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Sprache, zeugte vier Töchter: die angelsächsische, die fränkische, die mösogothische und die cimbrische. Die erste Tochter gebar die heutige englische, die niederschottische, die niederdeutsche, die friesische; die zweite Tochter die hochdeutsche, suevische; die dritte Tochter starb und Ulfilas seßte ihr in seiner Bibelübersehung ein würdiges Denkmal. Die vierte Tochter war die Erzeugerin der scandinavischen und. der isländischen Sprache.

Eine Vergleichung genannter Sprachen führt auf die Verwandtschaft derselben.

Halten wir hier z. B. die isländische mit der englischen zusammen:

Vestur com eg um ver

Enn eg Vidris ber
Munstrindar mar
So er mitt offar
Dro eg eik a flot

Vid isabrot

Hlod eg maerdar lut
Minis knarrar skut

Wertward came I in spring,

And I Odin's bare,

Memory's regions sea,

So is my off-fare,

Drew I oak afloat,

With ice ybroce,

Lade I verse's lot,

Memory's murmuring bark.

Wir könnten diese Vergleichungen bedeutend erweitern, wenn wir dem Gedanken an eine Ursprache Raum geben, dem zufolge das Englische andern

Sprachen verschwistert ist. Findet nicht große Uebereinstimmung des englischen Hülfszeitwortes „I am" mit dem Armenischen ,,em" statt? Ist nicht ferner das englische Wort pinch (3. B. a pinch of snuff) offenbar identisch mit dem Sanskritischen oder Perfischen Worte pans. Muß man nicht bunch (z. B. a bunch of keys) und pincers (pinchers, volksmäßig ausgesprochen) eine eben solche Abstammung zuschreiben?

Turner aber sagt in seiner History of the Anglo-Saxons vol. I. p. 101.: „Indeed, our language, our government, and our laws, display our Gothic ancestors in every part: they live, not merely in our annals and traditions, but in our civil institutions and perpetual discourse. The parent tree is indeed greatly amplified, by branches engrafted on it from other regions, and by the new shoots, which the accidents of time, and the improvements of society, have produced; but it discovers yet its Saxon origin, and retains its Saxon properties, though more than tairteen centuries have rolled over, with all their tempests and vicissitudes.

Diese Behauptung nach der sprachlichen Seite hin als begründet darzustellen, ist die Aufgabe des vorliegenden Schriftchens.

Halle a. d. Saale 1847.

Der Verfasser.

Europa erhielt, gleich den anderen Theilen der Welt, seine Bevölkerung aus Aften. Die alte Geschichte spricht von drei großen Völkerströmungen aus dem Often. Der früheste Strom brachte die Celten; der zweite die Gothen, und den dritten Zug führten die Slavonier.

Die beiden ersten Ströme brachten England seine Bewohner, denn die alten Briten gehörten der celtischen und die Angelsachsen der gothischen Nation an.

Das Volk der Angelsachsen hatte in Europa schon vor Einnahme Englands festen Fuß gefaßt. Klein und unbedeutend, werden sie im zweiten Jahrhundert wenig gekannt. Im folgenden Jahrhundert machen sie sich durch ihre Streifereien von der Weser bis zum Rhein, durch ihren Kampf mit den Römern unter Valentinian, sowie durch ihre Raubzüge an die gallische und britische Küste bekannter. Solche Unternehmungen lassen auf die Verbindung mit Nachbarvölkern schließen. Besonders verbanden sich die in Schleswig wohnenden Angeln, ein suevisches Volk, und die Jüten in Jütland mit den Sachsen, und nahmen als Angelsachsen von Britannien Besit 1). Bei einem er

1) tha com tha menn of trim maegdum Germanie of FaldSeaxum, of Anglum, of Jotum. Gibson. Chron. Sax. p. 12.

fochtenen Siege über die Briten wird auch der Friesen gedacht1). Das mag auch der Grund sein, wenn Márcellinus von einem friesischen und einem sächsischen Stamme in England spricht: ,,Quoniam Sancti Doctores propagati fuerunt in Anglia de stirpe Frisonica et Saxonica, ideo convenienter potuerunt iis praedicare evangelium."

Als Ueberwinder einer fremden Nation behielten sie Sitten, Gefeße und Sprache ihres Vaterlandes viele Jahrhunderte bei. Ihre Sprache hieß die angelsächsische, eigentlich die alt fächs is che.

Die zurückgebliebenen Sachsen wahrten ihre Sprache ebenfalls lange Zeit gegen jeden Einfluß, so daß die alt= sächsische Sprache des Continents (die friesische 2) genannt) mit der des Insellandes übereinstimmend blieb, so lange, hier wie dort, fremder Einfluß fern blieb. Ein Beispiel kann diese Uebereinstimmung nachweisen:

Matth. XXII. 44-46.

Angelsächsisch.

Dryten cwaeth to minum

Friefisch.

Drochten quelh_to_minum Dryhtne. Site on mine swy- Drochten. Sitte on mine thran healfe, onth thet ic ge-swidra halfdel ont thet ic sette thine fynd the to fot- sette thine fund the to Voet scamole. Scamel.

1) And tha Seaxan haefdon sige, and thaer waeron Frison mid. Gibson. Chron. Sax. p. 87.

2) Die Nedersassen heeten nu Vriesen Dien Naem wan ik dat eerst vant Rome, want hets een cout Landt.

Kolyn Rym - Chron.

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