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Monig> many.

§ 248. Auch dies pronomen ist in beiden hauptverwendungen zu allen zeiten gewöhnlich. Als adjektiv bezeichnet es auch in den älteren perioden zumeist den plural, wofür belege unnötig. Um es als singularisch zu bezeichnen, genügte der sprache die flexion nur so lange, als die letztere noch deutlich erkennbar war. Später verwendete dieselbe zu diesem zwecke das zahlwort an (den unbestimmten artikel) in der inversion, eine ausdrucksweise deren gebrauch sich bis in das dritte viertel des 13. jahrhunderts zurückverfolgen lässt und deren entstehung und ursprüngliche bedeutung oben § 27 behandelt worden ist.

ae. Maniges pinges he wilniap Boeth. 34, 7, Manegum men puhte etc. ib. 11, 1, manig mann Hom. Th. I 212, 25.

frme. Moni mon drezet his fule sunne OEH. p. 25, Heo ledden in heore scipen.... moni enne deadne cniht Laz. I 341, He besohte moni enne king and moni enne keiser ib. 281, Of moni ane eaerde id. I 218, moni anes cunnes id. II 39.

me. þe pougt of manie herte Geb. Jesu 907, of moni mon ib. 905 u. 921, moni monnes pougt ib. 923, many an Ynglysche knyght Rich. C. de L. 5063, To gyve mani man his mede Piers Pl. 9166.

Später ist der unbestimmte artikel notwendig; doch finden sich einzelne artikellose belege sogar noch im Spme.: it was payd many day agoon Paston L. II 213, thenne was there many bold knyghte ther with kynge Arthur Malory 823, 7.

§ 249. In verbindung mit dem auf die eben verflossene zeit hinweisenden this findet sich das attributive many erst in ne. zeit:

the darksome grove, Where Mahomet, this many a hundred year, Hath prophesied unto our ancestors Greene, Alphonsus.

Spies' vermutung, dass kreuzung von this hundred year + many a hundred year vorliege, hat viel wahrscheinliches.

Aehnlich ist gebildet, vielleicht nach dem vorigen:

We have not seen the man this many a day Peele, Edward I 142, Lucifer, Whose prentice I have been this many a day Like Will to Like

E. Einenkel, Das Indefinitum.

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310. Aehnlich auch: I have ventured.... This many summers in a sea of glory, But far beyond my depth Sh., H. 8 III 2, 360.

mod. this many a day, these many years etc.

§ 250. In prädikativer verwendung, in der es noch heute redensartlich gebraucht wird, findet es sich schon früh. Die syntaktische struktur, wenigstens der singularischen belege, scheint auf eine ursprünglich genitivische funktion des jetzigen regens hinzudeuten, da jedoch weder das AE. noch das Frme. bis jetzt belege der ausdrucksform darbieten, so erhalten wir über diesen punkt keine aufklärung.

me. Tres per were many pt nobil frut bere Barl. & Jos. 1119, Ful mani it was tat ilk torfer þat he gun drei for drightin der Cursor M. 20965, Meni is pe faire miracle pat of seint Nicholas is St. Nich. 431 (Horstm. p. 252), Many was be gode body pat yslawe was per Rob. of Gl. 210; many wer pe paiens pat Haldayn [did] slouh pat day Br. p. 18, Many ben the wayes espirituels Ch., III 264.

spme. the kyngs menyall men and the Duke off Claraunces are many in thys town Paston L. III p. 92; mit doppeltem numerus: Many were the bolde archere That shoted with bowes stronge Fl.'s Leseb. p. 181.

ne. Many's the man would have given his head to have had my lady etc. Field., Tom J. I 327.

mod. many is the time that etc. u. ä.

§ 251. Als geschlechtiges substantiv ist manig im plural noch heute gebräuchlich, namentlich in begleitung seines im partitiven genitiv stehenden nomens.

ae. Manega to gœdere comon Marc. 2, 2, Manega he gehælde ib. 3, 10. frme. Heo heom æfter foren and monie per fullun 7 swiðe monie per fluwen Laz. I 237.

me. For Jesum ofte huy weren sori And bi-hatede of swipe mani Kindh. Jesu 1804, Lo pis child is iset as in doun vallinge To monie men in Israel, 7 to monie in vprisinge Geb. Jesu 904, Many ben clepid, bot few chosan Matth. 20, 16.

ne. Straightway many were gathered together Mark. 2, 2. Aus dem nächsten § ergiebt sich, dass many's im folgenden belege der genitiv des plurals sein muss: In many's looks the false heart's history Is writ in moods and frowns Sh., Sonn. 93.

mod. A perilous practice many deem it Thack., Esm. 1, 8, many of

them u. ä.

§ 252. Um das geschlechtige substantiv als singular zu bezeichnen, ist man aus denselben gründen wie oben (§ 91) schon früh genötigt, das zahlwort an beizufügen, dem gegen

ende des 16. jahrhunderts nach analogie der substantiva der unbestimmte artikel vorangestellt wird: many a man > many

a one.

ae. se ilca Dauid .... monigne forsende Cura Past. 36, 8.

frme. Moni for to muchel heard of wa pat he dreheð forzet ure lauerd OEH. p. 255.

me. For honger deyde mony on Rob. of. Gl. 8501.

Anm. Beachtenswert ist, dass Brunne, und zwar der regel nach, die fügung ihrem sinne gemäss pluralisch fasst, z. b. many one are so daungerous H. S. 7248; für die entsprechende erscheinung bei some one und each one sieh oben §§ 91 und 198.

ne. He causeth many one to do amisse Fl.'s Leseb. p. 71 (a. 1528), as wymen haue (saued) from deth many o[n]e Fl.'s Leseb. 169, 15 (Nutbr. Maid), many one sayth that loue ys yll ib. 137, 61, To many one's decaye Bale, Three Lawes 282.

Sh. dagegen scheint many one nicht mehr zu kennen: Of folded schedules had she many a one Compl. 43, Though in this city he Hath widow'd and unchilded many a one Cor. V 6, 153.

mod. nur many a one.

§ 253. Der von many one gebildete plural many ones verhält sich zu dem alten plural many wie each zu every oder either zu both. Während many kollektiven sinn hat, tritt in dem spezialisierenden many ones die im § 22 behandelte sonderbedeutung des zahlwortes one noch deutlich hervor: 'viele einzelne'.

ne. For this word, one being attributed to that which is all, is but one mingling of many, and many ones Sidney, Arcadia 465.

§ 254. Bei dem seinem regens nachgestellten manig sind. drei fälle zu unterscheiden.

Das dem singularischen manig vorangestellte pluralische regens hat sicher ursprünglich im genitiv gestanden, dessen regens ursprünglich jenes manig war. Dieser fall reiht sich also den im Grundriss § 142 und dem oben § 35 b angeführten an.

me. porw prophetus moni on Geb. Jesu 858, be kinges pat honoureden him and oper mani on ib. 928, Justises he makede meni on St. Marg. 27, Yles per bep mony on ib. 29, Heo fonde wylde bestes mony on Rob. of Gl. 319, He lefte mene many ane Perc. of Galles 1134, ensamples many oon Ch. III 89, And herbes couthe I telle eek many oon id. III 53, Ther been ful goode wyves many oon id. II 97.

ne. there where clarkes many one Fl.'s Leseb. p. 76 (a. 1528).

$255. Eine alte apposition jedoch liegt vor in dem falle, in welchem dem von keinem anderen pronominal-attribute begleiteten regens das pluralische manig nachgestellt ist.

ae. mid langum scipum na manegum Chr. Erl. 3, 7 (B.-T. s. v. na). frme. Adam and Eue wunen samen, And hadden childre manige Gen. & Ex. 412, In de se senden selcudes manie Best. 555.

me. þere he lyuid wt Barlam ger many 7 fale Barl. & Jos. 1235, In mukel meschefes mony Allit. P. 2, 1163.

§ 256. Auch in dem manig, welches dem vom bestimmten artikel begleiteten regens folgt, müssen wir eine alte apposition erkennen. Die konstruktion, die sich beim ae. manig und beim ae. fela bis jetzt nur je einmal (vgl. Grundriss § 142 s) hat nachweisen lassen, ist eigentlich bei dem indefinitum sum zu hause und höchst wahrscheinlich von diesem auf jene übergegangen; vgl. sum § 93 III.

ae. þa Romaniscan mædenu manega eac purhwunodon on clænum mægðhade Aelfric's Lives VII 293.

me. pe liouns manie raumpaunt To Jesum mauden so fair semblaunt Kindh. Jesu 1336.

§ 257. Es ist bekannt, dass die grammatiker wohl ohne ausnahme (ich kenne wenigstens keine) in dem Shakspereschen a many fools das resultat der mischung zweier konstruktionen erblicken: many fools + a many of fools, die dadurch möglich wurde, dass in dem vorliegenden many zwei formen sich vereinigten, der plural des pronomens manig: manega und das substantiv manegu die menge. Dieses zusammenfliessen zweier formen und damit ihrer bedeutungen ist in der zeit des sturmes und dranges während der me. periode nicht unerhört. Das klassische beispiel dafür ist die in dieser zeit sich vollziehende vermengung der formen und bedeutungen von ae. biddan und beodan. Aehnlich vermischen sich dragan und dreogan, sowie fleon und fleogan. Eine derartige vermischung war in dem vorliegenden falle besonders leicht, da zu einer bestimmten zeit (letzte hälfte des 12. jahrhunderts) sowohl manega wie manegu sich zu der form manie abschwächen musste.

So möglich und wahrscheinlich eine derartige vermischung war, so muss ich es doch bezweifeln, dass sie im vorliegenden falle stattgefunden hat. Und zwar aus folgenden gründen. Es liegt klar auf der hand, dass eine vermischung von manega

und manegu nur dann möglich war, wenn nicht nur das erstere sondern auch das letztere in lebendigem gebrauche sich erhielt bis zu der zeit, in welcher die vermischung formell möglich wurde, d. i. bis zur mitte des 12. jahrhunderts. Es wird andererseits zugegeben werden, dass, wenn die vermischung wirklich stattfand, die resultate derselben sich litterarisch nachweisen lassen müssen nicht allzu lange nach dem zeitpunkte, in dem diese vermischung möglich wurde.

Wie steht es nun mit den thatsachen?!

Während Mätzner's glossar belege für ein me. manie < ae. manegu überhaupt nicht kennt, giebt Stratmanns Dictionary einen einzigen: ane monien Laz. 24558. Allein schon der umstand, dass Bradley diesen beleg in seine neuausgabe nicht mit übernommen hat, mahnt uns zur vorsicht. Und in der that gehört das von Stratmann angeführte ane monien einer bei Lazamon häufig sich findenden redensart an, deren syntaktische deutung zwar noch der aufhellung harrt, die jedoch, wie sich jetzt schon sicher sagen lässt, das me. manie < ae. manegu nicht darbietet, sondern das pronomen manig als geschlechtiges substantiv im plural. Die Lagamon-stelle lautet vollständig pa quene on oder halue hire hereberwe isohte, heo hafde of wifmonne wunder ane monien II 609, MS. B [wun]derliche manye, und die fügung wunder ane kommt nicht weniger als zehn mal bei demselben schriftsteller vor und zwar nicht nur mit monie[n], sondern mit den verschiedensten adjektiven und adverbien, die wie craftie, sturnne, swide, softe auch nicht entfernt in den verdacht kommen könnten, als substantive gebraucht worden zu sein.

An stelle des Stratmannschen ane monien bringt nun Bradley zwei belege für manige <ae. manegu aus dem Math.und dem Luc.-Evangelium des Hatton MS. Und dies ist thatsächlich die letzte magere spur, die wir von dem ae. kollektivum im ME. bezw. Frme. finden können. Es wäre jedoch übereilt, wenn wir annehmen wollten, dass um die mitte des 12. jahrhunderts, der entstehungszeit des Hatton MS., das in ihm gebrauchte manige noch ein volles sprachliches leben besessen habe. Da nämlich der text des Hatton MS. nichts als die frme. auffrischung einer gut-ae. Evangelienübersetzung darstellt und noch dazu eine recht sklavische, so beweist die herübernahme auch des wortes manige weiter nichts, als dass

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