Imatges de pàgina
PDF
EPUB

schaftliche Psychologie bis zu ihrem höhern Calcul geführt hat (auch unendliche Reihen zu bemeistern).

In der bei alltäglicher Gewohnheit gleichgültigen Vertrautheit mit den Himmelserscheinungen verfallen diese (in populären Mythen) dem Volkswitz, wogegen wieder, wenn in gesammelter Meditation, der Geist sich losreisst aus den Banden des instinctmässig Gewohnten, das Mysterium, das jenseits schlummert, um so mächtiger ergreift (in den Fragen um das Sein im All).

So wird auch der Mensch dem Zuñi zum Gewöhnlichsten, auf niederster Stufe, gegenüber einer unverstandenen Welt aussermenschlicher Natur (s. Cushing), wogegen „ Omni miraculo, quod fit per hominem, majus miraculum est homo“ (St. Aug.), wenn in naturwissenschaftlicher Durchbildung der Psychologie, hier das Subjective ebenfalls sich für Naturbetrachtung objectivirt (auf Grund der für die Induction angesammelten Thatsachen). Pasu (Seele) in Pusam oder Materie (der drei Malam) eingehüllt, hat (gleich Purusha und Prakriti in der Sankhya) die Entwicklung anzustreben zum Lichte Siva's (nach der Siva Gnana Potham), um in solcher Erhellung dann zurückzuschauen auf die Finsterniss des Verborgenen, das auf eigenem Innern lagert (in seinem gesetzlichen Zusammenhang im harmonischen Kosmos).

77

,,Immer weiter, immer weiter, reicht die unendliche Leiter" bei den in das Unendliche hinauswachsenden Gedankenschöpfungen, und „the progress of perfection has no limits" (nach den Aliden), während in der Einheit mit Gott der Ruhezustand (im Sufismus) zu suchen ist, because care and fear derive from Ascent and Descent" (bei Fani), so dass die aus der Entwicklung der Seele selbst mystisch gefasste Gottheit gleichfalls wieder die Schranke vorschreibt, welche der ausserweltlich entgegengestellte Gott in seiner Unverständlichkeit bildet. Für den Buddhismus ergiebt sich auf Erden in dem Verständniss des Dharma, (weitesten Umfang nach dem des zugänglichen Gesetzes), ein Ausgleich beim Nirvana, aber damit nur der erste Schwellen-Eintritt in jenseitige Welt, intensiv

(nicht länger extensiv) mit hiesiger verknüpft (in gesetzlicher Ursächlichkeit). „God is veiled from the heart of man, who sees his proper actions" (nach Joneid), bei orientalischer Versenkung in passive Apathie, wogegen es im Westen unablässig zum selbstthätigen Mitarbeiten ruft (an und in der Welt). Und so ist nicht das Denken und Erkennen das Wesen des Geistes, sondern das Handeln und Wollen (bei Kant). Das Wollen ist der wesentlichste Charakter der Vernunft, das praktische Vermögen die innigste Wurzel des Ichs (bei Fichte), das praktische Ich ist das Ich des ursprünglichen Selbstbewusstseins (was meinem Handeln entgegensteht ist die sinnliche, was durch mein Handeln entstehen soll, die intelligible Welt"). Die Welt aus Gott ist die Materie, welche nicht durch ihr blosses Dasein, sondern durch ihre immanenten und bleibenden Kräfte alle Veränderungen bedingt, und ist der Geist, der nicht durch seine logische Vernunft, sondern durch seine Willenskräfte ein geschichtliches und ethnisches Leben in der Welt begründet (s. Harms), wie bei dem menschlichen Gesellschaftscharakter in den ethnischen Thatsachen manifestirt (und durch den Völkergedanken verstehbar).

Das Interesse des Einzelnen concentrirt sich stets auf sein geistiges Prototyp in der Götterwelt, und was national als Polytheismus erscheint, begreift nur die Verehrung der magisch die Natureignisse bindenden Kraft, mit bestimmter Personification, an welche man für den jedesmaligen Zweck sich wendet, im Henotheismus, um dann stets die grade bedürftige Vertretung der Gottheit als höchste zu preisen, denn das Beten (s. Ward) beruht (für den Hindu) mehr in Lobpreisung (praise), als im Gebet (prayer), da Götter geschmeichelt sein wollen, gleich den Hohen auf dieser Welt. Wie der Indianer im Lebenstraum (der Guineer durch den, als mitgeboren, sympathisch bindenden Genius oder Dämon, in Edro), findet der Indier die Erfüllung des gesteckten Zieles im Ishtu, als Wahlgott, dessen Formel von dem (weil mit den Vedas, deshalb auch) mit den Incantationen vertrauten Medium des Guru (aus der

Brahmahnenkaste) mitgetheilt sind, so dass die moralische Reinheit desselben nicht in Frage kommt (bis zu populärer Reaction in der zu kastenlosen Guru's führenden Reform, bei Sanyassi und dann in dem beim Buddhismus durchgebildeten System). Die letzte Ursächlichkeit, weil unzugänglich im (unbegreiflichen) „Wakan“ (der Dakotah) bleibt unentschieden (wenn nicht philosophisch construirt oder auf heilige Offenbarungsbücher hin gläubig angenommen), und auch die Abiponen wussten auf die Frage der Missionäre über ihre Theorien betreffs der Schöpfung nichts zu antworten, weil Niemand von ihnen dabei gewesen (und selbst von ihren Vorfahren keine zuverlässige Ueberlieferung, aus deren Erfahrungen darüber, erhalten sei). „Tida tao", sagt der Sekay (s. Lias).

Bei den jeder Klasse zukommenden Besonderheiten des Instinctes (verschieden zwischen Wirbellosen und Wirbelthieren, sowie dann wieder bei jeder einzelnen Art) handeln auch die Naturstämme nach denjenigen Formen, wie für die Menschennatur eigenthümlich, ebenfalls unter zwingenden Naturgesetzen, bis dann mit weiterer Ausentwicklung selbständig willkührlicher Beweglichkeit, die Lockerung einzusetzen beginnt, bei welcher unter kräftigem Zwischengriff des Willens, dieser nach eigener Bestimmung zu handeln vermag, innerhalb des Naturganzens, die auf Sich bezüglichen Theile desselben so determinirend, wie es sein soll (aus moralischer Pflicht).

Für die (wie erbliche Krankheitsanlagen im Physischen) ,,angeerbte Gewohnheit" im Instinct 1) (gleich der Spürneigung des Hühnerhundes, dem angelernten Passgang der Eltern im Füllen u. s. w.), pflanzt dasjenige gleichsam bei der Zeugung sich fort, was aus dem Seelischen (Guinea's) mit

1) Wie oft erstaunt man über die nautischen Schwierigkeiten, welche die zu Seefahrten so besonders geneigten Bewohner der kleinen Karolinen beim Aufsuchen dieser Inseln zu überwinden pflegen. Bei der Geringfügigkeit ihrer wissenschaftlichen Hilfsmittel muss man Vieles davon auf Rechnung eines Instincts setzen, der in diesen Naturkindern noch nicht so erloschen sein kann, wie

[ocr errors]

Bla im Stamme wiedergeboren wird, derjenige Theil der Seele bei den Khond, welcher (ausser dem am Grabe zu Grunde gehenden, als Gespenst der Sisa in Afrika) in den Nachkommen verbleibt, neben dem (weil als vous, von Aussen her hinzugetreten, wieder) zu Gott aufsteigenden, Dharmakaya, oder der „lichtfarbigen" unter vier Seelen einem der Mandan (s. Neuwied) entsprechend, Wanderungen büssenden (durch Folgewirkungen der Karma, und dem in den aus dem Gewissen oder Gbesi der Neger). Bei den, für die Existenzbedingungen eingeschlossenen, Social-Instincten (wie im Zellenbau der Bienen) verfliesst auch für die Gesellschaftsnatur des Menschen das Einzeln-Individuum (selbst für rechtliche Bräuche über das Eigenthum) in das Ganze des Stammeskörper (als partiell integrirendes Theilganzes), eingeschlossen in die moralische Verantwortlichkeit den Nebenmenschen gegenüber (unter socialer Solidarität der Interessen), vermag erst bei deutlicher Klärung dieser, (unter fester umschriebenen Abscheidungslinien), das Ich des Selbst im klarerem Bewusstsein eigener Selbständigkeit allmälig hervorzutreten, so dass wir bei den Naturstämmen auf mehrgefächerte Theilseelen stossen, wogegen in der Civilisation die Seelenkunde sich verflüchtigen mag, bis zur Psychologie ohne Psyche (s. A. Lange), mit der Seele als Entelechie (bei Aristoteles), in Gedankenschöpfungen verwirklicht (zum Verständniss des Schöpfungsgedankens).

und

Die Association, wie sie sich im Körperlichen vollzieht, nicht nur in der dem sympathischen Nervensystem unterliegenden Verdauung, sondern auch bei weiteren Combinationen aus dem reflexiven Muskelsystem, (um die Handlungen zur Befriedigung der Nahrungsbedürfnisse einzuleiten), verläuft in demjenig Unbewussten, was beim Thier als Instinct

in dem wissenschaftlich gebildeten Europäer. Schwerlich aber wird er in ihnen noch so unmittelbar wirksam sein, wie in den allen ihren natürlichen Wandertrieben folgenden Vögeln (s. Kittlitz). Instinct ist Reflexthätigkeit, in die ein Bewusstseinselement hineingetragen ist (s. Romanes).

aufzufassen; und auch, wenn dieses seine Beute drohig schützend, dieselbe als Eigenthum bewahrt, kommt doch der Begriff eines solchen erst für den Menschen, in Scheidung zwischen Ich und Du, zur Aussprache. Das Thier fühlt den lebend existirenden Körper unmittelbar als Sich gehörig, wird aber die abgestreifte Haut (der Schlange), die abgestossenen Zähne (des Elephanten), die Krallen oder Klauen, für die abgefallenen Partikel, in der verbleichenden Erinnerung rasch vergessen, wogegen sie der Mensch, weil ihm durch Wortvorstellung innerlich fixirt, auch ferner noch mit sich trägt, und so für Nagelabfälle (oder Haaresabschnitte), weil zu eigener Persönlichkeit gehörig, ein complicirtes (in mythologischen Schöpfungen fortverlaufendes) Gedankensystem aufbaut, wie bei den Parsen (im Sadder), so bei den Scandinaviern (in der Edda), und bei den Naturstämmen überall (im Schreckenston der auf Tanna geblasenen Muscheln u. dgl. m.). So schlingt sich in der Sprache ein (geistiges) Band, das den Menschen auch aus der Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft (unter Weiterschlüssen auf die Zukunft), für das Individuum, lebend in der Zeit (für die Ewigkeit).

Dem Griechen manifestirte sich sein daípov der Geistesstimmung gemäss (mit des Daimonion Stimme im Innern redend), wogegen aus den soì revého, oder nach der Wiedergeburt im Stamme, (auf dem „lectus genialis“), 9ɛoì opóɣvioi, der römische Genius angeboren ins Leben tritt, (gleich Agrippa's Astralgeist aus den Sternen), als „Genius generis nostri parens" (s. Laberius), oder „Genius natalis" und zugleich (s. J. H. Krause) „fatalis", als „Deus, cujus in tutela, ut quisque natus est, vivit" (s. Censorinus). Genius dicitur, quoniam quum quis hominum genitus fuerit, mox eidem copulatur (s. Martian-Capella), und dann nach dem Geschlecht, ,,singulis enim Genium et Junonem dederunt" (s. Seneca), oder Fortuna neben Genius stehend (wie Túzn neben aíμov). In dem der Genita Mana gebrachten Hundeopfer lag der (auch dem Eskimo bekannte) Psychopompos symbolisirt, für die Laren, denen (als Lares compitales) Lara

« AnteriorContinua »