Imatges de pàgina
PDF
EPUB

Oberfläche zu verletzen. Nachdem sie jedoch einige Tage der Luft ausgesetzt gewesen war, wurde sie bedeutend fester. Humphry Davy unterwarf eine kleine Portion dieser Knochenmasse einer chemischen Analyse, und fand, dass sie noch einen Theil ihrer animalischen Substanz und ihren vollen Gehalt an phosphorsaurem Kalk enthielt.«

Steffens *) äussert sich also über die mögliche Art der Einverleibung dieser Gerippe in das Gestein : » Wenn wir alle Umstände, unter welchen diese Versteinerungen sich zeigen, genau erwägen, so können sie nicht zum Beweise dienen, dass diese Knochen aus der Catastrophe herrühren, die die riesenhaften Thiere vernichtete. Man hat es sehr wahrscheinlich gemacht, dass diese ganze Bildung neu ist. In frühern Zeiten, ja noch im Anfange des vorigen Jahrhunderts lebte auf der Insel Guadeloupe eine stärkere Menschenraçe, die von den jetzigen Einwohnern verschieden ist. Auf der Insel findet man an einzelnen Oertern angehäufte Scelette, die man als Denkmäler früherer Schlachten zwischen den jetzigen Einwohnern und dem verdrängten Stamm betrachten kann. Die Scelette scheinen mehr diesen als den jetzigen Einwohnern anzugehören. Guadeloupe ist, wie die benachbarten Inseln, vulcanisch; bedeutende Erdbeben sind nicht selten. Nimmt man nun an, dass

*) Antropologie. I. Bresl. 1822. S. 439.

durch ein solches Erdbeben eine bedeutende Ritze in dem Kalkfelsen entstanden, dass die Knochen, ja ganze Scelette mit Kalkgeschieben, Trümmern von Milleporen, Conchilien in diese Ritze hineingestürzt sind, dass das bedeckende Meer, durch eine fortdauernde Thätigkeit von Jahrhunderten, allmählig die lockern Massen verbunden, in einander geschmolverhärtet hat, so gewinnt man eine sehr neue und höchst wahrscheinliche Entstehungsart dieser Anthropolithen, die noch durch die zugleich eingeschlossenen Kohlen und die bearbeiteten Basalt-Fragmente bestätiget wird. «

zen,

Dieser an sich nicht ganz unwahrscheinlichen Erklärungsweise jenes Vorkommens wird es nicht einmal bedürfen, da die noch heut zu Tage mächtig fortschreitende Kalksteinbildungen an den Küsten so vieler Inseln der heissen Zone und insbesondere noch in den Antillen (Vergl. Bd. I. S. 121 Note) zur Genüge nachgewiesen ist *). Lavaysse, der

[ocr errors]

* Hier bietet sich mir die Gelegenheit dar, zu den bereits in den Ausführungen (5) und (7) mitgetheilten Nachrichten über Kalkstein- und Sandstein-Bildungen der heutigen Meere noch ein Beispiel nachzutragen, welches eins der interessantesten seyn dürfte. L. von Buch in seiner physikalischen Beschreibung der Canarischen Inseln erwähnt von der Insel Gran Canaria Folgendes:

,,Sonderbar ist es, dass man auch auf diesem

übrigens keine besonders wichtige Autorität zu seyn scheint, da seine Beschreibung überhaupt nur sehr

Wege nach Arucas bei Tomarazeyte, etwa eine Viertelstunde von der Stadt, wenn man schon vor dem Castell vorbeigekommen ist, bei einem Landhause auf der Südseite des Weges, ein Conglomerat (aus Trachytbrocken, Bimssteinstücken etc. bestehend) findet, vielleicht 3 bis 400 Fuss über der See, welches mit weissem kalkartigem Thon bedeckt ist, und nicht selten grosse Muscheln enthält, wie sie jetzt noch am Meeresstrand vorkommen. Unter ihnen vorzüglich Schaalen von Conus, grosse Patellen und Turritellen, welche der Turritella imbricataria Linn. gleichen. Sie sind im Innern mit dem Sande der zerbrochenen Schichten und mit kleineren Muschelbrocken ausgefüllt, wie noch jetzt am Strande der See. Sie führen daher unmittelbar auf ein höheres Niveau des Seespiegels zurück, und daher vielleicht auch auf eine ungleichförmige, periodenweise erfolgte Erhebung der Insel." (Ein Phänomen, welches mit der Küsten - Erhebung in Schweden in so weit nicht in eine gleiche Cathegorie zu setzen ist, als Gran Canaria eine nachweisbar vulcanische Insel ist. N.).

[ocr errors]

Ein ganz ähnliches Conglomerat entsteht auch wirklich noch täglich am Meeresufer. Zwischen der Stadt und der Isleta sieht man es auch dem Sande der Wellen aufliegen, und Muscheln darin. Sind die Körner allein, so bildet es den Filtrirstein, den man bricht, zu Vasen formt und über alle Inseln führt."

oberflächlich ist, schliesst aus dem von ihm angegebenen Umstande, dass die Scelette alle von Ost nach West liegen, so wie es der Begräbnissgebrauch der

[ocr errors]

Dieser Filtrirstein bildet sich täglich. Der heftige Nordpassat, der unausgesetzt den ganzen Sommer hindurch weht, erhebt die leichten Brocken von zerbrochenen Muscheln und kleine durch die Wellen abgerundete Körner von Trachyt und Basalt, führt sie über die schmale Landenge von Guanarteme, welche die Meta mit der grössern Insel verbindet, und setzt sie auf der andern Seite als Dünen wieder ab, von 30 bis 40 Fuss Höhe, welche norddeutschen Dünen vollkommen ähnlich sind. Hinter den Dünen trifft der Wind das Ufer nicht mehr; die Wellen spielen unaufhörlich mit dem Sande und das Wasser verbindet es nach und nach zur festen Masse, welche zur Ehbezeit weggebrochen wird. Das Wasser dieser Wellen ist den grössten Theil des Jahres hindurch bis über 200 R. erwärmt, und mit dieser Temperatur scheint es durchaus und überall eine besondere Fähigkeit zu erhalten, Kalktheile mechanisch aufzulösen, schwebend zu erhalten und sie als Sinter wieder abzusetzen, dort nemlich, wo der heftige Wind die anfangende Bildung nicht immer wieder zerstört. Daher findet sich der Filtrirstein vorzüglich an dem Ufer von Confidal auf der Isleta, nicht aber an dem gar wenig entfernten Ufer von Catalina, welches dem Nordostwinde ausgesetzt ist. Auch ist solcher Sinterstein an der ganzen Ostseite der Isleta nicht selten, und enthält hier,

[ocr errors]

Asiaten und Amerikaner mit sich bringt, es sey der Ort, wo die Scelette vorkommen, ein Begräbnissplatz, den Zeit und Umstände in eine harte, kalkartige

[ocr errors]

ausser den Seemuscheln, auch noch häufig Helicen, welche dieser Gegend so eigenthümlich sind. Untersucht man diesen Filtrirstein etwas genauer, so könnte man ihn leicht für einen Rogenstein halten. Die meisten Körner nemlich sind rund, kalkartig, und umgeben einen sichtbaren Kern, um so sichtbarer, da es gewöhnlich ein dunkler, kleiner Brokken von Basalt oder Trachyt ist. Oft aber erkennt man auch deutlich ein grösseres Stück einer Muschel, welches einen solchen Kern bildet. Grössere, nicht mit solcher Kalkrinde umgebene Trachyt- oder Basaltstückchen mögen durch ihre Ecken die Filtrirlöcher bilden, und ohne sie würde man vielleicht das Ganze unbedenklich für Rogenstein ansehen."

Wenigstens läugne ich nicht, dass ich, seitdem ich die Bildung dieser Filtrirsteine sah, die Rogensteine der Juraformation nie für etwas anders habe ansehen können, als für die Folge einer grossen Bewegung zerbrochener Muscheln in einem sehr erwärmten Gewässer; auch zweifele ich nicht, dass sich auf solche Art wohl noch jetzt ganze Rogensteinflötze auf Corallenbänke der Tropengegenden absetzen mögen."

Auch noch auf andern Puncten von Gran Canaria fand Herr von Buch diese Gebilde (a. a, O. S. 260), und gleichfalls auf der Insel Lancerote (a. a, O. S. 302).

« AnteriorContinua »