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welches seine Betrachtung gewährt, wenn weitere Forschungen ergeben, dass es sich wahrscheinlich über den grösseren Theil der nördlichen Erde und überall unter sehr ähnlichen Verhältnissen erstreckt. Von Deutschland lässt sich die Verbreitung aus dem Norden fortgeführter Gebirgstrümmer durch Polen, bis tief in Russland hinein, bis gegen Twer verfolgen, wo etwa der 57ste Breitengrad ihre südliche Gränze zu seyn scheint. Westlich geht die Ablagerung nordischer Geschiebe durch die Niederlande, wo ihre südliche Gränze ungefähr mit dem 5isten Breitengrade eintrifft. Auch im östlichen England finden sich fremde Blöcke und darf man sie, wie es Buckland sehr wahrscheinlich gemacht hat, aus Norwegen ableiten, so ergiebt sich daraus die Richtung ihrer Fortführung von Nordost oder Nordnordost gegen Südwest oder Südsüdwest *). In sehr

*) Aus Buckland, Reliquiae diluvianae, London 1828, theile ich, als Auszug, Folgendes mit: Die östliche Küste Englands ist von der Mündung des Tweed bis zu jener der Themse, nicht bloss in den Niederungen, sondern auch auf den Gipfeln der hohen Hügel und auf den erhabenen Bergflächen im Innern mit unregelmässigen Lagern von Lehmen, oder von Thon und Grand von ungeheurer Mächtigkeit bedeckt.

Der Character dieser Decke ist am gewöhnlichsten der eines zähen, bläulichen Thons, in welchem Geschiebe mannigfacher Art und Knochen von Ele

grosser Ausdehnung stellt sich dasselbe Phänomen in Nordamerika dar und nach den von Hayden dar

phanten und andern fossilen Thieren unregelmässig vertheilt sind. Die Geschiebe sind von zweierlei Art: Trümmer der benachbarten Gebirgsarten, und grosse Blöcke und Gerölle von mancherlei Varietäten von Ur- und Uebergangsfelsarten, welche in England nicht vorkommen, und deren Daseyn sich nur durch die Annahme erklären lässt, dass sie aus den nächsten Gebirgslagern auf dem Festlande von Norwegen herübergeschwemmt worden seyen. Diess kann durch die Gewalt des Wassers auf dieselbe Art, und in derselben Zeit stattgefunden haben, wie die GranitBlöcke Finnlands über die Ebenen Russlands und des nördlichen Deutschlands geschwemmt worden sind. Eine nördliche Strömung kann als die einzige zureichende Ursache eines solchen Vorkommens angesehen werden.

Die Gerölle von opalisirendem Feldspathe, ähnlich dem Labradorstein, welche sich an der Küste in der Nähe von Bridlington finden, und mit ähnlichen Bruchstücken aus der Umgegend von Petersburg übereinkommen, können nur den Gebirgen im höchsten Norden von Europa angehören. Viel anderes Gerölle an den englischen Küsten kann als einer Gebirgsart angehörig betrachtet werden, welche in Norwegen vorkömmt, und muss von dort herübergeschwemmt worden seyn, als sich jene Massen von Thon und Grand absetzten, in welchen sie zerstreut liegen. Es ist unmöglich sie mit irgend einer Wirkung des gegen

über angestellten Untersuchungen, ist auch dort die Richtung, in welcher die Fortführung der Geschiebe erfolgte, von Nordost gegen Südwest. «<

wärtigen Meeres in Beziehung zu setzen, weil sie nicht nur bloss an den Küsten, sondern auch auf dem hohen Plateau im Innern vorkommen, und weil die steilen Abhänge von Thon, worin diese Gerölle enthalten sind, täglich mehr zerfallen, und durch den Einfluss der heutigen Meereswogen keinen neuen Zusatz erhalten.

Diese ausländischen, wahrscheinlich Norwegischen Gerölle auf den englischen Küsten sind mit Trümmern von den Hügeln der nächsten innern Bezirke untermengt; letztere sind weniger abgerollt und eckigter als die vom Festlande herübergekommenen.

Es scheint demnach ausgemacht, dass eine nördliche Strömung, längs der ganzen östlichen Küste Englands, alle dort befindlichen Gerölle herangeschwemmt hat, deren Herkunft aus dem Innern des Landes nicht nachgewiesen werden kann: ein Theil derselben mag allerdings von der Schottischen Küste gekommen seyn, allein der grösste Theil ist augenscheinlich von der Jenseite des deutschen Meeres herübergeluthet. Es scheinen sich auch Spuren eines ähnlichen Stromes, der über den centralen und den süd-östlichen Theil Englands gegangen wäre, nachweisen zu lassen: und untersuchen wir seine westliche Seite, so zeigen sich auch dort Beweise für eine gewaltsame Nordströmung in den Geschieben und Blöcken yon Granit und Sienit von einem ganz aus

»Die Ablagerung grosser Felsblöcke an den Vorgebirgen der Alpen, am Jura, auf den Hügeln von Oberitalien, scheint grosse, Analogie mit der Fortführung der nordischen Gebirgstrümmer zu haben. Wenn aber diess Phänomen als ein über einen grossen Theil des Nordens der Erde verbreitetes erscheint, so stellt sich dagegen jenes als ein ungleich beschränkteres dar. Wenn die Alpenblöcke nach sehr verschiedenen Richtungen, auf geringe Entfernungen, aber in beträchtlichen Höhen fortgeführt und abgelagert erscheinen, so stellen sich dagegen die nordischen Geschiebe nur in einer Hauptrichtung, aber auf sehr grosse Entfernungen fortgetrieben und in weit geringeren Höhen abgesetzt dar. Bei der nordischen Catastrophe erlitten die verschiedenartigsten Felsmassen Zerstörung und Fortführung und im Fortschreiten vermehrte sich die Mannigfaltigkeit der Trümmer; wogegen jene Alpenblöcke nur aus älteren, krystallinischen Gebirgsarten bestehen. Was

gezeichneten Character, welche vom Criffle-Gebirge in Galloway über den Solway-Frith, an den nördlichen Fuss der Gebirge in Cornwallis geschwemmt worden sind, wo ich sie zwischen Ireby und Carlisle angetroffen habe; während Geschiebe und grosse Blöcke einer andern Granitart, in noch grösserer Menge von Ravenglass, im Westen von Cumberland, her über die Ebenen von Lancashire, Cheshire und Staffordshire geschwemmt wurden.

endlich die Zeit der Fortführung betrifft, so wurden die Alpentrümmer später als die aus dem Norden abstammenden, in ihre jetzige Lage versetzt; welches daraus abzunehmen, dass jene an vielen Stellen auf den jüngsten Gliedern der Nagelflue-Formation liegen und sich durchaus unabhängig von derselben zeigen. «

>> Die hier mitgetheilten Resultate der Untersuchungen über die Abkunft der in den norddeutschen Sandebenen abgelagerten Gebirgstrümmer, ergeben sich unmittelbar aus den Beobachtungen über ihre Natur und die Art ihrer Verbreitung. Gewagt dürfte es erscheinen, schon jetzt die Ursache jenes grossen geologischen Phänomens ergründen zu wollen. Obgleich Alles darauf hinzuweisen scheint dass durch mächtige Strömungen jene Blöcke und Gerölle ihren jetzigen Lagerstätten zugeführt wurden, so möchten doch die bis jetzt gesammelten Erfahrungen nicht für zureichend gehalten werden können, um mit einiger Sicherheit Aufschlüsse darüber zu geben, wodurch den 'Strömungen das Vermögen ertheilt worden, Massen von solchem Umfange, in so bedeutende Entfernungen fortzutreiben. Obgleich die von einigen Geologen aufgestellte Hypothese, dass die Fortführung der Blöcke durch Eisschollen bewirkt worden, sehr ansprechend ist, so sind doch auch mehrere dagegen vorgebrachte erhebliche Einwendungen nicht zu übersehen. Weit grössere Schwierigkeiten dürften sich aber der Annahme von Wurf

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