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Pass School.

Group B.

German. I,

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Lebt wohl ihr Berge, ihr geliebten Triften,

Ihr traulich stillen Thäler, lebet wohl!

Johanna wird nun nicht mehr auf euch wandeln,

Johanna sagt euch ewig Lebewohl.

Ihr Wiesen, die ich wässerte! Ihr Bäume,
Die ich gepflanzet, grünet fröhlich fort!

Lebt wohl, ihr Grotten und ihr kühlen Brunnen!

Du Echo, holde Stimme dieses Thals,

Die oft mir Antwort gab auf meine Lieder,
Johanna gebt und nimmer kehrt sie wieder!

Ihr Plätze alle meiner stillen Freuden,
Euch lass ich hinter mir auf immerdar!
Zerstreuet euch, ihr Lämmer, auf der Heiden!
Ihr seyd jetzt eine hirtenlose Schaar,
Denn eine andre Heerde muss ich weiden,
Dort auf dem blut'gen Felde der Gefahr,
So ist des Geistes Ruf an mich ergangen;
Mich treibt nicht eitles, irdisches Verlangen.

SCHILLER.-Maid of Orleans.

Lionel. Ich hasse dich und dein Geschenk-Ich will

Nicht Schonung-Tödte deinen Feind, der dich

Verabscheut, der dich tödten wollte.

Johanna.

-Und fliehe!

Lionel.

Tödte mich

Ha! was ist das?

Wehe mir!

Johanna (verbirgt das Gesicht).

Lionel (tritt ihr näher). Du tödtest, sagt man, alle

Engelländer,

Die du im Kampf bezwingst-Warum nur mich

Verschonen?

Johanna (erhebt das Schwert mit einer raschen Bewegung gegen ihn, lässt es aber, wie sie ihn in's Gesicht fässt, schnell wieder sinken). Heil'ge Jungfrau !

Lionel.

Warum nennst du

Die Heil'ge? Sie weiss nichts von dir; der Himmel
Hat keinen Theil an dir.

Johanna (in der heftigsten Beängstigung).

Was hab' ich

Gethan! Gebrochen hab' ich mein Gelübde!
(Sie ringt verzweifelnd die Hände)

Lionel (betrachtet sie mit Theilnahme und tritt ihr näher).
Unglücklich Mädchen! Ich beklage dich.
Du rührst mich, du hast Grossmuth ausgeübt
An mir allein, ich fühle, dass mein Hass
Verschwindet, ich muss Antheil an dir nehmen!
-Wer bist du? Woher kommst du?

Johanna.

Fort! Entfliehe!

Lionel. Mich jammert deine Jugend, deine Schönheit ! Dein Anblick dringt mir an das Herz. Ich möchte

Dich gerne retten-Sage mir, wie kann ich's!
Komm! Komm! Entsage dieser grässlichen
Verbindung-Wirf sie von dir diese Waffen!
Johanna. Ich bin unwürdig, sie zu führen!
Lionel.

Sie von dir, schnell, und folge mir!
Johanna (mit Entsetzen). Dir folgen !

Wirf

Lionel. Du kannst gerettet werden. Folge mir! Ich will dich retten, aber säume nicht.

SCHILLER.-Maid of Orleans.

Ernsthaft sagte der Sohn: Ihr irret, Mutter. Ein Tag ist Nicht dem anderen gleich. Der Jüngling reifet zum Manne;

Besser im Stillen reift er zur That oft, als im Geräusche Wilden schwankenden Lebens, das manchen Jüngling verderbt hat.

Und so still ich auch bin und war, so hat in der Brust mir Doch sich gebildet ein Herz, das Unrecht hasset und

Unbill,

Und ich verstehe recht gut die weltlichen Dinge zu sondern;

Auch hat die Arbeit den Arm und die Füsse mächtig gestärket.

Alles, fühl' ich, ist wahr; ich darf es kühnlich behaupten. Und doch tadelt Ihr mich mit Recht, o Mutter, und habt mich

Auf halbwahren Worten ertappt und halber Verstellung. Denn, gesteh' ich es nur, nicht ruft die nahe Gefahr mich Aus dem Hause des Vaters, und nicht der hohe Gedanke, Meinem Vaterland hülfreich zu seyn und schrecklich den Feinden.

Worte waren es nur, die ich sprach: sie sollten vor Euch

nur

Meine Gefühle verstecken, die mir das Herz zerreissen. Und so lasst mich, o Mutter! Denn da ich vergebliche Wünsche

Hege im Busen, so mag auch mein Leben vergeblich dahin gehn.

Denn ich weiss es recht wohl der Einzelne schadet sich

selber,

Der sich hingibt, wenn sich nicht alle zum Ganzen bestreben.

GOETHE-Hermann und Dorothea.

Und also, fuhr der Richter fort, wenn ihr
Nicht meinen Rath statt meines Spruches wollt:
Geht nur!—Mein Rath ist aber der: ihr nehmt
Die Sache völlig wie sie liegt. Hat von
Euch jeder seinen Ring von seinem Vater,
So glaube jeder sicher seinen Ring

Den echten. Möglich, dass der Vater nun
Die Tyrannei des Einen Rings nicht länger
In seinem Hause dulden wollen! Und gewiss,
Dass er euch alle drei geliebt, und gleich
Geliebt, indem er zwei nicht drücken mögen,
Um einen zu begünstigen. Wohlan!
Es eifre jeder seiner unbestochnen,
Von Vorurtheilen freien Liebe nach!
Es strebe von euch jeder um die Wette,
Die Kraft des Steins in seinem Ring an Tag
Zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmuth,
Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohlthun,
Mit innigster Ergebenheit in Gott,

Zu Hülf'! Und wenn sich dann der Steine Kräfte
Bei euern Kindes-Kindeskindern äussern :

So lad' ich über tausend tausend Jahre

Sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird
Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen,
Als ich und sprechen. Geht! So sagte der
Bescheidne Richter.

LESSING.-Nathan der Weise.

Nicht die Hofburg, sondern Wallenstein's Lager war der Mittelpunkt der Europäischen Politik, wo alle Fäden zusammenliefen; nicht der Kaiser sondern der Herzog von Friedland schien die Weltlage zu beherrschen. Und als nun gar im Palaste Illo's das von dem Dichter so meisterhaft geschilderte Banket stattfand, wobei die Obersten der verschiedenen Truppenabtheilungen, besorgt, durch Wallenstein's Rücktritt ihre Geldvorschüsse einzubüssen, in cinem Revers sich eidlich verpflichteten, bei dem Oberfeldherrn standhaft auszuharren und sich auf keine Weise von ihm trennen zu lassen; da erschrack man in den Hofkreisen vor der Militärmacht, die man ins Leben gerufen und deren man nun nicht mehr Meister zu werden fürchtete, vor dem Kriegsfürsten, der sich eigenmächtig mit den protestantischen Höfen Deutschlands und zugleich mit den Schweden und mit Frankreich in Unterhandlungen und Verträge einliess, um den Frieden mit Hülfe der Armee durchzuführen, möge man an kaiserlichen Hofe wollen oder nicht, der die Rolle des Kurfürsten Moritz von Sachsen im Schmalkaldischen Krieg wiederholen zu wollen schien. Feindselige Einflüsterungen steigerten die eigenmächtigen Friedensunterhandlungen zu verrätherischen Plänen.

[T. T. 1878.]

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1. Translate into English the following passages from Goethe's Wahrheit und Dichtung:

(1) Ich hatte mir eben den Fortunatus mit seinem Seckel und Wünschhütlein gekauft, als mich ein Missbehagen und ein Fieber überfiel, wodurch die Pocken sich ankündigten. Die Einimpfung derselben ward bei uns noch immer für sehr problematisch angesehen, und ob sie gleich populare Schriftsteller schon fasslich und eindringlich empfohlen, so zauderten doch die deutschen Aerzte mit einer Operation, welche der Natur vorzugreifen schien. Spekulirende Engländer kamen daher aufs feste Land und impften, gegen ein ansehnliches Honorar, die Kinder solcher Personen, die sie wohlhabend und frei von Vorurtheil fanden. Die Mehrzahl jedoch war noch immer dem alten Unheil ausgesetzt; die Krankheit wüthete durch die Familien, tödtete und entstellte viele Kinder, und wenige Eltern wagten es, nach einem Mittel zu greifen, dessen wahrscheinliche Hülfe doch schon durch den Erfolg mannigfaltig bestätigt war. Das Uebel betraf

nun auch unser Haus und überfiel mich mit ganz besonderer Heftigkeit. Der ganze Körper war mit Blattern übersäet, das Gesicht zugedeckt, und ich lag mehrere Tage blind und in grossen Leiden.

(2) Der Legationsrath Moritz, ein Bruder des Kanzleidirektors, kam von jetzt an auch öfters in unser Haus. Er war schon mehr Weltmann, von einer ansehnlichen Gestalt und dabei von bequem gefälligem Betragen. Auch er besorgte die Angelegenheiten verschiedener Standespersonen und kam mit meinem Vater, bei Anlasz von Konkursen und kaiserlichen Kommissionen, mehrmals in Berührung. Beide hielten viel auf einander und standen

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