Augen erreichen, incommodiren Sie sich also nicht mehr. - Aber was werde ich denn da'gewahr? Polykomikus. (Marionette. Ich bin der große Zauberer genannt, Herr Polykomikus im ganzen Land, Ich kann, wenn's mir gefällt, den Teufel selbst zittiren, Die schwarze Kunst an der Sonnenscheibe probiren, Weßhalb auch mancher vor mir zittert, Weil ich gar manchem das Leben schon verbittert. Lysippus. Herr Prophet, was soll diese Vorstellung bedeuten ? Poly komikus. Hochverrath, sonder Zweifel. Caspar. Das gefällt uns, die Art von Schauspielen gefällt uns. Polykomikus. Gefällt Euch, Ihr unkritis schen Esel? Eine persönliche Satyre auf angesehene Leute, von meinem undankbaren Bedienten Euch vor die Augen geführt! O du höchstverblendeter Pöbel! Polykomikus. (Marionette.) An wem saht Ihr so schöne lange Ohren? Es scheint, das Schicksal hat mich auserkohren, In großen Thaten die Welt in Erstaunen zu seßen, Oder mind'stens sie durch Lachen zu ergeßen. (Alle Leute in der Wüste lachen, Polykomikus tritt ents rüstet hervor.) Poly komikus. Jeremias! Jeremias den Kopf verstoßend.) Herr Prophet'? Poly komik u s. schämte Gaukelpossen ? Jeremias. Ich bilde die Menschheit nach allen meinen Kräften. Poly komiku s. Du die Menschheit bilden? O du Blindschleiche! da gehören mehr Künste zu. Die Leute. Er bildet uns aber in der That, wir müssen doch wohl fühlen, da es über unsre eigne Haut hergeht. Polykomikus. Ich sage Euch, er kann Euch nicht bilden, denn er ist selber ungebildet. Jeremias. (wirft ihm Marionetten und Musik an den Kopf und erscheint mit dem Befen.) Polykomikus. Wie? du wagst es, mir so unter die Augen zu treten? Satan. Und was hat er daran zu wagen? Polykomikus. Und du, unsauberer Ge= selle, unterstehst dich noch, mit einem einzigen Fuße diese Wüste zu betreten? Die Leute. Er ist der wahre Kenner, und jener ist der Dichter. Polykomikus. Ihr irrt! ich bin der Kenner! Jeremias. Er ist es, und ich bin der Dich ter! und außerdem verstehe ich auch das Rathgeben am besten! Polykomikus. Himmel und Erde! (schlägt nach ihm mit seinem Stabe.) Satan. En du verstockter Bösewicht! mußt du dir dergleichen unterstehen? Jeremias. Last nur, doch hier gottlob den Besen! Gewalt.) Gevatter, hab' ich (er fegt ihn mit aller Polykomikus. Ach! unaussprechlich schwe res, schweres Leiden, Daß ich nach allen meinen schönen Freuden Das grausame Fegen selber muß erleiden! (Alle Zuschauer, auch Lyfippus und Simonides lachen.) Chor. Ihm geschieht schon Recht. Polykomikus. Halt endlich doch mit deis nem Fegen inne, Der Besen geht mir ja durch alle Sinne! Jeremias. Nun ist es genug. Da habt Ihr Euren Besen, und zugleich kündige ich Euch meine Dienste auf. Kommt Herr Satan! (geht mit Satan ab.) Chor. Ihm ist recht geschehen. fchauer zerstreuen sich.) Polykomikus. So etwas ist mir bis dahin noch niemahlen begegnet. (nimmt den Besen und geht gedankenvoll in die Höhle.) (Der Vorhang fällt.) Der Jäger, als Chorus. Bis hierher hat der Dichter sein Stück geführt, Die lust'ge Thorheit, als die Poesie; Du in deinen Heiligthumen, Wann du unter großen Blumen Wann du aller Lieder denkest, Ach, verzeih'st du wohl dem Kühnen, Bis zum Tode dir zu dienen, Wilst du ihm die Blicke schenken, , wie würd' er in dem Meere, Willst den Menschen du bewehren, (geht ab.) |