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Etwas östlich von diesem Steinbruch, in der Nähe der Einmündung des von Mannebach herkommenden Fussweges findet sich noch eine Schürfstelle, in welcher dasselbe Gestein, jedoch schon sehr stark verwittert, aufgeschlossen ist.

Nirgendwo ist es mir gelungen, in den bis jetzt beschriebenen, südlich und östlich von Kelberg gelegenen Andesit-Vorkommnissen Einschlüsse fremder Gesteine zu beobachten. Vereinzelte schwarze Fleckchen oder dunkle Partieen in den Handstücken erwiesen sich u. d. M. nur als Zusammenhäufungen von Glimmerblättchen oder Hornblendekryställchen.

Hornblende-Andesite nördlich der Trachytgruppe.

Nach Norden zu wird der Ring, den die Andesite um die Trachyteruptionen bilden, durch zwei Erhebungen, am Bocksberg und am Rengersfeld geschlossen. Der Bocksberg liegt in unmittelbarer Nähe östlich von Müllenbach, auf der rechten Seite des bei diesem Dorfe in den Trierbach einmündenden Baches; er bildet eine deutlich hervortretende, bewaldete Kuppe. An mehreren Seiten derselben sind Steinbrüche angelegt. Am Rengersfeld bei Welcherath tritt der Andesit nur als eine flache kaum hervorragende Erhebung auf. Die Lage dieses Vorkommens, welches, wie wir sehen werden, in mancher Hinsicht grosses Interesse bietet wird von ZIRKEL (1. c., pag. 508) genau beschrieben: etwa 1/4 Stunde nördlich von Welcherath, westlich von dem Wege, der von diesem Dorfe nach dem Krebsbacher Hof und nach Meuspath führt, etwas nordwestlich von der Stelle, wo dieser Weg durch den von dem Nürburger Pastorat nach Kirschbach führenden gekreuzt wird". Nach diesen Angaben wurde die Localität sehr leicht gefunden.

Petrographische Beschreibung der Andesite vom Bocksberg und vom Rengersfeld. Der Andesit vom BocksNur am östlichen Stein

berg ist überall schon stark verwittert. bruch gelang es, einigermaassen frische Handstücke zu schlagen. In diesen erscheint das Gestein hellgrau, dicht, mit glänzenden Plagioklasen. Die Hornblende tritt als makroskopischer Gemengtheil nicht sehr deutlich hervor Vereinzelt erscheint sie in grösseren krystallinen Ausscheidungen. Glimmer ist auch makroskopisch sichtbar. Selbst die frischesten Stücke erweisen sich im Dünnschliff als stark zersetzt. Die Grundmasse des Gesteins wird u. d. M. gebildet aus Plagioklasleisten, Augitkörnern, Erzpartikelchen und einer bräunlichen Basis. Diese Grundmasse ist ziemlich gleichmässig gemengt und mikroporphyrische Gemengtheile, wie vereinzelte Feldspathe. Hornblenden und Apatite treten nicht eben auffallend hervor. Keiner der Gemengt heile dieses Andesits

ist regelmässig begrenzt; namentlich der Plagioklas lässt die Leistenform vielfach vermissen. Er ist deutlich lamellirt; zonaler Aufbau nicht selten. Ueberall zeigt sich massenhafte Bildung von Carbonaten, theils in unregelmässigen Partieen, die rhomboëdrische Spaltbarkeit zeigend, theils in concentrisch-schaligen und faserigen Aggregaten. Die grau-gelbe Farbe derselben verweist vielfach auf einen Gehalt an Eisenoxydul. Diese starke Zersetzung zu Carbonaten lässt auf einen sehr basischen Charakter der Plagioklase schliessen; in der That ergaben verschiedene Messungen an geeigneten Schnitten parallel OP eine mittlere Auslöschungsschiefe von 30°, was also auf einen sehr geringen Gehalt an Albit-Substanz hinweist. Glaseinschlüsse erscheinen in den Leisten meist am Rande angeordnet. Die Hornblende ist kräftig pleochroitisch, sie zeigt überall wieder starke Einwirkungen der Corrosion und Umschmelzung, als Product der letzteren ist stellenweise Augit und Magnetit deutlich zu erkennen. Vielfach liessen sich jedoch auch Erscheinungen von Zersetzung auf nassem Wege wahrnehmen, indem die Hornblende sich in eine graue, trübe, matt polarisirende Kaolin-ähnliche Masse umgewandelt hat. Einschlüsse von Plagioklas sind auch hier nicht selten. Wo der lichtgraue, schwach pleochroitische und stellenweise zonal gebaute Augit in grösseren Krystallen auftritt, ist er der best begrenzte Gemengtheil und auch noch am wenigsten von der Zersetzung angegriffen. Apatit ist sowohl in Nadel-Form, wie in grösseren Krystallen häufig. Ebenso fehlt Biotit nicht. Tridymit, anscheinend wohl von secundärer Bildung, findet sich vielfach in grösseren Nestern.

Das Gestein vom Rengersfeld ist im Allgemeinen weniger von der Verwitterung angegriffen als dasjenige vom Bocksberg. Makroskopisch lässt sich kaum ein Unterschied zwischen beiden hervorheben, nur tritt der Glimmer am Rengersfeld besser hervor. Die Grundmasse setzt sich hier u. d. M. aus sehr winzigen Plagioklasleistchen, Augitmikrolithen, Erzkörnchen und der bräunlichen Basis zusammen. Die grösseren Feldspathleisten sind sämmtlich klar mit deutlicher Streifung und zeigen nur wenig Interpositionen. Die Hornblende mit scharfen Conturen und sehr deutlich entwickelter Spaltbarkeit ist nur sehr wenig corrodirt, im Gegentheil verläuft der Rand der Schnitte meist ganz scharf und kein Zeichen von kaustischer Veränderung bietet sich dar. Dagegen offenbart sie auch hier schon starke Spuren von Zersetzung auf nassem Wege. Als Umwandlungsproduct stellt sich vielfach neben rothem Eisenoxydhydrat Calcit ein. Eine secundäre Epidotbildung aus der Hornblende wurde in sämmtlichen dieser eifeler Andesite, gleichwie in denjenigen des Siebengebirges gänz

lich vermisst. Reichlicher tritt der Biotit in seinen charakteristischen breit leistenförmigen oder sechsseitigen Durchschnitten auf. Auch bei ihm fehlt jede Einwirkung der Corrosion, nur wenige Erzkörnchen haben sich an den Rändern festgesetzt. Apatit und Zirkon treten zurück, auch Titanit ist nicht sehr häufig, obschon ein vereinzelter Krystall von 1,2 mm Länge beobachtet wurde. Augit mit der charakteristischen flaschengrünen Farbe ist weder in Mikrolithen-Form noch in grösseren Individuen so häufig wie in den übrigen Andesiten vertreten. Im Uebrigen zeigt er vollkommen die bereits früher beschriebenen Eigenschaften.

Dagegen ist recht bemerkenswerth, dass hier neben dem monoklinen Augit auch noch der rhombische Hypersthen vorkommt. Obschon derselbe in der eigentlichen Gesteinsmasse nur selten hervortritt, so bildet er doch einen wesentlichen Gemengtheil in gewissen makroskopisch schwarzblau erscheinenden Partieen des Gesteins. Diese Massen haben stets einen Durchmesser von mehreren Centimetern und u. d. M. lösen sich dieselben in ein an den Bisilikaten und an Erz auffallend reiches Gemenge von Plagioklas, Hypersthen, Biotit, Magnetit auf. Die grob krystallinkörnige Structur dieser Massen deutet darauf hin, dass dieselben als alte concretionäre Ausscheidungen aus dem andesitischen Magma aufzufassen sind. Der Plagioklas bildet in denselben unregelmässige grosse Körner mit deutlicher Zwillingsstreifung An geeigneten Schnitten wurde auf OP eine Auslöschungsschiefe von 20 gefunden, welche diesen Feldspath in den Anfang der Bytownitreihe (zwischen Abi Ang und Ab1 An4) verweist und womit eine Bestimmung des specifischen Gewichts an isolirtem Material in THOULET'scher Lösung, welche 2,708 ergab, befriedigend übereinstimmte. Die Plagioklase der andesitischen Hauptmasse sind jedenfalls, wie so oft schon im Gegensatz zu denjenigen der primären Ausscheidungen beobachtet wurde, minder basisch, da aus zahlreichen Messungen der Auslöschungsschiefe auf OP bei ihnen ein mittlerer Werth von 10° resultirte. Eine Isolirung dieser letzteren Feldspathe zum Zweck der Bestimmung ihres specifischen Gewichts gelang wegen ihrer grossen Kleinheit und der Feinkörnigkeit der übrigen Gemengtheile nicht in gewünschter Weise.

Der in diesen concretionären Massen vorkommende Hypersthen ist von dem im eigentlichen Andesit verbreiteten monoklinen Pyroxen sehr wohl zu unterscheiden. Was seine Form anbelangt, so tritt derselbe in breit säulenförmigen Individuen auf, bei welchen, wie dies an den Querschnitten wahrzunehmen ist, die verticalen Pinakoide vorwalten und die Prismenflächen zurücktreten. Sämmtliche Schnitte löschen natürlich gerade aus. Wegen der schwächeren

Doppelbrechung sind auch die Polarisationsfarben nicht so kräftig wie bei dem monoklinen Pyroxen. Im Gegensatz zu letzterem ist auch der Pleochroismus sehr stark und auffallend: a hell roth; b = röthlich braun; c = licht grün. Interpositionen sind spärlich, nur Glaseinschlüsse kommen hin und wieder vor. Parallel der c-Axe zeigt sich überall vorzügliche Spaltbarkeit. Besonders charakteristisch für den Hypersthen ist noch die überall von den Quersprüngen ausgehende Zersetzung in ein parallel-faseriges Bastit-artiges Mineral.

Apatit in quer gegliederten Nadeln kommt in den Feldspathen dieser Concretionen vor, scheint jedoch in grösseren Krystallen zu fehlen.

Es verdient hier hervorgehoben zu werden, dass ähnliche, körnige Hypersthen-haltige Massen auch am Stenzelberg im Siebengebirge vorkommen. Eine von mir daselbst im Andesit aufgefundene etwa wallnussgrosse Partie dieser Art zeigte makroskopisch eine mehr gelbe Färbung. Im Dünnschliff u. d. M. löste sich dieselbe ebenfalls in ein Gemenge von Plagioklas, Hypersthen, Biotit, Erzkörnchen und spärlichem Apatit auf.

Einschlussartige Massen im Andesit des Bocksberges und am Rengersfeld.

In dem Hornblende-Andesit des Bocksberges und am Rengersfeld finden sich in vielfacher Verbreitung theils knollenförmige oder bruchstückähnliche, theils schlierenförmig mit dem Gestein verwachsene Massen, welche bereits makroskopisch deutlich gegen den Andesit hervortreten und zunächst den Eindruck fremder Einschlüsse gewähren. U. d. M. lösen sich dieselben in Aggregate fremder Mineralien auf, welche sowohl in Bezug auf die Natur und Ausbildung ihrer Gemengtheile, wie in ihren Structurformen durchaus von dem umschliessenden andesitischen Eruptivgestein verschieden und darum wohl geeignet sind, das Interesse des Petrographen zu erregen Die Mineralien, welche sich an der Zusammensetzung der Aggregate betheiligen sind folgende: Cordierit. Andalusit, Sillimanit, Feldspath, Biotit, Pleonast, Korund, Rutil. Quarz, Granat, Zirkon, Magnetit.

Im Folgenden möge nun die Beschreibung dieser einschlussartigen Massen in der Weise erfolgen, dass zunächst die einzelnen Gemengtheile derselben, dann die wichtigsten Combinationen, sowie Structurformen behandelt werden. Zum Schluss soll dann dasjenige, was zur Erklärung und Deutung des Vorkommens dieser fremden Mineralanhäufungen im Eruptivgestein angeführt werden kann, zur Besprechung gelangen.

Cordierit. Vielfach zeigen bereits makroskopisch deutlich wahrnehmbare dunkelblaue verschwommene Flecke die Anwesenheit des Cordierits in diesen Mineralanhäufungen an. Auch u. d. M. ist die Begrenzung desselben hier im Allgemeinen sehr unregelmässig. Meistens tritt er in rundlichen Individuen auf; hin und wieder sind jedoch Rechtecke zu beobachten, welche also Schnitten aus der Prismenzone entsprechen, oder verzerrte Hexagone, welche durch P und P gebildet werden. gebildet werden. Spaltbarkeit nach P ist nur sehr unvollkommen und selten wahrnehmbar. Vielfach zeigen sich am Cordierit Zwillingserscheinungen, wie dieselben bereits mehrfach, u. a. an rheinischen Vorkommnissen dieses Minerals von HUSSAK1), V. LASAULX), DITTMAR3) beschrieben worden sind. Die im gewöhnlichen Licht anscheinend immer einheitlichen basischen Schnitte zerfallen nämlich dann zwischen + Nicols in zwei oder mehrere Felder, welche stets gesetzmässige Orientirung zeigen. Bei scharfer Beobachtung ist allerdings auch durch äusserst feine Nüancen im Pleochroismus öfters schon diese Feldertheilung zu erkennen. Die Verzwillingung folgt immer dem Gesetz: Zwillingsebene eine Fläche des Grundprismas P. Dies ergiebt sich aus der Orientirung der einzelnen Felder, indem die Auslöschungsrichtungen derselben mit einander stets einen Winkel von nahezu 60° resp. 30° bilden. Die Grenze zwischen den einzelnen Feldern verläuft theils regelmässig, theils zickzackförmig. Oefters sind in den einzelnen Individuen wiederum mannigfache parallele Zwillingslamellen eingeschaltet. Solche Viellinge könnten sogar in gewissen Fällen zu einer Verwechslung mit Plagioklas Anlass geben, jedoch gewährt der Pleochroismus hier stets ein vorzügliches Unterscheidungsmerkmal. Letzterer ist nämlich äusserst intensiv und noch in dünnen Schliffen sehr gut wahrnehmbar. Als Absorptionsfarben wurden bestimmt: a = gelblich weiss, b = bläulich weiss, violblau. Ueberhaupt liegt der Cordierit hier in so charakteristischer Ausbildungsweise vor, dass es zu seiner Erkennung gar nicht jener diagnostischen Mittel und Wege, welche sonst dafür in Anwendung gebracht zu werden pflegen, bedarf.

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Sehr reich ist der Cordierit an Interpositionen. Namentlich ist Sillimanit sowohl in Gestalt von kleinen dünnen Nadeln als

1) E. HUSSAK, Ueber den Cordierit in vulkanischen Auswürflingen. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien I. Abth. LXXXVII. April 1883. pag. 332-360.

2) A. V. LASAULX, Ueber Cordieritzwillinge in einem Auswürfling des Laacher Sees. Zeitschr. f. Krystallogr. Bd. VIII, 1883. p. 76-80. *) C. DITTMAR, Mikrosk. Untersuchung der aus kryst. Gesteinen, insbesondere aus Schiefer herrührenden Auswürflinge des Laacher Sees. Verh. d. naturh. Ver. f. Rheinl. u. Westf. 1887. pag. 502–503.

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