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Eall > all.

$136. Als substantiv ist eall all von alter zeit her gebräuchlich; und zwar erstens in geschlechtigem sinne:

ae. Ealle ætsomne Beda 2, 13, Ealra aldor Cadm. (Thorpe) 228; pe hira eallra fracopast was Oros. 66, 27, Ealra swiðost Beda 2, 4 = maxime. frme. heore alre lauerd Laz. I 264 u. ö.

me. þer wenden pe[i] alper-best to spede[n] Havel. 1197, And pilgryms were thei alle Ch. II 2, at your alther cost ib. 25, our alther cok ib. 26, our aller fo id. V 81, oure alder pris ib. 285; alther fastest ib. 274 citissime; To oure alleres sustenaunce Laud Troy B. 1936, If that it be zoure alleres wille ib. 3976.

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Anm. Bemerkenswert sind missverständnisse wie: me. Toas ..... Is comen of alle the beste lynage Laud Troy B. 7165; spme. He that shoteth all theyre best... A ryght good arowe he shall haue Fl.'s Leseb. p. 180. Zu alle the beste vgl. afrz. Je cuit que s'ele [scil. Envie] cognoissoit Tot le plus prodome qui soit Ne deçà mer, ne delà mer, Si le verroit-ele blasmer Rom. d. 1. Rose 270, Mès li bouton durent trois frois A tout le mains deux jors ou trois ib. 1656.

Die neuerungen, die die moderne sprache hier aufweist, sind durch formveraltung veranlasst. So ist Chaucers alther fastest durch fastest of all ersetzt, eine analysierung, die jedoch sehr alt ist und schon bei Chaucer selbst neben der alten synthetischen form gelegentlich vorkommt:

which of yow that bereth him best of alle II 25.

vgl. ne. in the formost part of al Fl.'s Leseb. p. 276 (a. 1543), Best of all Sh., H6, C II 5, 18, last night of all id., Hml. I 1, 35.

Dieselbe analysierung ist auch bei heore alre lauerd eingetreten, das ergebnis the lord of them all ist aber nicht im stande gewesen, die alte ausdrucksform gänzlich zu verdrängen. Sie blieb bestehen, nur musste sie sich, da ihr all mit aufgabe seiner flexion dem adjektivisch gebrauchten all äusserlich ähnlich ward, der wortfolge fügen, die diesem in seiner verbindung mit possessiven von alter zeit her vorgeschrieben

E. Einenkel, Das Indefinitum.

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war. In dieser mangelhaften gestalt all their lord führt die alte synthetische form heute noch ein schattenhaftes nur halb verstandenes dasein, cf. Grundriss § 142 μ und unten § 189.

Sporadisch kommt diese ne. mod. fügung schon im AE. vor; Wülfing vermerkt sie bei Aelfred einmal: & eallra heora heortan ... wynsumedon Beda 582, 37. Da im Frme. und ME. von dieser fügung nichts zu bemerken ist, dürfte dieser fall wohl sich ebenso natürlich erklären, wie die vielen anderen ungermanischen fügungen in dieser übersetzung.

Anm. Das an. allr beima SE. II 246, 3
Englischen nichts entsprechendes.

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quisque hominum hat im

§ 137. Zweitens kommt das substantivische eall all vor

im ungeschlechtigen sinne:

ae. him bið eal cuð Cura P. 154, 12, Eal ic recce Exon. 110 b.

me. al goth thilke weye Ch. II 93, telle me alle id. V 189.

ne. und mod. dass., doch wird every thing allmählich bevorzugt, um einer verwechslung mit all 'alle', 'omnes' aus dem wege zu gehen.

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$ 138. Von dem ungeschlechtigen all interessieren nur gewisse verwendungen:

So die schon me. aber noch heute beliebte, in welcher am schlusse von aufzählungen all die vergessenen oder doch unerwähnt gelassenen gegenstände kurz zusammenfasst.

me. to whom that she was yive, hert and all Ch. II 301, Sum have hem greene ypuld, and stoon and alle Thay honge hem uppe Pall. 53, 260, take peres... and trede hem [and] fleshhe and all ib. 90, 828, And glocke it houres five to & fro, Vessel and all ib. 168, 131.

ne. and than strake another [scil. stroke] that his hede, helme & al, flew to the erth Berners' Huon p. 319, it is more then two hondred yeres, synne there passy[d] any shyppe this way, but that men, shyppe and all, were swalowed in to the Goulfe ib. 367.

§ 139. So die schon ae. verbindung mit partitiven genitiven von abstrakten und stoffnamen, oder als stoffnamen gefassten appellativen:

ae. Sona hæfde unlifigendes eal gefeormod, fet and folma Beow. 1488. me. Alle that hem nedethe of vytaylle Maund. p. 34.

ne. All of me then shall die Milt., P. L. 10, 762.

mod. All of wonderful and wild Had rapture for the lonely child Scott, L. Minstr. 6, 21.

Anm. Dem got. all manageins Marc. 2, 13 oder all teine Joh. 15, 2 ent

sprechendes habe ich weder im AE., trotz der beliebtheit des gleichkonstruierten hwæt manna, noch im ME. gefunden. In noch späterer

zeit ist eine derartige konstruktion in folge contamination dieses all mit dem geschlechtig pluralischen all nicht mehr möglich.

§ 140. Ob die von B.-T. mehrfach belegte verbindung von ealles mit einem superlativ genau so konstruiert ist wie die oben § 136 belegte verbindung von superlativen mit dem genitiv des geschlechtigen eal, ist schwer zu entscheiden.

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Die annahme, dass eine konstruktion wie ealles gelicost Cd. 188 'most like of all', ealles mæst Beda 2, 4 = 'maxime', Ja reahte he hys mod ..... smeagende mislicu & selcuð þing & ealles swyðust ymbe hyne sylfne Solil. 164, 21 nichts anderes besagt als 'am meisten von allem', ist nicht von der hand zu weisen. Das vorhandensein des adverbiellen ealles im sinne von 'durchaus, sehr, ganz' muss uns jedoch den gedanken nahe legen, dass wir es auch in ealles mæst mit dem gewöhnlichen ealles = 'durchaus' zu thun haben. Die bedeutung und übersetzung würde dann sein 'durchaus am meisten'.

Trotz dieses bedenkens möchte ich mich für die erstere erklärung entscheiden, deshalb nämlich, weil das AN. die gleiche konstruktion in demselben sinne kennt: alls fyrst, alls mest.

§ 141. Für das mit präpositionen zusammengesetzte neutrale substantiv all vergleiche man die präpositionen in den Streifzügen.

Hier wollen wir nur die von Shakspere an so beliebte redensart all in all behandeln, die eine längere noch nicht ganz aufgeklärte vergangenheit hinter sich hat.

Das alte klassische omnia, das adverbiell gebraucht den sinn 'in allem', 'im allgemeinen', 'im ganzen und grossen', 'überhaupt' besitzt, konnte vielleicht noch in klassischer zeit, jedenfalls aber in späterer, durch den tautologischen zusatz in omnibus verstärkt oder verdeutlicht werden. So z. b. in 1. Cor. 15, 28: Quum autem subjecta fuerint illi omnia, tunc et ipse Filius subjectus erit ei, qui subjecit sibi omnia, ut sit Deus omnia in omnibus, wo die redensart übrigens auf die wortlich entsprechende ἵνα ή θεὸς τὰ πάντα ἐν πᾶσιν des originals zurückgeht.

Dass wir es hier nicht mit einer flüchtig auftauchenden nachbildung zu thun haben, sondern mit einer dem lateinischen sprachkörper fest einverleibten, vielleicht in ihm selbständig

entstandenen, das beweisen die afrz. entsprechungen derselben. Wir besitzen deren zwei, von denen die eine jedoch die präposition verändert, während die andere mit beibehaltung der alten präposition die adverbielle funktion des ersten tout mit hilfe der präpos. de verdeutlicht. Man darf wohl vermuten, dass das Afrz. auch ein der lat. redensart genau entsprechendes tout en tout gekannt hat.

et ensiellèrent leurs chevaus, che qu'il en avoient; mès tout par tout n'en y avoit que six Froiss. III 90, 25; Et estoient li contes de Bouquighem et ses consaulx trop esmervilliet dou duc de Bretaigne, qui point ne venoit ne dont il n'ooient nulles nouvelles, et s'en contentoient mal, car de tout en tout il trouvoient et avoient trouvé en li foible convenant id. X 21, 20. Nen i ot un qui li desist salu, ... De tout en tout i fu mescouneus Aliscans 2425.

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Ausserdem belegt Godefroy ein dou tot en tot mod. completement: Ce est .I. meesmes chose et une sustence dou tot en tot selonc la foi crestiene (Decretales etc.).

frme. and heore (scil. der menschen) ineward vych del, Ne beo þe þarm ne so smel, Eft heo (scil. die teufel) weorpep, al in al, And wurchep to bat ilke gal OE. Misc. p. 151.

ne. Marry, patience; Or I shall say you are all in all in spleen, And nothing of a man Sh., Oth. IV 1, 89; Is this the noble Moor whom our full senate call all in all sufficient? ib. 276; Hear him debate of commonwealth affairs, You would say it hath been all in all his study id., H. 5. II, 42; He will do all in all as Hastings doth id., R. 3. III 1, 168.

Die späteren englischen belege weisen den älteren sinn. auf, den Shakspere nur, wie es scheint, in einem einzigen falle kennt, in dem im übrigen dem adverb all die präposition for vorantritt, die jedoch ebenso wie in einem späteren belege durch die gewöhnliche rektion des vorangehenden verbums take 'nehmen (halten)' herbeigeführt worden ist.

ne. He was a man, take him for all in all, I shall not look upon his like again Sh., Hml. I 2, 187.

mod. He sees and feels the people are oppress'd, And shares their sufferings. Take him all in all: We have need of such, and such have need of us Byron, Mar. Fal. II 2; take him for all in all, as he lies there, and the verdict is "A vagabond" No Church 1, 114 (Fl.'s Dict.).

Belege für die aus der verwechselung von in mit and entstandene form des ausdruckes giebt Storm2 p. 1052: take it all and all Miss Austin, Mansf. 197, Patience is all and all with her now Troll., Thorne I 216.

§ 142. In welcher beziehung zu diesem all in all die verbindung in all steht, ob diese als eine verkürzung jener, oder jene als eine erweiterung dieser aufzufassen ist, lässt

sich aus dem mir zur verfügung stehenden materiale nicht erkennen.

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Jedenfalls kommt dies in all ausschliesslich in der bedeutung des lat. in summa (in verbindung mit numeralien) vor. Das Lateinische kennt mehrere parallelen zu diesem in all. Ausser einem ex toto 'gänzlich', 'ganz und gar', ein formell genau sich deckendes in toto 'bei der ganzen sache', 'überhaupt'; und Cicero kennt sogar ein auch inhaltlich zu in all stimmendes in totum 'im ganzen' (im gegensatz zu particulatim = 'im einzelnen'), daher 'gänzlich', 'ganz und gar', oder = 'überhaupt'.

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Aus dem Afrz. ist mir eine entsprechung nicht bekannt. Das mod. Frz. jedoch bietet eine solche wie z. b. in: cela lui revient en tout à mille francs; cela fait cent écus en tout (Littré).

Das AE. brauchte in diesem sinne den instr. sing. oder den gen. sing. oder (wie das AN., z. b. in: raðbani allra 11 og 2 manna Hh. 55) den gen. plur. des substantivierten eal.

Sille ic pe calle, sunu Dauides, peoden Israela, XXX punda smates goldes 7 mine suna twelfe, gif etc. Sal. 13.

·Siððan ofer þ ne rixodon leng Romana cinigas on Brytene, Ealles hi dær rixodon IIII hund wintra 7 hund seofenti wintra Sax. Chr. (A u. E) 409, 7 ahengen þær swa fela þefas swa næfre ær ne wæron; þet wæron on pa litle hwile ealles feower 7 feowerti manne ib. 1124.

pa ymbe hlæw riodan hilde-deore, æðelinga bearn ealra twelfa Beow. 3172, Ealra wæron fife Räts. 47, 6, and heom betweonan fuhton pat par wæron on dæg ealra ofslagene huru endlyfen pusend Ags. Prosa III 186, 140 (könnte hier allerdings auch von allen' 'von der gesamtzahl' heissen); and par þær toforan pam geate hyrdas gesetton, pet wæron ealra IIII and feowertig cempena ib. 187, 187.

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Von dem me. in all stammt der erste beleg aus dem anfang des 14. jahrhunderts: In pis tyme had Steuen regned auht zere in alle Br. p. 122, he lived in alle pre and sixty zere Trev. III 363.

spme. the maner of Wynterton with Bastwyk and Billys, whyche in alle is not XX marke by yeer Paston L. III 187, his fynall accompte, whiche wille extende in alle to XIIII dayes and more ib. 291.

ne. to do the pleasure I shal endure yet . X. yere lyke a beest in the see, &.XXX. yere I haue so all redy, so that is in al . XL. Berners' Huon p. 112, when but in all I was six thousand strong Sh., H 6. A IV 1, 20. mod. Dasselbe.

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