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Die Monats-Mitteltemperatur beträgt nach mir: 7°,47; nach Trofs: 7°,5.

Im August fiel dies Jahr weder Regen noch Wasserdunst, aber Trofs beobachtete drei Mal Regen im Jahre 1852, den 12ten, 19ten und 20sten; dagegen waren heftige Winde aus S. und SW. in beiden Jahren häufig; in der ersten Hälfte lag noch in der Regel Reif am Morgen, in der zweiten nur bisweilen. Der Monat läfst sich, seinem Gesammtcharakter nach, mit unserem April vergleichen; er ist der unbehaglichste von allen wegen der vielen Winde und des grofsen Wechsels der Temperatur der einzelnen Tage.

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Monat September. In keinem anderen der sechs beobachteten Monate sind die Temperaturunterschiede so stark, wie in diesem, daher ich es vorziehe, alle Tagesbeobachtungen mitzutheilen. Der Monat trägt, seinem Gesammtausdruck nach, den Charakter unseres Mai, der auch anfangs noch sehr kalt zu sein pflegt. Im September stehen hier alle Fruchtbäume in Blüthe, manche, wie Mandeln und Pfirsiche, schon im August.

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Der kälteste Tag des Monats ist der 4te mit 3°,833 Mitteltemperatur, die niedrigste Temperaturbeobachtung fällt aber nicht ihm, sondern erst dem folgenden Tage zu; Trofs beobachtete 1852 am 15ten den tiefsten Thermometerstand, nämlich:

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d. h. als Tagesmitteltemperatur 8o,333.

Der wärmste Tag dieses Jahres ist der 29ste mit 15°,333 *) Mitteltemperatur; im Jahre 1852 fiel derselbe Tag auf den 12ten mit:

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d. h. 14°,466 *) Mitteltemperatur.

Die Mitteltemperaturen der Beobachtungsstunden sind: nach mir Morgens 7 Uhr 6o,366;*)

Mittags 2 16o,266;

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nach Trofs

6o,44;

17o,24;

(9 U.) 8°.

Das Monatsmittel stellt sich auf 10°,499 nach mir; 10°,533 nach Trofs. Die grofse Veränderlichkeit in der Atmosphäre während dieses Monats ergiebt sich daraus, dafs in ihm ein Mal starker Schneefall war, den 4ten; zwei Mal heftige Gewitter vorkamen, den 1sten und 21sten; drei Mal beträchtliche Regengüsse fielen innerhalb zweier Tage, den 21sten und 22sten, und mehrmals orkanartige Winde aus SO., S. und SW. tobten, die aber nur kurze Zeit anhielten.

Der 3. September war ein trüber Tag mit Sturmwind aus SO. seit 2 Uhr Nachts; am Morgen waren die Cordilleren unsichtbar wegen der dichten Wolken, die sie belagerten. Gegen 8 Uhr begannen auch in der Stadt Dunstmassen zu fallen bei einer Temperatur von 3°, obgleich das Thermometer um 7 Uhr Morgens 5° gezeigt hatte. Diese niedrige Temperatur hielt sich bis Mittags 12 Uhr, wo feine sparsame Schneeflocken fielen, die bis 3 Uhr anhielten. Dann hob sich das Thermometer wieder und stand um 3 Uhr auf 4o, um 5 Uhr auf 5o, und blieb so bis 10 Uhr, worauf es wieder auf 4° fiel. Die folgende Nacht war sehr kalt, das Thermometer stand unter 0° und am folgenden Morgen lag die ganze Gegend 2 Zoll hoch mit Schnee bedeckt, bei einer Temperatur von +2°. Der Schnee fiel bis 11 Uhr, wo die Temperatur 4o,5 war und schmolz dann bis 3 Uhr, wo wir 8° hatten. Von jetzt war die Atmosphäre ganz rein, der Himmel klar, Mond und

*) Wir haben uns überall darauf beschränken müssen, die Zahlen mit dem Manuscript genau zu vergleichen, da wir nicht wissen können, ob die Fehler in der Berechnung oder in den detaillirten Angaben liegen. K. N.

Sterne glänzten in der Nacht stark und das Thermometer fiel dabei weit unter 0°, denn noch am anderen Morgen 7 Uhr stand es auf -1°, dem tiefsten Stande, welchen ich im Monat beobachtete. Während des Schneefalles war die Luft ganz ruhig, doch fielen die Flocken nicht senkrecht, sondern mit deutlicher Neigung von SW. nach NO., in welcher Richtung auch das Gewölk von den Cordilleren herabkam.

Die folgenden Tage waren klar und heiter, die Atmosphäre in Ruhe, bis den 13ten, 4 Stunden nach dem höchsten Thermometerstande von 23°, ein heftiger Orkan aus Süden wehte, welcher aber nur eine Stunde anhielt. Das Thermometer sank in Folge dessen auf 18°. Seitdem war die Luft nicht mehr so ruhig, von Zeit zu Zeit kamen kalte Winde aus Süden, doch hob sich die Temperatur wieder mit jedem Tage bis zum 19ten, wo eine Gewitterschwüle herrschte, die aber nicht zur Entladung kam; erst nach zwei Tagen, während welcher der Himmel trübe und bedeckt gewesen war, kam das Gewitter zum Ausbruch, von starken Regengüssen begleitet.

Das erste Gewitter, welches ich während der sechs Monate in Mendoza beobachtet habe, trat den 1. September ein. Nachdem am Morgen die Sonne klar und heiter aufgegangen war, begann seit 8 Uhr ein starker Wind aus SSW. zu wehen, der merklich zunahm, je länger er stand. Die Luft wurde in Folge dessen dick und trübe, namentlich im Westen auf den Cordilleren, woselbst Regen zu fallen schien, was durch einzelne Tropfen, die bis zu mir gelangten, den Boden aber nicht gleichmässig anfeuchteten, bewiesen wurde. Gegen 14 Uhr brach in dem dichten dunklen Gewölk, welches über der Uspallata-Kette stand, das Gewitter los, war gegen 2 Uhr am heftigsten und endete um 3 Uhr. Das Thermometer, welches um 1 Uhr auf 14° stand, fiel in Folge dessen bis 4 Uhr auf 9o. Die Blitze waren zahlreich; die meisten drangen genau senkrecht in das Thal von Uspallata und hatten eine sehr bedeutende Längenausdehnung; der Donner rollte stark, wurde aber gemildert durch die beträchtliche Entfernung. Die Wetterwolken zogen in der Richtung von SSW. über den Kamm der Berge herauf, bedeckten die Gipfel ganz und breiteten sich im Norden von Mendoza über die Ebene aus, ohne die Stadt selbst zu berühren; doch fielen fortwährend vereinzelte Regentropfen auch hier. Nach 3 Uhr war der Wind orkanartig stark, um 6 Uhr aber die Luft wieder ganz still, mit gleichbleibender Temperatur von 9° bis nach 9 Uhr Abends; erst um 10 Uhr stand das Thermometer auf 8°.

Das zweite Gewitter hatte am 21. und 22. September statt. Schon seit dem 19ten war die Luft gewitterartig dick, dunkles Gewölk stand über der Uspallata-Kette und machte ihre Gipfel unsichtbar. Denselben Charakter hatte der 20. September, aber erst am folgenden Tage

kam das Gewitter zum Ausbruch. Seit 8 Uhr fiel jetzt feiner Regen, der bis 3 Uhr sich zu einem starken Gufs verdichtete, und damit war ein Gewitter verbunden, welches im Osten von der Stadt stand und sich nach Norden über die benachbarte Flur ausbreitete. Ein ähnliches, etwa eine Stunde anhaltendes Gewitter wiederholte sich in der folgenden Nacht vom 21sten auf den 22sten, und da diesmal die Donner am stärksten rollten, auch den Schlägen näher kamen, so konnte ich daraus den näheren Stand der Gewitterwolken abnehmen, ohne eigentlich zu wissen, wo sie standen. Ein heftiger Sturmwind ging dem Gewitter voran, ein starker Regen begleitete es.

Weitere Gewitter, namentlich Hagelwetter, die im Sommer öfters vorkommen, habe ich selbst bis jetzt hier nicht beobachtet; ein Hagelschauer zwang mich auf der Reise hierher (den 5. März) zur dreistündigen Rast in San José de Morro; der Hagel war erbsen- bis haselnufsgrofs, soll aber mitunter den Umfang eines Taubenei's erreichen. Die Häuser tragen seine Spuren an den Wänden, da er den weissen Kalkputz der weichen Lehmwände durchbohrt und herunterschlägt.

Den 23. September ist Frühlings-Anfang. In der That pflegen, wie wir gesehen haben, um diese Zeit die Frühlingsregen einzutreten, welche den bis dahin langsamen Fortschritt in dem Aufbrechen der Vegetation zum raschen Durchbruch bringen. Die ersten Zeichen des Erwachens der Pflanzenwelt sieht man schon im August an den blühenden Mandel- und Pfirsichbäumen; ja ich habe schon im Juli blühende Mandelbäume gesehen; aber dies sind vereinzelte Erscheinungen. Das erste frische Grün bringen die Weiden (Salix babylonica), welche hier mit den Pappeln (Populus dilatata) die hauptsächlichsten nicht fruchttragenden Culturbäume abgeben. Vom 15. August an begannen sie einzelne Blätter zu entfalten und bis Ende des Monats waren alle grün belaubt. Die Pappeln entfalteten ihre Knospen erst nach dem Frühlingsregen vom 21. September und waren bis Ende des Monats noch nicht vollständig mit Blättern geschmückt. In der ersten Hälfte des Septembers begann der verschnittene Weinstock zu bluten, gegen Ende des Monats zeigten die Knospen desselben Trieb, waren aber noch nicht aufgebrochen. Um dieselbe Zeit ging die Birnblüthe zu Ende, während die Apfelblüthe begann. Beide Früchte sind hier häufig, stehen aber an Güte weit hinter denen in Nord-Italien, ja selbst hinter denen in Nord-Deutschland zurück; die Hauptfrüchte sind der Pfirsich und die Weintraube, und besonders die letztere ist von vorzüglicher Güte; sie reift hier Mitte Februars und hält sich bis April, wo die eigentliche Weinlese beginnt.

Thierische Frühlingsboten sind hier zu Lande die Fledermäuse und die Frösche, beide verschwinden während des Winters; aber nicht

die Schwalben, sie halten den ganzen Winter aus.

Die erste Fleder

maus sah ich schon den 31. Juli, bemerkte aber in der Folgezeit sie nicht täglich, sondern nur an warmen Abenden. Die ersten Frösche hörte ich den 6. September und an den folgenden Abenden in einer Pfütze neben meiner Wohnung; es ist, wie es mir scheint, eine HylaArt, nach dem Ton zu urtheilen; einen Frosch in meine Gewalt zu bringen, gelang mir bisher nicht. Von Insekten fehlt es hier sehr an Bienen; die ersten Frühlingsboten waren Dipteren (Volucella - Arten), welche an den Pfirsich- und Mandelblüthen schwärmten; ich sah sie zuerst den 6. August in Masse; etwas später, gegen Anfang des September, kommt die häufigste Biene, eine mit Xylocopa teredo nahe verwandte Art, die in dem Holzwerk der Weinrebenstützen nistet, zum Vorschein. Allgemeines und vollständiges Erwachen der organischen Natur tritt erst nach dem warmen Frühlingsregen ein; die übrigen Vorzeichen machen keinen so starken Effect auf den Beobachter, wie die Folgen jener wenigen Regentage.

Zur Feststellung der Frühlingstemperaturen liegt mir eine Beobachtungsreihe von Trofs für October aus dem Jahre 1852 und zwei für November und December aus demselben Jahre und aus 1855 vor. Darnach verhalten sich diese drei Monate wie folgt.

Monat October 1852. - Die Mitteltemperaturen der Beobachtungsstunden sind:

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Die Mitteltemperatur des ganzen Monats ist: 13°,47.

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Es regnete im October 1852 vier Mal, den 9ten, 11ten, 12ten und 16ten; sieben Mal wehten heftige Winde, den 7ten, 9ten, 11ten, 12ten, 16ten, 21sten und 30sten, deren Richtung leider nicht angegeben ist, da Herrn Trofs keine Windfahne zur Beobachtung nahe war. Monat November. Für diesen Monat liegen mir zwei Beobachtungsreihen vor, die eine aus dem Jahre 1852, die andere von 1855; ich setze ihre Resultate beide her.

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Die Mitteltemperaturen der Beobachtungsstunden sind: Zeitschr.f.allg. Erdk. Neue Folge. Bd. IV.

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