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5) Lettres écrites de la Guyane française par des Pères de la Compagnie de Jésus à des Pères de la même Compagnie en France 1852-1857. Die Benutzung Cayenne's als Deportationsort hatte im Jahre 1852 auch die Jesuiten nach langer Abwesenheit wieder auf den Boden Guyana's geführt, weniger freilich, um ihre Missionsthätigkeit unter den Indianern wieder aufzunehmen, als vielmehr, um an der Küste unter Deportirten und Colonisten als Seelsorger zu wirken. Die Briefe, welche sie von dem Schauplatz ihrer Thätigkeit an ihre Ordensbrüder richteten, sind von dem höchsten Interesse, da sie einen lehrreichen und sehr schmerzlichen Einblick in das Wesen dieser Strafcolonien eröffnen und freilich nur beiläufig Thatsachen mittheilen, die man von gewisser Seite geflissentlich in Dunkel gehüllt hat. Indem wir uns vorbehalten, den Lesern der Zeitschrift über diesen interessanten Punkt einen ausführlicheren Bericht vorzulegen, bemerken wir hier nur noch, dass die dem Werke beigegebene Kartenskizze das Küstengebiet zwischen den Mündungen des Amazonenstromes und des Maroni umfasst und hauptsächlich den Zweck hat, die Lage der einzelnen Missionsstationen wie die Route des Pater Grillet nach dem Innern des Landes zu veranschaulichen.

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Carte de l'Isthme de Panama et de Darien et de la Province du Choco, reduite d'après le dessin original de Mr. Augustin Codazzi, colonel au corps des ingénieurs de la République de la Nouvelle Grenade, auteur du grand Atlas de la République de Venezuela. Redigée par Henri Kiepert. 2 Blätt. Berlin 1857, bei Dietrich Reimer.

Von dieser werthvollen und schönen Karte, deren nördliche, den Isthmus von Panamá und Darien darstellende Hälfte den Lesern der Zeitschrift durch die Kartenbeilagen zu Band II. bekannt geworden ist, liegt uns nun auch das zweite Blatt vor, welches den südlichen Theil der Provinz Chocó umfafst und dadurch ein vollständiges Bild der beiden für die Canalisationsfrage so wichtigen Thäler des R. Atrato und R. de San Juan gewährt. Das Original der Karte, welches bekanntlich durch Sr. Pastor Ospina, Minister der auswärtigen Angelegenheiten in Neu- Granada, im Jahre 1855 Herrn A. von Humboldt mit dem Ersuchen eingesandt war, die Veröffentlichung derselben veranlassen zu wollen, ist 1854 von Obrist Codazzi im Auftrage der Regierung der Republik auf zwei grofsen Blättern im Mafsstabe von 1:300,000 ausgeführt worden. Codazzi steht an der Spitze der Chorographischen Commission von Neu-Granada und ist seit mehrcren Jahren mit der Ausführung einer umfassenden Arbeit über die Geographie dieser Republik beschäftigt; die im Interesse dieses Werkes unternommenen Reisen führten ihn im Jahre 1853 in die Thäler des San Juan und Atrato, und die damals sehr lebhaft erörterten Canal-Projecte auch auf den Isthmus von Darien. Nach einer Mittheilung Holton's in seinem Werke über Neu- Granada waren Codazzi auf diesen Reisen von der Regierung zwei Gehülfen mitgegeben, Manuel Ancisar, der einen besondern Bericht über die Reise durch die nördlichen Provinzen veröffentlicht hat, und José Maria Triana, ein tüchtiger Botaniker; beide führten auch astronomische Ortsbestimmungen und Höhenmessungen aus, und lieferten dadurch für Codazzi's chartographische Arbeiten eine festere Grundlage. Die Frucht dieser Reisen ist die Herrn v. Humboldt mitgetheilte Karte, welche jetzt durch Herrn Dr. Kiepert, reducirt auf den Mafsstab von 1:800,000, in zwei

mit höchster Genauigkeit und Eleganz ausgeführten Blättern, dem Publicum zugänglich gemacht ist. Es ist bei dieser Reduction möglich gewesen, die topographischen und hydrographischen Angaben des Originals vollständig zu reproduciren und auch alle Namen wiederzugeben, mit Ausnahme einiger von ganz kleinen Schluchten, aufserdem aber bei der Terrainzeichnung die Höhenangaben des Originals zu berücksichtigen und durch die Fortlassung ganz unbeträchtlicher Erhebungen die Klarheit des Gesammtbildes zu erhöhen. Die eigenen Beobachtungen Codazzi's und die Benutzung des noch nicht veröffentlichten Materials der spanischen Archive geben seiner Arbeit einen eigenthümlichen Werth; wo es uns möglich war, dieselbe zu prüfen, wie es z. B. in Bezug auf das bisher so unbekannte Thal des R. Chucunaque durch eine Vergleichung mit den Berichten des Capt. Sharp (1680), Milla's (1788) und vor allen Prevost's (1853-54) geschehen konnte, lernten wir die Art seiner Arbeit als eine Vertrauen erweckende kennen und überzeugten uns, dafs seine Karte das Bild jener Landschaften der Wahrheit um ein Bedeutendes näher rückt. Natürlich wird hier künftigen Forschern noch immer ein weites Feld zu Berichtigungen bleiben, zumal, da Codazzi manche Gegenden nicht persönlich besucht hat; für jetzt aber wird man seine Karte im Allgemeinen als die reichhaltigste und treueste betrachten können und nur an zwei Punkten, auf dem Isthmus von Panamá in unmittelbarer Nähe der Eisenbahn und im Flufsgebiet des Truandó, eine Verbesserung schon jetzt für unumgänglich halten. Es verdient deshalb allen Beifall, dafs Herr Dr. Kiepert der Reduction zwei Cartons beigefügt hat, auf welchen diese beiden, für die Canalisationsfrage besonders wichtigen Gebiete nach neueren Aufnahmen und in gröfserem Mafsstabe dargestellt sind. Was das Gebiet des Truandó betrifft, so bemerkt Codazzi in einer Note des Originals ausdrücklich, dafs er durch Mangel an Lebensmitteln und kleinen Kähnen, wie durch den Verlust seines letzten Barometers verhindert war, den oberen Flufslauf und die Wasserscheide persönlich zu untersuchen. Diese Lücke ist durch die für den Carton benutzte Aufnahme von Kennish ergänzt. Allen denen, die sich für die bedeutungsvollen Projecte, welche sich an dieses Gebiet knüpfen, interessiren und die Untersuchungen des Lieut. Craven haben neuerdings wieder die Aufmerksamkeit auf die Provinz Chocó gelenkt können wir die sehr sorgfältig und schön gearbeiteten Kartenblätter Dr. Kiepert's auf das Beste empfehlen.

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Sitzung der geographischen Gesellschaft zu Berlin

vom 6. Februar 1858.

Der Vorsitzende, Herr Prof. Ritter, eröffnete die Sitzung durch Ueberreichung der eingegangenen Geschenke: 1) Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde. N. F. Bd. III. 5. 6. 2) Mittheilungen über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie von Dr. A. Petermann. 1857. XI. XII. 3) Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft. 1857. 2. Heft. Redigirt von Fr. Foetterle. Wien 1857. 4) Bulletin de la Société de Géographie, rédigé par M. Alfred Maury et M. V. A. Maltebrun. Quatrième Série, T. XIV. No. 48. Décembre 1857. 6) Klimatologische Untersuchungen oder Grundzüge der Klimatologie in ihrer Beziehung auf die Gesundheitsverhältnisse der Bevölkerungen. Von A. Mühry. Leipzig u. Heidelberg 1858. 7) The Atlantis: a Re

gister of Literature and Science. No. I. January 1858. London.

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9)

du Pichincha. Notes d'un voyageur. Par M. Jules Remy. Chalons 1858. Grundzüge einer Grammatik des Hereró nebst einem Wörterbuche, von C. H. Hahn. Berlin 1857. 10) Die Formenlehre der Namaqua-Sprache. Ein Beitrag zur südafrikanischen Linguistik. Von J. C. Wallmann. Berlin 1857. Karte von Armenien, Kurdistan und Azerbeidschan, in 4 Blatt, entworfen und bearbeitet von Dr. H. Kiepert. Berlin 1858.

11)

Herr General Bayer hielt einen Vortrag über die Rotation der Atmosphäre, in welchem er die Entstehung der Luftströmungen auf den Unterschied der Rotationsgeschwindigkeit der Erdoberfläche und der Rotation der Atmosphäre zurückführte, wobei theoretisch festgestellt wurde, ob und welche Bewegung das Luftmeer zeigen müsse, wenn es erstens langsamer, zweitens, wenn es schneller, und drittens, wenn es in gleichem Zeitmafse mit der Erdoberfläche rotire, endlich welche Modificationen bei diesen von O. nach W. oder von W. nach O. fliefsenden Luftströmungen eintreten müssten, wenn eine Strömung aus N. oder aus S. hinzukäme.

Herr Prof. Ritter zeigt an, dafs nach einem von Heinrich Barth an ihn eingegangenen Briefe der Reisende mit Herausgabe des vierten Theiles seiner Reisebeschreibung beschäftigt sei, und dafs derselbe in dem erwähnten Schreiben sich über die Möglichkeit äufsere, wenigstens die Papiere des Dr. Vogel zu retten. Herr Ritter erwähnt ferner, dass erhaltenen Mittheilungen zufolge Capt. Baikie bei einer zweiten Expedition nach dem Binue zwar sein Dampfboot eingebürst habe, aber sammt seinen Begleitern am Leben sei und wahrscheinlich zu Lande über Subotu zurückkehren werde. Endlich überreicht und bespricht Herr Ritter das von Herrn A. v. Humboldt eingesandte Memoire über eine dritte Besteigung des Pichincha.

Herr Dieterici d. j. hielt anknüpfend an das Werk des Dr. und Professors Chwolsohn über diesen Gegenstand einen Vortrag über die Sabier oder Sabäer und den Sabäismus, und bemerkte zunächst, dafs, wenngleich alle Spuren dieses Sterndienstes auf Babylonien als seine Heimath zurückwiesen, man sich doch an die arabischen Autoren wenden müsse, um den Namen „Sabäismus“ zu erklären. Es gab aber dem Vortragenden zufolge zwei verschiedene Genossenschaften, welche sich Sabier nannten, wie denn die Araber ganz bestimmt die Sabier und die Haranier, welche sich auch für Sabier erklärten, unterscheiden. Diejenigen Sabier, welche Mohamed kannte und welche ihren Namen von dem arabischen sabà, eintauchen, d. h. taufen, erhalten haben, sind ohne Frage Johannes - Christen. Mit diesen Sabiern haben die alten heidnischen Sabier in Haran nichts gemein, obgleich sie in späterer Zeit, um dem mohamedanischen Druck zu entgehen, ihre Götter mit den Göttern der Griechen und den Heiligen der christlichen Kirche identificirten. Durch diese Annäherung an die Griechen wurden die Sabier geschickte Werkzeuge, um die Schätze des Alterthums mit den Mohamedanern (Arabern) zu vermitteln.

Herr Robert Schlagintweit legte eine Anzahl charakteristischer Gesichtsmasken vor, wie sie in tibetanischen Klöstern bei Aufführung mythologischer Schauspiele in Anwendung kommen und knüpfte daran die unter den Miscellen dieses Heftes mitgetheilten erläuternden Bemerkungen.

Herr Kiepert legte seine neue Karte von Armenien, Kurdistan und Azerbeidschan in vier Sectionen vor und gab eine kritische Uebersicht des dabei benutzten Materials, dessen Mangelhaftigkeit die auf der Karte noch vorhandenen Lücken erkläre. Die Bemühungen der Deutschen, Franzosen, Engländer und Russen um Aufklärung des auf der Karte dargestellten Gebietes wurden im Einzelnen gewürdigt und in Bezug auf Persien besonders die Verdienste der Engländer und Russen hervorgehoben, während die der Deutschen und Franzosen hier unbedeutend sind. Schliefslich verheifst der Vortragende eine Ausgabe derselben Karte mit ethnographischer Colorirung.

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