Bogdoi oder chinesischen Grenzbeamten nach Gorbiza kommen, welche aufser Proviant auch für eigne Rechnung viel Waaren nehmen und sie auf grosse hohe Kähne laden. Diese Kähne müssen die Manegren als eine Art Frohndienst mit Ziehgurten unentgeltlich stromaufwärts schleppen. Bei dieser Arbeit tritt recht der despotische Sinn der Chinesen hervor, da sie die Manegren mehrmals am Tage erbarmungslos schlagen. Dadurch werden die letztern gegen Jedermann viel gehorsamer, als die Orontschenen, so dass, wenn ein Reisender hier zufällig irgend einer Hilfe bedürfen sollte, er sich mit viel mehr Sicherheit an einen Manegren wendet, als an einen russischen Orontschenen, welcher letztere aus Faulheit stets auszuweichen sucht oder sich bei solchen Fällen durch Unwissenheit entschuldigt.

Der zweite Stamm der Amurischen Orontschenen ist der Ninagai'sche, der aus dem Kreise Jakutsk hierher gewandert ist und jetzt unter dem Sotnia-Befehlshaber in Gorbiza steht, dem er jährlich einen Jassak von 12 Eichhornfellen oder 1 R. 71 Kop. Silber pro Kopf entrichtet. Er zählt 68 Personen männlichen, 66 weiblichen Geschlechts, darunter 27 Tributpflichtige. Er nomadisirt an den Zuflüssen des linken Ufers des Amur, von Ust Strjälotschnoi Karaul bis zum Flufs Niwer (unterhalb Kutomanda), von wo sich an dem Gebirge aufwärts bis zum linken Quellflufs des Oldoi die Grenze hinzieht, welche im Osten seine Gebiete und Jagdbezirke von den Gebieten der Manegren scheidet.

Auf dem ganzen von den Orontschenen eingenommenen Gebiet sind die wichtigsten Zuflüsse des Amur auf dem linken Ufer der Amasar und der Oldoi; die Bäche, die sich in sie ergiefsen, sind nicht grofs und haben manegrische oder orontschenische Namen. Nur an der Quelle des Oldoi heifst einer seiner Zuflüsse von der linken Seite der Bach Simowji, „die Winterplätze“, von dem die Orontschenen erzählen, dafs sich an seiner Mündung, wo jetzt ein Lärchenwald existirt, vor sehr langer Zeit russische Winterhäuser befanden, nicht etwa die der Pelz

jäger, weil die Russen hierher nicht auf die Jagd gehen; sondern irgend welcher anderer Russen. Diese Erzählung und der Name des Baches erinnern an den hier gewesenen Weg, der von Jakutsk nach Albasin ging und auf dem diese Winterhäuser als ein Zufluchtsort bei Unwetter dienten, oder auch als Stationspunkte für die Russen, weil sich für diejenigen, die zu Pferde reisen, hier gute Weideplätze finden.

Religion. Die Eingebornen des Schologon'schen und Ninagai'schen Stammes sind sämmtlich Christen, aber bei jeder Gelegenheit verfallen sie in das Schamanenthum, fast an jedem Abend. Diese gewöhnliche Ceremonie habe ich dreimal gesehen. Im ersten Falle setzte der Schamane die Orontschenen dadurch aufserordentlich in Erstaunen, dass er ein vierzigjähriges Weib aus einem lethargischen Schlafe erweckte; dabei schrie er sehr viel und schüttelte das schlafende Weib unbarmherzig. Von den Worten, die er ausstiefs, wiederholte er am hãufigsten folgende: amnidu, aja aja-kokendu, „die Seele ist sehr weit weggegangen.* Wenn kein schamanischer Gebrauch verrichtet wird, tanzen die Orontschenen Abends auf einem ebenen Platze bei Gesang, der grofsentheils aus zwei- oder dreisilbigen Worten besteht, z. B. aja-aja; ija-ija; eda-eda; che-e-chege; eo-ochogo u. a. Diese Tänze werden bis Mitternacht fortgesetzt, und es nehmen an ihnen, Hand in Hand, sowohl die Kinder wie ihre Väter und Mütter Theil, indem alle paarweise in einen einzigen Kreis sich vereinigen.

Klima. Das Klima am Amur bis zum Oldoi und an diesem Flusse ist das sibirische, da hier eben so wie im Transbaikalischen Gebiet zur Zeit des Herbstes, des Frühlings und des Sommers Reif vorkommt. Ich selbst habe gesehen, dafs 50 Werst vom Amur, am Flusse Oldoi, oberhalb der Steppe Pankannir, in der Nacht vom 16. Juni ein solcher Reif stattfand, dafs in Folge desselben die Nadeln der auf den morastigen Stellen wachsenden Lärchenbäume gelb wurden. Dieser Reif wurde für die Lärchenbäume hauptsächlich deshalb gefährlich, weil die jungen Samen, von denen das Eichhörnchen im Herbst sich nährt, in den Zapfen erfroren; deshalb fing man die Eichhörnchen im Herbst dicht an den Ufern des Amur und auf seinen Inseln und überhaupt da, wo viel prunus padus wuchs. Auf dem nördlichen Abhange des Jablonnoi Chrebet ist das Klima noch rauher, so dafs hier die Himbeeren und Elsbeeren (rubus chamaemorus und prunus padus) erst Anfangs Juli blühen, und die Rauschbeeren (golubiza) nicht viel früher.

Der nördliche Abhang des Jablonnoi Chrebet und die Nebenflüsse der Niuksha, des Tungir und der Olekma sind ganz menschenleer, obgleich man versichert, dafs Orontschenen aus dem Kreise Jakutsk hier nomadisiren; aber ihre Zahl ist so unbedeutend, dafs ich ein Gebiet von ungefähr 400 Werst durchreiste und nur fünf Jurten fand, auch durch Erkundigungen nur noch von fünf ähnlichen Jurten erfahren konnte; folglich befinden sich auf einem so ausgedehnten Gebiete nur zehn Jurten. Dafür kommen in diese entlegenen Einöden seit alten Zeiten jeden Herbst von den Ufern der Ingoda und Schilka Kosaken und tributpflichtige Eingeborene aus dem Bezirk des Fürsten Gantimur, so dafs diese wildreichen Gegenden seit alter Zeit ihr eigenthümliches Jagdrevier geworden sind. Sie erstrekken sich an der Niuksha bis zur Mündung des Bolgikta, und an der Olekma bis zum Balyktak, der an seiner Quelle nicht weit von der Bolgikta entfernt ist.

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Die Insel Pitcairn.

Wir erlauben uns, die Leser der Zeitschrift auf die anziehende kleine Schrift aufmerksam zu machen, welche Herr Director C. E. Meinicke in Prenzlau unter dem Titel: „Die Insel Pitcairn. Von Carl E. Meinicke, Director des Königl. Gymnasiums zu Prenzlau. Prenzlau 1858" herausgegeben hat. Sie liefert eine mit Wärme geschriebene, kritische Darstellung der merkwürdigen Schicksale der auf diesem entlegenen Gebirgseilande entstandenen Colonie, von der ersten Ankunft eines Theiles der meuterischen Matrosen des Schiffes Bounty mit 12 tahitischen Frauen und 6 tahitischen Männern im Jahre 1790, bis zur Uebersiedelung der von diesen Leuten und einigen späteren Ankömmlingen entsprossenen Generation nach der Insel Norfolk im Jahre 1856. Die Entwickelung der merkwürdigen Thatsache, dafs sich die Spröfslinge einer blutbefleckten und grofsentheils rohen Bande, unter der Einwirkung des seine Gefährten überlebenden Adams, eines ungebildeten Matrosen, der sich in seinem Alter sittlich und religiös zusammenfasste, zu einer friedlichen, durch grofse Sittenreinheit eben so ausgezeichneten, wie durch schlichte Einfachheit und Redlichkeit anziehenden Gemeinde heranbildeten, ist von dem Verfasser so trefflich und lebendig geschildert worden, dafs wir uns einen Auszug aus der gerundeten und in sich geschlossenen Darstellung, dessen die leicht zugängliche Schrift auch nicht bedarf, versagen müssen. Die Uebersiedelung nach Norfolk erfolgte, weil die Insel Pitcairn, die übrigens nicht einmal eine halbe deutsche Meile lang ist, auf ihrem gebirgigen Boden kaum 300 Morgen anbaufähigen Landes besitzt, die für die inzwischen auf 194 Seelen herangewachsene Colonie bald nicht mehr ausgereicht hätten, und weil sich die Bewohner bei dem absoluten Mangel an Quellen und Bächen auf die Benutzung des in natürlichen und künstlichen Höhlungen sich ansammelnden Regenwassers verwiesen sahen, das nicht überall gut ist und auch mit der fortschreitenden Ausrottung der Wälder immer spärlicher wird. Die Insel Norfolk, der neue Wohnsitz dieser von englischen Vätern und tahitischen Müttern entsprossenen Bevölkerung, ist viel gröfser, durchweg culturfähig, fruchtbar, wohlbewässert, und erfreut sich derselben Abgeschiedenheit und nicht leichten Zugänglichkeit, die sich für die sittliche Entwickelung der Colonie auf Pitcairn als so heilsam erwiesen haben. Die englische Regierung hat die auf Norfolk begründete Verbrecher - Colonie, die sich aus den gefährlichsten Subjecten von Neu-Süd - Wales rekrutirte, aufgehoben, und die hier errichteten soliden Gebäude, die Felder und Heerden, nebst Lebensmitteln für sechs Monate den Pitcairn - Ansiedlern überwiesen, die im Juni 1856 von Capt. Mathers ihrer neuen Heimath zugeführt wurden. Die Insel Pitcairn ist seitdem unbewohnt und wird schwerlich neue Ansiedler anlocken.

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Commodore Paulding's Bericht über die Ausführbarkeit eines Panamá - Canals.

Im verflossenen Jahre erhielt Commodore Paulding von der Regierung der Vereinigten Staaten den Auftrag, Untersuchungen über die Möglichkeit einer Durchstechung des Isthmus von Panamá auszuführen. Er hat sich dieses Auftrages im August entledigt und der in Washington erscheinende National IntelliZeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. IV.

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gencer veröffentlicht Paulding's Bericht an das Marine- Ministerium mit der hoffnungserregenden Einleitung, dafs wohl selten in ein so kurzes Actenstück eine solche Fülle lehrreichen und werthvollen Materials zusammengedrängt sei. Kurz ist der Bericht, das springt in die Augen; aber wir bedauern, es sagen zu müssen, auch so inhaltleer, dafs der Leser nicht die allerentfernteste Idee davon erhält, wie Comm. Paulding einen Panamá - Canal sich ausgeführt denkt. Heben wir die zuversichtliche Behauptung hervor, dafs die Ausführung eines Canals von 200 Fufs Breite und 30 Fufs Tiefe auf der Route der Eisenbahn mit keiner erheblichen Schwierigkeit zu kämpfen hat, und dafs er von den Flüssen Chagres und Obispo gespeist werden könne; ferner die bekannte Thatsache, dafs die Bay von Panamá ganz flach ist, und der Canal demgemäfs eine weite Strecke in die See hineingeführt werden müfste, dafs eine ähnliche Arbeit auch in der Bucht von Aspinwall ausgeführt werden müsste, so haben wir nahezu das gesammte thatsächliche Material, welches der Bericht enthält, zusammengestellt. Mehr war in der That nicht zu erwarten, wenn es wahr ist, was wir in einem amerikanischen Blatt gelesen zu haben uns erinnern, dafs Comm. Paulding die Untersuchung des Terrains auf einer Eisenbahnfahrt ausgeführt hat, freilich nicht mit dem gewöhnlichen Zuge, mit dem man den Isthmus in 6 Stunden durchschneidet, sondern behufs gröfserer Gründlichkeit mit einem Extrazuge, der die doppelte Zeit auf diese Fahrt verwendete!

Von wirklichem Werth sind aber ein paar Zeilen, die der Erbauer der Panamá - Bahn, Colonel Totten, dem Bericht beigefügt hat. Sie verstatten einen Einblick in die Natur des Canalprojects, welches dieser mit dem Terrain sehr bekannte Mann für ausführbar hält, und wir müssen leider sagen, dafs es weder frei von Bedenken noch an sich sehr empfehlungswerth ist. Wir theilen Totten's Notiz hier mit und begleiten sie mit einigen erläuternden Bemerkungen.

„Länge von Küste zu Küste 45 Miles. Länge von 5 Faden Wasser in Navy Bay am Atlantischen Meere bis 3 Faden Wasser in der Panamá Bay am Stillen Ocean 48 Miles. Breite des Canals am Boden 150 Fufs, im Wasserspiegel 270 Fufs; Tiefe 31 Fufs. Länge der Schleusenkammern im Lichten 400 Fufs, Breite derselben 90 Fufs. Höhe des Scheitelbeckens 150 Fufs über mittlerer Fluthhöhe der beiden Meere. Länge des Durchstichs durch die Wasserscheide 4 Miles; tiefster Einschnitt bei diesem Durchstich 136 Fufs, mittlere Tiefe der Excavation bei demselben 49 Fufs. Der Flufs Chagres liefert zu allen Jahreszeiten eine hinlängliche Wassermenge zur Speisung des Canals. Das Scheitelbecken wird gespeist durch ein Rinnsal von 24 Miles Länge, welches vom Chagres 21 Miles oberhalb Cruces, wo das Niveau des Flusses 185 Fufs über dem mittlern Wasserstande beider Meere und 35 Fufs über dem Niveau des Scheitelbeckens liegt, ! abgeleitet wird. Die Kosten dieses Canals werden mit Einschluss der Verbesserungen an beiden Häfen 80 Millionen Dollars nicht überschreiten."

Es handelt sich hier also um einen Schleusencanal ohne Tunnel. Da das Scheitelbecken 150 Fufs hoch liegen soll, werden nicht weniger als 30 Schleusen erforderlich sein, über deren Vertheilung Nichts bemerkt wird; sie werden sich namentlich auf dem südlichen Abhange hart an einander drängen müssen. Schon die Schleusenzahl allein wirkt abschreckend; dafs aber das Scheitelbecken vom Flusse Chagres aus während des ganzen Jahres mit Wasser versehen werden

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könne, ist eine Behauptung, die sehr eines Beweises bedarf. Unseres Wissens hat noch kein wissenschaftlich gebildeter Europäer den Chagres 21 Miles oberhalb Cruces gesehen, und wenn Col. Totten das Niveau des Flusses an dieser Stelle auf 185 Fufs angiebt, so beruht die Angabe vermuthlich auf blofser Schätzung; wir wissen, dafs nach Lloyds Beobachtungen das Niveau des Chagres 19 Miles oberhalb Cruces 152 Fufs beträgt und müssen es für durchaus zweifelhaft halten, dafs dieser Flufs noch etwas weiter aufwärts, also in seinem Quellgebiet, die zur Speisung eines Schleusencanals von den oben angegebenen Dimensionen erforforderliche Wassermasse zu liefern im Stande ist. Aufserdem tritt in Totten's Project die Unzulänglichkeit der Häfen, namentlich der Bay von Panamá, recht deutlich hervor: der Canal soll im Ganzen 3 Miles weit in die See geführt wer den, von denen etwa Miles auf die Bucht von Aspinwall, 2 Miles auf die von Panamá fallen werden; und so weit in die See fortgesetzte Baggerarbeiten führen hier doch nur zu einer Meerestiefe von 3 Faden, während Totten dem Canal selbst eine Tiefe von 31 Fufs geben will! Unter solchen Umständen glau. ben wir, das Ergebnifs dieser letzten Untersuchungen als ein dem Project des Panamá - Canals ungünstiges bezeichnen zu müssen, bedauern aber sehr, dafs Colonel Totten seine Ansichten über einige wichtige Punkte, namentlich über das zur Speisung des Scheitelbeckens erforderliche Wasser-Volumen und die Herbeischaffung desselben unter Berücksichtigung des in dieser Breite sehr starken Verdunstungsprocesses, nicht ausführlicher auseinander gesetzt hat. Sie werden sicherlich zum Theil auf Beobachtungen beruhen, zu denen ihn sein längerer Aufenthalt auf dem Isthmus in den Stand gesetzt hat, und deshalb ohne Frage viel Lehrreiches enthalten.

Valparaiso.

(Aus einem Schreiben d. d. Valparaiso 15. März 1858.)

Je länger ich hier bin, desto weniger begreife ich, weshalb man diese Stadt, das Thal des Paradieses" genannt hat. Denn erstens liegt sie gar nicht in einem Thale, sondern auf einem schmalen, von Felsen eingeschlossenen Strande, der zwischen die Bay und die Felsen eingekeilt ist; und zweitens ist sie kein Paradies, sondern ein vegetationsloser, von nackten Bergen umgebener Küstenstrich. Der Hafen ist weit und selbst für Linienschiffe tief genug; regelmässig stationiren hier einige englische und französische Kriegsschiffe. Er ist auch ziemlich gut geschützt, ausgenommen gegen Nordwestwinde, die namentlich während des Winters mit grofser Heftigkeit wehen und die Schiffe oft gegen einander und auf den Strand treiben. Die Stadt zieht sich längs des innern Theiles der Bay von West nach Ost in zwei bis vier Strafsen Breite hin; die Strafsen sind zuweilen aus den dahinterliegenden Felsen gesprengt, die Häuser der besonders im Winter häufigen Erdbeben wegen leicht und wackelig gebaut. Am Westende der Stadt liegen die grofsen Douane - Gebäude, über ihnen auf dem Felsen das Castillo, ebenfalls ein ganz unbedeutendes Bauwerk, davor ein Dutzend Kanonen, die den Hafen beherrschen. Am Nordostende schliefst die Stadt mit dem Bahnhofsgebäude; die Eisenbahn selbst, welche die Stadt mit Santiago verbinden soll, ist erst zu einem Drittel fertig, bis Quillota, etwa 7 deutsche Meilen weit.

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