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zu nennen wären, so kam mir das dumm und ob

geschmackt vor.

Art. En, mein Freund, wo hat er denn diefen gefährlichen Wahnsinn aufgegriffen? Zeig' er einmahl seinen Puls.

Nestor. Hier, Ihnen aufzuwarten. Nun, fehen Sie, Herr Docror, fürchte ich immer, könnte es gar fo weit mit mir kommen, daß ich die Verachtung gegen Cäsar unb Alexander den Großen verlöre, oder ich geriethe vielleicht gar in's Delic rium, und liebte die Religion — und, Herr Doc= tor, dann getrauete ich mir doch nicht mehr gegen einen ehrlichen Mann die Augen aufzuschlagen.

Arzt. Er hat recht, mein Freund, dem muß eiligst vorgebaut werden, sonst geht er drauf. Wenn es wirklich eine ansteckende Seuche wäre! Ich habe seit einiger Zeit einige Debilitäten an meiner eigenen Vernunft bemerkt, dann der Hofs rath, -komm er, mein Freund, ich will ihm eis ligst etwas verschreiben. Es wäre doch Schave um diesen angenehmen Hof. (fie gehen.)

Marktpl`a k.

Die große Wachtparade. Einige Regimenter marschiren auf; ein feyerlicher Zug, Zuschauer.

Der General. Halt!

(Die Regimenter rangiren sich, Trommelschlag.)

Ein Capitain. Willst du denn gern die Schwerenoth kriegen, Kerl, daß dir der Hut nie (Er schlägt ihn.)

ordentlich sigt?

Ein Bürger. Der hat nun einen richtigen Tribut bekommen.

Ein Anderer. Tribut?

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Ich denke, es war wohl eher eine gezwungene Anleihe.

Dritter Bürger. Nein, versteht mich, Gee vatter, das Dings da muß seyn, wenn die Staaten in ihrer gehörigen Ordnung bestehen bleiben follen.

Vierter Bürger. Das sag' ich auch immer, Ordnung will Zwang haben.

Erster Bürger. Ja, wie Ihr's versteht. Wenn Euch der Stock so zwischen den Ribben präludirte, würdet Ihr's schon anders meinen.

Dritter Bürger. Aber, Gevatter, so seyd doch nur in's Henkers Nahmen ein Patriot, und besinnt Euch, daß es nicht anders seyn kann.

Bierter Bürger. Es geschieht zur War

nung.

Dritter Bürger. Wer ein rechtschaffener Patriot ist, seht ihr, der muß das zugeben, das: hängt alles mit dem großen Gleichgewichte zusam

'men.

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Bierter Bürger. Ja wohl, ja wohl. Und ohne dieses große Gleichgewicht verlören wir Alles das Gleichgewicht: «

Tiecks Prinz Zerbino,

Erster Bürger. Still, da kommt der König. 3weyter Bürger. Ein angesehener Herr. Erster Bürger. Angesehen?

Dritter Bürger. Ja pun, ich meine an fehnlich, was man so unterseßt nennt.

Bierter Bürger. Untersetzt sind die Unterthanen.

Zweyter Bürger. Und dabey ist er so

gnädig.

Der König Gottlieb mit Gefolge.

Gottlieb. Guten Tag. — Ulles in Ordnung?
General. Zu Ew. Majestät Befehl.

Gottlieb. Sind die Patrontaschen neu?

General. Wie es befohlen ist.

Gottlieb. Ich habe verwichene Nacht daran

gedacht, ob man nicht lieber an der Müge noch ei nen Büschel befestigte ?

General (verneigt sich.)

Gottlieb. Somit wäre denn alles complet.

(Fahnenmarsch, die Regimenter marschiren vor dem Könige vorben.)

Gottlieb. Es ist all' gut so.

foll auch andere Stiefeletten kriegen.

Die Garde

General Die Acten darüber sind schon ein=

geschickt.

Gottlieb. Nun das ist mir lieb, ich hab's gern, wenn meine Regierung hübsch in der OrdJegt die Parole.

nung bleibt.

(Die Generale versammeln sich um den König, Wachen werden ausgestellt; eine feyerliche Stille.) Erster Bürger. Jeßt wird die Parole aus. getheilt.

Zweyter Bürger. Ja freylich, freylich. Dritter Bürger. Er gibt sie gewiß tüch tig und gut die Parole, dafür steh' ich Euch.–

aus.

(Ein Bauer kömmt auf einem Wagen gefahren.) Soldat. Zurück!

Bauer. Warum denn?

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Bauer. Was gibt's denn hier?

Erster Bürger. Der König gibt die Parole

Bauer. Was ist denn das?

Erster Bürger. Wißt Ihr nicht einmahl, was die Parole ist?

Bauer. Nein, Gott fey Dank!

Erster Bürger. Die Parole ist gleichsam, nun, als wenn Ihr so sagen wolltet, Ihr müßt mich nur recht verstehen, -wenn ich nun die Parole, nun, dummer Teufel, stellt Euch nicht so an, Ihr werdet ja wohl wissen, was die Parole ist.

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Bauer. Bedank mich.

Und ist das Zeug

gut?

Erster Bürger. Gut und unentbehrlich!-Das ganze Land wird dadurch glücklich,

Die

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Bauer. Nun, und warum soll ich denn da mit meinem Wagen nicht heranfahren? Darf denn der arme Bauerstand nichts davon abkriegen?

Erster Bürger. Bey Leibe nicht, denn das ist ganz allein für die Soldaten. Der Soldaten= stand, seht ihr, lebt davon fast ganz allein...

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Jest will ich mich von meinen Geschäften erhoh(Der König geht, die Generale und Soldateu__zers streuen sich.)

Jen.

Zweyter Bürger. Was hat er denn auf dem Wagen, Landsmann ?

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Erster Bürger. Sind sie auch gut?

Bauer. Delicat, seht, ihr Herren, bey mir werden sie überaus sehr gebaut, da wir nichts von der Parole genießen, müssen wir uns auf die Rüben legen. Kauft Rüben! Rüben!

Dritter Bürger. Ich will doch meine Frauherschicken.

Vierter Bürger. Ich auch. watter, die Parade war schön!

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