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ist man zu der Vermuthung berechtigt, nicht Kalkstein, sondern Dolomit vor sich zu haben. Krystalle hingegen von anderen Formen würden die Abwesenheit des Talk-Gehaltes in der ganzen Masse darthun. Dass es aber wirklich das primitive und kein anderes Rhomboeder sei, erkennt man sehr leicht, selbst in ganz kleinen Krystallen, an dem Gleichlaufen der Sprünge des Blätter-Gefüges mit den Begrenzungs-Flächen der Krystalle. Der Dolomit ist viel härter als Kalkspath, so dass er wohl zuweilen dem Stahle einige Funken entlocken kann. Und ausgezeichnet ist seine grössere Schwere. Des Kalksteins specifisches Gewicht übersteigt nie 2,7; dagegen wird die specifische Schwere des reinen Dolomites wohl 3,2 erreichen und sinkt nie. unter 2,9. Das ist auch sogar schon dem Gefühle merklich, wenn man Stücke vom Boden aufhebt. Auch ist Kalkerde in diesem Gestein kaum noch vorwaltend. Nach der Analyse des Prof. Leopold Gmelin zu Heidelberg, die er auf meine Bitte angestellt hat, enthält der Dolomit vom Mendelberge bei Botzen, welcher dem von Fassa gleich ist, 41,8 Theile kohlensaure Talkerde gegen 58,2 Theile kohlensaure Kalkerde, daher fast genau, wie es die Proportions-Lehre verlangt.

Die kleinen Höhlungen, inwendig mit Rhomboedern besetzt, welche nie fehlen, tragen nicht wenig bei, diesem Dolomite ein raubes und trockenes Ansehen zu geben. Diese Höhlungen werden sehr oft, und fast in jedem Blocke, zu unregelmässigen Klüften, Zerberstungen, welche die trefflichsten glänzenden Braunspath-Drusen umschliessen. Das Licht der Sonne spiegelt sich auf den glänzenden Flächen und verräth überall umber diese Drusen. In der That sind diese Klüfte den Zerberstungen Vollkommen ähnlich, wie man sie an Kalksteinen in ausgebrannten Kalkofen sieht, und wenn man von la Cortina im Thale von Ampezzo nach Toblach ins Pusterthal herübergeht, wo auf dem Passe fast 2 Meilen lang die Dolomit-Felsen senkrecht umherstehen, und unten Blöcke wie Berge zerspalten und aufgehäuft liegen, so möchte man gern glauben, in den ungeheuren Heerd eines solchen Ofens versetzt zu sein; so gehäuft sind die Drusen, so gross, unregelmässig und rauh die Klüfte, welche sie enthalten. Wie gern möchte man nicht dann in dieser ganzen Erscheinung eine Wirkung der hohen Temperatur sehen, mit welcher der Augit-Porphyr unterliegende Schichten durchbricht, den Dolomit zu senkrechten Säulen, Thürmen und Pyramiden in die Höhe stösst, die dichten Gesteine, wie der Basalt, zu körnigen umändert, und dadurch alle Spur von Schichtung vernichtet, Verstei

nerungen zerstört, und Zusammenziehungen, Klüfte und Zerberstungen bildet, in welchen Drusen hervortreten! Wie deutlich scheint es nicht. dass es der stets unter dem Dolomite, über dem rothen Sandsteine vorkommende dichte Kalkstein sei, welcher auf diese Art gebleicht, verändert und behandelt wird! Wirklich sicht man auch noch fast überall in den Dolomitstücken, welche die Bäche von oben herunter führen, eckige Stücke in grosser Zahl, theils grösser, theils so klein. bis sie endlich verschwinden, welche dicht sind und Stücke von dichtem Kalksteine zu sein scheinen, die noch nicht völlig zu Dolomit umgewandelt sind. Aber dieser Kalkstein enthält die Talkerde nicht. Sollte sie aus dem Augit-Porphyre, der im Augite eine bedeutende Menge Talkerde enthält, in die Masse eingedrungen sein, so begreift man nicht leicht, wie so regelmässig die Talkerde durch so ungeheure Massen sich hat verbreiten können. Das ist jedoch nur eine Schwierigkeit, keine widersprechende Thatsache.

Ich glaube, es verdient nicht übersehen zu werden, dass alle vom Vesuv ausgeworfenen sogenannten Kalksteinstücke ihren äussern Kennzeichen und Smith von Tennant's und Prof. Leopold Gmelins Analysen zufolge, ebenfalls Dolomit sind, und ebenso alle weissen Blöcke, welche so häufig am See von Albano bei Rom im Peperino vorkommen.

Die vesuvischen Stücke sind aber auf ganz gleiche Art zersprengt und zerborsten, wie die Dolomite von Fassa, und nur in diesen Zerspaltungen liegen als Drusen zuerst die talk- und thonerdehaltenden Fossilien, dann die talk- und kieselhaltigen, endlich obenauf die KieselHydrate (Zeolithe). Alle diese Dolomit-Stücke sind schon längst (zuerst von Wilhelm Thompson) für dichte Kalksteine der Apenninen gehalten worden, in welchen jene Fossilien sich erst später durch Infiltration oder Sublimation bildeten. Dass es keine Stücke primitiver Gebirge sind, geht daraus hervor, dass sie nie im Innern der Dolomitmasse eine Spur eines fremden Fossils, Talk oder Glimmer enthalten, welche doch in dem im Glimmerschiefer vorkommenden Dolomite (wie am Brenner) fast nie fehlen. Aber nach Klaproth's Untersuchungen enthält wieder der Kalkstein der Apenninen durchaus keine Spur von Talkerde. Diese letztere müsste also auch hier im Innern des Vulkans dazu getreten sein.

Dieser Dolomit erstreckt sich noch weit über das Fassathal hinaus, zwischen dem Pusterthal und Italien hin, immer in ähnlichen Formen

und Verhältnissen. Seine unersteiglichen Spitzen umgeben, wie grosse Felsinseln, den obern Theil des Grödner Thales, Wolkenstein, bilden. die von Botzen so malerisch hervortretenden Berge, den Rosengarten, den Schlern, den mächtigen Langkofel, die Kette des Sasso Vernale gegen Buchenstein, dann wieder die Spitzen über dem Gaderbach zwischen Campill und Colfosco, die Berge der Abtei zwischen Cortina und dem Bade in Prax; sie setzen fast bis ins Drauthal nach Toblach herunter. Sie bilden in ungeheuren Felsen den südwestlichen Abhang des Sextenthales, verlassen aber nun Tirol und ziehen in der Richtung des Sextenthales in das Italienische hinein, westlich von Padula nach dem Tagliamento und Friaul zu, wohin sie noch nicht verfolgt worden sind. Auch das Fleimserthal wird von beiden Seiten von hoben Dolomit-Spitzen umgeben; auch Trient, denn was auf den Höhen bei Cevizzano über dem Porphyr vorkommt, ist ebenfalls ausgezeichneter Dolomit. Daraus besteht auch noch der obere Theil des langen Mendelberges westlich von Botzen, bis weit unter Tramin. Vom Mendelberg setzt der Dolomit fort und bildet den ganzen Abhang bis Fondo im Thal, wo der rothe Sandstein wieder darunter hervortritt. Auf der westlichen Seite erhebt sich dann wieder eine ähnliche Wand von Dolomit, mit sanfterem Abhange nach Westen, bis zu einer Linie, welche von Caldas im Val di Sol bis zum Bade über St. Pancraz im Ultenthale gezogen werden kann. Dann ist diese ganze merkwürdige Dolomit-Erscheinung völlig beendigt; eben so, wie auch die ganze Porphyr - Formation von Tirol, und weiter westlich hin ist in der ganzen Schweiz und in Savoyen noch nichts Aehnliches gesehen worden.

Lettre à Mr. Brochant-de-Villiers, datée de Vérone

le 10 Octobre 1822.

(Annales de Chimie et Physique par Gay-Lussac et Arago.
Tom. XXIII. 1823 p. 265-266.)

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Dans le petit dessin que je vous envoie, j'ai désigné par des points la route que j'ai suivie en m'élevant jusqu'à 1400 pieds de hauteur au-dessus du village de Predazzo. C'est là qu'on se trouve au-dessous d'un mur de calcaire grenu, et tellement grenu, que les grains ont quelquefois la grandeur de la main. Ce mur empêche de monter jusqu'à la cime, ou même de la tourner. La ligne de séparation du granite et du marbre descend rapidement dans un vallon

étroit; elle se perd sous des décombres calcaires au pied de la montagne. Les couches calcaires des Canzocoli sont entièrement détachées, et il serait impossible de les ramener à la grande masse calcaire. J'ai marqué dans le dessin par un signe en forme de croix un gros roc très escarpé de marbre qu'on dirait s'élever au milieu du granite, si on ne voyait pas, avec la plus grande évidence, qu'il est tombé du haut. Il en sera donc de même des Canzocoli, et on pourrait assez facilement assigner la place que ce petit monticule a occupée jadis. Elle se trouverait peu au-dessous du point où le mot granite est écrit dans le dessin. Des formations qui originairement n'étaient contigues que par apposition ont pris, par un affaissement subit, une position inverse, de sorte que le granite paraît placé sur le calcaire. Les couches calcaires coquillières et celles du grès rouge s'observent encore bien distinctement dans le Val Bonella. On ne peut pas les poursuivre à travers la forêt; mais on croit les voir passer au-dessus du calcaire grenu. Il est sûr que la dolomie forme la plus grande hauteur de la montagne. Les observations prouvent donc que dans le haut le calcaire grenu recouvre immédiatement le granite, sur une longueur bien plus considérable et d'une manière bien plus précise que la superposition du granite sur le calcaire grenu dans le bas. Ce dernier phénomène ne me parait qu'un accident local, un immense bloc renversé, dont la position ne peut surprendre au pied de montagues nues et escarpées.

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