Imatges de pàgina
PDF
EPUB

grätenartig, sehr schwach gebogen, in ihrer ganzen Länge von rundem gleich bleibendem Querschnitt und gabeln sich proximal in ein schlankes Capitulum und ein kräftiges Tuberculum. Im letzten Drittel nimmt die Länge der Rippen allmählich um mehr als die Hälfte ab, ohne dass sie jedoch der Gabelung des Proximalendes verlustig gehen. Das Capitulum aller dieser Rippen hat mit einem Intercentrum, das Tuberculum mit einem der dahinter stehenden Pleurocentra und zwar ohne Vermittelung von Querfortsätzen artikulirt. Die Rippen des nun folgenden Sacralwirbels sind bereits vom Proximalende an ausserordentlich kräftig und breiten sich distalwärts noch mehr, also blattförmig, aus. Die Rippen der ersten Schwanz wirbel sind schwach gekrümmt.

Der Schädel besitzt abgerundet dreiseitige, vorn abgestumpfte Gestalt, eine Länge von 28, und eine Breite von 34 mm. Die ovalen, mit Scleralring versehenen Augenhöhlen liegen ziemlich in der Mitte der Schädellänge. Die Schädeldecke weist ganz die nämliche Zusammensetzung auf, wie sie bei z. B. Branchiosaurus und Pelosaurus, namentlich aber bei Melanerpeton herrscht. Mit der letzteren hat sie ausser der freilich nicht constant. sondern wie es scheint individuell eintretenden Zweitheilung des Sqamosums vorzüglich noch das gemeinsam, dass die Schädelkapsel ziemlich beträchtlich hinter die stark ausgeschweiften und nach hinten flügelartig verlängerten Supratemporalia zurückspringt und beiderseits von tiefen, bogenförmigen Ohrausschnitten begrenzt wird. Die Zähne sind spitz conisch mit grosser Pulpa, an der Basis schwach gefaltet. Der Gaumen ist hechelartig von kleinen spitzen Zähnchen dicht besetzt.

Der Schultergürtel (vergl Textfigur 5) besteht aus dem

[merged small][ocr errors][merged small]

Figur 5. Der Schultergürtel von Discosaurus

permianus CRED. in eine Ebene ausgebreitet.

ep Episternum;

el Claviculae; SC = Scapulae;

co

Coracoidea.

Episternum. einer abgerundet fünfseitigen, vorn zerschlitzten Platte von 10 mm Durchmesser, welche nach hinten in einen 12 mm langen Stiel ausläuft und in Folge dessen fächerartig gestaltet ist, aus 2 Claviculis, deren ventraler, sich von beiden Seiten her unten dem Episternum auflegender Theil blattförmig ausgebreitet ist und sich stielförmig zu einem nach oben gerichteten Stabe verjüngt, aus 2 Scapulis, schwachen, am oberen Ende etwas verbreiterten Knochenspangen, endlich aus 2 halbmondförmigen Coracoideen, deren convexer Rand nach innen gerichtet ist.

[ocr errors]

Das Becken (vergl. Textfigur 6) besteht aus 3 secreten Knochenpaaren: den sehr kräftigen, am Costalrande stark verbreiterten Ileen, deren verdicktes unteres Ende nach vorn in

Figur 6. Das Becken von Discosaurus permianus
CRED., in eine Ebene ausgebreitet.

i =

Ilea;

p = Pubica; is Ischia.

einen auf die Pubica zustrebenden Fortsatz ausläuft,

ferner

den dreieckigen, ihre divergirenden Spitzen nach hinten wendenden Ischien und den rundlich ovalen bis kreisrunden, isolirt vor letzteren liegenden Pubicis. Die acetabulare Partie des Beckens verblieb knorpelig.

Die Gliedmaassen sind auffällig kurz, aber sehr stämmig und kräftig, die hinteren Extremitäten etwas länger als die vorderen. Sämmtliche Elemente derselben erscheinen als beiderseits offene Knochenröhren, sind also ursprünglich mit knorpeligen Gelenkenden versehen gewesen. Weder Carpus noch Tarsus haben Ossificationen aufzuweisen.

Das ventrale Schuppenkleid dehnt sich von der Bauchfläche aus bis auf die Unterseite des Schwanzes und der Extremitäten aus und besteht aus ausserordentlich zarten und zierlichen kreisrunden Schuppen. Dieselben sind aus 7 bis 9 concentrischen. flachen Reifen von weisser Kalksubstanz zusammengesetzt, welche sich durch schmälere Zwischenräume getrennt, augenscheinlich auf einer hauchartig dünnen, scheibenförmigen Grundschicht relief

artig erhoben haben. Jeder dieser Reifen besteht aus einer grösseren oder geringeren Zahl von kürzeren oder längeren Theilstücken. Die letzteren setzen sich aus 3 Lagen zusammen, einer fadigen Basisschicht, einer mittleren Netzschicht und einer oberen soliden Lamelle. Die Verbindung dieser Schuppen mit der Haut war eine sehr lockere.

Systematische Stellung. Discosaurus ist ein Stegocephale und gehört der Unterordnung der Rhachitomi an. Die in dem grössten Theile der Rumpfwirbelsäule herrschende Articulation des Capitulums der gegabelten Rippen mit dem Intercentrum, sowie die bleibende Trennung der beiden Neuralbogenschenkel und des paarig angelegten Processus spinosus weisen der Gattung Discosaurus selbst unter den Rhachitomi eine sehr niedrige Stellung an.

Species: Discosaurus permianus CRED.

Geologischer Horizont: Mittel-Rothliegendes.

Fundort: Kalkwerk Niederhässlich im Plauen'schen Grunde bei Dresden.

Zeitschr. d. D. geol. Ges. XLII. 2.

19

5. Beiträge zur Kenntniss der Gattung Protosphyraena LEIDY.

Von Herrn JOHANNES FELIX in Leipzig.

Hierzu Tafel XII bis XIV.

[ocr errors]

Auf einer meiner Reisen in den Vereinigten Staaten NordAmerikas im Jahre 1888 fand ich in dem reichhaltigen Lager des naturhistorischen Etablissement der Herren WARD und HOWELL in Rochester, N. Y., diverse Fisch- und Saurier Reste aus der Kreideformation von Kansas, welche ich sofort erwarb. Das Hauptstück dieser Suite bildete ein prächtiger Schädel, der Gattung Protosphyraena LEIDY (- Erisichthe COPE) angehörig, ferner enthält sie weitere Fragmente derselben Gattung sowie von Pelecopterus, Pachyrhizodus, Empo, Platecarpus etc. In Folgendem sollen nun die der Gattung Protosphyraena angehörenden Reste näher besprochen werden, welche wohl geeignet sind, unsere Kenntniss dieser interessanten Fische in Bezug auf ihre Osteologie zu erweitern. Sämmtliche genannten Reste stammen aus dem sogen. yellow chalk der Kreideformation des Staates Kansas und zwar aus der Trego County. Der Schlämmrückstand des äusserst feinerdigen, Kreide ähnlichen, weisslich gelb gefärbten Gesteins erwies sich bei näherer Untersuchung als zum grössten Theil aus Globigerinen Schalen bestehend, zwischen denen sich auch solche der Gattung Textularia fanden.

[ocr errors]

Für mancherlei Belehrungen im Gebiete der Fisch-Osteologie sowie für werthvolle Winke bei der Bearbeitung des genannten Materials fühle ich mich Herrn Professor Dr. K. von ZITTEL SOwie nicht minder Herrn Dr. OTTO REIS, k. bayr. Landesgeologen in München, zu lebhaftem, herzlichem Danke verpflichtet, welchem Ausdruck zu geben mir auch an dieser Stelle gestattet sein möge.

Von dem erwähnten Schädel fehlt die Occipital - Region und der Opercular- Apparat. Das übrige ist ausgezeichnet erhalten, abgesehen von einer Deformation, welche der Schädel durch einen schräg von oben und von hinten wirkenden Druck erlitten hat. Durch letzteren ist z B. das rechte Parietale nach abwärts ge

drückt und ein wahrscheinlich als Squamosum, möglicherweise auch als Hyomandibel zu deutender Knochen nach vorn geschoben, sodass er, in Bezug auf die Längsaxe des Schädels betrachtet, fast horizontal liegt und vorn an das Frontale anstösst. Ausserdem ist der rechte Oberkiefer etwas mehr über den Unterkieferast hinüber geschoben, als dies bei geschlossenem Munde die normale Lage zu sein pflegt.

Ausser den erwähnten Deformationen, welche, wie gesagt, auf einen schräg von oben und hinten wirkenden Druck zurückzuführen sind, ist der Schädel noch ein wenig comprimirt worden; dadurch sind die beiden Unterkieferäste in sehr ungleiche Höhe gekommen und etwas von einander gerückt worden. Indem nun der linke Unterkieferast nach oben gedrückt ist, ist in Folge dessen zwischen diesem und dem rechten Ast ein Theil des Zungenbein - Kiemengerüstes mit den Radii branchiostegi auf das Schönste zum Vorschein gekommen.

Der Schädel ist vollständig frei aus dem Gestein herauspräparirt, und ist von letzterem nur soviel zwischen den Knochen gelassen, als die Festigkeit des Stückes es erforderte. In Folge der erlittenen Deformationen gewähren die beiden Seiten des Schädels ein vollkommen verschiedenes Bild und ergänzen sich gegenseitig sehr wesentlich. Er ist daher auf Taf. XIII von der rechten und auf Taf. XII von der linken Seite gesehen dargestellt. Die Taf. XIV bringt sodann noch osteologische Details und die Ansicht eines complet erhaltenen Rostrums eines anderen Exemplares.

Von der Occipital-Region und dem Opercular-Apparat ist. wie schon oben bemerkt, leider nichts vorhanden; von dem linken Parietale nur ein unbedeutendes Fragment der hinteren Partie, welches in der Schädelansicht auf Taf. XII in Folge des Formates wegbleiben musste; dagegen ist das rechte Parietale fast vollständig erhalten (Taf. XIII, Fig. 1; Pa). Es erscheint als ein platter Knochen, welcher nach hinten einen stielförmigen Fortsatz entsendet. Auf der vorderen Hälfte der Oberseite bemerkt man zwei nach vorn divergirende schwache Leisten. Auf der Unterseite verläuft in der Medianlinie ein kräftiger, breiter Kiel. Auf der Oberseite zeigt sich auf der von den beiden erwähnten Leisten eingeschlossenen Fläche eine eigenthümliche Sculptur, bestehend aus kleinen, rundlichen Grübchen, welche nach vorn allmählich in eine stärker werdende Tuberkulirung übergeht Die Oberfläche der hinteren Partie ist nicht intact erhalten.

Es folgen nach vorn die beiden Frontalia (Taf. XII. Fig. 3 und Taf. XIII. Fig. 1; Fr) von breit plattenförmiger Gestalt. Sie

« AnteriorContinua »