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d) ein Adverb: 132, 442. Car il dure deca mer et delà.

e) ein Infinitiv: 103, 358. Et il l'alèrent occirre en la prison et martyrer. 101, 348. par quoy je puisse aler secourre ma gent qui la sont et aidier.

Wir haben noch eine Erscheinung zu constatiren, die, obgleich sie eigentlich nicht in das Gebiet der Wort- und Satzstellung gehört, doch hier erwähnt zu werden verdient.

Es ist dies eine Häufung von Haupt- oder Nebensätzen im Satzgefüge, welche Häufung von der modernen Sprache umgangen, von Joinville aber nicht als störend empfunden wird.

Hauptsätze finden sich in grösserer Zahl aneinander gereiht, als es die moderne Sprache gestattet:

98, 334. quand il oy ce, si commenca à rire moult clerement et me dit que il me retenoit par tel couvenant et me prist par la main et me mena par devers le legat et vers son conseil et leur recorda le marche que nous avions fait et en furent moult bien lié. 128, 432. quant la royne se esveilla elle vit la chambre toute embrassée de feu et sailli sus toute nue et prist la touaille et le jeta tout ardant en la mer et prist les telles et les estaint.

Eine Häufung von Nebensätzen, die die moderne Sprache durch die Construction mit dem Infinitiv umgehen würde, findet sich bei Joinville ebenfalls noch. Wir geben einige Beispiele, welche die Aneinanderreihung der Nebensätze durch que zeigen:

3, 14. Il me dit que je gardasse que je dementisse ne ne desdisse nullui de ce que il deroit devant moy. 3, 14. Et il me dit » Donquez vous gardez que vous ne faites ne ne dites à vostre escient nulle riens, que, se tout le savoit que vous ne peussiez cognoistre. 3, 16. Il disoit que l'en devoit son cors vestir et armer en tel manière que les preudeshomes de ceste siècle ne deissent que il feist trop, ne que les joenes homes ne deissent que il feist pou. 43, 134. Si vous loe et conseille que toutes les foiz que il nous getérent le feu que nous nous mettons à Coutes et à genoulz et prions nostre Seigneur que il nous garde de ceste peril. 137, 456. Dont il nous semble que se vous entendez que vous n'i aies droit, que vous ne fetes pas bon rendage au roy d'Angleterre se vous ne li rendez toute la conqueste que vous et vostre devancier avez faite.

IV. Schluss.

Vergleichen wir zum Schluss die Resultate unserer Untersuchung mit dem, was sich für Krüger als der Sprache des 13. Jahrhunderts eigenthümlich ergab, so zeigt sich bei Joinville in folgenden Punkten ein Fortschritt:

1) Das attributive Substantiv tritt, wenn es zur Hervorhebung umgestellt oder von seinem Beziehungsworte getrennt wird, gern in hervorragende Stellung, gewöhnlich an den Anfang oder das Ende des Satzes.

Die directe Voranstellung desselben vor sein Beziehungswort wird dabei vermieden.

2) Das attributive Adjectiv zeigt fast sämmtliche Regeln des Neufranzösischen, von denen sich in Krüger's Texten fast noch keine Spur findet.

3) Die Stellung von Hilfsverb und Particip hat sich insofern befestigt, als die im 13. Jahrhundert noch häufige Voranstellung des Particips in unserem Denkmale sehr selten geworden ist. Die Trennung der beiden Satztheile durch das Object kommt nicht mehr häufig vor; die Trennung durch ein attributiv bestimmtes Subject und adjectivisch-prädicative Bestimmungen kommt gar nicht mehr vor.

4) Absolute Participien, deren Stellung im 13. Jahrhundert noch schwankt, stehen in unserem Texte ihrem Beziehungsworte stets nach. 5) Die Stellung von Verbum finitum und Infinitiv zeigt eine grössere Regelmässigkeit, da die Voranstellung des Infinitivs im Ganzen seltener geworden ist.

Die in der Prosa des 13. Jahrhunderts noch geläufige Trennung beider Redetheile durch ein nominales Subject ist beinahe ganz geschwunden.

6) Das tonlose Pronomen, das bei Krüger noch im behauptenden Satze dem Verb nachstehen kann, tritt überall vor dasselbe.

7) Das Adverb zeigt im Ganzen wenig Veränderungen in seiner Stellung gegen das 13. Jahrhundert. En und y, die bei Krüger noch stets die alte Stellung haben, zeigen in unserem Denkmale bereits den Anfang der modernen Stellung; auch steht die Negation, die früher noch zwischen en und y und das Verb tritt, bei Joinville stets den Adverbien voran.

8) Beim Subjecte ist die Wiederholung desselben durch ein Personalpronomen nach einem eingeschobenen Satz zu bemerken, von der die Prosa des 13. Jahrhunderts noch nichts zu wissen scheint.

Auch ist im Allgemeinen eine Abnahme der Inversion bei Joinville erkenntlich.

9) Das Object zeigt ebenfalls bereits die moderne Stellung in der Wiederholung nach dem Subjecte. Die Trennung von Subject und Verb durch ein Nominal-Object, die Krüger's Texten noch häufig ist, ist seltener geworden.

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G. Marx, Ueber die Wortstellung bei Joinville.

10) Das Prädicativ des Objects kommt der modernen Stellung näher, als in der Prosa des 13. Jahrhunderts.

11) Bei den adverbialen Bestimmungen macht sich die Neigung geltend, die unmittelbaren Bestimmungen in näheren Anschluss an das Verb zu bringen, ebenso die kürzeren den längeren Bestimmungen vorantreten zu lassen.

12) Bei der Stellung der Sätze liess sich beobachten, dass eingeschobene Nebensätze nicht mehr die alte Stellung zwischen Verb und Object, sondern die moderne zwischen Subject und Verb zeigen.

G. Marx.

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Der Infinitiv mit der Präposition à

im Altfranzösischen

bis zum Ende des 12. Jahrhunderts.

Die neueren sprachwissenschaftlichen Forschungen haben ergeben, der lateinische Infinitiv sei ein Substantivum, erstarrt in einem Dativ, einem Casus also, welcher die Richtung nach hin anzeigt 1). Aber es ist sicher, dass die Römer zur Zeit der klassischen Litteraturperiode diesen Inf. im Allgemeinen nicht mehr als einen dativischen empfanden (non Libycos populare penates venimus, Virg. Aen. 1, 527. neben den zahlreichen Constructionen mit dem ersten Supinum; vergl. Dräger >>Histor. Syntax der latein. Sprache« II, 823 ff.); und das wird noch viel weniger in dem Vulgärlatein der Fall gewesen sein, welches in einer entfernten Provinz unter fremdartigen Einflüssen sich zum Galloromanischen entwickelte, und endlich gar in dem daraus hervorgegangenen Französisch 2).

die

Der Infinitiv war der französischen Sprache von Anfang an ein Substantiv, mit besonderen verbalen Eigenschaften ausgestattet, aber nicht in einem Casus erstarrt, sondern der Flexion und Declination eines nominalen Substantiv fähig. Daher denn auch die vollständig substantivische Verwendung des Infinitiv, wie sie z. B. gleich Ludwig des Deutschen Eid zeigt: in quant deus savir et podir me dunat, bis zur Substantivirung mit dem Artikel: molt desiroent l'arriver, Roman de Troie, 4584 und zur Verbindung mit einem Adjectiv führt: bel parler i faiseit, Roman de Rou, II, 1916. Wie sich in der Nominal declination Genetiv und Dativ zum Nominativ und Accusativ verhalten, so der präpositionale Infinitiv zum reinen, mit dem Unterschiede allein, dass hier die Präpositionen nicht so oft zu blossen Casuspartikeln herabsinken, sondern wirkliche Präpositionen bleiben.

Die Präposition à, mit der wir uns hier hauptsächlich beschäftigen wollen, hatte schon als ad im Latein. mehrfache Bedeutung 3). Zu1) Vergl. Jolly, »Geschichte des Infinitiv im Indogermanischen«, München 1873.

2) Vgl. Otto Behaghel in Z. f. rom. Phil. I, 575.

3) Hand >>Tursellin«. I, 74–134. Dräger »Histor. Syntax d. lat. Sprache<< I, 532-40.

nächst bezeichnet sie die räumliche Annäherung, Bewegung: equitem ad pedes deduxeris, Liv. 29, 2, 14; im temporalen Sinne die Dauer bis zu einem Endtermine oder diesen selbst: ad diem praestitutum venerunt, Liv. 3, 22. Auf geistigem Gebiete wird aus der Bewegung Ziel, Zweck, das finale ad: facultatem ad se aere alieno liberandas aut levandas dedi, Cic. Att. 6, 2, 4; argentum dabitur ei ad nuptias, Terent. Heaut. 4, 5, 29; aquam poposcit ad manus, Petron. 27, 6. Auch das modale ad in der Bedeutung von respectu, дós: invicti ad laborem corporis, Liv. 9, 16 und in der von secundum: ad voluntatem nostram, Cic. off. 1, 26, ist bekannt. Ferner findet sich ad zur Bezeichnung der Ruhe: imperator non est ad exercitum, Plaut. Amph. 1, 3, 6, oder zur Angabe der Coincidenz zweier Handlungen: ad hospitum adventum ad prima signa . . Endlich findet sich bei Späteren auch ein instrumentales ad: erant funditores, qui ad fundas vel fundibalos lapides iaciebant, Flav. Vegetius de re milit.« 2, 15. Alle diese Bedeutungen hat auch das französische à, welches seinen Umfang in den angegebenen Richtungen noch weiter ausdehnt. Vergl. Diez Gr. III 4, 156-61.

In Verbindung mit dem Infinitiv vertritt also à die lateinischen Constructionen ad + gerund. und in + ablat. gerund.; z. B., für die räumliche und zeitliche Bewegung: enveiad sun fiz al querre, Livres des Rois 29., Et quant il vint a l'avesprer, Rom. de Troie 2192; für das Ziel: Einz le desir molt a savoir, Cheval. au Lyon 3841; für den Zweck: Li dona intoussique a beivre, Benoît, chronique des Ducs de Normandie, 31742; das modale à: a sun saveir, podeir, voleir; für à mit dem Werthe in: al monter, a l'aiorner, al departir.

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Es müssten nun die Infinitiv- und Nominal-Constructionen in der alten Sprache einander ganz entsprechen. Wenn das freilich auch im Wesentlichen der Fall ist, so fällt doch eine sichtliche Bevorzugung des à-Infinitiv gegenüber den anderen Infinitiv - Constructionen auf. Und dieser Umstand ist es denn wohl, der Wulff »de l'emploi de l'infinitif dans les plus anciens textes français«, Lund, zu dem falschen Schluss veranlasste, dem afr. Inf. noch ursprüngliche, dativische Kraft zuzusprechen, so, dass derselbe ohne Präposition gebraucht werde, wenn die 'énergie casuelle' bewahrt sei, die Präposition dagegen hinzutrete, wenn man die 'énergie casuelle' nicht mehr empfunden habe. Aehnlich nach ihm Lachmund »Ueber den Gebrauch des reinen und präpositionalen Infinitiv im Altfranzösischen, Rostocker Dissertation 18771).

1) Daselbst heisst es pag. 3: »Das Eindringen der Präposition à ist nichts Anderes als ein Wiederaufleben der Grundbedeutung des Infinitivs, eine Wiederherstellung seines ursprünglichen Verhältnisses zum Satze in formeller Beziehung, zu dessen deutlichem Ausdruck der blosse, seine Herkunft nicht mehr erkennen lassende Infinitiv nicht mehr genügte.< Zu vergleichen ist K. Foth's Recension der Lachmund'schen Arbeit, Z. f. r. Ph. IV. 422–24.

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