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len vorkommen, und die beobachteten Spuren der Zerstörung an einigen Knochen deuten höchstens auf momentane Wasserströmungen.

Aber auf welche Weise sind so viele Thiere, welche unsere Wälder bewohnten, gänzlich ausgerottet worden? Alles was wir darauf antworten können, ist, dass sie zu derselben Zeit und durch dieselbe Ursache umgekommen seyn müssen, wie die grossen Pflanzenfresser, die jene Wälder ebenfalls

(Annales de la société Linnéenne de Paris. Nov.
1824. S. 362 f.) Herr von Marsolier stieg nämlich
am 15ten Juli 1780 in die Höhle: Grotte des Demoi-
selles bei Saint-Bauzile im Herault - Departe-
ment, Er liess absichtlich darin Mehreres zurück
und unter andern einen Kalbs-, und einen Schweins-
kopf. Den 27. Februar 1817, d. i. 36 Jahre und 8
Monathe nach dieser Hinlegung, fand Marcel de
Serres diese Sachen meist wieder; der Kalbskopf
war zum Theil ganz zersetzt. Die übrig gebliebenen
Theile waren aber 12 Centimeter hoch mit dem fe-
stesten Kalksinter überzogen. Mit dem Schweins-
kopf, dessen Knochen ganz erhalten waren, verhielt
es sich eben so. Der alabasterweisse, dem Statuen-
Marmor ähnliche, aus kleinen Rhomboedern zusam-
mengesetzte Kalksinter, welcher den Schweinskopf
überzog, war ungemein fest und zeigte auf dem
Querbruch eine deutliche lagenweise Bildung. Man
konnte den Kopf nur theilweise aus der festen Masse
herausschlagen.
N.

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Vergleichung der Höhlen von Gaylenreuth, Sündwich und Kirkdale.

Dem Herrn Professor Goldfuss verdanken wir aus der neuesten Zeit höchst interessante Thatsachen und Folgerungen über die Höhlen bei Gaylenreuth und Sündwich. Sie sind in den Verhandlungen der Leopold. Carol. Academie der Naturforscher. B. XI. 2te Abth. abgedruckt. Voraussetzend, dass nur dem kleinern Theil der Leser das Original zugänglich seyn dürfte, hebe ich daraus das Wichtigste für den vorliegenden Zweck aus.

Die an vielseitigen Beobachtungen reiche Abhandlung des Herrn Buckland über die Hyänenhöhle bei Kirkdale veranlasste Herrn Professor Goldfuss zu folgenden Bemerkungen über das Vorkommen der fossilen Knochen in den Höhlen bei Gaylenreuth und Sündwich, um beide Lagerstätten mit der bei Kirkdale in Vergleich zu stellen. Herr Buckland hat es fast zu völliger Gewissheit erhoben, dass die Hyänen der Vorzeit Generationen hindurch die Höhle bei Kirkdale bewohnten, und sich von den Körpern der Elephanten und Nashörner, der Löwen und Bären, von

Hirschen, Ochsen, Schweinen, Wölfen, Luchsen, Wieseln, Wasserratten und Vögeln ernährten. Die in die Höhle geschleppten Knochen dieser Thiere sind, wie die der Hyänen selbst, an vielen Stellen benagt; man fand den Darmkoth der Hyänen, und sah mehrere Stellen in der Höhle, deren Boden und Seitenwände vom Anstreifen und Aufliegen der Thiere glatt und polirt waren. Die Knochenstücke aller dieser Thiere lagen zerstreut in einer horizontalen Schicht von Schlamm, welche den Boden der Höhle einige Fuss hoch bedeckt und hie und da mit einer Stalactitenrinde überzogen ist. Sie sind gut erhalten und noch mit dem thierischen Leim versehen. Keiner ist gerollt oder lässt eine gewaltsame Einwirkung des Wassers wahrnehmen, auch ist kein Gerölle damit vermischt. Eine Ueberschwemmung, deren Wasser in die Höhle eindrang, scheint die letzten, geflohenen Bewohner derselben ausserhalb vernichtet, durch ihren Bodensatz aber die innerhalb liegen gebliebenen Knochenstücke bedeckt und dadurch gegen die Verwesung beschützt zu haben.

Der gelehrte Verfasser dieser interessanten Mittheilungen hat auch die Gaylenreuther Höhle besucht, und pflichtet der Meinung Rosenmüllers bei, dass die hier begrabenen Thiere ebenfalls mehrere Generationen hindurch die Höhle bewohnt und daselbst ihr natürliches Grab gefunden hätten.

Nach seiner Ueberzeugung sind die meisten Gründe, durch welche eine Einschwemmung der Knochen

in die Kirkdaler Höhle widerlegt wurde, auch auf die Lagerstätte zu Gaylenreuth anwendbar.

Herr Professor Goldfuss hat jener Gegend längere Zeit hindurch seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet; er bezeichnet in folgender Art die Oertlichkeit dieser Knochenhöhle, um obige Ansicht zu beleuchten.

Der geräumige Eingang zur Höhle führt in zwei aneinanderstossende, mit Tropfstein überzogene, 5—20 Fuss hohe Gewölbe, welche 120 Fuss in der Länge fortlaufen, und abwechselnd eine Breite von 25—60 Fuss haben. Der Boden der ersten Abtheilung ist mit einer Schicht von schwarzer, schlammiger Erde bedeckt, welche zum Theil vegetabilischen Ursprungs seyn mag. Hier fand Esper einige Knochen fragmente (Nachricht von neuentdeckten Zoolithen u. s. w. S. 11). Den Boden der zweiten Abtheilung bildet eine glatte Tropfsteinrinde, die vielleicht ein Knochenlager verbirgt, von welchem indess keine äussere Spur bemerkt werden kann. Dasselbe glatte Tropfsteinpflaster bedeckt auch das anstossende, ziemlich runde und 30 Fuss lange, Gewölbe. Hier fand Esper noch einzelne Zähne und Kiefer umherliegend, und entdeckte bei dem Aufbrechen der Tropfsteinrinde des Fussbodens eine Schicht Kohle mit Urnentrümmern, und unter dieser, nach der Wegnahme einer dicken Steinplatte, einen Menschenschädel, ferner eine Schicht animalischer Erde mit Knochen und in der Tiefe ein mit Kalksinter verkittetes

Knochenconglomerat. Sechs Fuss vom Eingang dieses Gewölbes findet man einen senkrecht abgeschnitte

nen,

20 Fuss tiefen Abgrund, welcher 15 Fuss im Querdurchmesser hat. Hier beginnt erst das eigentliche Knochenlager. Der Boden desselben ist jetzt mehr durchwühlt, und ein seitwärts liegender, tieferer Abgrund durch den aufgegrabenen Schutt fast ganz ausgefüllt. Esper fand hier eine tiefe Lage jener braunen, animalischen Erde, aus welcher man ohne Mühe eine Menge Gebeine herausziehen konnte. Aus den Wänden, so weit sie am Boden von Tropfstein entblöst waren, ragten festgekittete Knochenstücke hervor, und mehrere engere Klüfte, die jetzt verschüttet sind, waren mit den Gebeinen kleinerer Thiere angefüllt. Durch diesen Abgrund gelangt man in ein 15 Fuss langes, ovales, beträchtlich hohes Gewölbe, dessen Boden einen zweiten, 18-20 Fuss tiefen Absturz bildet. Auch hier fand Esper alles mit thierischer Erde und Knochen bedeckt. Man muss jetzt einen sehr engen, 15 Fuss langen Canal durchkriechen, um wieder in eine kleine Erweiterung zu kommen, die auf dieser Seite das Ende dieser Höhlungen bildet. Ihr Boden ist mit einem vier Klafter tiefen Schacht durchsenkt.

Man durchbrach bei dieser beschwerlichen Arbeit ein sehr mächtiges Knochenconglomerat und hat dessen Sohle noch nicht erreicht. Es besteht aus verwirrt durch einander liegenden Knochen, die mit hartem Kalksinter sowohl unter sich, als auch mit

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