Was soll ich für Entschuldigungen sagen? Es hieße nur die edle Zeit verderben, Und daben möchte mir es leicht gelingen, Den edlen, gut gesinnten Hörern wohl Von neuem einen Anstoß zu erregen; Nein, besser, jeder sorgt nur für sich selbst In dieser argen Welt, es hat ein jeder Genug an sich zu hüthen; wem es Gott Einmahl versagte, bieder und gefeßt Den Kreis der edlen Herzen anzuzieh'n, Sich nie zu übernehmen, mäßig stets Zu bleiben, der erreicht's durch Arbeit nicht. Ich sehe schon voraus, daß sich dieß Stück Wohl schwerlich bessern wird, es ist schon viel, Wenn es nur nicht verschlimmert; darum, Theure! Wem es an Muth gebricht hindurch zu schwimmen, Wer all' die feindlichen Geschoße fürchtet, Der thut am besten, jeßt sich zu entfernen, Ich liebe wen'ge Leser, aber tapf're,
So wie ein Feldherr selbst mit einer großen Armee entmutheter Soldaten nichts beginnt, Und gern den Feigling laufen läßt, damit:
Er nur die andern nicht mit Furcht verderbe. D'rum reicht der Dichter hier durch mich die Hand, Ich soll sie Allen herzlich drücken, sagt er, Die sich entfernen wollen, denn er bleibt Von jedermann gut Freund. -Doch von was anderm! Er hat mir außerdem auch aufgetragen, Euch, wie bisher gescheh'n, mit einem Liede Ein Spiel zu machen, gönnt mir d'rum Gehör.
Sagt, was will der Kukuk sagen, Daß er durch die Schatten schreyt, und in schönen Sommertagen Sein so simples Lied erneu't? Daß er mit Prophetenschnabel Uns're Jahre zählt, ist Fabel.
Nacht'gal! ringst mit füßen Tönen‹ An dem baumbewachs'nen Bach, Seufzend horchen alle Schönen, Echo spricht dir klagend nach, Grüner pranget jede Pflanze, Wie umflossen von dem Glanze.
Aber wenn nun einer kâme, Träte höflich vor dich hin, Daß er dich zwar gern vernähme,
Aber möchtest dich bemüh'n, Was du singend wollst beginnen, Ihm in Prosa zu versinnen.
Wollt' Nachtigal auch höflich seyn Ihm Antwort antzuworten,
Käm' wieder in den Gesang hinein,
In Noten von allen Sorten,
Und bliserte mit füßer Gewalt
Das Lied durch den dunkelgrünen Wald.
So Erd' nnd Himmel mit Farbengepräng',
Was wollen sie wohl bedeuten ?;
Das bunte Gewimmel von Tongemeng', Was spricht's zu vernünftigen Leuten?
Ist alles nur leider sein selbst willen da,
Kräht nach unserm Sinne weder Hund noch Hahn.
Vielleicht habt ihr vermerkt, daß in dem Stücke Zu eurer Luft der Satan selbst erscheint: Er ist euch zwar nicht neu, so gern der Dichter Und selber Er es möchte, sondern leider Nur Alltagsspeise, denn es gibt fast nirgend Ein'n Helden mehr, der, wenn auch nicht gehohlt Von diesem Mann, doch wenigstens mit ihm Geschäfte macht. Wie wird man nur allein
Mit Teufeley von Petersburg versorgt!
Der Mann, der dorten klingt und lärmt und schallt,
Tritt ohne ihn in keinem Buche auf,
Doch leider hat er nicht das Monopol,
Denn heuer wird kein Saß aus der Moral Mehr ohne Teufel illustrirt, und so.
Muß dieser böse Schelm selbst Buße pred'gen. Er ist ein dürres, unbrauchbares Feld,
Zum Menschheitswohlfahrtsförd’rer umg'arbeitet, Was eben ihn am allertiefsten kränkt,
Wenn sich ein Faß nicht will zum Ziele legen, So pflegt der Künstler wohl im Zorn zu sagen, Bergebens hämmernd: Ey! da sigt der Teufel d'rin! So pflegt man jeßt Poeten zu empfehlen: Wenn dieses Buch nichts taugt, ist der Teufel d'rin! D'rum laßt um Willen Eures alten Freundes Euch auch dieß wilde Spiel empfohlen sein!
Ein Chor von Gefellen, in voller Arbeit, indem sie
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