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Cuvier hält es für wahrscheinlich, dass bei der fossilen Art auch die Weibchen Geweihe trugen, und ich bin sehr geneigt dieser Meinung beizutreten, seit ich bemerkt habe, dass diese Theile Abweichungen in Grösse und Stärke zeigen, welche nicht von Altersverschiedenheiten abhängig scheinen. So sind z. B. an dem Exemplar im Dreifaltigkeits - Collegium die Zähne weit abgenutzter, und die Schädel - Näthe weit mehr verwachsen als in dem hier beschriebenen Exemplar; und dennoch sind die Geweihe des Letzteren weit concaver und ausgebreiteter als jene des Ersteren; und wenn man ein einzelnes Geweihe von jedem dieser Exemplare mit dem Andern vergleicht, so übertrifft jenes der Societät das Andre um nahe ein Sechstel der Länge und wenig minder als um ein Drittel der Breite. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass das Thier, dessen Geweihe länger und gekrümmter ist, ein Bock war. Etwas Aehnliches hat man beim Rennthiere beobachtet, bei welchem ebenfalls beide Geschlechter Geweihe tragen, nur mit dem Unterschied, dass die der SchmalThiere kleiner und weniger ästig sind. Wir finden demnach, dass die fossile Art genugsame, ihr eigenthümliche Charactere hatte, um sie als eine vom Moosthiere oder Elenn eben so verschiedene Species zu bezeichnen, wie diese letztere von jener der Rennthiere oder jeder andern unterschieden ist. Es ist daher unpassend den Namen Moosthier oder Elenn länger beizubehalten, und es dürfte mit Beziehung

auf die Grösse der Geweihe angemessener seyn, dem fossilen Thiere den Namen Cervus megaceros beizulegen.

Dass dieses Thier seinen Hauptschmuck perio disch abzuwerfen pflegte, ist durch das gelegentliche Vorkommen abgelöster Geweih erweisen, welche in ihrer geglätteten, convexen Oberfläche unter der Rose mit den abgeworfenen Geweihen aller Hirscharten übereinkommen. Exemplare davon kann man in dem Museum des Dreifaltigkeits - Collegium sehen, und ich selber besitze ein solches Exemplar. Da alle übrigen Hirscharten ihr Geweihe jährlich wechseln, so ist kein Grund auzunehmen, dass dieser Wechsel bei der fossilen Art in längeren Zwischenräumen erfolgt sey. *)

*) Herr Jameson glaubt, es lägen ziemlich wahrscheinliche Gründe vor, dass schon Menschen mit dem Irischen Elenn zusammen in den Gegenden der heutigen Lagerstätten desselben gelebt hätten. Folgendes dient ihm zum Beweise dieser Annahme: 1. dass der in Bonn befindliche Schädel zugleich mit verschiedenen Urnen und steinernen Beilen gefunden worden sey, 2. dass nach einem Schreiben der Gräfin Moira, welches in der Archaeologia Brittanica Vol. VII., abgedruckt ist, die Vermuthung geäussert wird, das haarene Gewand, womit eine 11 Fuss unter dem Torfe, in einem Sandlager gefundene, von Sumpfwasser durchdrungene menschliche Leiche vollständig bekleidet war, möge wohl aus den Haaren des fossilen

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Folgendes ist eine Uebersicht der verglichenen

Maase verschiedener Theile an Sceletten des Cervus

Hirsches gewebt seyn, und 3. dasss man eine mit einem Loche durchbohrte Rippe dieses Thieres kennt, nach deren ganzen Beschaffenheit dringend zu vermuthen stehe, dieses Loch sey durch eine Verletzung des Thieres lange vor seinem Tode und am wahrscheinlichsten durch den Schuss eines Pfeils entstanden.

Mir scheinen diese Beweise alle auf sehr schwachen Füssen zu stehen. Die Nachricht, welche Herr Professor Goldfuss von dem Funde bei Emmerich giebt (a. a. O. S. 455) lautet also: „Man fand den Schädel, als man nach einem Durchbruch des Dammes mit Aufgraben der Erde beschäftiget war. Da man in der Gegend zu gleicher Zeit auch Urnen und steinerne Streitäxte ausgrub, so lässt sich schliessen, dass der Schädel nicht tief, sondern nur in den obern Sandschichten gelegen habe." Das unmittelbare Zusammenfinden des Schädels, der Urnen und Aexte ist hierdurch nicht einmal angedeutet, welches gewiss geschehen wäre, wenn es wirklich Statt gefunden hätte, und selbst in diesem Falle würde es noch durch viele Möglichkeiten zu erklären seyn, ohne gerade zu der Folgerung des Herrn Jameson greifen zu müssen. Die Beziehung jener Leiche zu dem Riesenhirsch ist auch durch nichts angedeutet; wie die Gräfin Moira Haare erkennen konnte, die sie nie gesehen hatte, ist schwer zu fassen. Und in Bezug auf den dritten Beweis liegt doch wohl nichts Unglaubliches darin, dass ein solches Thier sich auf

megaceros,

welche in dem Museum der Königl. Societät zu Dublin, und in dem Museum der Universität zu Edinburg aufbewahrt werden, und an jenem des Moosthieres. Die Maase des Edinburger Exemplars sind aus Professor Jameson's Abhandlung über »Organische Reste« im Anhang zur Encyclopedia Britannica entnommen.

der Flucht oder bei einem Sturz einen Baumzweig oder einen spitzen Stein in die Rippen bohren konnte.

Es sey mir verstattet, hier noch der geistreichen Conjecturen des Hrn. Präsidenten Nees von Esenbeck zu gedenken, welche dem angeführten Goldfuss'schen Aufsatze (a. a. O. S. 495 f.) angehängt sind und wonach der Elch (Elk) und der Schelch (Schelk) in dem Jagdbilde der Niebelungen, ersterer das Elenn und letzterer den Riesenhirsch zu bedeuten scheinen. Dass damals der Riesenhirsch noch lebend existirt habe, liegt gerade nicht in der Ansicht des Herrn Neès von Esenbeck, sondern er weist dabei mehr auf die Möglichkeit des Nachhalls von einer traditionellen Sage hin, N.

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