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in seinem oberen Theil ganz fein gestreift. Oben laufen die Ränder zu einer scharfen Spitze zusammen. Der erste Zahn neben der Symphyse ist der kleinste und schmalste, der zweite der dickste und längste, dann folgt in der Grösse der dritte und diesem der vierte. Die ersten drei stehen ziemlich gleich weit, und zwar nicht bedeutend, von einander entfernt; der vierte ist von ihnen durch ein ansehnliches Diastema getrennt.

Weder ist auf der Platte A noch auf Platte B der rechte Unterkiefer sichtbar, wenn nicht ein ganz schmaler Knochen, der auf Platte A neben dem Alveolartheil des rechten Oberkiefers liegt, ihm angehört.

Die Wirbelsäule ist mit einer Unterbrechung in der Grenzregion zwischen Hals und Rumpf von den vordersten Halswirbeln bis zu den Sacralwirbeln erhalten, die Schwanzwirbel fehlen. Während der Kopf mit seiner Schädeldecke auf Platte A nach unten zu liegen kam, wie wir gesehen haben, sieht man auf derselben Platte die vordersten Halswirbel von oben auf den Neuralbogen. Der Kopf muss sich also bei der Einbettung des Kadavers in den Meeresschlamm umgedreht haben, sodass der Unterkiefer nach oben gewendet wurde. Atlas und Axis sind beim Spalten der Platte völlig zertrümmert. Ausser ihnen zählt man 15 Halswirbel, von denen die ersten 6 völlig auf der Bauchseite liegen, dann beginnen die folgenden sich mehr und mehr auf die Seite zu legen, sodass man eine schiefe Profilansicht bekommt. Hier ist der grösste Theil der Knochensubstanz verloren gegangen, und man beobachtet daher deutlich die zwischen je zwei Wirbeln ringartig erhabene, sonst cylindrische Ausfüllung des Neuralcanals mit Gesteinsmasse. An den vordersten Wirbeln ist der Neuralbogen sehr niedrig. oben in der Mediane mit einer Längskante versehen, weiter nach hinten erhebt er sich mehr und mehr. Die Länge der einzelnen Wirbel ist von vorn bis hinten fast die gleiche. Der erste der erhaltenen Wirbel (also in Wahrheit der dritte) ist 4 mm lang, der 15te (in Wahrheit 17te) 4,5 mm.

Der erhaltene Theil der Halswirbelsäule nimmt mithin etwa 65 mm Länge in Anspruch. Reconstruirt man sich den Bogen weiter zurück bis etwas vor das Coracoid, so kommen für die Halswirbelsäule noch ca. 35 mm hinzu. Vorausgesetzt, dass auch diese hinteren, nicht erhaltenen, 4.5 mm lang waren, kämen auf diesen Raum noch etwa 7 Wirbel, sodass einschliesslich Atlas und Axis für unseren Saurier etwa 24 Halswirbel anzunehmen wären. was von der bei Nothosaurus und Lariosaurus bekannten die Unterkieferzähne abwärts gerichtet sind. Auf Figur 2 ist ihnen die Stellung gegeben, wie sie für Unterkieferzähne die übliche ist.

Zahl (20 oder 21) nicht gar weit abweicht. Zu diesen Halswirbeln gehören auch Halsrippen. welche abgetrennt neben ihnen liegen. Nur am ersten erhaltenen Wirbel ist auf der rechten Seite eine kleine Komma-förmige Halsrippe noch in natürlicher Verbindung mit dem Wirbelkörper bemerkbar. Die übrigen 7 auf der Seite neben der Wirbelsäule liegenden Rippen gehörten wohl den letzten der erhaltenen Wirbel an, wenigstens spricht ihre regelmässige Aufeinanderfolge dafür. Die vordersten 4 Halsrippen haben ausgesprochene Keilform und unterscheiden sich nur dadurch von einander, dass die Ecken sich bei den hinteren etwas mehr in die Länge ziehen. An der fünften Halsrippe ist die hintere Ecke schon bedeutend länger als die vordere, an der sechsten nimmt das noch mehr zu, und die siebente stellt schon eine echte, kurze, zweiköpfige Rippe dar.

Zwischen dem erhaltenen Ende der Halswirbelsäule und dem der Rumpfwirbelsäule fehlt, wie oben erwähnt, ein beträchtliches Stück. Aus der Zahl der theils in Substanz, theils im Abdruck erhaltenen Rippen, welche mit ihren ventralen Enden auf beiden Platten vor dem Anfang der Wirbelsäule liegen, lässt sich berechnen, dass etwa 10 Wirbel nicht erhalten sind, sodass mit Hinzurechnung der erhaltenen 16 Rückenwirbel Anarosaurus ca. 26 Rückenwirbel besessen hatte, also auch hierin sich an Nothosaurus und Lariosaurus nahe anschliesst. Ueber die Form der Wirbel ist nichts Genaues zu ermitteln, da die Neuralbögen theils zertrümmert, theils im Gestein eingebettet sind. Die Centren sind in der Mitte etwas eingeschnürt, wie bei Nothosaurus; die Processus spinosi erscheinen verhältnissmässig niedriger als bei Nothosaurus. An dem Aussenrand der Platte B stösst ein Wirbel an, und im Rande selbst liegt noch ein kleines Bruchstück eines zweiten, welche ich als Sacralwirbel anzusprechen geneigt bin, weniger des Unterschiedes in der Form wegen, als weil neben ihnen kurze, dicke, gerade. an beiden Enden etwas verdickte Rippen liegen, die füglich nur Sacralrippen sein können. Ist diese Deutung richtig, so würde man noch eine weitere, dritte Rippe zum Sacrum zu ziehen haben, die mit ihrer distalen Hälfte am Rande der Platte B hinter den beiden eben beschriebenen liegt. Es würden also mindestens drei Wirbel mit ihren Rippen der Sacralregion angehören, während man für die übrigen Nothosauriden zwei als Regel angenommen hat, doch ist eine entscheidende Beobachtung bisher nicht gemacht worden1). Rechts und

1) Wenn DEECKE (diese Zeitschr., Bd. 38, 1886, p. 182) schreibt: „Das aus 2 Wirbeln zusammengesetzte Sacrum theilt Lariosaurus mit den meisten anderen Reptilien, unter anderen auch mit Macromerosaurus, Pachypleura und wahrscheinlich auch mit Neusticosaurus“, und wenn

links liegen die Rumpfrippen, aber keine befindet sich mehr in natürlicher Lage am Wirbel selbst. Die Rippenköpfe sind einfach, etwas rundlich. Unmittelbar dahinter macht die Rippe eine kleine flache Curve abwärts, hebt sich dann convex nach oben und biegt sich in schlankem Bogen ventralwärts. Aehnlich wie bei Nothosaurus und im Gegensatz zu Lariosaurus sind die Rippen lang und dünn. Nur wenige sind ihrer ganzen Länge nach erhalten, am deutlichsten die vierte von hinten auf der rechten Seite der Platte B, die oberen zwei Drittel in Knochenmasse, das letzte Drittel im Abdruck. Vom proximalen bis zum distalen Ende misst sie in der Luftlinie 35 mm, thatsächlich 43 mm.

In grösster Deutlichkeit ist der Bauchrippen - Apparat erhalten. Er besteht, wie bei Nothosaurus und Lariosaurus, aus einem Mittelstück, das aus 2 unter einem sehr stumpfen Winkel zusammenstossenden Schenkeln gebildet wird; am Scheitelpunkt befindet sich eine kleine, vorwärts gerichtete Spitze; die äusseren Enden laufen nadelspitz aus. Zwischen den Schenkeln zweier solcher Mittelstücke, und zwar zwischen je den rechten, oder den linken, sind noch feine. an beiden Seiten zugespitzte Stäbchen vorhanden, meist zwischen je zwei aufeinander folgenden Mittelstück-Schenkeln eines, doch sind hin und wieder auch zwei deutlich wahrnehmbar. Ob in diesem Falle eine Verschiebung bei der Verwesung und durch Gesteinsdruck die Ursache ist. oder ob diese Nebenstäbchen an keine feste Zahl gebunden sind, ist noch zu entscheiden. - Da das gesammte Abdominalsteruum aber annähernd in natürlicher Lage zum ganzen Skelet erhalten ist, so lässt sich die Zahl der Mittelstücke zur Zahl der Wirbel feststellen. Auf den Raum von 7 Wirbeln kommen 15 solche Bauchrippen, also ungefähr auf jeden Wirbel 2, und das ist dasselbe Verhältniss wie bei Lariosaurus1). Nirgends habe ich eine zweispitzige Endigung an einer Bauchrippe wahrgenommen, wie sie Nothosaurus häufig zeigt, wo man sich dieselbe wohl am leichtesten aus der gelegentlichen Verknöcherung des Mitteltheils mit einem Seitenstab entstanden denken kann. Vor einem System in einander greifender, bald vorwärts, bald rückwärts gewendeter Stücke, wie es KUNISCH in unbegreiflicher Verkennung der thatsächlichen Verhältnisse und in Unes dann p. 186 weiter heisst: „die Theilnahme von nur 2 Wirbeln am Heiligenbein (nämlich bei Lariosaurus), während bei jenem (nämlich Neusticosaurus) mehr wie drei darin begriffen scheinen“, so liegt darin ein Widerspruch, den ich um so weniger aufklären kann, als ich über die Zahl der Sacralwirbel bei Neusticosaurus nur die von SEELEY nicht wiederholte Angabe FRAAS's kenne, dass deren drei vorhanden seien. Woher nun aber erst wahrscheinlich zwei, und wenige Seiten weiter mehr als drei?

1) DEECKE. 1. c. p. 176.

kenntniss der klaren Ausführungen DEECKE's reconstruirt hat1), ist weder hier noch bei irgend einer anderen Sauropterygiergattung die Rede.

Vom Schultergürtel ist nur die äussere Hälfte des linken Coracoids erhalten. Der flach gewölbte Aussenrand besitzt keinen Einschnitt, wie bei Nothosaurus, sondern steht hierin Lariosaurus und Neusticosaurus zur Seite. Die untere Hälfte der Gelenkfläche, also die für den Humerus, ist verdickt, die obere bedeutend flacher. Der Vorderrand ist deutlich concav, der Unterrand auch, aber in geringerem Maasse. Ueber dem Coracoid liegt ein zerspaltenes längliches Knochenfragment, das seiner Lage nach wohl der Scapula angehören könnte, seiner Form nach aber mehr an eine Clavicula erinnert.

Der Humerus der linken Seite ist so erhalten, dass das proximale Ende auf beiden Platten im Abdruck erhalten ist, der Schaft liegt in natura im Gestein, das distale Ende ist im Abdruck auf Platte A erhalten. Auf Platte B sieht man deshalb nichts davon, weil der Humerus nicht parallel zur Schichtfläche liegt, sondern etwas in das Innere der Platte A eindringt, beim Spalten des Blockes also ganz auf diese zu liegen kam. Die allgemeine Gestalt des Humerus ist durchaus die bei Nothosaurus. Die angefertigten Kautschuk-ausgüsse zeigen, dass die proximale Gelenkfläche nahezu eben ist und der Knochen selbst gerundet. Gelenkfläche und Schaft treffen in einer deutlichen Kante zusammen. Letzterer ist etwas gekrümmt und in der distalen Hälfte, namentlich am unteren Ende, comprimirt. Auch fehlt das ectepicondylare Loch nicht, dessen Ausfüllung als kleiner Zapfen unmittelbar am äusseren concaven Rande vorspringt und auf der Abbildung als hellerer Fleck in dem dunkel-schattirten Theil des Humerus-Abdrucks sichtbar ist.

[blocks in formation]

Auf Platte A liegt unter dem Humerus-Abdruck, unmittelbar rechts vom Oberkiefer, ein zersplitterter länglicher Knochen, der seiner Lage und Form nach sehr wohl dem Radius oder der Ulna angehören könnte. Er geht unter dem Schädel durch, und dadurch wird auch die Hand der Beobachtung entzogen. Von ihr ist nur eine Phalanx unmittelbar links neben der Schnauze auf Platte A in Gestalt eines kleinen comprimirten an beiden Enden

1) Diese Zeitschrift, Bd. 40, 1888, p. 685.

etwas verbreiterten Knochen da, dessen Abdruck auf Platte B fast noch deutlicher ist, als er selbst.

Vom Beckengürtel sind Pubes und Ischia erhalten. Auf Platte A ist die Pubis der rechten Seite im Umriss vollständig und mit der Knochensubstanz grösstentheils erhalten. Sie wendet dem Beobachter natürlich die Unter- oder Aussenseite zu. Der Vorderrand ist regelmässig concav; der Innenrand schwach convex und 2 mm unterhalb der Ecke, wo er mit dem Vorderrand zusammenstösst, mit einem 5 mm tiefen Einschnitt versehen, dessen Ränder nach innen zu etwas convergiren. Der Aussenrand ist convexer als der Innenrand und in zwei unter sehr stumpfen Winkel zusammenstossende Abschnitte getheilt, von denen der vordere der kürzere ist. Der Hinterrand ist concav, aber beträchtlich geringer als der Vorderrand.

Durch einen 13 mm langen Zwischenraum, in welchem einige Wirbel und die oben erwähnten Sacralrippen liegen, von der Pubis getrennt folgen die Ischia in natürlicher Lage zu einander. Das rechte Ischium ist in seinen Conturen vollkommen, mit der Knochensubstanz nur am Innenrande erhalten. Vom linken Ischium fehlen die äusseren zwei Drittel. Der Innenrand verläuft in seiner vorderen Hälfte vollkommen gerade, und in dieser geraden Linie stossen die beiden Ischia aneinander; dann biegt sich der Innenrand convex nach unten und aussen. Der Vorderrand ist tief bogenförmig ausgebuchtet, der Aussenrand schwach convex, der Hinterrand stark concav. Durch die beiden concaven Ränder wird die Mitte des Ischium vorn und hinten stark verschmälert, und auch der nach vorn und aussen gerichtete Theil ist viel schmaler als der neben der Mediane gelegene.

Auf Platte B liegt links neben der dritten Sacralrippe der unregelmässig polygonale Querschnitt eines Knochen, der seiner Lage nach wohl das Ilium sein könnte. Doch kann das nur Vermuthung bleiben.

Das Femur liegt vollständig erhalten und nur wenig vom Becken entfernt auf Platte B. Es hat die für Nothosaurus charakteristische Form eines langen, fast geraden, an beiden Enden etwas verdickten, in der Mitte dünnen Knochen mit fast ebenen, kaum convexen Gelenkflächen. Seine Dimensionen sind:

[blocks in formation]

Noch im natürlichen Zusammenhang mit dem Femur zeigr die Platte B auch die proximalen Enden der Tibia und Fibula. Erstere ist dem Femur selbst sehr ähnlich, ist wie dieser an

Zeitschr. d. D. geol. Ges. XLII. 1.

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