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(Leander fährt fort zn lesen.)

Allgemeines Chor. Jah! (sie halten aber

alle die Arme vor den Mund.)

=

(Leander fährt fort.)

Hans Wurst (leise zu Lyfippus.) Wollen wir nicht mit dem Herrn Simonides in das andere Zimmer gehen, und ein kleines Lombre machen?

Lyfippus. Mit Vergnügen.

(die eben Ges

nannten gchen heimlich fort.)

(Leander fährt fort zu lesen.)

(Das Chor ist stumm, denn sie schlafen.)
(Leander endigt.)

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Alle. Schön! ungemein schön! Wir sind Ihnen sehr verbunden, Herr Leander.

Hans-Wurst, Simonides, und ́Lysippus kommen heimlich zurück.

Hans-Wurst. War nicht viel Größe in den Gesinnungen, meine Herrn? Geist! - Aber, ich empfehle mich, denn es ist schon spät. Leander. Der Hofrath wird in seinem Leben nicht gescheidt werden. (geht.)

(geht.)

Sappi. Das Gedicht war erbärmlich, denn Gründlichkeit in den Bildern und Allusionen fehlten gänzlich. Die Diction war nicht correct genug, und es hatte dem Himmel auch nicht gefallen, daß sich alle Reime mit dem Verstande reimen sollten. (ab.)

Hinzenfeld. Herr Sappi hält sich auch für gar zu flug. Adieu, meine Herrn, sehr conten tirt gewesen. (AB.)

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Lysippus. Ennuyant ist der Minister, aber sonst ein guter Herr. Sein Wig spielt etwas in's Erbärmliche, aber seine Art sich auszudrücken hat immer etwas Gutmüthiges. (geht.)

Arzt. Mir scheint Herr Lysippus jeķt an einėn Katarrh zu laboriren, der ihm in die Lebensgeister zurück getreten ist. (ab.)

Curio. Erbärmliche Sitten und Lebensarten hat doch so ein Arzt, ich empfehle mich Ihrer Ge= wogenheit, Herr Simonides.

(ab.)

Sicamber callein.) Ueber acht Lage ist wieder die Sigung, ich bin recht begierig darauf. Wenn sich nur das Hofgeschmeiß nicht unter gebildete Menschen eindrängen wollte. (ab.)

Ein Leyermann wird von unten gehört: j

Freut euch des Lebens

Weil noch das Lämpchen glüht,

Pflücket die Rose

Eh' sie verblüht.

Bediente treten auf.

Erster Bediente. Ja, jest werden die Lam pen hier unmaßgeblich ausgelöscht werden.

Zmeyter Bediente. Und die Rosen wollen auch nicht viel bedeuten. Aber Caspar, warum kriechst du denn da unter dem Tische herum?

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Dritter Bediente. Ich denke, sie haben etwa Geld fallen lassen.

Erster Bediente. O Narr, das Kartenspie

len kommt nunmehr unter vernünftigen Leuten aus der Mode, jekt ist man gebildet, und vertreibt sich mit Vernunft die Zeit und die Grillen.

Höch= stens wirst du da unten ein paar philofophische Ideen

erjagen.

Dritter Bediente. Damit wäre mir nun durchaus nicht gedient.

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(er steht auf.) Was kraßt

En, sieh da, Stalls

meister!

Stallmeister, der Hund, kömmt herein.

Erster Bediente. Sieh da, wie geht's, guter Freund?

Zweyter Bediente. Wenn einem so ein Hund doch antworten könnte!

lich.

Dritter Bediente. Schade ist es frey

(die Bedienten ab.)

Stallmeister. (allein) Auf dem Stuhl da hat gewiß der Kater gesessen. Wenn Er Minister ist, warum sollt' ich nicht irgend einmahl Hofmarschall werden können? Mein Herr, der Prinz, ist krank und zu klug, das ganze Reich kömmt durch zu vielen Wig in Verwirrung. Ich will mich

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hier auf den Sofa niederlegen, und recht bequem

bis morgen ausschlafen. -

Wald.

Ein Waldbruder, Helikanus. Waldbruder. So wollt Ihr Euch durchaus nicht rathen lassen?

Helikanus. Was nennt ihr rathen?

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Wahrlich, lieber Bruder,

Hatt' ich auf Rath gehört, auf leere Worte,
So lebt' ich noch in der geschwäß'gen Welt,
Und suchte nicht im wilden Walde Schuß.
Waldbruder. Allein, was thaten Euch die
Menschen?

Helikanus.-Was?

O keine Zunge, keine Sprache, keine Brust
Känn das so laut, so furchtbar laut verkünd’gen,
So mit Trompetenklang durch Wälder rufen,
Wie ich von dem Geschlecht verfolgt, mich nieder
In tausend schnöde Qualen tauchen mußte,
Wie lang' ich in des Haffes Schule war,
Unb, Jahre lang gehaßt, ein Haffer ward. -
Waldbruder. Ja mancher steht und wartet
in der Welt,

Und weiß nicht recht, worauf erwarten soll;
Wer zu viel Freundschaft hofft, sieht selbst im
Freunde

Den kalten Fremden Freund: diese Alltagswelt
Ist voll von leeren Busen, leeren Herzen,
Daß man die Liebe nicht verschleudern muß,
Um nicht in jenen schlimmsten Fall zu kommen,

a

Daß man um Liebe bettelt, und wie Bettler
Mit Höhnen von der Thür gewiesen wird.
Helikanus. Du sprichst mit diesen Worten
ganz mein Schicksal :

So ging es mir, so wird's noch öfter seyn,
Und drum will ich die hohle Welt verlassen.
Waldbruder. So gehst du mitten aus dem
Schauspiel fort,

Und fürnst dem Dichter, der nur in der Mitte
Die Tugend zu verkennen scheint: doch harre
Des Schluffes, den er dir noch vorbehält.
Helikanus. Ich bin es satt, des ekeln leeren
Schauspiels,

Wo nichts zusammenhängt und nur Geschwäß
Die müß'gen Scenen füllt. Die Eitelkeit,
Der nicht'ge Uebermuth, Verstellung, Falschheit,
Und Langeweile, die als Naar im Stücke
Belust'gen soll, sind alle mir verhaßt.

Waldbruder. Nun freylich gibt es Leiden,
die den Sinn

Selbst der Geduld empören und Vernunft
So leer und nüchtern dasteh'n laffen, wie
Ein scherzhaft Mädchen, daß nur spricht, um schnell
Die lange Zeit des Tages hinzubringen.

Ich will mein Herz in deinen Busen legen,
Wenn du mir fagst, was du gelitten hast.

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Helikanus. O Vater! kannst du denken, kannst du fühlen,

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