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Schönheiten vor dem Reisenden zur Geltung, von der Rauchsäule, welche in die Abendluft zu bringen. Nebel und finstere Wolken, von aufsteigt, verrathen. welchen man nicht weiß, ob sie von den Sümpfen hinauf zu den Jökuln oder umge: tehrt wandern, halten da fast beständig ihren Herensabath und verdüstern oder versperren jede Aus- und Ansicht.

Uebrigens enthält dieser Landestheil das Großartigste und Seltenste, was die Insel von vulcanischer Natur bietet, und zugleich die ältesten, in der Geschichte ihrer Bewohner ausgezeichnetsten Stätten.

Im Norden der Insel läßt ein in mannigfache Thäler, welche in langen engen Meeresbusen endigen, gegliedertes Gebirge ein eige: nes und wohlbevölkertes Ländchen entstehen.

Das Gebirge bietet da der Vegetation eine entwideltere, größere Oberfläche, als es an irgend einem andern Theile der Insel der Fall ist. Auch die Formen der Berge zeich nen sich vortheilhaft aus. Die Plateaus, welche sonst in Jsland mit so großen Maßen herrschen, werden beschränkt, und machen zuweilen selbst Gipfel- und Kammformen Plag.

Nur ein kleiner Theil, an der Grenze ge= gen das Hochland der Mitte, ist vulcanisch, aber diese Thätigkeit ruht hier, außer in den Schwefel erzeugenden Quellen am See My vate (Fliegenfee) schon seit Jahrhunderten.

Wenige Höhen überschreiten die Grenze des ewigen Schnees, die meisten sind bis an die bizarren Trappgalerien, in welche sie endigen, mit Weiden bedeckt, während die Thalsohlen fette Wiesen bilden.

Bis tief hinein in's Innere sind die Thäler und die breiten Säume der Meeresbusen mit Niederlassungen beseßt, so daß hier im Nor den der Reisende wider sein Vermuthen ein Gebirgsländchen findet, welches die bevölkert sten und cultivirtesten Districte der Insel enthält.

Ein grüner Teppich liegt in leichte Falten geworfen über einen engen Thalgrund hingebreitet. Von beiden Seiten schauen dunkle Felsmauern herein. Es schlängelt sich keine Straße durch das Gelände herab, man vernimmt kein Wagengerassel, noch eilt ein Wandrer flüchtigen Schrittes einer nahen Stadt zu. Der Hirsch erscheint nicht am Waldessaume, um aus des Baches klarer Fluth zu trinken. Aus dem Hollunderstrauche tönt kein süßes Locken der Nachtigall, noch Drosselschlag vom hohen Wipfel.

Das isländische Gehöfte, einer Gruppe von Grabhügeln ähnlich, liegt schweigend da, nur

Vom Berge treibt der Hirt die dichtge drängte Heerde nieder, es glänzt das Vließ, die Euter stroßen, aber Hirt und Heerde schweis gen, nur die losen Steine rasseln.

Dort am Pferche stehen noch lebende Wesen, zwei blondgelockte Mädchen, welche, die Augen mit den Händen vor dem Licht der untergehenden Sonne verdeckend, zum Berg hinausschauen, die Heerde erwarten, und auch schweigen.

Das ist die Stimmung und das Colorit jener idyllischen Thäler des Nordlandes, welche ein ruhiges und zufriedenes Hirtenvölt= chen bewohnt.

Robert Stephenson

und

Isambert Kingdom Brunel.

Von

Paul Ingwersen.

Man hat den Verlust, den England in den beiden obengenannten Männern erlitten, vergleichen zu dürfen geglaubt mit dem, was Deutschland in Ritter und Humboldt verloren. Das heißt, um es kurz zu sagen, Zahl und Idee gleichstellen. So viel die Wissenschaft höher steht, das Durchdringen der Dinge und des Organismus derselben mit dem Geist und dem Gedanken, als das mechanische Schaffen im Bereich der Mittel der Förderung der materiellen Interessen; so viel deutsches Sinnen und Streben überhaupt sich erhebt über britisches Dichten und Trachten: so groß ist die Kluft, die die Stellungen scheidet der Einen und Andern.

Wir beginnen mit Stephenson diese flüchtige Skizze über Leben und Wirken der unlängst verschiedenen beiden namhaftesten Ingenieure Englands und unserer Zeit, weil so viel für die Zwecke der Civilisation ungleich mehr als das Dampfschiff doch die Eisenbahn leistet, und so viel wie an Ruhm und Verdienst doch der Begründer des Werkes dem Andern voransteht, der hilfreiche Hand leistet, soviel der Name Stephenson vor dem Brunel's hervorragt. Zu den „Heroen der Menschheit" zählte unlängst die Times, das Drafel der öffentlichen Meinung in England,

, angesichts dessen, was er zu leisten gewußt"| nem Freunde Nicholas Wood, dem Oberhabe, „angesichts seiner Kämpfe und Tri- schauer der Westmoorgrube auf den Killingumphe" George Stephenson, der 1848 ver- worth-Kohlenwerken. Hier machte Robert storben, erst neuerdings in Smiles einen Bio- sich praktisch mit den Minenmaschinerien be graphen gefunden hat, dessen trefflichem Werke kannt, und mit dem Grubenwesen überhaupt wir in den Notizen gefolgt sind, die wir in und allen Verrichtungen in demselben. Mit diesen Blättern (December 1858, Eeite 333) zu diesem unterirdischen Betrieb war er auch sammengestellt haben. George's einziger Sohn, schon früher vertraut geworden. Mit dem unser Robert, wurde ihm geboren, da er zu Vater und Wood hatte er, kaum zwölf Jahre Willington lebte, bei Newcastle am Tyne, den alt, besonders auch an den Experimenten 16. December im Jahre 1803. Von dem mit der Sicherheitslampe Theil genommen, Mangel der eigenen Erziehung durchdrungen, und dabei die ganze Entschlossenheit seines sandte er Robert schon früh in die Schule Charakters schon an den Tag gelegt, mit sei von Benton, von seinen Nebenverdiensten nem ganzen Eifer der Menschheit zu dienen. den Unterricht zahlend, und später alsdann, Und so befand sich Robert von früh auf in seivon seinem Killingworther Gehalt, in die nem eigensten Element. Nachdem er bei Schule des Mr. Bruce zu Newcastle am Tyne, Wood seine praktische Ausbildung erlangt unter dessen Leitung der Knabe von seinem hatte, ließ ihn für die Zeit eines Semesters, elften Jahre an einen gesunden praktischen damit er auch in der Wissenschaft weiter käme, Unterricht genoß. Robert zeigte bald die sein Vater die Universität zu Edinburg bes entschiedenste Neigung für das Gebiet der suchen. Mechanit, und als Mitglied des Newcastler literarischen und philosophischen Instituts ward er dann weiter insbesondere durch einen der Secretäre desselben, den Rev. Will. Turner, dessen Aufmerksamkeit er auf sich gelenkt hatte durch seinen ausgezeichneten Fleiß, in jeglicher Weise in seinen Studien gefördert. Wie auch dem Vater dann wieder und des sen theoretischer Ausbildung Robert's Aufenthalt zu Newcastle besonders zu Gute kam, haben wir s. 3. in unsern Notizen über den Alten erwähnt. Als Mitglied jenes Instituts hatte Robert die Gelegenheit, die Bibliothek zu benußen, und Bücher aus derselben, oder was er die Woche über aus ihnen entnommen hatte, brachte er Sonnabends mit nach Haus zu dem nicht fern wohnenden Vater, zu dem dann auch Turner wohl selbst mit hinüberging, um dem Grubenwerkmanne die Wissenschaft aufzuthun. Unter der Leitung des Vaters und auch ohne dieselbe, wie gelegentlich früher in jenen Notizen bemerkt war dann der Sohn stets bereit, wieder was er theoretisch gelernt hatte auch praktisch zur Anwendung zu bringen. Und so existirt noch zur Zeit an der Mauer über der Thür von Stephenson's Hause zu Killingworth z. B. eine von Vater und Sohn verfertigte Sonnenuhr, auf die stets noch der Alte mit Stolz später hinwies.

Bis zu dessen fünfzehnten Jahre ließ Ge orge Stephenson seinen Robert auf der Schule zu Newcastle. Dann gab er ihn in die Lehre, als Unterschauer zunächst, bei sei

Um diese Zeit war der Vater mit der Vollendung des Tramroad der Hetton-CoalCompany beschäftigt, deren Gruben in der Nähe von Killingworth lagen. Er zog seinen Sohn zu den Arbeiten hinzu und übergab ihm alsbald die Leitung der selben als resident engineer. Unter Robert's persönlicher Aufsicht ward das Werk dann zu Ende geführt und endlich der Schienenweg eröffnet, den 18. November 1822, mit fünf von dem Vater erbauten Locomotiven.

Neben dem älteren und kürzeren Killingworth-Tramroad war dieser der Hetton-CoalCompany nun der zweite und größere be ständig und regelmäßig mit Locomotiven befahrene, zum Transporte der Kohlen von der Mündung der Gruben nach den Lade- und Einschiffungsplätzen bestimmte eiserne Schienenweg, der in England eröffnet wurde. Der ältere Stephenson hatte die Locomotiven für beide nach dem Vorgange Trevithil's und den Killingworthweg nach dem Muster der alten, mit Pferden befahrenen, gewöhnlichen Tramroads der Kohlenwerke erbaut. Robert der Sohn hatte den Hetton-Coal-Weg vollendet. Der Beweis war geliefert, dem heftigsten Widerspruch gegenüber, von der praktischen Anwendbarkeit der Schienenlocomotive. Um zur „Eisenbahn“ zu gelangen, war nur ein Schritt noch zu thun: die Uebertragung der Sache auf den großen und allgemeinen Landespersonen- und Waarenverkehr. Dieser Schritt ward gethan auf der

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tung des Baues auch die Aufnahme der nieure, aus allen Ländern Europa's, aus Personenbeförderung in den Plan; und Ro bert, der Sohn, der sich praktisch zu nächst bei seinem ersten selbständigen Werke, jenem Hetton-Coal Road besonders mit dem Baue des eisernen Schienenweges beschäf: tigt hatte, ward nunmehr vom Vater, erst unter Aufsicht desselben, dann in selbständi ger Leitung, speciell mit dem Baue der Locomotiven betraut. Die Kräfte nämlich, die bis dahin der Vater verwandt hatte zum Baue seiner Maschinen, waren die der Mechaniker auf den Kohlenwerken im Norden. Diese erwiesen sich für den Be

Amerika und aus Indien vielfach besucht in der rasch riesenhast anwachsenden Ausdehnung der Anstalt, die wenn auch über: flügelt in späterer Zeit durch deutsche Indu strie, durch Borsig's Fabrik, die im Jahre 1847, dem regsten freilich an Thätigkeit im Eisenbahnwesen in Deutschland, mit ihren 1200 Ar: beitern in ihren 67 Maschinen mit Tendern, mehr als je in einem Jahre irgend eine englische Werkstatt geliefert hat doch noch ge= genwärtig in England, von ihren Leistungen für die Marine und an stationären Maschinen abgesehen, jährlich mehr Locomotiven

als irgend eine andere Fabrik herstellt, und wurde, nach England zurückzukehren, wo es ihm die, im Anfang ausschließlich für Locomo: aber nun eben so wenig wie früher gelang, in tiven bestimmt, allein längere Zeit England die, wie er meinte, verkehrte Welt sich hinmit dessen ganzem Bedarf und dann auch einzufinden; und sein Name wird jezt selbst das Ausland versah. Robert trat ein, wie in seinem Vaterlande kaum mehr genannt, gesagt, in die Fabrik nach Vollendung des obwohl, wenn überhaupt von der „Erfindung Hetton-Coal-Road im Jahre 1822. Er der Locomotiven" die Rede sein soll, kein übernahm dann die Leitung und führte die- Anderer berechtigter ist auf die Ehre dersel

Isambert Kingdom Bruncl.
ben als er. Robert Stephenson verweilte
dann in Ausführung seines Auftrages noch
einige Zeit in Amerika, wo er die Silber-
minengesellschaft von Columbia gründete,
ward dann aber von seinem Vater noch
England zurückberufen, wo er nach drei-
jähriger Abwesenheit 1827 wieder eintraf.
Im Jahre vorher trat Brunel zuerst hervor,
unser Jsambert Kingdom.

selbe, die ihm übrig bleibende Zeit den weiteren Plänen des Vaters widmend, bis zum Jahre 1824. Da verließ er die Hei math und begab sich nach Südamerika, mit dem Auftrage der Untersuchung der Gold und Silberminen daselbst. Die zwei Jahre angestrengtester Arbeit in der Newcastler Fabril, sagt man, hätten ihn körperlich ge: schwächt, und die Reise über's Meer führt man auf Gesundheitsrücksichten zurück. In Brasilien traf Robert mit Trevithit zusam men, der dorthin übergesiedelt und in die bedrängteste Lage gerathen, erst durch Ste phenson's Unterstützung in den Stand gesezt

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3sambert Kingdom Brunel, nicht im Jahre 1805, wie irrthümlich die Nekrologe in deutschen Blättern berichteten, und nicht zu London geboren, sondern zu- Portsmouth im folgenden Jahre, im Jahre 1806,

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