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board bzw. cloak, coadjutor, coagulation, coak, coalesce usw., während bei den wie das letzte zusammengesetzten wörtern die trennung der beiden vokale hätte angedeutet werden sollen. Ähnlich verhält es sich mit beatify, beatitude neben beauty, creation neben creature, mit georgic neben geometry. Ferner vermißt man jeden hinweis auf die lautung des -e in der endsilbe von apostrophe, catastrophe, epitome, syncope, antipodes usw. Die aussprache des ch ist vermerkt bei archangel und archbishop, doch nicht bei archaic, archaism, archer, archetype, architect, orchard, orchestic, orchestra, orchid usw., ebenso fehlt die des g als verschlußlaut in wörtern wie anger, auger, conger, target. Die wechselnde geltung desselben buchstaben ist veranschaulicht bei gibbet, gibbous, giblet, gigot, fehlt aber bei den dazwischenstehenden giant, giddy, gift, gigantic, gild. Die verstummung des k vor n ist lautschriftlich ausgedrückt bei knar, knead, knee, knell, knight, knout, know, aber bei keinem der andern hier angeführten wörter mit denselben anfangsbuchstaben. Wünschenswert wäre ferner die angabe des verstummens von in wörtern wie bristle, jostle, listen, chestnut, thistle gewesen, ebenso das des in ptarmigan und ptisan. Daß s und ss in crimson, hussar, possession u. a. stimmhaft, in cease, chase, grease, reset, resurge, resuscitation gegenüber resemble, reserve, reside usw. stimmlos sind, ist auch nicht jedermann bekannt. Dasselbe gilt von der aussprache des -se-, -si-, -ti- (= š, ž) in nauseous (nausea fehlt), osier, quotient, transient u. a., wie auch die in wörtern wie dandelion, legerdemain, moustache u. a. durch lautschrift verdeutlicht werden sollte. Kurz, wenn auch einem etymologischen handbuch die aufgabe der aussprachebezeichnung nicht direkt zufällt, so hätte doch, ohne zuviel raum zu beanspruchen, diese hier so vervollständigt werden können, daß der studierende keines andern hilfsmittels bedurft hätte, um sich hierüber in zweifelhaften fällen zu unterrichten..

Zum schluß kehre ich nochmals zum vorwort zurück, in dessen vorletztem abschnitt der verf. sich mit raummangel entschuldigt, daß er seine ursprüngliche absicht, 'einen abriß der sprachgeschichte und wortbildungslehre, besonders eine übersicht der englischen prae- und suffixe beizufügen', nicht habe ausführen können, und als ersatz auf die entsprechenden abschnitte bei Skeat und in den lehrbüchern von Sweet, Lindelöf und Ekwall verweist 1). Wenn

1) Auch meine Wissenschaftliche grammatik (Fölsing-Koch, III) bis 14, 56-68, 74-78 - enthält solche.

s. ᎦᎦ 1

unter diesen umständen auch eine vollständige darstellung der obigen kapitel entbehrlich erscheint, so wären doch schon einige winke über die herkunft und den zusammenhang gewisser etymologischen ableitungen für das richtige verständnis des jungen Anglisten, der jene bücher nicht zur hand hat, förderlich gewesen, der dann mit ganz anderm interesse das vorliegende werk benutzen würde, wenn er zb. auf das entstehen der zahlreichen, verschiedenen sprachperioden angehörigen doppelformen, wie amiable und amicable, arch u. arc, catch u. chase, capital, chattle u. cattle, choir u. chorus, feat u fact, loyal, legal u. leal usw., aufmerksam gemacht wäre. Ferner wäre vielleicht der wechsel zwischen w u. g(u) in wise u. guise, ward u. guard, wage u. gage usw., der schwund des anlautenden n in adder, apron, auger, umpire u. a. kurz zu erklären und die neigung zu erwähnen, die unbetonte vorsilbe, wie in (ap)prentice, (attend, (a)lone, (di)sport, (e)squire, abfallen zu lassen, wodurch zum teil neue wörter mit besonderer schattierung des sinnes entstehen. Auch könnte auf den wechsel des vokals in der stammsilbe bei der bildung der verschiedenen wortarten, zb. in blood u. bleed; bind, bond, bundle; broad, breadth; brood, breed; deal, dole; drip, drop usw., und auf die verwendung von koseformen der eigennamen als bezeichnung von tieren und gegenständen, wie (boot)jack, tom-(cat), mag-(pie) usw., verwiesen werden. Da hierzu wenige seiten ausreichen würden, könnte für diese bemerkungen vielleicht dadurch platz geschafft werden, daß im wörterbuche selbst solche fremdwörter, die beiden sprachen in gleicher (s. oben) oder nur wenig verschiedener form und in gleicher bedeutung angehören, wie constitution, expedition, physiognomy, philology usw., fortgelassen würden, da jeder student, im falle daß er darüber be lehrung sucht, diese leicht in einem deutschen etymologischen wörterbuch finden könnte, wozu schließlich auch das jedenfalls in seiner hand befindliche orthographische wörterbuch von Duden ausreicht.

Es sollte mich freuen, wenn der verf. diesen oder jenen meiner obigen vorschläge in der hoffentlich bald zu erwartenden neuen auflage verwerten könnte. Jedenfalls sollte er aber darauf bedacht sein, den wortschatz der heutigen literatursprache so vollständig, wie in knapper form irgend erreichbar, unter ausscheidung aller nicht streng dahin gehörigen wörter, in sein werk aufzunehmen, damit der darin nachschlagende die sicherheit hat, die gewünschte auskunft, selbst wenn sie negativ ausfallen sollte, zu finden. InJ. Hoops, Englische Studien. 52. 2.

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zwischen sei aber dieses etymologische wörterbuch wegen der zuverlässigkeit seiner angaben besonders den studierenden zur anschaffung empfohlen.

Berlin-Schöneberg.

J. Koch.

LITERATURGESCHICHTE.

Mittelenglische sprach- und literaturproben. (Ersatz für Mätzners
Altenglische sprachproben.) Mit etymologischem wörterbuch zu-
gleich für Chaucer. Herausgegeben von
Herausgegeben von A. Brand und
O. Zippel. Berlin 1917, Weidmann. Pr. M. 6,60. 423 ss.

In der erwägung, daß die vorhandenen Lesebucher meist nur kurze, für erfolgreiche reimkritik zu knappe textproben aufweisen, haben die herausgeber eine sammlung umfangreicher auszüge von oft über 300 zeilen zu einem stattlichen band vereinigt, der in erster linie der seminararbeit als grundlage dienen soll, aber auch dem forscher ein wertvolles hilfsmittel sein wird. Der sehr niedrige preis, der dem studenten die anschaffung ermöglicht, bedeutet in jetziger zeit eine hervorragende buchhändlerische leistung.

'Die absicht, material für reimarbeiten zu liefern, ließ reimdenkmäler durchaus in den vordergrund treten; das Poema Morale mit seinen lehrreichen dialektvarianten ist mit rücksicht auf den längeren auszug in Zupitza-Schippers lesebuch weggeblieben. An prosa finden wir die Ancren Riwle, Sawles Warde, Die proklamation von 1258, Dan Michel, Evangelien und eine Wycliffe-predigt. Wahl und anordnung der texte steht aber, wie der titel des buches ausdrückt, nicht nur unter dem gesichtspunkt der dialektgrammatik, sondern auch unter dem literarischen. So wird eingeteilt in chro niken, romanzen, historische epen, geistliche, liebes-, politische dichtung, drama usw. (Die scheidung von Romances und - historisch fundierten Romaunts dürfte sich übrigens kaum durchführen lassen, und 'Eule und nachtigall' ist nicht eigentlich ein liebesgedicht.) Mehrfach ist dasselbe motiv (tod Arthurs, geburt Jesu) durch verschiedene dichtungsarten verfolgt. Auch auf das kulturhistorische element ist dabei gebührend rücksicht genommen, namentlich mit reichlichen proben politisch-satirischer dichtung. Lateinische und anglo-normannische quellen sind beigefügt - auf die sonst nicht überall leicht zugänglichen anglonormannischen proben seien studierende besonders aufmerksam gemacht.

Die texte sind zum großen teil von Zippel mit den handschriften verglichen, und ihre wiedergabe zeugt von rühmenswerter sorgfalt. Druckfehler könnte sein s. 21 Robert Mannyng v. 8: pat pe latin no frankys cone, 1. ne latin1). Die textbehandlung ist mit recht sehr konservativ. Ungewöhnliche schreibungen sind mit rücksicht auf anfänger im glossar durch hinweis aufgeklärt; aufnahme hätte hier wohl noch verdient holle =ae. hieldan Lazamon B v. 26.

Das glossar erweist sich als sehr zuverlässig und planvoll angelegt, bietet auch etymologisch viel gutes mit berechtigter beschränkung auf die unmittelbare vorstufe. Die Chaucersche schreibung ist praktisch als norm gewählt. e', o" mit gleitelaut vor spirant sind von 'festem' ei ai und ou= u geschieden. Von diakritischen vokalzeichen ist sonst abgesehen.

In den altenglischen Etyma wirkt auf den ersten blick überraschend der ansatz alt westsächsischer formen wie hiere, hierde, doch dürfte der vorteil, daß in ihnen der vorhistorische bestand am deutlichsten durchschimmert', das methodisch-theoretische bedenken überwiegen.

Die englische aufmachung der kapitelüberschriften und verwendung des Englischen als 'Geschäftssprache' ist aber jetzt nicht mehr zeitgemäß. Wenn 'nichtdeutsche', d. h. vor allem angelsächsische studierende das buch benutzen sollten, wird ihnen das erlernen deutscher fachausdrücke nichts schaden.

An einzelheiten sei noch angemerkt:

Zu den texten :

S. 76. Zu Mort Arthur ist die neuausgabe von Björkman, Heidelberg 1915, nachzutragen, die wohl während des druckes noch nicht vorlag. - S. 83 str. 447. Daß wounde für wonde (ae. wandian), sounde für sonde (ae. sand) steht, wird durch das glossar nicht hinreichend aufgeklärt. Zur schreibung vgl. Morsbach, Me. gramm., § 94 an. 3. S. 88 26. Statt windeclit 1. -clut.

S. 109. 335. Der reim made: flede weist auf mṛd < zeměd(e)d mit ae. ĕ <, vor dental, vgl. Mätzner wb. s. v. mad.

Zum glossar:

S. 296. doughty ist eigentlich do"ghty = ae. dohtig (Wild, Chaucer, s. 169). Daneben steht me. duhty (Orm duhhtiz) mit u

1) S. 160 Richard Rolle v. 45 thng? S. 224 Ancren Riwle 74 ped wird durch pad, wad in Alfreds sprüchen gestützt. Die vollständigen texte habe ich nicht zur hand. Verdächtig sind auch muven statt muwen S. 226,

170 und schinedo statt schinede S. 244, 27.

von ae. duzan, vgl. Holthausen, Et. wb. s. v. doughty.

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duen < duwen und douthe (< ae. duzep) ermöglichten dann wohl S. 312. Zu foun wäre die normalform

=

duhti.

auch douhti
fawn, faun zu ergänzen.

weit hergeholt.

(s. 345 mone).

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S. 314. gat-toothed in Chaucers prolog 468 (auch gap-, gag-) erklärt Skeat besser als 'having teeth far apart'. Der vergleich mit ziegenzähnen wäre doch wohl zu S. 328. Warum nicht i-mone zu ae. zēmāna? S. 332. Für ae. hleo fehlt die schreibung lee (Gawain s. 61, v. 849). S. 367. rereryde M. Arthur 4279 ist nicht = a-reryd, sondern eigentümliche doppelschreibung, vgl. Björkmans ausgabe s. XXII. S. 379. Chaucers snewed prolog 345 würde ich wegen der unpersönlichen konstruktion lieber auf ae. snīwan zurückführen, so auch Wild, Chaucer, s. 162. S. 383. spätangl. spittan dürfte nicht nordisch, sondern einheimisch sein, im ablaut zu spätan (spit: spait). Kluge, PG2 I 1058. zu ae. t-eawnian.

Jena.

S. 390. taunen stellt

Richard Jordan.

Karl Weiner, Die verwendung des parallelismus als kunstmittel im englischen drama vor Shakespeare. Gießener diss. Hamburg 1916. VI + 73 ss.

Die arbeit enthält im einzelnen manche gute bemerkung, hinterläßt aber als ganzes einen wenig befriedigenden eindruck. Der verfasser hat weder den in betracht kommenden stoff voll ausgeschöpft, noch ist er in seinen sehr anziehenden und dankbaren vorwurf tief genug eingedrungen.

Der titel des buches läßt vermuten, daß es im plane des verfassers gelegen habe, die gesamte englische dramatik vor Shakespeare in den kreis seiner betrachtung zu ziehen. Leider entspricht der umfang seines materials nicht dem, was der titel uns verspricht. W. führt uns nur eine auswahl von einschlägigen stücken vor. Dazu ist er natürlich durchaus berechtigt, wenn er das ganze gebiet beherrscht und aus dem vollen schöpfen kann, wenn also die von ihm herangezogenen stücke nur besonders gut gewählte beispiele für das vorliegende problem darstellen. Statt dessen erhält man den eindruck, daß die vom verfasser getroffene auswahl willkürlich ist, und daß er manche für seine arbeit wichtige dramen überhaupt nicht gekannt hat. Aus der zahl der moralitäten greift er nur die ältesten und Everyman heraus; ein für seine zwecke so geeignetes stück wie zb. R. Wilsons Three Lords ana

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