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Cu2 O bildet die schönen, regulären Krystalle des Rothkupfererzes. Gleicherweise entsteht Cug S in regulärer Ausbildung beim Erstarren einer Schmelze von Schwefel und Kupfer. In ausgezeichneter Weise liegt die rhombische Gleichgewichtslage des Cu2 S im Kupferglanz vor, dessen Axenverhältniss weiter unten angegeben worden ist.

Age O wurde von H. VOGEL1) beim Verdunsten einer kalibezw. natronhaltigen, ammoniakalischen Silberlösung in zierlichen, regulären Krystall skeletten erhalten. Auch Ag2 S ist regulär im Silberglanz und in isomorpher Mischung mit Cug S im Jalpait vorhanden. Die Untersuchungen J. KRENNER'S haben wahrscheinlich gemacht, dass die rhombische Form des Age S im Akanthit nicht vorliegt. Da diese Substanz indess als isomorphe Beimischung im rhombischen Silberkupferglanz vorhanden ist, kann an der Möglichkeit einer rhombischen Ausbildung des Age S nicht gezweifelt werden.

PbS liefert die regulären Bleiglanzkrystalle. PbO wurde von NORDENSKJÖLD (1. c., p. 619) untersucht und rhombisch befunden. Im Folgenden ist das Axenverhältniss dieses Oxydes mit denen des rhombischen Kupfer- und Silberkupfersulfides verglichen.

Silberkupferglanz (Cu, Ag)2 S, rhomb., a:b:c=0,5820:1:0,9206 Kupferglanz Cug S, rhombisch, a:b:c 0,5822:1:0,9709 Bleioxyd PbO, rhombisch, a:b:c0.6706:1:0,9764.

Wie ersichtlich lassen diese Sulfide und Oxyde die Anwendung der Lehren der Morphotropie sehr wohl zu. Dasselbe System findet sich bei beiden. Bezeichnender Weise stehen die c-Axen in ihrer Länge einander sehr nahe und lassen die Axen a charakteristische Unterschiede erkennen.

Zum Schluss sei noch die Gruppe von Sauerstoff- und Schwefelverbindungen herangezogen, als deren Repräsentanten das Magneteisen gelten kann. Die für dieses Erz so sehr charakteristische Form des Oktaëders sowie die Zwillingsbildung nach einer Fläche dieser Form kehren auch beim Kobaltnickelkies wieder, der als eine dem Fes 04 entsprechende Schwefelverbindung (Ni, Co. Fe)3 S4 zum Vergleiche anregt. Auf diese bedeutsame Aehnlichkeit ist frühzeitig bereits von anderer Seite aufmerksam gemacht 2). Auf dieselbe muss hier von Neuem hingewiesen werden.

Fernerhin sei an dieser Stelle der Kupferkies betrachtet,

1) H. VOGEL. Ueber krystallisirtes Silberoxyd und kohlensaures Silberoxyd. POGGEND. Ann. 1863, Bd. 118, p. 145.

2) NAUMANN-ZIRKEL. Elemente der Mineralogie. 1877, 10. Aufl., p. 278.

dessen chemische Zusammensetzung sehr wohl durch eine der des Magnetits entsprechende Formel gegeben werden kann. Schreibt man mit P. GROTH1) den Magnetit als Ferrat, so kann folgender Vergleich gezogen werden

aaa

1:1:1

Magnetit, (Fe O2)2 Fe, regulär,
Kupferkies. (Fe S2)2 (Cug), tetragonal, a: a: c 1:1: 0,9856.

Der Eintritt des (Cu2) an Stelle von Fe in ein dem (FeO2)2 Fe entsprechendes Sulfosalz. hat zwar das System in das tetragonale verwandelt. Immer noch tritt jedoch in der bekannten Krystallgestalt des Kupferkieses, die in obigem Axenverhältniss charakterisirt ist, und in seiner Zwillingsbildung die Verwandtschaft mit den Spinellen deutlichst heraus.

1) P. GROTH. Tabellarische Uebersicht der Mineralien 1889, 3. Aufl. p. 67.

Anarosaurus pumilio nov. gen. nov. sp.

Von Herrn W. DAMES in Berlin.

Hierzu Tafel I.

In der paläontologischen Sammlung der Königlichen Universität zu Göttingen wird das fast vollständige Skelet eines kleinen Nothosauriden aufbewahrt, welches bei Remkersleben (ca. 15 km westlich von Magdeburg) gefunden wurde. Das Gestein, welches das Skelet enthält, ist ein grau-gelber, dichter, thoniger Kalk mit rundlichen, bis nussgrossen Hohlräumen, deren Wände mit Kalkspathkrystallen ausgekleidet sind. Derartige Kalke weisen mit Sicherheit auf die obere Grenze des Unteren Muschelkalks hin, ja, es empfiehlt sich vielleicht aus Gründen, deren Ausführung hier nicht am Platz ist, mit diesen Schichten die Anhydritgruppe, also den Mittleren Muschelkalk, beginnen zu lassen.

Herr Professor VON KOENEN hat mir freundlichst dieses schöne Stück der ihm unterstellten Sammlung zur Beschreibung anvertraut. Ich spreche ihm dafür auch an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank aus.

Auf eine genauere Darstellung der Lage des auf Platte und Gegenplatte vertheilten Skelets kann verzichtet werden, da dieselbe durch einen Blick auf die beigegebene Abbildung klar wird. Um Wiederholungen zu vermeiden bezeichne ich die auf Tafel I. links stehende Platte mit A, die rechts stehende mit B. Beim Aufschlagen des Gesteins ist das Skelet so zerspalten, dass einzelne Knochen ganz auf der einen, andere theils auf A theils auf B liegen. Der Kopf ist seitlich bis zu den Rumpfrippen der rechten Seite zurückgebogen. Der Hals ist in einem regelmässigen Bogen gekrümmt. Das Ende der Halswirbelsäule und der Anfang der Rumpfwirbelsäule sind nicht erhalten. Von der Vorderextremität mit ihrem Gürtel ist nur das linke Coracoid, ein Fragment der linken Scapula und der linke Humerus, meist nur im Abdruck, erhalten, sowie eine ihrer Lage nach nicht weiter zu deutende Phalanx neben der Schnauzenspitze. Die Rumpfwirbelsäule hat mehrere Rippen noch in situ und darüber gelagert das zierliche Bauchrippensystem. Vom Becken sind Pubes und Ischia deutlich, das Ilium sehr unsicher. Das rechte Femur ist voll

kommen erhalten, von der Tibia und Fibula nur der proximale Theil. Der caudale Theil des Thieres fehlt ganz.

Der Kopf ist so zerspalten, dass er jetzt dem Beschauer die Gaumenfläche zuwendet. Das Schädeldach liegt in A mit der Oberfläche nach unten, die Gaumenfläche ist mit ihrer Knochensubstanz theils auf A theils auf B hängen geblieben. Der Unterkiefer liegt noch in nahezu natürlicher Lage, sodass seine Aeste von unten sichtbar sind. Daher kommt es, dass ein Theil der Zähne dem Beschauer zu-, ein anderer von ihm abgewendet ist. Die ersteren gehören dem Oberkiefer, die letzteren dem Unterkiefer an. Die Dimensionen des Schädels sind folgende:

Länge vom Hinterhauptscondylus bis zur Schnauzenspitze
Länge von der Spitze des Quadratojugale bis zur Schnau-
zenspitze

Breite zwischen den Spitzen der beiden Quadratojugalia
Grösste Länge der Gaumenlöcher

Breite

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Breite der schmalsten Stelle der Pterygoidea zwischen den

Gaumenlöchern

Breite des Schädels in der Mitte

42 mm

51

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20

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11

6

7

20

Wenn sich auch die Dimensionen des Schädels im Allgemeinen angeben lassen, so ist die Erhaltung doch so ungünstig, dass über seine einzelnen Theile nur Lückenhaftes mitgetheilt werden kann. Der Hinterhauptscondylus ist nicht erhalten; wohl aber sieht man, dass die Pterygoidea bis dicht an denselben heranreichten, dass sie also ein unteres Gaumendach wie bei Nothosaurus und den eusuchen Crocodilen bildeten. Man sieht ferner die Quadratojugalia in scharfem Winkel von den Pterygoideen abgehen, auch ist die Gelenkfläche für den Unterkiefer etwas vor ihrer Spitze auf Platte B im Abdruck erhalten. Die Gaumenlöcher werden nach aussen von den schmalen Jugalia begrenzt. Ihre Länge ist etwas mehr als ein Drittel der Länge des Schädels vom Hinterhauptloch bis zur Schnauzenspitze. Ihr äusserer Rand ist vollkommen gerade und dem Aussenrand der Jugalia parallel; ihr innerer Rand geht hinten in spitzem Winkel vom Aussenrande ab, divergirt von diesem in fast gerader Linie bis zur Mitte der Längsausdehnung und biegt sich dann weiter vorn in einer elliptischen Curve wieder nach aussen. Von irgend welchen Nähten zwischen Pterygoidea und Palatina oder zwischen diesen und Maxillen ist nichts zu sehen; nur bemerkt man im vorderen Viertel des Schädels zwei undeutlich begrenzte und zum Theil durch Kalkspathausfüllung noch mehr verunstaltete Oeffnungen: die unteren Nasenlöcher. Auf Platte A zeigen sich im linken Oberkiefer mehrere kleine Zähnchen, von denen das grösste in Figur 1 auf nächster Seite in 20 facher Vergrösserung dargestellt ist. Unten

Fig. 1.

ist es etwas eingeschnürt, dann schwillt es unregelmässig kugelig an und trägt auf der Spitze eine kleine Zitze. Der untere Theil ist schwach längsgestreift, der obere glatt 1). Unmittelbar neben und vor ihm ist der Stumpf eines stark gestreiften Zahnes erhalten, und hinter ihm folgen noch 3 Zähnchen, in ziemlich weiten Abständen von einander, nur mit der Spitze aus dem Gestein hervorragend oder wie der letzte im Niveau der Platte abgebrochen. Etwa 8 mm vor dem eben erwähntem stumpfen Zahn schaut aus der Gesteinsmasse noch ein Oberkieferzähnchen hervor, schlank, stark gestreift und etwas gekrümmt, also ganz dem Typus der echten Nothosaurus-Zähne entsprechend, und vor diesem noch die kleinen Spitzen von drei anderen. Die grossen Zähne des Zwischenkiefers sind kaum sichtbar, weil sie durch den daraufliegenden Unterkiefer fast völlig verdeckt werden. Auf der rechten Seite ist vom Oberkiefer nur der hintere, unmittelbar vor dem Gaumenloch gelegene Theil erhalten, in welchen die Alveolen von 5 Zähnen liegen. Dicht neben dem Aussenrand des Oberkiefers und diesem parallel liegt links der linke Unterkieferast mit der Unterseite nach oben gekehrt. Das Stück desselben, welches vom Quadratojugale bis zum hinteren Oberkieferende zu reichen hätte, Der Vordertheil verbreitert sich und trägt jederseits vier sehr eigenthümlich gestaltete Zähne, nebenstehend in etwa zehnfacher Vergrösserung wiedergegeben). Aus der Alveole erhebt sich ein gerundeter Stiel, und auf diesem steht der schlank-spatelförmige, oder lanzenspitzenartige, namentlich an den beiden hinteren Zähnen gut erhaltene obere Theil. Die Seitenränder sind etwas aufgewulstet, zwischen ihnen ist der Zahn eben, vielleicht sogar etwas concav, und dieser Raum ist

fehlt.

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Fig. 2.

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1) Das unregelmässige obere Ende, welches ausser der zitzenförmigen Hauptspitze noch eine kleine Nebenspitze erkennen lässt, hat nicht alle Zweifel gehoben, ob der Zahn nicht verunstaltet ist. Von befreundeter und competenter Seite wurde die Ansicht geäussert, dass er seine jetzige Form durch Abkauung erhalten habe. Die Möglichkeit hierzu soll nicht geleugnet werden, obwohl unter den zahlreichen Nothosaurus - Zähnen der hiesigen Sammlung keiner Usurflächen aufweist. Jedenfalls kann unter diesen Umständen die Gestalt dieses Zahnes bei dem Vergleich mit der Bezahnung anderer Nothosauriden kaum in Betracht kommen.

2) Die Lage des Schädels auf der Platte bedingt es, dass auf ihr

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