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Ihre Knochen finden sich gewöhnlich in den incohärenten, der Erdoberfläche nahen Lagern, und

setzung von Cuvier's Ansichten von der Urwelt, B. II. S. 166 als Anhang deutsch mitgetheilt worden. Da dieser Aufsatz überdies noch in von Froriep's Notizen B. XV. 1826. in einer andern Uebersetzung bekannt geworden ist, so theile ich ihn, auch schon des Mangels an Raum wegen, hier nicht nochmals mit: aber einige Andeutungen über jene climatische Verhältnisse, so wie wir sie im Allgemeinen, aus den urweltlichen Thierformen erkennen, mögen hier wohl ihre Stelle finden und in sich die Widerlegung aufnehmen, dass die urweltlichen Elephanten zu keiner Ausnahme in dieser Beziehung berechtigen dürften.

Es scheint keinem Zweifel unterworfen zu seyn, dass die tiefern Thierbildungen, Zoophyten und Testaceen, deren Reste in den älteren Gebirgsbildungeu vorkommen, einen tropischen Character in ihren Formen bewähren, und zwar ohne alle Abhängigkeit von dem Clima, in welchem sie sich versteinert finden. Es hält zwar schwer und erfordert eigene Studien, die tiefern fossilen Thierreste mit den noch lebenden Geschöpfen zu vergleichen, besonders weil die Individuen derselben Art im lebenden, wie im fossilen Zustande, innerhalb gewisser Grenzen variiren, und die fossilen ihre Farbe eingebüsst haben, mittelst deren manche lebende Arten allein unterschieden werden können, endlich auch manche Theile verloren haben. Vor der Kreide fin

am häufigsten in den aufgeschwemmten Gebilden, welche den Boden der Thäler ausfüllen und die Flussbetten begleiten.

det man aber nur einen Trochus und drei bis vier Terebrateln, welche mit lebenden Arten identisch scheinen; es hat also vor dieser Periode eine von der jetztzeitigen fast ganz verschiedene BildungsTendenz im Gebiete der organischen Welt geherrscht. Dagegen betragen die analogen und identischen Arten im erdigen Grobkalke Italiens nach Brocchi mehr als die Hälfte aller dortigen fossilen Arten. Die Gattungen des Pariser Grobkalks haben viele Analogie mit denen des Italienischen und selbst des Englischen. Viele fossile Zoophyten- und TestaceenGattungen von Paris (über 60) leben nicht in den Bächsten, sondern nur in den Aequinoctial-Meeren. Ammoniten finden sich jetzt im fossilen Zustande in allen Climaten, obschon die, mit ihnen zunächst verwandten Nautilen und Spirulen nur noch in warmen Climaten leben. Die Austern und Mytulen gehören noch jetzt im Leben allen Breiten an, wie auch fossil: sie können daher gegen die Annahme eines allgemeinen heissen Clima's in der Urwelt nichts beweisen (vergl. Defrance Tableau des corps organisés fossiles. Paris et Strasb. 1824. Uebersetzung in v. Leonhard's Zeitschr. f. d. g. Min. 1826. Januar. S. 56).

Recht schlagende Argumente für jene Annahme liefern aber die fossilen Amphibien. In kalten Climaten sind heut zu Tage die Saurier (Eidechsen)

Sie finden sich fast nie allein, sondern meist mit Knochen von andern Thieren bekannter Gattungen

fast ganz zurückgedrängt; sparsam in Arten und klein in Gestalt. Die Vorwelt weist aber von Beidem auf eine ausgezeichnete Weise das Gegentheil auf; auch fehlte es in derselben nicht an Schildkröten, die bei dem Verhältniss der jetzt von ihnen bewohnten Climate ebenfalls für unsere Annahme sprechen. Die fossilen Amphibien zeugen daher fast eben so sehr, wie die in solcher Beziehung am meisten ausgezeichneten Pflanzenreste in der eigentlichen Steinkohlenformation, von dem allgemeinen Typus eines heissen Clima's, welcher sich nicht an die heutigen climatischen Verhältnisse der Fundorte bindet.

Bei den noch höhern vorfluthlichen Thier - Species, bei den Säugthieren namentlich, könnte man indess gegen eine solche Annahme aus der Bemerkung des Herrn Cuvier, welche die gegenwärtige Anmerkung veranlasst hat, einige Zweifel ziehen. Ich habe aber bereits die Aufmerksamkeit darauf gerichtet, wie dieser Schriftsteller selbst dafür hält, dass der Character der vorfluthlichen höhern Thierwelt im Allgemeinen selbst in dem äussersten heutigen Norden und an den heutigen äussersten Küsten des Eismeeres demjenigen glich, den uns jetzt einzig und allein die heisse Zone zeigt, aber, dass nie eine der heutigen Species mit einer jener Zeit vollkommen übereinkömmt (vergl. B. I. S. 309 und an vielen Stellen der Cuvier'schen Werke). Herr Cuvier schliesst bei dem Mammuth und Cuvier II.

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untermengt, wie vom Rhinoceros, vom Ochsen, von Antilopen, Pferden und oft mit Trümmern von See

Rhinoceros der Urwelt aus den langen Haaren und der Wolle, womit man diese Thiere bedeckt gefunden hat, dass sie für ein kaltes Clima organisirt gewesen seyn könnten, ohne sich aber dabei auf eine nähere Erörterung über das Widersprechende dieser besondern Ansicht mit seiner eben vorgetragenen allgemeinen einzulassen.

Jenes

Die meisten Gattungen der urweltlichen Thiere kommen entweder mit den Gattungen oder doch mit verwandten überein, welche jetzt in allen oder in der grössern Zahl ihrer Arten in den heissen Zonen leben. Diess dient vorzüglich zur Hauptstütze der aus dem generellen Gesichtspuncte genommenen Cuvier und Crichton'schen Ansicht. Pelzwerk der vorfluthlichen Elephanten und Rhinoceros kann dagegen im Besondern nicht zum Beweise dienen, dass diese ausgestorbenen Species in den kalten Zonen gelebt hätten. Wie viele Thiere mit dichtem und starkem Haarwuchs leben nicht in den heissen Himmelstrichen! Beispiele hiefür anzuführen, scheint um so überflüssiger zu seyn, als sie gar zu zahlreich in die Augen fallen. Warum hätte es nicht in der, an Ueppigkeit der Entwicklung jeder Art strotzenden, Urwelt auch eine Elephantenund eine Rhinoceros - Species mit dichtem Pelzwerk in heissem Clima geben können? Die Elephanten und Rhinoceros konnten, als Pflanzenfresser, in einem kalten Clima, in denjenigen Gegenden, worin

thieren, wie Conchilien und andern, wovon einige selbst auf ihnen festsitzen.

sie heut zu Tage am häufigsten begraben sich finden, nicht leben. ,,Wie konnten sie im hohen Norden, wo die Vegetation so ungemein karg ist, so reiche Nahrung finden, um ihren colossalen Körper zu sättigen?" (vergl. oben S. 11). Mit denselben Einwürfen kann man auch der Hypothese des Herrn Huot (Annales des sciences naturelles. T. X. Mars 1827, übersetzt in von Fro riep's Notizen B. XVII. No. 18 u. 19) begegnen, welche ich hier nach seinen eigenen Worten anführen will. Es ist nämlich die: „dass ein altes nördliches Festland bestanden habe, als dessen Reste man Spitzbergen und die unter dem Namen Neu- Siberien bekannte Inselgruppe zu betrachten hat. Dieses Festland wurde von solchen grossen Thieren, wie der Elephant und das Rhinoceros, bewohnt, nur war ihre Organisation so modificirt, dass sie in einem kalten Clima leben konnten. Ein Einbruch des Meeres vom Nordpol her hat dieses nördliche Festland unter Wasser gesetzt und dem nördlichen Siberien einige seiner Thiere zugeführt; in Folge einer oscillirenden Bewegung, die nicht als eine Unmöglichkeit erscheint, ist dieses Meer nach der Zeit zurückgetreten, und hat auf Sandbänken einige Cadaver dieser Thiere zurückgelassen, welche nachher das Eis fast unversehrt bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Diese Catastrophe, die neueste unseres Planeten, würde die Anwesenheit dieser Thiere in Siberien sehr leicht

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