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Gin Jäger tritt als, Prologus mit einem Waldhorne auf.

Scene: ein dichter Wald.

Zuerst zum Gruß ein luftig' Jägerstück, Dann fag' ich Euch mein' Bitte und Begehren: (Er bläst auf dem Horn, eine Stimme singt daju :)

Munt'res Herz, frischer Sinn,

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Ist/Gewinn,

Fröhlich geht's durch Büsche hin.
Weicht die Nacht,

Auf zur Jagd! auf zur Jagd!
Wenn der rothe Morgen lacht.

Waldgefang,
Hörnerklang,

Hörnerklang und Waldgesang
Tönt das Jagdrevier entlang

"Meiner Liebsten Stimm' ist schön,

Wann ihr lockendes Getön

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Durch des Waldes Dämm'rung bricht,

Aber höher schwillt die Brust,

Hers Elopft-dann nach Jägerlust,

Wann des Waldhorns Stimme spricht.
Ist dein Herz dir matt und bang,

Schnell erfrischt es Waldgesang,

Waldgefang und Hörnerklang!

Vielleicht ist Euch der Busen nun erweitert,
Daß Ihr es gerne faßt, und liebreich duldet,
Wenn Phantasie vor Euch die muntern Flügel
In Wolken wiegt, mit Abendröthe Scherz treibt:
So hat die himmlische Musik mit Wunder-
Gebehrden, und mit ihrer Stimme, die

Un's Herz geht, das vermocht, was sonst nicht Rede,
Gebehrde irgend eines Menschen mag.
Horcht also nun auf das Geräusch der Eichen,
Das Waldgebrause, das wie Geisterspruch,
Vom fernsten Maume über unser Haupt
In schauerlicher Ferne sich verliert.

So geh'n auch Töne hierhin, dorthin, Zweige
Sind Zungen, führ'n Gespräch, und Waldgeflügel
Schwärmt durch die grüne Nacht, und ist so emsig.-
Nun ist den Freunden Jagdlust zubereitet,
Wer frischen Sinn zur muntern Arbeit bringt.
Die Hunde bellen, Jagdgeschreyerschallt,
Das Wild springt durch's Gebüsche, hinten nach
Die Jäger, alles tummelt sich und rührt sich.
Send auch nicht träge, Freunde, schüttelt ab
Die zugewohnte Ruh, vergeßt im Schwarm.
Der alten Sprüchlein, die von Sicherheit
Und von Gefahr so überweislich reden.
Befürchtet nicht, daß Euch von Eurem Weg
Das Wild entferne, wenn Ihr nach ihm eilt,
Ihr findet rückwärts, wenn Ihr munter bleibt,
Denn keinem war es noch gegeben, frey

Auf off'nem Wege, auf der sichern Straße
Ein Jäger zu seyn; verliert auch nicht den Muth,
Wenn manchmahl sich kein Wildpret blicken läßt,
Oder wenn durch ferne Büsche etwas schimmert,-
Unkenntlich, ob es Hirsch, ob's Hase sen;
Verzeiht, wenn's manchmahl scheinen sollt', als ob
In diesem lustigen, aus Luft gewebten
Gedichte der Verstand so gänzlich fehle,

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Dem man doch sonst gewöhnlich in den Träumen Der nicht'gen, müß'gen Phantasie begegne.

Ihr müßt auch manchmahl auf dem Anstand lauern,
Wenn man den fetten Hirsch sogleich erjagte,
Wär' Jagdlust nüchtern und bequem Vergnügen.
So geht's durch Dick und Dünn, durch Busch.
werk, Dornen,

3u Pferde taumelt's oft dem Reiter, der
Den Waldabgrund beherzt hinunter schießt,
Die Aeste sausen über ihm, der Arhem stockt,
Das Herz klopft ungestüm und ängstlich, Freude
Erfüllt ihn, wenn er sicher unten steht.

So haltet unser Spiel für nichts als Spielwerk.
Kein Vogel darf mit schwerer Ladung-fliegen,
Ein Liebesbriefchen tragen wohl die Tauben,
Die Schwalbe Wolle nach dem warmen Nest,
Nur jenem großen Vogel Rock ist es
Vergönnt, die Luft mit kühnem Flug zu theilen,
Den Elephanten in den Klauen haltend.
Zum Schluß ein kleines, unbedeutend Lied:

"

Warum Schmachten ?
Warum Sehnen?
Alle Thränen,
Uch! sie trachten,
Weit nach Ferne,
Wo sie wähnen,
Schön're Sterne.
Leise Lüfte
Wehen linde,

Durch die Klüfte
Blumendüfte,

Gefang im Winde.
Geisterscherzen,

Leichte Herzen!

Uch! ach! wie sehnt sich für und für,
O fremdes Land mein Herz nach dir!
Werd' ich nie dir näher kommen,
Da mein Sian so zu dir steht?
Kömmt kein Schifflein angeschwommen,
Das dann unter Segel geht?.
Unentdeckte ferne Lande,

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Ach mich halten ernste Bande,
Nur wenn Träume um mich dämmern,
Seh' ich deine Ufer schimmern,
Seh' von dorther mir was winken',
Ist es Freund, ist's Menschgestalt?
Schnel thut alles untersinken,
Rückwärts hält mich die Gewalt.
Warum Schmachten?

Warum Sehnen?
Alle Thränen,
Ach! jie trachten
Nach der Ferne,

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