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mit einem gut erhalteüen Exemplare von Ahaus, das wir der Güte des Herrn VON DER MARK verdanken. Die linke Schale erhebt sich nicht mehr als die rechte des I. concentricus. Der gerade Schlosrand ist ziemlich lang. Der Hinterrand und der Unterrand sind kreisförmig gebogen. Eine Einbiegung ist weder an jenem noch an diesem vorhanden. Höhe und Länge sind fast gleich. Von I. Salomoni, der gleichfalls hinten verlängert ist, unterscheidet sich I. Ewaldi vorzüglich dadurch, dass diesem die Depression fehlt, die zum Unterrande läuft und daselbst noch hervortritt. Der I. Ewaldi ist bis jetzt nur aus unterem Gault mit Amm. Martini (Aptien) bekannt. Die Gliesmaröder Vorkommen veranlassen diesen Verhältnissen zufolge zu keinen Einsprüchen gegen die Species I. Salomoni und I. Ewaldi, dagegen dürfte die Species I. Coquandi zweifehaft erscheinen.

I. concentricus PARK. kommt in der Gliesmaröder ZiegeleiThongrube, wie schon erwähnt, in den oberen und unteren Schichten stellenweise ungemein häufig, dazwischen selten vor. I. sulcatus PARK. der gewöhnlich der Begleiter von jenem ist, hat sich noch nicht gezeigt.

9. Nucula pectinata Sow. D'ORBIGNY, T. crét., t. 303, f. 8 bis 14; PICTET, St. Croix. t. 139, f. 13. Es liegt nur ein Exemplar, jedoch in gutem Erhaltungszustande und zwar aus den tiefsten Schichten vor. Dasselbe hat 22 mm Länge und führt die Schale von weissem leicht zerreiblichem Kalk, radiale breite Rippen mit gleich breiten Zwischenfurchen. REUSS beschreibt in den Versteinerungen der böhmischen Kreide II., p. 3, die Species aus höheren Schichten, jedoch möchte dies noch weiterer Untersuchung bedürfen. RÖMER'S Nucula striatula, Nordd. Kreidegeb., p. 68, t. 8, f. 26, aus Pläner von Strehlen, hat denselben Umriss wie N. pectinata, auch vorn deren grosse Lunula, aber feine radiale Streifen anstatt der breiten Rippen.

10. Kleine Austern sind nicht selten. Sie sind länglich oval, 20-25 mm lang. die Unterschale glatt ohne dass sich die Anwachsstreifen besonders bemerkbar machten. Bei den wenig auffälligen Merkmalen liegen indessen nicht genugsame gute Exem. plare vor, um die Species sicher zu bestimmen. Ostrea Arduenensis D'ORB., T. crét., t. 472, f. 14, die im unteren Gault selten, im oberen jedoch häufiger ist, steht nahe.

11. Es finden sich nicht selten Fragmente von Serpulen bis 30 mm Länge, die stielrund, 3-4 mm im Durchmesser, fast gerade und nur wenig gebogen sind, sodass sie leicht für Dentalien gehalten werden könnten, jedoch kommen Stücke von nicht regelmässiger Biegung vor. In der frühesten Jugend scheinen sie korkzieherartig gewunden und nur mit der Spitze angeheftet zu sein.

Längsstreifen fehlen. Auffällig sind zum Theil auf der ganzen Oberfläche ziemlich dicht haftende Löcherchen, die mit unbewaffnetem Auge erkennbar sind und die Schale nicht durchdringen. Sie mögen von Parasiten herrühren. Die gleiche Species mit denselben Löcherchen liegt von Folkstone vor, jedoch ist sie, soviel uns bekannt, noch nicht bestimmt.

12. Wir glauben noch eine Species Pentacrinus, die wie es scheint anderen Orts nicht bemerkt ist und deshalb zu Vergleichungen nicht dient, erwähnen zu sollen, weil sie bei Gliesmarode in den oberen und unteren Schichten. wenn auch nicht häufig doch auch nicht selten vorkommt. Es liegt etwa ein Dutzend Stielstücke vor, das längste 14 mm hoch. Die Stiele sind spitz fünfkantig. Alle Glieder sind an demselben Stücke von gleicher Höhe und Breite, ein Wechsel von mehr oder weniger Höhe findet nicht statt; ein Kreis den man um die Kanten der breitesten legt, hat reichlich 7 mm Durchmesser. Es bestehen die Stielstücke von 14 mm Länge, welche zugleich die dicksten sind, aus 8 Gliedern. Die äusseren Seiten der letzteren sind kaum bemerkbar gewölbt und pflegen überall mit kleinen Warzen verziert zu sein, welche sich selten in gerade Linien ordnen. Die Blumen von 5 Blättern auf den Gelenkflächen sind sehr deutlich; die nebeneinander liegenden Blätter treten mit ihren Zähnchen so zusammen, dass dazwischen keine dreieckige Fläche bleibt. Der innere flache Raum der Blätter ist in seiner Mitte am breitesten. An den höchsten Stielstücken von 8 Gliedern zeigen die untersten die Gelenkgruben für Hülfsarme und ist auf der oberen Gelenkfläche des obersten Gliedes die Blumenkrone kaum erkennbar. Ist dies nicht zufällig, so war das über diesem obersten Gliede folgende, aber nicht mehr anhaftende Glied mit Hülfsarmen versehen. Diesenfalls liegen hier 7 Glieder zwischen denen mit Hülfsarmen. Von Pentacrinus annulatus RÖMER (Oolithengeb, t. 6, f. 2, und Kreidegeb., p. 27 und QUENSTEDT. Asteriden. p. 263. t. 99. f. 138-142) aus Hilsthon, unserer Ellingserbrinker-Schicht, vom Ellingserbrink unterscheidet sich die Gliesmaröder Species dadurch, dass jene weit kleiner ist, dass die Glieder keine spitzige sondern gerundete Kanten haben, ihre Seiten stark gewölbt sind und in der Mitte einen Gürtel führen. Noch andere Encriniden sind aus dem norddeutschen Neocom und Gault nicht bekannt.

In der folgenden Tabelle sind die organischen Reste im Minimus-Gault von Bodenstein und Gliesmarode einerseits und aus dem Flammenmergel andererseits zusammengestellt, auch dabei das Vorkommen in Folkstone bemerkt. Es bedeutet + das Vorhandensein und das Fehlen.

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Bei einer Vergleichung der Petrefacten, welche in den Ziegelei-Thongruben bei Bodenstein und Gliesmarode gefunden sind, muss zuvörderst bemerkt werden, dass erstere Grube schon zur Zeit unseres Aufsatzes darüber nicht mehr im Betriebe war und bald darauf gänzlich verlassen wurde, sodass später nur Nachlese stattfand. Die Anzahl der Species von dort erscheint daher dürftig. Von diesen sind bei Gliesmarode seither nicht erkannt: Palaeocorystes (Corystes) Stokesi, Amm. lautus var. tuberculatus und Hamites intermedius, jedoch sind von den letzteren beiden die typischen Formen vorhanden. Alle übrigen, als namentlich Belemn. minimus, Amm. auritus und lautns, Hamites rotundus, Inocer. concentricus sind beiden Localitäten gemeinsam. Unter diesen Verhältnissen und da die sämmtlichen Species von Gliesmarode den oberen Gault in England, Frankreich und der Schweiz bezeichnen, so unterliegt es keinem Zweifel, dass, wie der Bodensteiner Thon, so auch der Gliesmaröder unserem Minimus-Gault ange

hört. Auffällig ist indessen, dass Amm. interruptus, der bei Gliesmarode so häufig vorkommt, bei Bodenstein gar nicht gefunden ist und dass Amm. auritus und Amm. lautus, die bei Bodenstein vorwalteten, bei Gliesmarode seither nur in wenigen Exemplaren gefunden sind. Da die 3 Species ausserhalb Deutschlands mit einander vergesellschaftet sind, wie selbst in Folkstone der Fall ist, wo der Minimus-Gault in derselben Facies aufzutreten scheint als hier, so dürfte jener Umstand in einer Zufälligkeit begründet sein.

Die Fauna des Flammenmergels, der sich als solcher auf das nördliche Deutschland beschränkt und den Minimus-Gault stets überlagert, weicht von derjenigen des letzteren etwas ab. In der obigen Tabelle ist nach dem dermaligen Stande der Ermittelungen das Vorkommen zusammengestellt. Danach gehen die in dem oberen Gault ausserhalb Deutschlands weit verbreiteten Species: Amm. auritus, A. lautus, A. tuberculatus, Hamites rotundus und Inocer. concentricus von dem Minimus-Gault in den Flammenmergel über, jedoch ist dies nicht der Fall mit Belemn. minimus und Amm. interruptus. Dagegen finden sich verschiedene Species des Flammenmergels in dem Minimus-Gault nicht, wie Amm. inflatus, A. varicosus und A. Mayorianus, Hamites armatus, Turrilites Puzosianus, Inocer. sulcatus und Aricula gryphacoides. Es folgt hieraus, dass im nördlichen Deutschland zur Zeit des Absatzes der jüngeren Schichten des oberen Gault. des Flammenmergels, die wichtigen Species Belemn. minimus und Amm. interruptus bereits ausgestorben waren und dass die nicht minder wichtigen zuletzt gedachten Species Amm. inflatus u. s. w. zur Zeit des Absatzes der älteren Schichten des oberen Gault, des Minimus-Gault noch nicht existirten. Es sind Ermittelungen erwünscht, ob und in wie weit auch in anderen Gegenden ein solches Verhältniss besteht. In Betreff Belemn. minimus und der Avicula gryphaeoides möchte die Facies, einerseits plastischer Thon und andererseits kieseliger Mergel, von Einwirkung gewesen sein.

Der Zweck dieser Zeilen würde erreicht sein. wenn damit zur weiteren Kenntniss des oberen Gault beigetragen wäre und wenn sich Andere dadurch veranlasst fänden, die selten schöne Aufschluss-Stelle bei Gliesmarode zu besuchen. Bei dem starken Betriebe wird es nicht fehlen, daselbst noch manches Neue zu entdecken.

B. Briefliche Mittheilungen.

1. Herr H. TRAUTSCHOLD an Herrn W. DAMES.

Ueber Megalopteryx und Pelecyphorus.

Breslau, den 5. September 1890.

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Ein Referat über meinen Artikel: Ueber Coccosteus megalopteryx, C. obtusus und Cheliophorus Verneuili im Neuen Jahrbuch für Mineralogie etc., 1. Heft, II. Band, 1890, p. 145, veranlasst mich zu folgenden ergänzenden Bemerkungen.

Es wird getadelt, dass ich die dort beschriebenen Ruderorgane zur Gattung Coccosteus gestellt, während es doch nicht zweifelhaft sein könne, dass Coccosteus keine verknöcherten vorderen Ruderorgane gehabt habe. Letzteres ist betreffs der bekannten schottischen Coccosteus - Arten zuzugeben, dass sie aber gar keine Flossen gehabt haben, wird nicht behauptet. Im Gegentheil wird anerkannt, dass Flossen, wenn auch verwesbare, vorhanden gewesen sein müssen, um den mit verhältnissmässig dicken Platten bedeckten Körper des Fisches fortzubewegen. Die Beschaffenheit dieser Flossen war mithin sehr verschieden von derjenigen der Panzerplatten. wie die Flossen der jetzt lebenden Fische verschieden sind von den Knochentheilen der letzteren. Wenn aber Flossen und Panzerplatten bei Coccosteus von verschiedener Beschaffenheit gewesen sind, so liegt doch nichts Widersinniges in der Annahme, dass auch die von mir beschriebenen Flossen, die keine eigentlichen Knochenkörperchen enthalten, möglicher Weise der Gattung Coccosteus angehört haben und dass der Schluss in dem oben erwähnten Referat, diese Flossen könnten nicht den Placodermen zugeordnet werden, weil in ihnen keine Knochenkörperchen nachgewiesen sind, ein Fehlschluss ist. Andererseits ist nicht zu leugnen, dass, da alle von mir beschriebenen Bruchstücke jener Flossen isolirt gefunden sind, sie möglicher Weise nicht dem Genus Coccosteus, sondern

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