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Crist. 84, frme. Nawiht, king, ne kepe ich p etc. Kath. 2298, me. Nought beth forgeten the infortune of Mart Ch. II 62, Nothing ne knew he that it was Arcite ib. 47. Später, wenigstens bei Shakspere, scheint dies nicht mehr vorzukommen. Die dafür bei ihm recht oft zu beobachtende stellung he not knew u. ä. ist historisch kaum zu rechtfertigen. Sie stellt sich zwar zu ae. gelegentlichem he nowiht ne sohte... pa ping de etc. Beda 526, 23; frme. und me. belege sind mir bis jetzt jedoch davon nicht bekannt.

§ 375. Wenn wir nun den heutigen cockney sagen hören: Won't Mary come? Don't you do it again! u. ä., so kommt uns das ausserordentlich slangy vor. Und doch sind dies nichts als symptome für das streben der negation, trotz allen hindernden regeln an ihren natürlichen platz zurück zu gelangen, symptome zudem, die wir vielleicht in allen perioden in grösserer oder geringerer zahl beobachten können.

frme. Nalde nawt godd leoten his martirs licomes liggen to forleosen Kath. 2252.

me. Why schulden not pey be betere? Wycl. Works 472, Ne herest nought thou what the carter saith? Ch. II 254, Now kan not Canace bot herbes delve etc. ib. 374, Can not I seyne yf that the cause were For I redde had of Aufrican beforne id. IV 54, O, is nat this ... Criseyde, my frende? ib. 211, Now is nat this a nyce vanite? ib. 322.

ne. Doo not you thincke that etc.? Fl.'s Leseb. p. 328 (a. 1540). So auch gar nicht selten bei Shakspere!

þing > thing.

§ 376. Das substantiv þing, in erster linie 'ding', 'sache' und weiterhin 'gedinge', 'bedingung', 'verhältnis', 'umstand', 'zweck', 'ursache' bedeutend, ist ebenso wie wiht, wenn auch nicht so früh wie dies, zur bezeichnung von personen, meist jüngeren, verwendet worden. Wenn ich es auch nicht bezweifele, dass dies ping 'junge', 'mädchen' aus dem AE. stammt, so will ich doch nicht zu erwähnen vergessen, dass auch das Afrz. sein chose in diesem sinne verwendete: Car jone chose se s'esmaie Fors de joer, bien le savés Rom. de la R. 1274.

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frme. se zung ping as ha wes Kath. 175, he sikede as ping pat sare were iwundet Jul. 20 (a. 1. a wiht statt ping!).

me. Rewe upon this zonge thyng! Land Troy B. 10263 von einem säugling ist die rede; a yong thing may men gye Ch. II 324.

ne. Poor thing condemn'd to loss Sh., Wint. II 3, 192, auf ein kind gehend; he was the wretched'st thing when he was young id., R. 3 II 4, 18, but that I see thee here Thou noble thing! more dances my rapt heart Than when etc. id., Cor. IV 5, 122 u. ö.

mod. dasselbe.

Anm. ping in der verwendung des mod. 'sake', also for his pinge (oder 'for his sake', ist nur ae., höchstens noch frme. pingum) - ping im sinne von 'eigentum' zeigt sich zwar sporadisch schon im AE. (Him eallum was gemæne heora ding Thorpe, Hom. I 316, 9 neben dem üblicheren plural: Him eallum wæron heora ding gemæne ib. II 506, 18), kommt jedoch erst im ME. so recht in aufnahme, wahrscheinlich in anlehnung an das bekannte afrz. chose in demselben sinne: coueyt nat by neghebours þyng! Br., H. S. 2907 aus Si vus unges desiriez La chose uostre preome qe amiez; Coveityse for hir wynnyng Ful leef hath other mennes thing Ch. VI 7 (Rose), And hem sche yaf hir moebles and hir thing id. III 45.

$ 377. Es eignete sich jedoch schon dieser seiner abstrakten wenig fasslichen bedeutungen wegen in noch viel höherem grade zu pronominaler neutraler verwendung. Und

E. Einenkel, Das Indefinitum.

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zu dieser verwendung wird es benutzt, jemehr nach dem schwinden der selbständigen neutralen adjektiv flexion das bedürfnis sich geltend macht, einen ausreichenden leicht kenntlichen ersatz dafür zu schaffen. Da nun eine dem gotischen nom. akk. sing. neutr. blindata entsprechende form schon im ältesten AE. nicht mehr besteht, so kann es uns nicht auffallen, wenn wir bereits in den das beste AE. darbietenden denkmälern unser ping in mannigfacher pronominaler verwendung finden.

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Nach Bosworth-Toller zeigen sich bereits im AE. die pronominalen verbindungen: an ping 'eines', nan ping = 'keines' = 'nichts', sum ping'einiges' 'etwas', anig ping = 'einiges''irgend etwas', alc ping 'jedes', 'alles', 'nanig þing' = 'keines' 'nichts', oper ping = 'anderes', sowie auch ein beliebiges gewöhnliches adjektiv eine derartige verbindung eingehen konnte: earmlic ping = '(etwas) trauriges', sod ping '(etwas) wahres', wundorlic ping '(etwas) wunderbares' etc.

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§ 378. Diese ausdrücke sind nun mit nur geringen veränderungen von der jüngeren sprache nicht nur übernommen sondern von ihr auch in grossem umfange vermehrt worden. Ob diese vermehrung aber in jedem einzelnen falle aus dem ae. bestande heraus zu erklären ist, oder ob in einzelnen fällen nicht gewisse floskeln des Afrz., dessen chose in gleicher pronominaler weise verwendet wurde, hier als muster mit eingewirkt haben, ist eine grosse frage. Um der beantwortung dieser frage näher zu rücken, müssen wir zunächst jene afrz. floskeln etwas näher ins auge fassen. Das hervorstechendste merkmal der zur führung des artikels berechtigten, nach modernem gefühl sogar verpflichteten, floskeln (denn auf diese richten wir zuerst unser augenmerk) ist ihre artikellosigkeit, denn es ist bekannt, dass das Französische mit der einführung des artikels viel länger zögerte als das Englische, und dass im besonderen bei den mit adjektivischen attributen versehenen substantiven das Afrz. den artikel noch mied, während das Englische denselben in diesem falle schon vom ende des AE. an regelmässig zur anwendung brachte. Es ist also klar, dass, wenn wirklich ein einfluss stattgefunden haben sollte, derselbe sich in erster linie in der von der allgemeinen regel abstechenden artikellosigkeit zeigen müsste. Diese artikellosigkeit jedoch genügt nicht, um eine abhängigkeit des Englischen vom Französischen zu beweisen. Da neben dem jüngeren

plural thinges der alte mit dem singular identische plural thing noch stellenweise bis ins Spme. in verwendung ist, so könnte in diesen artikellosen floskeln auch der plural vorliegen. Es erübrigt also noch der beweis, dass dieser hier nicht vorliegt; und diesen beweis liefert uns am bequemsten die form der verben.

Artikellosigkeit der floskel neben singularischem verbum lässt sich nun begreiflicher weise nicht massenhaft beobachten, immerhin ist die zahl der belege hierfür gross genug, um die abhängigkeit des Englischen vom Französischen im vorliegenden falle als recht umfangreich zu erweisen und es uns zu ermöglichen, mit grösserer sicherheit jenen fällen gegenüber aufzutreten, in denen uns keine so auffälligen äusseren beweismittel wie hier zur verfügung stehen, sondern lediglich sogenannte indicien.

me. Also y telle by iustyng, per of cump myschefful þyng Br., H. S. 4625, To se hem wepe was reuful þyng ib. 6939, Alle swych pyng ys sacrylege ib. 8605, Alle swyche þyng forbodyn es ib. 8995; And after wol I speke in pryvyté Of certeyn thing that toucheth the and me Ch. II 108, To somme folke often newe thinge is swoote id. V 209.

Hierher gehört auch die zur führung des bestimmten artikels berechtigte floskel al ping, soweit deren belege ein singularisches verbum aufweisen; sieh oben § 153 ff.

$379. Der afrz. einfluss auf die me. floskeln besteht also in der that, er ist recht umfangreich und wenn wir gewissen anzeichen vertrauen dürfen, ist er sogar noch umfangreicher. So ist die an stelle des einheimischen another (sieh oben § 69 II) sich so oft findende floskel other thing wahrscheinlich nichts als die nachbildung des gleich beliebten afrz. aultre chose, und dieser nachbildung begegnen wir schon recht früh: Ake opur ping he tok in speche And of the holie gost he gan to preche Kindh. Jesu 1496. Und so ist noch wahrscheinlicher die gleichfalls häufig sich findende floskel gret thing nichts als die nachbildung des im Afrz. so beliebten grant chose: So pa byschapis gret thinge Tynt ilke day thru his prechynge Barb., Legg. 118, 135, nicht nur weil sie an stelle des zu erwartenden sinnes 'grosses' den sinn 'vieles' eignet und dergestalt mit der afrz. floskel genau übereinstimmt, sondern auch deshalb, weil sich neben unserem gret thing noch eine andere floskel muchel thing (sieh oben § 275 anm.) in dem gleichen sinne findet, also eine

sogenannte dublette, die auf dieselbe floskel zurückgeht und lediglich eine zu anderer zeit oder an anderem orte ausgeführte übertragung derselben darstellt. Das gleiche wird sich behaupten lassen von litel thing gegenüber petite chose (z. b. Wad., Man. d. Pechiez 7225), welche beide nicht '(etwas) kleines' sondern 'weniges' bedeuten. Man könnte die zahl dieser nachbildungen leicht vermehren. Die bisher angeführten mögen jedoch genügen.

§ 380. Findet sich nun bei solchen floskeln der artikel, so kann dieser gesetzt sein entweder in übereinstimmung mit dem allgemeinen gesetze der artikelsetzung, wie es sich vom ausgange der ae. zeit an entwickelte, oder in folge eines nachträglichen kompromisses jener nachbildungen mit diesem von langer zeit her allgemein geltenden gesetze. Dass die belege dieses kompromisses gegen die ne. zeit sich derart mehren, dass in heutiger zeit jene artikellosen floskeln völlig verschwunden sind, ist nichts als was man erwarten kann.

Es ist begreiflich, dass diese beiden arten der artikelsetzung sich nur in höchst seltenen fällen reinlich von einander abscheiden lassen. So scheint in dem belege Hyt ys nat a lytyl pyng For to falle yn cursyng Br., H. S. 10926 die betreffende floskel von alter zeit her nach einheimischem gesetze den artikel zu führen, da sie ja hier nicht 'weniges' sondern 'kleines' bedeutet: 'es ist nicht ein kleines (= nichts kleines), nämlich das fluchen'. Berücksichtigt man jedoch, dass in der originalstelle Ne est mie poi, l'alme de deu seuerer das synonym von petite chose gebraucht ist, so wird man es doch nicht für so ganz undenkbar halten, dass dem bewusstsein des englischen schriftstellers eben diese letztere afrz. floskel vorgeschwebt hat. Zweifellos haben wir dagegen mit der alten floskel zu thun in: pe vble Ys but a lytyl þyng to se ib. 10085 aus En tant qe l'uble est petit.

In anderen fällen ist die entscheidung noch unsicherer. me. And of another thing they were as fayn, That etc. Ch. II 83, hir compleynynge ys so longe, hit were an hevy thynge id. V 345, to be

....

holde it was a dedely thynge id. IV 335 etc. etc.

ne. suppose ye al this considerd a meetly thyng for vs to desyre Fl.'s Leseb. p. 213 (a. 1509), Is it nat a right noble thynge for vs by the fautes and errours of other to amende etc. ib. 308 (a. 1524), I did not take it for a very sure thing and a certaine, that I might lawfullye swer it ib. 337

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