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Diese Lücke ist jetzt ergänzt durch ein Beobachtungsjournal des Missionärs Dovyak in Gondokoro am weifsen Nil, unter 4° 44' N. Br., 49° 20' O. L. von Ferro in 251 Toisen Höhe gelegen. Die Beobachtungen ergaben:

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Diese Beobachtungen hat Herr Kreil veröffentlicht im 25. Bande S. 476 der Berichte der Wiener Academie.

Die barometrische Curve schliefst sich also hier ganz entschieden an die südliche Erdhälfte an und dasselbe spricht sich hier auch deutlich in dem Gange der Temperaturcurve aus.

Von Chartum in 15° 35' N. Br., 50° 5' O. L. von Ferro in 138 Toisen Höhe sind leider nicht die barometrischen Monatsmittel gegeben, sondern nur die Wärmemittel. Diese sind:

1852 14. Juni bis Ende 27°.1 R. S. SW.

Juli.
August

September

October

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1. bis 14. Novbr. 22.9 R. N.

Daraus läfst sich nicht mit Bestimmtheit schliefsen, da sich die barometrische Curve in diesen Gegenden nicht direct an die thermische anschliefst, wie deutlich hervorgeht, wenn wir Madras und Bombay unter einander vergleichen, selbst wo wegen stündlicher Beobachtungen kein Zweifel über die Bestimmung des wahren Temperaturmittels möglich ist. (Barom. in Par. Linien.) Bombay

Madras

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Hier sieht man deutlich, dafs in Bombay die nach dem Aufhören der Regenzeit eintretende Temperaturerhöhung nicht in der barometrischen Curve ihre entsprechende Verminderung hat, dass ebenso in Madras das barometrische Minimum nach dem unverhältnissmässig verfrühten thermischen Maximum folgt, also die barometrische Curve einen viel sicherern Anhaltspunkt gewährt als die thermische.

Schliesslich geht entschieden aus den vorhergehenden Betrachtungen hervor, dass überall die klimatische Scheidegrenze der beiden Hemisphären auf die nördliche Erdhälfte fällt, der Abstand dieser Grenze von der Linie der gröfsesten Drehungsgeschwindigkeit aber unter verschiedenen Längen verschieden ist, indem sie in Afrika und im indischen Ocean weiter davon absteht, als im atlantischen und stillen Ocean, wovon der Grund in der Vertheilung des Festen und Flüssigen sich unmittelbar herausstellt. Der Verlauf dieser Scheidelinie läfst sich aber aus den bisherigen Daten nur annähernd andeuten, da die Bestimmungsdaten noch zu lückenhaft sind, um ihn mit Sicherheit festzustellen.

Ueber das veränderliche Niveau der Ströme.

Von H. W. Dove.

Die in der jährlichen Periode sich verändernde Wasserhöhe der Ströme stellt ein sehr verwickeltes Problem dar, in welchem sich aufser dem auf dem Stromgebiet als Regen und Schnee herabfallenden Wasser noch die Schneeschmelze der Gebirge, von welchen sie entspringen, mechanische Stopfungen bei Eisgängen und besonders im unteren Laufe Zurückstauen durch vorherrschende Windesrichtung und die Ebbe und Fluth des Meeres geltend machen. Den Einfluss dieser einzelnen Ursachen zu sondern, wird eine vielleicht nicht zu lösende Aufgabe bleiben. Bei der Wichtigkeit dieser Niveauunterschiede für den allgemeinen Handelsverkehr und den Wohlstand der Uferbewohner insbesondere ist es aber von Bedeutung, den quantitativen Einfluss des mefsbaren Elements, nämlich des Niederschlags, festzustellen, um die verwickelte Aufgabe auf einfachere Bedingungen zurückzuführen. In dieser Beziehung verdienen die seit einer Reihe von Jahren veröffentlichten Arbeiten der Commission hydrométrique de Lyon, an deren Spitze Fournet steht, die gröfseste Anerkennung. Die furchtbaren Ueberschwemmungen, von denen in neuerer Zeit das südliche und mittlere Frankreich so oft heimgesucht worden, sind die nächste Veranlassung zu ihrer Bildung gewesen, denn der erste Schritt zur Besiegung einer Naturgewalt ist, ihre Gröfse zu bestimmen. Das Jahr 1857 hat im mittleren Europa das Niveau der Ströme so erniedrigt, dafs wir dadurch annähernd zu bestimmen vermögen, welchen Einfluss eine auffallend verminderte Menge des Niederschlags zu äufsern im Stande ist. Aus dem eben erschienenen Résumé des observations theilen wir daher hier die beiden Jahrgänge 1856 und 1857 mit für das Gebiet der Saone, nämlich die Regenmenge des Flufsgebietes und das Niveau des Stromes.

Regen und Schnee in Millimetern.

Oberes Bassin der Saone:

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Mittlere Höhe der Saone in Metern (über dem Nullpunkt).

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Im Jahresmittel von 1857 stand also die Saone 3 bis 4 Fufs niedriger als

im vorhergehenden Jahre.

Notiz über die sogenannte Zwickauer Hauptverwerfung.

Vom Bergrath Dr. Jenzsch in Gotha.

Der Reichthum des über den Schichten der Kohlenformation abgelagerten sogenannten grauen Conglomerates an Granulitgeschieben, welche bekanntlich in dem oberen Rothliegenden (der oberen Abtheilung von Naumann's unterem Rothliegenden) der nächsten Umgebung von Zwickau nicht angetroffen werden, beweist, dafs zur Zeit der Ablagerung desselben der das sächsische Granulitellipsoid umgebende Glimmerschieferwall noch nicht existiren konnte. Die Hebung des Granulitgebietes erfolgte erst nach Ablagerung der Schichten des durch seine Thonsteinlager charakterisirten unteren Rothliegenden (der unteren Abtheilung von Naumann's unterem Rothliegenden), jedoch noch vor der OberHohendorfer Melaphyr - Eruption.

Die Folge dieser Hebung war die Entstehung des erwähnten Glimmerschieferwalles und die gleichzeitige Emporziehung der Schichten der Kohlenformation und des unteren Rothliegenden, welche Schichtensysteme sich jedoch nicht ihrer ganzen Erstreckung nach mit fortziehen liefsen, sondern endlich zerrissen; der jetzt im schwunghaften Abbau stehende Theil des Zwickauer Kohlenbassins aber blieb hängen an seinem aus Grauwacke und Grünsteingebilden bestehenden Grundgebirge, welches in einer verhältnifsmässig geringen Teufe hier vorhanden ist.

Es entstand die sogenannte Zwickauer Hauptverwerfung, das seiner Natur nach nicht klar erkannte, wohl aber desto mehr gefürchtete Gespenst der Zwickauer Kohlenbauunternehmer. Dafs die Abreifsung nicht nach einer geraden Linie,

auch nicht in einer Ebene, sondern vielmehr in Absätzen (terrassenweise) erfolgte, bedarf kaum der Erwähnung. Bei der Oberhohendorfer Melaphyr-Eruption ergofs sich ein Melaphyrstrom über die nördlich und nordöstlich vom Eruptionspunkte gelegenen Terrassen.

Darüber sowie über manche andere für die Kenntnifs der Zwickauer geologisch-bergmännischen Verhältnisse interessanten Thatsachen handelt ausführlicher die demnächst erscheinende, von einer geologischen Karte und einer Profiltafel begleitete Abhandlung: „Jenzsch, die Verbreitung des Melaphyr und des Sanidin-Quarzporphyr in dem im Jahre 1858 in Abbau stehenden Theile des Steinkohlenbassins von Zwickau im Königreich Sachsen".

Zur Bevölkerungs-Statistik des Königreichs Polen.

Nach den von dem Staatssecretair des Königreichs Polen unlängst an die Kaiserl. Academie der Wissenschaften zu St. Petersburg eingesandten und von letzterer so eben in dem neuesten Jahrgange (1858) des von ihr redigirten russischen Kalenders veröffentlichten Notizen (vergl. daselbst S. 116-117, sowie S. 142) stellte sich die Zahl der im ganzen Königreich Polen im Jahre 1854 Geborenen, Gestorbenen und Verehelichten, und die Zahl der Einwohner zum Jahre 1855 in folgender Weise heraus. Es gab nämlich:

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Summe 192,998 199,494 25 Seelen 24 Seelen

Die Zahl der Verstorbenen überstieg demnach diejenige der Geborenen um 6,496. Das Sterblichkeitsverhältnifs ist ein überaus ungünstiges und im Gouver nement Ljublin ein ganz abnormes.

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') Diese Zahl ist wohl falsch, oder die Mehrzahl der jungen Leute im Gouvernement hat sich zu einem ehefeindlichen Strike vereinigt, da nach jener Ziffer in diesem Jahre erst unter 316 Personen eine Ehe zu Stande gekommen sein soll. K. N.

Die Zahl der Einwohner zum Jahre 1855 ergiebt sich aus folgender Uebersicht. Es waren vorhanden:

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Das männliche Geschlecht beträgt demnach 48,301 Procent, das weibliche 51,699 Procent der Totalbevölkerung; oder mit anderen Worten: auf 100 Personen des männlichen Geschlechts sind 107 des weiblichen zu rechnen.

In der allgemeinen Zahl der Einwohner befanden sich nach der Verschiedenheit der Religionsbekenntnisse:

Rechtgläubig Katholische (oder Griechisch-Katholische)

4,564

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Protestanten beider Confessionen

Von anderen christlichen Bekenntnissen (die Armenisch

Gregorianische Confession eingerechnet)
Hebräer (Rabbinisten und Karaïmen)

270,412

6,601

572,052

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Die Bevölkerung der Gouvernements- und Kreisstädte anlangend, so stellte sich dieselbe zum Jahre 1856 in folgender Weise heraus.

Warschau, die Hauptstadt des ganzen Königreichs Polen, und zugleich die Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements und Kreises, zählte 156,072 Seelen (gegen 157,436 im Jahre 1854, und gegen 164,115 im Jahre 1842!). In den übrigen 11 Kreisstädten des Gouvernements Warschau wurden im Jahre 1856 gezählt:

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