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heure Masse an die Küste auf eine Sandbank geworfen. Im März 1804 nahm der Fischer dem Thiere die Stosszähne ab und verkaufte sie um fünfzig Rubel. Bei dieser Gelegenheit wurde eine grobe Zeichnung von dem Thiere genommen, wovon ich eine Copie besitze, welche ich der Freundschaft des Herrn Blumenbach verdanke. Erst zwei Jahre später, also sieben Jahre nach der Entdeckung, wurde Adams, Adjunct der Petersburger Academie und dermal Professor in Moskau, welcher mit dem von Russland als Gesandter nach China geschickten Grafeu Golowkin reiste, in Jakutsk davon unterrichtet.

Adams begab sich hierauf an Ort und Stelle. Er fand das Thier schon sehr verstümmelt. Die Jakuten aus der Nachbarschaft hatten das Fleisch in Stücke zerschnitten, um ihre Hunde damit zu füttern. Wilde Thiere hatten auch davon gefressen; indessen fand sich doch das Scelett, mit Ausnahme eines Vorderfusses, noch ganz. Die Wirbelsäule, ein Schulterblatt, das Becken und die Ueberreste der drei Füsse waren noch durch ihre Bänder verbunden und theilweise mit der Haut bekleidet. Das eine daran fehlende Schulterblatt fand sich in einiger Entfernung wieder. Der Kopf war mit eingetrockneter Haut überzogen. Ein wohl erhaltenes Ohr zeigte einen Haarbüschel; man konnte den Augapfel noch unterscheiden. Das Gehirn war noch im Schedel, aber eingetrocknet; die untere Lefze war angefressen und unter der zerstörten Oberlefze blickten die Kiefer

durch. Der Hals war mit einer langen Mähne versehen. Die Haut war mit schwarzen steifen und mit zartern Haaren oder einer Wolle von röthlicher Farbe bedeckt. Der übrig gebliebene Theil des Thieres war so schwer, dass zehn Mann denselben nur mit Mühe fortbringen konnten. Im feuchten Boden fand man, nach der Angabe von Adams, mehr als dreissig Pfund jener steifen und zartern Haare, welche die Eisbären, beim Fressen des Fleisches verscharrt hatten *). Es war ein männliches Exemplar; seine Stosszähne waren mehr als neun Fuss, ihre Krümmung mitgemessen, lang, und der Kopf ohne Stosszähne wog über vierhundert Pfund. Adams wendete die grösste Sorgfalt darauf, um alles zu sammeln, was von diesem in seiner Art einzigen Beispiele einer älteren Schöpfung übrig geblieben war; er kaufte hierauf in Jakutsk die Stosszähne wieder Der Kaiser von Russland, welcher ihm dieses kostbare Denkmal für die Summe von acht tausend Rubel abkaufte, liess es bei der Academie in Petersburg niederlegen.

an.

Man kennt auch noch einige andere ähnliche Beispiele.

Tilesius erhielt im Jahre 1805 einen Büschel

* Tilesius, der die Ueberreste dieses Mammuths, wie sie in Petersburg aufbewahrt werden, beschrieben hat, bemerkt, dass sich daran keine an der Haut hängende Haare befinden.

Haare, welche er an Blumenbach sandte und die einer, Namens Patapof, einem Mammuths - Cadaver an den Küsten des Eismeeres ausgerupft hatte *).

In der Königlichen Sammlung zu Paris haben wir einige Bündel Haare und ein Stück Haut von jenem Individuum; der verstorbene Targe, Censor beim Collège Charlemagne, hat beides dem Institute geschenkt; er hatte es von seinem in Moskau wohnenden Neffen erhalten.

Thatsachen, die so sehr mit ihren nähern Umständen gegeben und bestätiget sind, erlauben keine fernere Zweifel mehr über frühere Zeugnisse von Ueberresten der weichen Theile der Mammuthe, die sich durch den Frost erhalten haben, und zugleich beweisen sie, dass diese Thiere von dem Eise in demselben Zeitpuncte ergriffen worden sind, WO sie starben. So weit Cuvier.

Eichwald **) äussert sich hierüber in folgender Art:

>> Hin und wieder scheint man der Meinung der Eingebornen, dass diese Ungeheuer des Nordens noch in jenen Gegenden leben können, Beifall zu geben.

Tilesius Mém. de l'Acad. de Petersbourg. T. V.
S. 423.

**) Ideen zu einer systematischen Oryktozoologie. Mietau 1821. 8. 37 f.

Behauptet man gleich nicht, dass sie, wie die Eingebornen wähnen, gleich den Maulwürfen unter der Erde wohnen *), so glaubt man doch sie im hochliegenden Norden annehmen zu können wohin bis jetzt noch keine Reisenden gekommen wären. Wenn auch bisher nur wenige Gegenden Siberiens mit Aufmerksamkeit durchsucht sind, SO darf man dessen ohngeachtet hierauf kein Gewicht legen, weil sich dieses Thier doch einmal lebend den Eingebornen gezeigt haben würde, da seine verkalkten Gebeine überall in so grosser Menge vorkommen. Daher können diese Ungeheuer wohl nicht auf dem festen Lande

*) Dieser Meinung der Einwohner Siberiens soll sogar nach Einigen der Name Mammont oder Mammouth seinen Ursprung verdanken; Mamma bedeutet Erde in einigen tartarischen Mundartem Andere wollen aber jene Namen aus dem Arabischen von Behemoth herleiten, womit im Buch Hiob ein grosses unbekanntes Thier bezeichnet wird, oder von Mehemoth, ein Beiwort, welches die Araber dem Elephanten (Fihl) zu geben pflegen, wenn er sehr gross ist.

Die Fabel von dem unterirdischen Aufenthalt des Mammuths kömmt auch bei den Chinesen und zwar in sehr alten Schriftstellern vor. Cuvier beweisst dieses durch Anführung mehrer Stellen aus solchen Schriftstellern. Sie nennen das Thier Tyn-schu oder Yn schu. Vergl. Cuvier Récherches sur les ossemens fossiles.. T. I, S. 142 f.

von Siberien leben, und gewiss noch viel weniger auf den Inseln im Eismeer; denn wovon sollten sie sich dort nähren, da sie Pflanzenfresser sind? Wie könnten sie im hohen Norden, wo die Vegetation so ungemein karg ist, so reiche Nahrung finden, um ihren collossalen Körper zu sättigen? Das lässt sich nicht gut denken! Dagegen scheint es wahrscheinlicher, dass sie schon seit mehreren Jahrtausenden ihr Grab in jenen ungeheuren Eisschollen fanden und es bis jetzt behalten konnten, weil das Eis nicht schmolz. Dass sie aber Thiere einer Vorwelt sind, geht schon aus ihren überall durch Siberien und Europa gefundenen verkalkten Gebeinen hervor. Ihr Untergang ist wahrscheinlich mit dem Verschüttetwerden der Thiere, deren Knochen man verkalket findet, gleichzeitig gewesen. Denn sie, die jetzt die Länder zwischen den Wendezirkeln bewohnen, wie die Elephanten, Nashörner, Löwen, Tiger, Hyänen, kamen zu einer Zeit um, wo die Erdkugel durch plötz liche Erkaltung an den Polen zur vorherrschenden Gebirgsformation die Eisbildung erhielt, und dadurch die wärmere Temperatur dieser Gegend mit der gemässigten und kalten vertauschte. Da das Wasser plötzlich gefror, so mussten auch die Thiere, die in ihm umgekommen waren, von ihm umschlossen werden, aber eben dadurch, wie die Einschlüsse in andern Gesichtsbildungen, ihrer gänzlichen Zerstörung entgehen. Gerade aus dem Einschliessen dieser Tropenthiere ist es sehr wahrscheinlich, dass vor ih

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