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ausgedehnt. Doch kamen wir noch an einigen Viehzucht-Etablissements vorüber.

Am 25. October erreichten wir Las Tablas, ein Dorf am Orinoco, von 40 bis 50 Lehmhäusern, die zum Theil mit Ziegeln, zum Theil mit Stroh gedeckt waren. Wir wurden von Herrn Behrens sehr freundlich aufgenommen, dessen Haus die bedeutendste Handelsfirma der Provinz ist. Die Entfernung von Tupuquen nach Las Tablas schätzten wir auf 150 Miles; es giebt aber auch einen kürzeren Weg über Pastora. Las Tablas ist kein Eingangshafen; seine Bedeutung liegt nur darin, dafs von hier viel Vieh verschifft wird; und da es der Punkt am Orinoco ist, der Upata zunächst liegt, gehen alle nach dieser Stadt bestimmte Waaren durch Las Tablas.

Am 26. October reisten wir in einem gemietheten Corial nach Barrancas und erreichten diesen Platz nach zwölfstündiger anstrengender Ruderfahrt in einem offenen Boot. Wir blieben hier nur einen Tag, da Mr. Burnett uns freundschaftlichst anbot, den Loyal — ein Schiff, welches Vieh nach Cayenne führte, zur Fahrt bis Point Barima zu benutzen, wo der Pheasant auf uns wartete. Barrancas liegt am linken Ufer des Orinoco, dessen Wasserstand hier zwischen Juli und December um fast 40 Fufs differirt. Die Stadt ist von Lagunen umgeben, welche mit dem Flusse zusammenhängen; diese trockneten jetzt aus und die Einwohner litten stark an Fiebern. Da bis jetzt kein einziges Mitglied unserer Expedition auch nur einen Tag krank gewesen war, so müssen wir annehmen, dass hier der Keim zu dem Fieber gelegt wurde, welches bei unserem tiefbetrauerten Collegen, Dr. Blair, einen so unglücklichen Ausgang nahm. Wir selbst und unsere Diener wurden vom Fieber ergriffen, und litten viel während unserer dreitägigen Fahrt auf dem Orinoco von Barrancas abwärts bis zur Mündung des Barima. Nur Dr. Blair war frei von einem Anfalle geblieben. Am Morgen des 31. October erreichten wir den Pheasant, der vor Point Barima lag, und waren Alle hocherfreut, dafs wir glücklich angelangt waren. Er ist ein nettes Schiff und für seine Gröfse aufserordentlich bequem. Abends benutzten wir die Ebbe, um abzusegeln, und befanden uns am folgenden Morgen, Sonntag den 1. November, vor der Mündung des Waini. Um 10 Uhr hatte Dr. Blair einen Anfall, wie er glaubte, von Lungen-Congestion, und liefs sich zur Ader; der Anfall kehrte zweimal wieder, jedesmal schlug er wieder eine Ader; es trat grofse Erschöpfung ein und hielt an bis zu unserer Ankunft in Georgetown, 4 Uhr am 5. November; wir waren gerade 10 Wochen abwesend gewesen. Der unglückliche Ausgang seiner Krankheit ist noch in zu frischem und zu traurigem Angedenken, als dafs wir uns darüber verbreiten sollten. Das aber dürfen wir hier wohl bemerken,

dafs unser verstorbener College die Seele der Unternehmung war; sein scharfer klarer Verstand, sein eindringender und aufmerksamer Geist befähigte ihn, schnell zu richtigen Resultaten zu gelangen. Ihn frappirten die hervorragenden physischen Hilfsquellen des Landes am obern Cuyuni, die prachtvolle Scenerie und das herrliche Klima; obgleich wir 10 Tage lang diesen Strom aufwärts ruderten, war die Landschaft doch so mannigfaltig, dafs wir jeder Tagereise mit Vergnügen entgegensahen. Bei den Gräbereien zu Caratal wurde Dr. Blair von Kranken umlagert, die seine Hilfe verlangten; er gewährte sie überall und umsonst. Unser geringer Vorrath von Medicamenten schwand schnell dahin, und es ist sehr möglich, dass wenn er nicht die letzte Dosis Chinin einem Kranken in Barrancas gegeben hätte, sein eignes so werthvolles Leben hätte gerettet werden können.

Wir können diesen Bericht nicht schliefsen, ohne die indianische Bevölkerung zu erwähnen, welche das Land zwischen den Flüssen Pomeroon und Amacuru, dem atlantischen Ocean und dem Cuyuni bewohnt. Mr. M'Clintock, ein zuverlässiger Gewährsmann, da er vor einigen Jahren einen Census der indianischen Bevölkerung veranstaltet hat, schätzt ihre Zahl auf ungefähr 2500 Seelen. Während unserer Expedition hatten wir zu verschiedenen Zeiten 30 bis 40 Indianer von fünf verschiedenen Stämmen bei uns. Wir fanden sie während der acht Wochen, in denen wir mit ihnen zu thun hatten, durchweg zuverlässig und ehrlich; nicht die unbedeutendste Sache kam uns abhanden. Sie waren thätig und gutwillig, hinsichtlich der Nahrung leicht zufrieden zu stellen, und es freut uns, unsere unbedingte Zufriedenheit mit ihrer Aufführung aussprechen zu können. Uebrigens darf man nicht vergessen, dafs sie unter der Aufsicht des Herrn M'Clintock standen, der eine Reihe von Jahren hindurch Superintendent der Wasserstrafsen am Pomeroon und in den benachbarten Districten gewesen ist. Das unbegrenzte Vertrauen, welches die indianische Bevölkerung gegen diesen Mann hegt, legt für beide Theile ein günstiges Zeugnifs ab; ohne Zweifel beruht dasselbe auf vieljährigen Erfahrungen aus der Zeit, während deren Herr M'Clintock ihr Protector gewesen ist. Wir wollen für den Fall, dass, wie wir vorher andeuteten, eine Strafse nach den Savannen in der Nähe des Curumu angelegt werden sollte, noch hinzufügen, dass eine grofse Anzahl von Arbeitern, die im Roden geübt sind, unter den Indianerstämmen am Waini und seinen Zuflüssen leicht zusammengebracht werden kann, die auch für den Wegebau vollkommen geeignet sind.

Nachdem das Obige geschrieben ist, erhalten wir von Herrn M'Clintock eine Mittheilung, welcher wir entnehmen, dafs die Indianer, die wir bei der Grubenarbeit beschäftigt verlassen hatten, am 17. October

auf die Graja oder Goldschicht gestofsen waren; sie hatten eben zu waschen angefangen und aus den ersten Wiegen einige Partikelchen Gold gewonnen, als in der folgenden Nacht ein Gewitter mit heftigem Regen eintrat, welcher den Schacht zur Hälfte mit Wasser anfüllte. Mr. M'Clintock blieb bis zum 20sten in Caratal, wo er, da die Regengüsse heftig und anhaltend blieben und die unter seiner Leitung stehenden Indianer fast insgesammt krank waren, es für nothwendig hielt, das Unternehmen aufzugeben. Am 20. October trat er seine Rückreise nach dem Pomeroon an. Der Yuruari war um 16 bis 20 Fufs gestiegen; Fälle, Felsen, Stromschnellen waren sämmtlich verschwunden; von der reissenden Strömung stromabwärts getragen, legte M'Clintock einen Weg, der uns bei der Bergfahrt acht Tage aufgehalten hatte, in vier Tagen zurück. Wie es scheint, hatten die „Nord-Regen", wie die Spanier sie nennen, begonnen, die oft bis Ende December anhalten. Mr. M'Clintock erreichte von Tupuquen aus den Pomeroon in 22 Tagen, wir brauchten 45 Tage dazu. Es ist erfreulich zu erfahren, dafs unter den Indianern kein Todesfall eingetreten ist, obgleich alle mehr oder weniger vom Fieber zu leiden hatten.

XV.

Die Mineralien Grönlands und ihre Fundorte.

Nach H. Rink von A. v. Etzel.

I. Nord-Grönland ').

1) District Godhavn. Die Insel Disko besteht der Hauptsache nach aus sogenannten Trappgebirgen. Trapp ist eine ältere vulkanische Gebirgsart, die an vielen Stellen noch grofse Aehnlichkeit mit dem Aussehen der Lava zeigt, schlackig und mit Blasen und Löchern erfüllt ist. Besonders in diesen Blasen und Löchern zeigen sich merkwürdige, gröfsestentheils krystallisirte Mineralien, sogenannte Zeolithe. Der Trapp bildet grofse horizontale Schichten, was man deutlich an den Abhängen oder den scharf abgeschnittenen Seitenwänden erkennt; es scheint jede derselben aus einem Strome entstanden, der sich über die darunterliegende ausgebreitet hat und zusammen erreichen sie eine Dicke von 2 bis 3000 Fufs, jede einzelne mifst 60 bis 100 Fufs. An

1) Vergl. die Karte von Nord-Grönland, Taf. I zum zweiten Bande (1854) dieser Zeitschrift.

vielen Stellen und besonders bei Godhavn ist es deutlich zu sehen, dass diese Trappmasse auf einer Grundlage der älteren Gebirgsarten, die über den gröfsesten Theil von Grönland ausgebreitet sind, nämlich Granit und Gneis, ruht; denn dieselben kommen hier und dort unter dem Fulse der Trappgebirge vor und bilden das niedere Vorland, wie z. B. die Halbinsel, worauf die Colonie Godhavn liegt. Diese Gneisschichten oder der Schichten bildende Granit der Halbinsel Godhavn gleichen den gewöhnlichsten Gebirgsarten, aus denen der gröfseste Theil der grönländischen Felsen besteht. Der Gneis besteht aus Quarz, Feldspath, Glimmer und Hornblende, welche Mineralien in den verschiedenen Schichten in verschiedenartigem Mengeverhältnifs gemischt sind, so dass bald das eine, bald das andere das vorherrschende ist, oder dafs auch einzelne Schichten so gut wie ganz aus einem einzigen dieser Minerale bestehen, wie besonders die glimmerreiche Schicht oder ⚫der Glimmerschiefer, die hornblendereiche oder der Hornblendeschiefer, die Quarzschichten u. s. w. Gänge oder Adern, die meist aus Feldspath bestehen, durchkreuzen die Schichten in verschiedenen Richtungen. In der Gegend von Lyngmarken, wo die Quellen entspringen, findet man Trapptuff mit eingeschlossenen Bruchstücken von Gneis: dort ruht der Trapp auf einer Gneis-Unterlage. Die Gebirgsart ist schlackig und ähnlich einem Lavastrome, der theilweise erstarrt ist, während er theilweise noch fliefsend und in Bewegung war. Die erstarrte Masse ist zerbrochen, die Bruchstücke mit Bruchstücken der Unterlage gemischt, und später wieder zusammengekittet. Die poröse Beschaffenheit dieser Gebirgsart ist ohne Zweifel der Grund, dafs sie Wasser enthält und den Quellen Nahrung giebt. In den Hauptschichten zeigt sich der Trapp wie gewöhnlich; doch auch in kleinere Säulen zerklüftet als Basalt; bei Tunno im Disko-Fjord geschiefert und gangförmig, als dichter Trapp mit Olivin, mit Schwefelkies und rothbraun durch Verwitterung oder Auflösung der Gebirgsart. Chabasit, zu gewöhnlichen Rhomboëdern krystallisirt, ist bei Lyngmarken häufig. Er findet sich auch häufig mit einem hellrothen, weichen, talkartigen Mineral verbunden, das zerspringt, wenn man es in's Wasser legt, und übrigens noch nicht näher untersucht ist. Auch anders geformte kleine Krystalle von Chabasit finden sich am Disko-Fjord. Levyn, dieses bisher nur von den Faröern bekannte Mineral, ist in Nord-Grönland ziemlich häufig und findet sich namentlich bei Lyngmarken, theils selbstständig, theils mit einem halbdurchsichtigen dichten Zeolith und mit Chabasit verbunden. Stilbit kommt am Disko-Fjord vor; aber so häufig sich dies Mineral auf den Faröern findet und so schöne Krystalle es dort bildet, bleibt es in Grönland doch sparsam; bei Lyngmarken verbindet es sich mit Levyn. Mesotyp findet sich auch in

Lyngmarken und am Disko-Fjord; hier in ziemlich grofsen Stücken, besonders auf der Nordseite der Bucht Ekalluït, welche Gegend überhaupt sehr reich an Zeolithen zu sein scheint, aber noch nicht untersucht ist. Analcim fand sich am Engländer-Hafen; einige unbestimmte Zeolithe, darunter ein kugelförmiger dichter im Windthal (Bläsedal), andere im Disko-Fjord; Okenit oder Dysklasit von schwach strahligem Bruch, schwach durchscheinend; Kalkspath in Rhomboëdern mit abgestumpften Ecken findet sich in den Höhlen unter dem Skarvefjeld und bei Fortunebai; haarförmiger Mesotyp auf Chabasit bei Karusoit und anderen Punkten im Disko-Fjord; gediegenes Kupfer, als sehr kleine Körner im Mesotyp; Bergkrystall und Quarz mit unbekannten Krystallen besäet; glasiger Quarz mit Blasen und Löchern; Jaspis, sowie grüner Jaspis (Nephrit?) und gelber verhärteter Thon, ebenfalls im Disko-Fjord, vorzugsweise an der Bucht von Ekalluït und bei Malligiak.

2) Egedesmindes District. Hier hat man bisher nur die sogenannten Urgebirge gefunden, aber sie sind an vielen Stellen sehr geschiefert und in Schichten von verschiedenartigem Aussehen gesondert, die wieder in verschiedenen Richtungen von Adern und Gängen durchkreuzt sind. Die schwarzen, sehr geschieferten Schichten bestehen im Allgemeinen aus Hornblende, und die weifsen oder röthlichen Adern aus Granit im eigentlichen Verstande, d. h. aus Feldspath, Quarz und Glimmer, welche Mineralien meist sehr grofskörnig darin auftreten. Der Glimmer bildet sehr häufig grofse Platten, die jedoch ohne Sprengung oder Minenarbeit schwer herauszubekommen sind. Wo sich die Felsen in dieser Weise aus verschiedenen Schichten zusammengesetzt zeigen, pflegt man auch sehr häufig einzelne weniger allgemein vorkommende Mineralien zu finden, und so wenig dieser District, besonders im Innern der grofsen Fjorde, bereist ist, hat man doch schon höchst interessante Funde gethan.

Auf der Insel Aito (67° 55' N. Br.) und in deren Umgegend zeigte sich schwarze und braune Hornblende theils selbstständig, theils mit grünem Diallag und mit Granaten vermischt; ferner grüner Diallag allein; ein unbekanntes durchsichtiges, gelbliches und hartes Mineral, in der schwarzen Hornblende sitzend; auf der Südseite der Insel sehr oft in den Hornblendeschichten Granaten, doch ohne hohen Werth; blättriger Graphit, besonders auf der Insel Rifkol, westlich von Aito, und in grofser Menge an der Bucht Ekallugarsoït, sowie auch im Innern des Neksotouk - Fjords.

Am Vorgebirge Nounggeitsiak bei Eginiarfik (68° 10' N. Br.) bildet das ziemlich seltene Mineral Allanit flache, schwarze und glänzende Körner in den röthlichen Granitgängen, namentlich in Menge auf der

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