Erinnerungen aus dem Jahre 1848, Volum 1

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Friedrich Vieweg und Sohn, 1850 - 228 pàgines
 

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Passatges populars

Pàgina 211 - Verständniß und in vollster Freiheit. Kein Versprechen, kein Zwang äußerer Verhältnisse band uns aneinander. Ich erschrecke jetzt in meinen schlaflosen Nächten noch oft vor dieser Seligkeit; ich schauere entzückt zusammen vor dieser Glückesfülle. Ich habe oft über solche Dinge gescherzt und gewitzelt und noch viel öfter ernsthaft darüber gedacht: die Liebe befestigt kein Miethkontrakt, sie bedarf der Freiheit, um zu bestehen und zu gedeihen.
Pàgina 101 - ach! ich kann nicht mehr schreiben, ich kann nicht, denn wir haben keine Censur! Wie soll ein Mensch ohne Censur schreiben, der immer unter Censur gelebt hat? Aller Styl wird aufhören, die ganze Grammatik, die guten Sitten.
Pàgina 105 - Wir waren beinahe eine Stunde bei Heine und gingen fort, um ihn nicht zu ermüden, obschon er lebhaft zum Dableiben nöthigte. Beim Abschied verhieß er, sich zu uns bringen zu lassen, sobald er einen guten Tag haben würde.
Pàgina 101 - Nein, nein, bleiben Sie! Es freut mich, es erheitert mich, es wird mich gesund machen!« »Ich habe Ihnen nicht schreiben mögen«, erklärte ich, »um Ihnen die Mühe einer Antwort zu ersparen, und habe es darauf ankommen lassen, ob Sie uns annehmen wollten, ob nicht!« »Das ist gut, das ist landsmännisch gehandelt!« rief er. Sein Arzt, ein deutsch sprechender Ungar, der sich gerade bei...
Pàgina 212 - Ach die Götter! Die heidnischen Götter hätten einem Dichter nicht angethan, was mir geschieht; so etwas thut bloß unser alter Iehovah !. Selbst die Lippen , mit denen ich so vergnügt gesungen und geküßt, sind mir ja halb gelähmt.
Pàgina 124 - Republikanern, welche der Regierung in diesen Tagen ihren Glückwunsch zur errungenen Freiheit darbrachten. Das ist in der Ordnung; aber nun soll die Republik gleich jetzt auch in Deutschland proklamiert werden! Sie verlangen Waffen vom Gouvernement, das ausdrücklich erklärt hat, sich nicht in die Angelegenheiten anderer Staaten mischen zu wollen; sie machen wunderliche Anschläge an den Straßenecken, in denen sie von den Franzosen Waffen, Kleidung und Geld fordern, um ihren deutschen Brüdern...
Pàgina 105 - Später am Tage sprach ich Deutsche, welche ihn verdächtigten, ihm vorwerfend, er habe als Pensionär auf den Listen Guizots gestanden und viertausend Franken von der Regierung bezogen; er habe sich also verkauft. Dies Geschwätz ist wirklich widerwärtig.
Pàgina 210 - sie wären früher oder später gekommen; denn sie in meinem Zustande erleben zu müssen, ist um sich tot zu schießen. Und mögen sie in der Heimat mich gering oder hoch anschlagen, ich habe doch oft genug die Glocke gezogen, sie aus ihrem Schlaf zu erwecken, oft genug sie daran erinnert, daß in Deutschland ebensoviel faul war als im Lande Dänemark — und den Hamlet hatten sie seit acht Jahren...
Pàgina 100 - Mein Gott, Sie kommen so weit heraus zu mir! wie haben Sie mich nur gefunden? Und wie ich vor Ihnen erscheine! Ich habe in den letzten Tagen so viel gelitten, daß ich nicht daran denken konnte, meine Toilette zu machen; meine Nerven ertrugen keine Berührung.
Pàgina 210 - Amendement, ich mach' es im Interesse meiner Kunst.« - Er versicherte, dies sei ein Zug, den er aus dem Leben genommen. Er habe in seiner Jugend in Göttingen einen sehr vernünftigen, durchaus liberalen Apotheker gekannt, der immer ganz ernsthaft ausgesprochen habe, die Juden müßten volle Gleichstellung erlangen und Alles werden können, nur nicht Apotheker.

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