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S. 92.

Cutteslove. Bei der erörterung des ae. personennamens Cud (< Cupwine, Cupbeorht usw.) sagt der verf.: "As there are three early forms which point to a form Cud- with a weak genitive, Cuda is probably the original form." Wo aber sind diese drei älteren formen? Nur eine, und zwar Cudanhlawe, anno 995, ist angeführt worden.

S. 95. Draycott. "The word (ge)dræg (retreat', 'place of shelter') occurs as a second element in Dundry (Somerset), Dundræg CD. iv. 164 ch. 816." Auch in Sussex Cowdray <

ae. * cu(e)dræg.

S. JOI.

Enstone <ae. *Ennanstan. Über die (von wem?) vorgeschlagene etymologie *Entanstän 'des riesen stein' sagt Al.: "If at once existed, it would normally be lost between and s.” Ohne zweifel; es würde aber fortbestehen, solange der name dreisilbig blieb, was bei den vom verf. zitierten schreibungen immer der fall ist.

S. 101.

Evenlode. Ae. gelad 'track', 'water-course', 'river', das Al. sowohl hierfür als auch für Lechlade (Gloucs.) und Cricklade (Wilts.) angibt, erscheint auch in Sussex Portslade, während in derselben grafschaft ein umgelautetes gelæd in Warninglid (früher Werning, Warningled) zu erkennen ist.

S. 105. Fewcott 1316, 1695 Feucote. Der verf. fragt "Can the first element be OE. feoh 'cattle', etc.?" Schwerlich, da dies (mit ausfall des -h schon in ae. zeit) ein me. fe, ne. fee ergibt und unter keinen umständen einen me. diphthong -eu- hätte aufweisen können.

ob der zweite Dann sagt er Leider hat DB.

S. 107. Finmere. Al. behandelt hier die frage, bestandteil ae. mōr oder ae. mere oder gemēru ist. weiter "The DB. form points to OE. mōr . . ." Finemere mit -e-; überdies taucht die schreibung mit -o- erst im jahre 1805 auf.

*Hengestesieg.

S. 127. Hincksey < "... a raising of to i... seems to have taken place at a comparatively late date." Morsbach MEGr. § 109 nimmt das 13. und 14. jahrhundert an.

e

S. 127 128. Holmwood. Das ae. holm bedeutet 'ozean', 'strom' und niemals hügel, obgleich letztere bedeutung für das altsächsische belegt ist. Als andere erklärung, daß holm 'hollywood' (ae. holen, holegn) heißt, ist wahrscheinlicher.

S. 134-135. Iffley. 1004 Gifetelea. "The suggestion . . . that the name means 'the field of gifts' is absurd." Warum 'ab

surd'? Ae. gift bedeutet ursprünglich 'the amount to be given. by a suitor in consideration of receiving a woman to wife' (B.-T.); vgl. nhd. 'mitgift'. Später hätte sich die allgemeine bedeutung 'gabe' entwickeln können.

S. 152. Milcombe <*middelcumb. Die unter type II angegebenen Mylde-, Milde- repräsentieren möglicherweise ae. Mildan-, gen. des eigennamens Milda (s. Searle). Dies ist sicher der fall bei Milton in Sussex, dessen ältere schreibungen lediglich Milde-, Mylde sind.

S. 159.

to explain". (s. Searle)?

Newnham Murren. Al. findet Murren "difficult Warum nicht der ae. personenname Mōrwine

S. 165. Pinkhill <*Pincanleah, mit veränderung des suffixes. Über 1376 Puntele sagt Al. "The form in -t is a scribal error for c." Jedoch scheint kl > tl eine art lautgesetz zu sein. Vgl. Shakespeares reim 'brittle' (< ae. *bricol zu brecan) mit 'fickle' (Pass. Pilgrim VII, Globe Ed., zeilen 85-87), die früheren schreibungen mit -t für Sussex Beckley aus ae. *Beccanleah, und ferner die Yorkshire-aussprache (tlad) = 'cloud', (tlat) = 'clout', (tliy) 'cling' uva. (Wright, Dialect of Windhill s. 95).

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S. 166. Play Hatch. Das erste glied ist kaum ae. pleg- 'das spiel'; vielmehr aber Plega, eine gekürzte form aus Plegmund, Plegwine usw.

S. 171. Wenn der name Rokemarsh den ae. namen Hrōc oder das ne. wort hrōc 'a rook' enthält, erwarten wir die aussprache (rukmas). Al. gibt hier keine aussprachebezeichnung an.

S. 177-178. Salomeae. *sul(h)um "at the furrows". Al. sagt "The reason for the addition of the final e is not obvious". Sicherlich läßt sich das ganze wort aus volksetymologie erklären; aus einem ae. (u) könnte ne. (a) sicher nicht entstehen. Salomę beruht auf anlehnung an den klassischen namen 'Salome' (sælóumi oder sælomi).

S. 181-182. Shenington at the beautiful hill' stammt nicht aus dem westsächs, at scienan dune, das (finiɲtən) oder sogar (Jainiŋtən) ergeben müßte, sondern aus dem angl. æt scènan dûne > me. shěningdon, shenington. Für die kürzung vergleiche man Luick, Anglia XX, s. 339 ff.

S. 190.

In der fußnote kommt ein druckfehler vor. Für Tesperson lies Jespersen.

S. 192. Stadhampton. 1316-1535 Stodham, 1695 Stadham,

1805 Stadhampton. Der übergang von o in a beruht höchstwahrscheinlich auf einem dialektischen wechsel, wofür vgl. Wright, E. D. Gr. § 83. Die meisten namen Clapham haben unter den älteren formen sowohl Clop- als auch Clap-. Vgl. zb. Moorman, W. Rid. Pl.-Ns. unter Clapham.

S. 199. Stratton. Für die ausbreitung der ne. ortsnamen auf Strat-, Stret- < ae. stræt mit kürzung vor konsonantenverbindungen siehe Ritter, Zur engl E-grenze, Anglia. Juni 1913.

S. 211 212. Warborough erklärt Al. als "the fortress where watch was kept". Er erwähnt aber auch die möglichkeit, daß *Weard ein eigenname sei. Da zwei ältere schreibungen mit Waardes, Weardas- vorkommen, und zwar in ae. zeit annis 856 und 944, scheint es mir besser, weard als personennamen aufzufassen.

S. 215. Waterperry < ae. -pirige, -pyrige (aus lat. pirum). "The mod. vowel seems to be due to a Kentish development of y to e, or we should expect mod. *Pirry or *Purry". Al. scheint. vergessen zu haben, daß spätkent. e nur aus ae. y, dem i-umlaut eines ursprünglichen й, entstanden ist. Perry beruht, wie Al. auch für möglich hält, auf dem selbständigen wort ae. peru 'birne'.

*

S. 227-228. Worton. Obgleich dem namen Worton ae. ofertün zugrunde liegt, scheint die entwicklung *ófertun > *ofértun > Worton durch betonungsveränderung sehr zweifelhaft zu sein. Wahrscheinlicher ist ófertun > owerton *ortun mit hinzufügung eines anlautenden w-, entweder durch eine unbekannte analogiebildung, oder, wie Al. vermutet, durch spontane (dialektische) entwicklung des w-, wie bei ne. one usw.

S. 231. Yarnton <ae. *Eardingatun. "For the development of initial y we must assume a change of stress tard- > eárd-." Besser ist die erklärung, die Al. später bietet, daß das erste element durch ae. geard, me. yard beeinflußt worden ist. Jedoch ist dies erscheinen eines Y vor einem anlautenden vokal ein ziemlich häufiges phänomen im me. und frühne. Ein gutes beispiel dieser sogenannten "pre-iotization" ist die im ersten gebetbuch Eduards VI. (The First Prayer Book, 1549) manchmal vorkommende schreibung yearthe, yerthe earth, die vielleicht aus the earth thi earth th' yearth zu erklären ist.

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Die hierauf folgenden seiten (234-251) enthalten "Appendices": I. Personal Names as First Elements; II. Words other than Personal Names as First and Second Elements; dazu eine

ausführliche bibliographie. Es fällt auf, daß Al. Moormans Placenames of the West Riding of Yorkshire, Leeds 1910, nicht benutzt zu haben scheint, obgleich ihm wie in der Author's Note erwähnt sowohl professor Moorman als auch dr. Mutschmann in Nottingham, dessen Place-names of Nottinghamshire im laufe dieses monats erscheinen, "suggestions as to etymologies" gegeben haben. Das ist aber von geringer bedeutung, und man wird gerne zugeben, daß Alexanders arbeit trotz gewisser kleinerer unvollkommenheiten als wertvoller beitrag zur englischen ortsnamenkunde angesehen werden muß.

Hamburg, im November 1913. R. G. Roberts.

LITERATURGESCHICHTE.

Die hirtenbriefe Ælfrics in altenglischer und lateinischer fassung. Herausgegeben und mit übersetzung und einleitung versehen von Bernhard Fehr. (Bibliothek der angelsächsischen prosa, 9. band.) Hamburg 1914, Henri Grand. CXXVI + 269 ss. Pr. M. 20,-.

Die monumentale ausgabe der weltlichen gesetze der Angelsachsen von F. Liebermann fordert als naturgemäße ergänzung eine neuausgabe der kirchlichen rechtsdenkmäler, die B. Thorpe in seinen Ancient Laws and Institutes of England (London 1840) veröffentlicht hatte. Den ersten schritt zur lösung dieser aufgabe hat Fehr mit der vorliegenden ausgabe getan. Sie umfaßt den Brief für bischof Wulfsige (= Thorpe, Canons of Aelfric, Laws p. 441) und die beiden Briefe für erzbischof Wulfstan (= Thorpe, Aelfric's Pastoral Epistle und Quando dividis chrisma, Laws p. 452 und 464); dazu noch die lateinischen fassungen der hirtenbriefe für Wulfstan und einen lateinischen privatbrief an ihn, also materialien, die bis jetzt noch nicht gedruckt waren.

Auf s. X-XXII der einleitung beschreibt F. die von ihm benutzten handschriften. Hatte Thorpe für den Wulfsigebrief (brief I) nur die hss. O (CCCC 190) und X (Jun. 121), für die Wulfstanbriefe (brief II und III) nur D. (CCCC 201) resp. O benutzt, so lernen wir jetzt brief I auch nach Gg (Camb. Univ. Library Gg III 28), brief II nach O und brief III nach Gg (Camb. Univ. Library Gg III 28), N (Tib. A III) Oz (Bodley 343) und dem fragment aus V (Vesp. D XIV) kennen. Schade, daß F. die hs. Harley 438 übersehen hat. Sie enthält brief I in einer

fassung, die, soweit eine kleine handschriftenprobe mir ein urteil erlaubt, der hs. O sehr nahe steht.

Merkwürdigerweise druckt F. brief I nach O ab, obwohl er den text von Gg für besser hält. Seine erklärung (einl. p. LVII), er habe darum O vollständig abgedruckt und von Gg und X bloß die varianten gegeben, weil Gg am schluß unvollständig sei, vermag mich nicht von der berechtigung dieses verfahrens zu überzeugen. Wenn Gg wirklich den besten text bietet, so mußte F. ihn in extenso abdrucken und den fehlenden schluß aus der nächstbesten hs. ergänzen. Nun glaube ich freilich nicht recht an die überlegenheit von Gg. Die stelle brief I 104 We wyllad swapeah secgan pa gesetnyssa eow, py-las-pe we sylfe losigon ford mid cow verlangt als fortsetzung eine mahnung an die priester, da mit dem cow niemand anders als sie gemeint sein kann. Durchaus passend schließt O daran an I 111 Ge (= Ihr priester) ne scylan fagnigan ford-farenra manna, ne pæt lic gesecan, buton eow mann ladige parto. Dagegen schieben Gg) und X zwischen 104 und LII eine mahnung an die laien ein: I 105-110 Cristene men sculon secan cyrican gelome . . ., die zudem schon durch ihre rhythmische form aus ihrer umgebung hervorsticht. Es ist F. entgangen, daß die ganze stelle aus den Metrical Lives of Saints, Skeat I nr. XIII 68-86, wörtlich interpoliert ist. Hätte Ælfric sich hier selbst wiederholt, so bliebe unbegreiflich, weshalb O gerade dieses zitat weggelassen hat. Elfric hat aber nirgends so umfängliche stellen aus früheren werken wörtlich in die hirtenbriefe aufgenommen.

Als entstehungszeit des Wulfsigebriefes nimmt F. mit einleuchtenden gründen 1001, als die der Wulfstanbriefe 1005-1007 an. Einige berührungen zwischen den Wulfstanbriefen und den von Assmann, Bibl. d. ags. prosa, bd. III, veröffentlichten predigten nr. 1-4 zeigen, daß diese texte annähernd um die gleiche zeit entstanden sind (einl. p. XXXV—LIII).

Besonderes interesse dürfen F.s auseinandersetzungen über die fassung D des briefes II beanspruchen (p. LXV-LXXXII). Sie weist gegenüber den andern hss. O und Oz nicht nur eine reihe von auslassungen und zusätzen ganzer textstellen auf, sondern auch zahlreiche stilistische änderungen im einzelnen, ist also eine

1) Gg hat nur 105-106, da hier ein oder mehrere blätter verloren gegangen sind.

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