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sich erstreckt, sind die fremden Geschiebe an vielen Stellen gegen Süden fortgetrieben. Besonders merkwürdig ist ihre Verbreitung über den Sattel bei Lübbecke in das Thal der Werra und aus diesem in das der Bega. In jenem dringen sie bis oberhalb Detmold vor und verbreiten sich gegen den Fuss des Bergrückens, der die Werra-Niederung von der Senne scheidet. Im Thale der Bega lassen sie sich bis oberhalb Lemgo verfolgen, wo besonders viele Blöcke am Abhange der Lemgoer Mark zerstreut liegen. In ähnlichen von Norden nach Süden sich erstreckenden Zügen finden sie sich in der Gegend zwischen Melle und Osnabrück, worüber der Hr. Hofrath Hausmann lehrreiche Mittheilungen von dem Herrn Pastor Pagenstecher zu Hunteburg erhalten hat. Noch weiter gegen Süden als im Flussgebiete der Weser, dringen die fremden Geschiebe in dem der Elbe vor, indem sie sich bis gegen Leipzig verbreitet zeigen. Auch in der Oder- Niederung scheinen sie sehr weit vorzugehen, worüber aber noch genaue Beobachtungen fehlen. «<

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» Wenn man die Verbreitung der fremden Geschiebe in den norddeutschen Ebenen verfolgt, so bemerkt man, dass sie nicht überall gleichmässig vertheilt sind, sondern in einer Hauptrichtung von Norden nach Süden, zuweilen mit einer Abweichung gegen Osten, Züge bilden, in denen sie besonders häufig sich finden. Oft lassen sich diese auf grosse Erstreckungen, bald mehr im Zusammenhange, bald

So,

mit Unterbrechungen verfolgen, wodurch man eben wie durch die Vergleichung der Gesteine, nach Schweden hinüber geführt wird. Dass die Hauptrichtung der Fortbewegung der Geschiebe nicht genau von Norden nach Süden, sondern mehr von Nordnordost nach Südsüdwest Statt fand, scheint dadurch bewiesen zu werden, dass Elfdalische Porphyre und andere Gesteine die in Dalekarlien und in dem benachbarten Gränzgebirge anstehen, in den Gegenden von Braunschweig, Hannover, im Weserthale u. s. w. vorkommen, so wie durch die Ablagerung von Gottländischen und Oeländischen Gesteinen in Mecklenburg und Pommern. «

»6) Die Verbreitung nordischer Gesteine lässt. sich nicht allein durch ganz Dänemark verfolgen, sondern sogar bis zu ihrem Ursprunge, bis tief in Schweden hinein. In den sandigen Ebenen Schonens liegen Geschiebe zerstreut, die von nördlicher anstehenden Felsmassen abstammen. In Smaland finden sich ungeheure Anhäufungen loser, gerundeter Blöcke, die grössten Theils eine nicht bedeutende Ortsveränderung erlitten zu haben scheinen, unter denen aber hin und wieder andere aus weiter Ferne, z. B. Elfdalische Porphyre, angetroffen werden. An den westgothischen Bergen liegen einzelne Granitgeschiebe auf dem dortigen Kalkstein und bedeutende Rücken von Gruss und Steinblöcken, unter denen auch viele aus Elfdalen abstammende Porphyrstücke sich finden, ziehen sich auf den Ebenen in der Nähe

des Mälar- und Hjelmar-Sees, von Norden nach Süin bedeutenden Erstreckungen fort. «

den,

>>Es ist beachtungswerth, dass der Hauptrichtung dieser 'Fortführung von Gebirgstrümmern von Norden nach Süden, die Hauptrichtung der Wasserzüge, der Seen und der sie verbindenden Ströme in den südlichen Theilen von Skandinavien, so wie die Hauptausdehnung der grossen Skandinavischen Meerbusen von Christiania entspricht; womit ferner auch das Hauptstreichen der Schichtung der primären Gebirgsmassen in Schweden übereinstimmt « *).

*) In Beziehung auf die Richtung der Geschiebe-Verbreitung sind A. Brongniart's in Schweden angestellte Beobachtungen interessant (Notices sur des blocs de roches des terrains de transport en Suède, in Annales des Sciences naturelles, mai 1828 und übers. in von Leonhard's Zeitschr. f, Mineral. Jan. 1829). Die Geschiebe-Ablagerungen von Holstein gewinnen in Seeland an Frequenz des Vorkommens und verbreiten sich weit in Schweden, so dass man sie nur auf dem Meere aus den Augen verliert. In Schweden, nämlich in Schonen, Smaland, Südermanland und Upland liegen die Geschiebe aber häufig nicht bloss im Sande eingehüllt, sondern schon auf anstehendem Felsgebilde. Vielfach erscheinen sie als ein eigenthümliches Haufwerk, dem man, je nachdem dasselbe mehr aus Sand oder aus Gesteinblöcken besteht, die Namen Asar oder Sandasar gegeben hat. Diese meist wenig erhabenen und nur selten 100 Meter erreichenden Hügel oder eigentlicher erhabene Streifen erstrecken sich auf be

>> Um die Lage der Ebene annähernd auszumit'teln, in welcher die nordischen Gebirgstrümmer un

deutende Längen; sie sind an dem einen Ende etwas breiter und höher, als an dem andern, so dass sie sich der Gestalt nach am Besten mit Eisenguss-Gänsen oder Masseln vergleichen lassen. Sie sind in verschiedenen Theilen Schwedens sehr verbreitet, aber je nach den verschiedenen Oertlichkeiten in ihrer Zusammensetzung einigermassen verschieden. In den mittäglichen Provinzen bestehen sie im Allgemeinen aus Granit- oder auch aus blossem Quarz-Sande oder Grande und aus Granit-Blöcken; in den abendlichen Provinzen, namentlich nördlich von Upsala, wo die Hügelstreifen häufiger sind, scheinen sie mehr aus blossem Sande zusammengesetzt zu seyn, Herr Brongniart `glaubt derselben doch nicht genug untersucht zu haben, um eine bestimmte Regel in Rücksicht ihrer Zusammensetzung aufstellen zu können. Der Reisende wird davon überrascht und jede gute Karte, wie die von Hermelin, zeigt es dass sie sich auf sehr bedeutende Längen von NNO. nach SSW. erstrecken, mit einem merkwürdigen Parallelismus untereinander, und dass die Breite und Höhe derselben eine auffallende Beständigkeit behauptet. Es sind nicht bloss aneinander gereihete Sandhügel, sondern wahrhafte Züge von angeschwemmten Gebirgstrümmern, deren Kamm so sehr im Niveau liegt, dass man häufig die Landstrassen darauf angelegt hat, gerade so, als wäre zu diesem Zwecke der Sand künstlich aufgeschüttet wor

seren Gegenden zugeführt wurden, war eine Vergleichung der höchsten Puncte an denen sie in Nord

den. Diese Züge oder Chausseen von angeschwemmten Felstrümmern gleichen den Hügelzügen von Sand, welche sich in Wasserströmen hinter irgend einem grössern Körper, der den Lauf des Wassers modificirt, anlegen, wie z. B. hinter grossen Steinen im Bette eines Flusses, oder besser noch, hinter den Pfeilern einer Brücke. Herr Brongniart weist ein schönes Beispiel davon nach, wo hinter einem noch vorhandenen Basalthúgel ein solcher Zug sich angelegt hat; es ist der Basalthügel Kinnekulle südöstlich vom Wenern-See. Wir finden also in diesen Asar oder Hügelstreifen von angeschwemmten Felstrümmern, die Spuren der Kraft, welche jene Blöcke weggeführt, und der Richtung, in welcher sie gewirkt hat. Es scheint, dass, je mehr man sich der Ursprungsstätte dieser Trümmer nähert, dieselben um so häufiger und ihre Ablagerungen um so instructiver werden. Die Züge von Sand und Felsblöcken sind, so zu sagen, zurückgebliebene Zeugen zur Bezeichnung der Wege, die diese Trümmer genommen haben. Aber ausser ihnen giebt es hier noch eine andere Art von damit im Verbande stehenden beweisenden Thatsachen; es sind gewissermassen die Geleise, welche die weggeführten Gebirgstrūmmer, als Zeichen ihres Weges, auf den anstehenden Felsen zurückgelassen haben. Man bemerkt in der That in mehrern Theilen Schwedens (vorzüglich in den Provinzen yon Gothenburg und auf den

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