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Es entstand die sogenannte Zwickauer Hauptverwerfung, das seiner Natur nach nicht klar erkannte, wohl aber desto mehr gefürchtete Gespenst der Zwickauer Kohlenbauunternehmer. Dafs die Abreifsung nicht nach einer geraden Linie,

auch nicht in einer Ebene, sondern vielmehr in Absätzen (terrassenweise) erfolgte, bedarf kaum der Erwähnung. Bei der Oberhohendorfer Melaphyr-Eruption ergofs sich ein Melaphyrstrom über die nördlich und nordöstlich vom Eruptionspunkte gelegenen Terrassen.

Darüber sowie über manche andere für die Kenntnifs der Zwickauer geologisch-bergmännischen Verhältnisse interessanten Thatsachen handelt ausführlicher die demnächst erscheinende, von einer geologischen Karte und einer Profiltafel begleitete Abhandlung: „Jenzsch, die Verbreitung des Melaphyr und des Sanidin - Quarzporphyr in dem im Jahre 1858 in Abbau stehenden Theile des Steinkohlenbassins von Zwickau im Königreich Sachsen“.

Zur Bevölkerungs-Statistik des Königreichs Polen.

Nach den von dem Staatssecretair des Königreichs Polen unlängst an die Kaiserl. Academie der Wissenschaften zu St. Petersburg eingesandten und von letzterer so eben in dem neuesten Jahrgange (1858) des von ihr redigirten russischen Kalenders veröffentlichten Notizen (vergl. daselbst S. 116-117, sowie S. 142) stellte sich die Zahl der im ganzen Königreich Polen im Jahre 1854 Geborenen, Gestorbenen und Verehelichten, und die Zahl der Einwohner zum Jahre 1855 in folgender Weise heraus. Es gab nämlich:

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Die Zahl der Verstorbenen überstieg demnach diejenige der Geborenen um 6,496. Das Sterblichkeitsverhältnifs ist ein überaus ungünstiges und im Gouvernement Ljublin ein ganz abnormes.

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1) Diese Zahl ist wohl falsch, oder die Mehrzahl der jungen Leute im Gouvernement hat sich zu einem ehefeindlichen Strike vereinigt, da nach jener Ziffer in diesem Jahre erst unter 316 Personen eine Ehe zu Stande gekommen sein soll. K. N.

Die Zahl der Einwohner zum Jahre 1855 ergiebt sich aus folgender Uebersicht. Es waren vorhanden:

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Das männliche Geschlecht beträgt demnach 48,301 Procent, das weibliche 51,699 Procent der Totalbevölkerung; oder mit anderen Worten: auf 100 Personen des männlichen Geschlechts sind 107 des weiblichen zu rechnen.

In der allgemeinen Zahl der Einwohner befanden sich nach der Verschiedenheit der Religionsbekenntnisse:

Rechtgläubig Katholische (oder Griechisch-Katholische)

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4,564

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270,412

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6,601 572,052 409

70

Protestanten beider Confessionen

Von anderen christlichen Bekenntnissen (die Armenisch

Gregorianische Confession eingerechnet)
Hebräer (Rabbinisten und Karaïmen)

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Summe wie oben 4,797,845.

Die Bevölkerung der Gouvernements- und Kreisstädte anlangend, so stellte sich dieselbe zum Jahre 1856 in folgender Weise heraus.

Warschau, die Hauptstadt des ganzen Königreichs Polen, und zugleich die Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements und Kreises, zählte 156,072 Seelen (gegen 157,436 im Jahre 1854, und gegen 164,115 im Jahre 1842!). In den übrigen 11 Kreisstädten des Gouvernements Warschau wurden im Jahre 1856 gezählt:

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Sämmtliche (12) Kreisstädte des Gouvernements Warschau, mit Einschlufs der Landeshauptstadt, besitzen hiernach eine Totalbevölkerung von 220,296 Seelen. Von anderen Ortschaften des Gouvernements zählten im Jahre 1856:

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Die Hauptstadt des Gouvernements Ljublin, Ljublin, zählte im Jahre 1856 15,629 Einwohner. Ausserdem gab es 7 Kreisstädte, nämlich:

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Die (8) Kreisstädte, incl. Ljublin, besitzen demnach eine Gesammtbevölkerung von 46,143 Seelen. Von anderen Orten des Gouvernements führen wir an:

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Radom, die Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements, hatte im Jahre 1856 eine Population von 7,962 Seelen. In den übrigen 7 Kreisstädten wurden in demselben Jahre gezählt, in:

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Alle (8) Kreisstädte, mit Einschlufs von Radom, haben hiernach eine Totalpopulation von 27,083 Seelen. Ausserdem liegen in dem Gouvernement die Orte: 1856 mit Einwohnern

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Ssuwalki, die Hauptstadt des Gouvernements Awgustowo, besafs im Jahre 1856: 10,584 Bewohner. Es gab aufser ihr noch 4 andere Kreisstädte, nämlich:

Kalwaria
Lomsha
Mariampol

und Sseiny.

mit Seelen

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Die Gesammtbevölkerung aller (5) Kreisstädte, einschliesslich Ssuwalki's, stellt sich hiernach auf 31,347 Seelen. Von anderen Städten wurden in diesem Gonvernement im Jahre 1856 verzeichnet:

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Die Hauptstadt Plozk des Gouvernements gleichen Namens besafs im Jahre 1856 eine Bevölkerung von 12,430 Personen beiderlei Geschlechts. Es gab noch fernere 5 Kreishauptstädte, nämlich:

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Alle (6) Hauptorte der Kreise haben also eine Totalpopulation von 31,082 Seelen. In diesem Gouvernement liegt auch die neue starke Festung Nowogeorgiewsk, das frühere Modlin, worüber aber keine Bevölkerungsnotiz in der Tabelle des Staatssecretariats vorhanden ist.

Die Gesammtsumme der Bevölkerung aller im Obigen verzeichneten 69 Ortschaften, die das eigentlich städtische Element im Königreich Polen repräsentiren, stellt sich zum Jahre 1856 zu 478,639 Individuen beider Geschlechter heraus. Auf die 39 Gouvernements- und Kreisstädte fallen hiervon 355,951 Seelen, die man gewissermafsen als den Kern der städtischen Bevölkerung (das grossstädtische Element im Königreich Polen) bezeichnen kann.

Dr. J. Altmann.

Aus einem Briefe des Dr. Wetzstein, Königl. Preufs. Consuls in Damascus, an seine Gattin in Berlin, über die Wüsten Städte im Hauran ').

Die archäologische Reise nach dem Hauran, von der ich oftmals mit Alexander von Humboldt gesprochen und welche sein lebhaftes Interesse angeregt hatte, ist am 3. April unternommen worden. Nachrichten über dieselbe habe ich unter dem 26. und 30. April aus Bosra im Hauran und Edrei im Lande Basan gesandt. Ich war sehr befriedigt über den Erfolg meiner Reise. Ich habe an 200 Inschriften copirt und die unbekannten Länder des Safa Ruhbe, Hârra und die Stadtwüste südöstlich vom Hauran durchstreift. Ich habe dort an 20 ausgebrannte Krater gefunden, auch die ehemalige Centralstadt vom Ost-Hauran Megdel es sor besucht und das von Burckhardt und Seetzen erwähnte und nicht gesehene Melach es sarrâr, dann die Stadt Imdân und die alt-hebräische Stadt Umm Kotên (die Feigenstadt), die ebenfalls noch kein Europäer gesehen. Die Souterrains von Edrei wurden besucht und deren Märkte durchwandert. Ich denke von Edrei aus noch nach Umm el maâdin (die thürmereiche Stadt) zu gehen und nach Adamân (ebenfalls leere Städte) und über das Ledscha nach Damascus zurückzukehren. Noch will ich eines die Volkssitten charakterisirenden Vorfalles gedenken. Bei den Ribschan, einem Beduinenstamm zwischen Imdan und el annâk, der äussersten wüsten Stadt gegen Osten, angelangt, gab ich meiner Wirthin etwas Pferdefutter (Gerste), um mir daraus Brod zu backen, da ich schon mehrere Tage kein Brod gegessen. Sie schrotete die Gerste auf einer kleinen Handmühle, machte aus einer Pfütze (denn Wasser giebt es dort nicht) den Teig und formte die Brodkuchen auf ihrem blofsen Schenkel, denn sie hatte sonst nichts Glattes, um darauf den Brodteig breit zu schlagen. Neben ihr safsen ihr Mann, ein Dutzend Beduinen der Nachbarzelte und deren Kinder. Die Männer trugen nur ein Hemde und die Jungen, 15 bis 16 Jahre alt, waren nackt. Als Abends Feuer angezündet wurde, stellte sich die ganze Sippschaft um dasselbe, hob die Hemden in die Höhe, um sich die Flamme auf den blofsen Leib schlagen zu lassen, denn es war sehr kalt. Ihre Füfse hielten sie oft mehrere Minuten hindurch in's Feuer und es schien ihnen keineswegs Schmerzen zu verursachen.

Zur Fauna von Amoy.

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In der zweiten Sitzung der vor einiger Zeit in Amoy gestifteten literarischen und wissenschaftlichen Gesellschaft", die am 17. November 1857 stattfand, hielt Hr. Robert Swinhoe einen Vortrag über die Fauna von Amoy, dem wir Folgendes entlehnen. Unter den Säugethieren, Gattung Carnivora Cuv., findet man, obwohl nicht sehr häufig, in der Nachbarschaft der meisten Tempel, den Fuchs (Hu-li der Chinesen oder, wie er in Amoy genannt wird, „Berghund"). Es ist

1) Ueber die Landschaft Haurân (Auranitis) und die Reisen Burckhardt's, Seetzen's u. A. auf diesem Gebiete vergl. Ritter's Erdkunde Bd. XV, Abtheil. 2. S. 800 ff.

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