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Nr. 1. giebt im Maassstabe von 1:5,000,000 eine geo-
logische Übersicht von Neu-Seeland, Nr. 2. im
Maassstabe von 1:700,000 die Geologie des südlichen
Theiles der Provinz Auckland nebst den Routen
des Verfassers und in Cartons im doppelten Maassstabe der
Hauptkarte den Seedistrict und den Taupo-See; Nr. 3 und 4.
im Maassstabe von 1:120,000, Nr. 5. von 1:12,000 und
Nr. 6. von 1: 1,300,000 sind geologische Special-Darstellungen
des Isthmus von Auckland mit seinen erloschenen
Vulkankegeln, der Häfen und Buchten Aotea und
Kawhia, des Roto mahana oder Warmen See's mit
seinen heissen Quellen und der Provinz Nelson.

Der Preis des ganzen Atlas, dessen topographische Grund-
lage die mit grosser Mühe und Sorgfalt nach Dr. von Hoch-
stetter's Materialien ausgeführten Zeichnungen von Dr. A. Pe-
termann bilden und dessen Stich und Farbendruck ebenso
sorgfältig behandelt wird, ist vorläufig auf 23 Thlr. festgestellt.
Franz Fötterle: Geologischer Atlas des Österreichischen

Kaiserstaats. Die zum Deutschen Bunde gehörigen
K. K. Kronländer. Zweite Lieferung. 4 Karten.
Diese zweite Lieferung wird enthalten: Steyermark
Kärnthen, Krain und Küstenland
Tyrol und Vorarlberg
Mähren, Schlesien.

Der von allen Seiten in Anspruch genommene Verfasser
stellt die endgültigen Vorlagen für die genannten vier Karten,
welche auch die Resultate der jüngsten Forschungen enthalten
sollen, für die nächsten Tage in Aussicht. In dem Grade,
als es der Verlagshandlung unangenehm ist, dem Publicum
seit 1860 diese zweite Lieferung des Geologischen Atlas vor-
enthalten zu müssen, wird sie sich beeilen, das Werk zu
Ende zu führen, sowie ihr die versprochenen Vorlagen zu-
gekommen sind.

H. Berghaus und Fr. v. Stülpnagel: Chart of World on
Mercator's Projection (8 Sectionen in gr. Fol., östl.
und westl. bis 180o, nördl. bis 80o, südl. bis 60o Br.
3 Engl. Fuss hoch bei 5 Fuss Länge).

H. Berghaus: Allgemeine Weltkarte in Mercator's Pro-
jection zur Übersicht der grossen Staaten und ihrer
Colonien im J. 1863 (4 Bl. im halben Längen-
maassstabe der vorgenannten, 2 Fuss 6 Zoll lang
und 2 Fuss hoch, nördl. und südl. bis 80o Br. und
durch den Gleicher und ersten Meridian nach Nord-
und Süd-Breite, Ost- und Westlänge getheilt).
Die Absicht dieser beiden Karten ist, mit den geschmack-
los ausgestatteten und dem Inhalte nach oberflächlichen Ame-
rikanischen Weltkarten oder den in Grösse und Ausführung
zwar stattlichen, aber veralteten und meist nur in den Kü-
stenlinien genaueren, das Binnenland aber vernachlässigen-
den Englischen Track Charts durch gleichmässige, die all-
gemein geographischen sowohl als die maritimen Beziehungen
in Übereinstimmung behandelnde Bearbeitung um den Platz
zu werben, den jene seither fast ausschliesslich behauptet.
Dürften betreffs des chorographischen Theils neuere, der
seitherigen Entwicklung der Länderkunde nach Kräften Rech-
nung tragende Arbeiten es gerechtfertigt erscheinen lassen,
die Anzahl vorhandener Weltkarten zu vermehren, so sind
obige Karten hinsichtlich des hydrographischen Inhalts, ohne
sich an der hierin herrschenden Nachahmung zu betheiligen,
bestrebt, einen bisher noch wenig oder gar nicht berücksich-
tigten Gegenstand in maassentsprechender Vollständigkeit dar-
zustellen. Enthielten bisher die Weltkarten Angaben über

die überseeischen Verkehrswege, so beschränkten dieselben
sich meist auf Verzeichnung einer Anzahl Segelschiffscurse,
bei den meisten nach veralteten Daten, während die regel-
mässigen, dem Post- und Personenverkehr vorzugsweise die-
nenden Seewege entweder unberücksichtigt blieben, oder un-
vollständig angegeben waren. Da aber gerade in den letzten
Jahren dieselben eine so ausserordentliche Ausdehnung ge-
wonnen, so schien es nicht überflüssig, diese regelmässigen
Bahnen nicht allein nach Richtung und Ziel, sondern auch
nach ihrer Frequenz, Entfernung in Raum und Zeit und, bei
der zwischen den grossen Seemächten neuerdings begonnenen
Concurrenz, nach der Nationalität der Schiffe, so weit es
die Mittel kartographischer Darstellung gestatten, zu veran-
schaulichen, und so das, was früher von uns auf Eisenbahn-
karten versucht worden, auf Seekarten anzuwenden.

Übereinstimmend in der Ausführung unterscheidet in
beiden Karten lichtblauer Farbendruck die grossen Wasser-
flächen, durch Angabe der Meeresströmungen (mit Be-
zeichnung ihrer Richtung und mittleren Geschwindigkeit in
der durch die noch immer engen Gränzen der Beobachtung
gestatteten Ausführlichkeit) und die ausgedehnteren Seegras-
bänke belebt, vom Lande, bezieht sich die Orientirung auf
den für Zeit- und Ortsbestimmungen zur See fast ausschliess-
lich maassgebenden und für die Datumscheidung passendsten
Greenwicher Meridian, und sind die Gebirge, obschon
möglichst nüancirt, doch mit Rücksicht auf Übersichtlichkeit
durch generelle Haltung der Zeichnung nicht vorgedrängt
und die leeren Ecken oder ausserhalb der gewöhnlichen Schiff-
fahrtslinien liegenden leeren Oceanräume mit Nebenkarten,
die Richtung der herrschenden Winde, Linien
gleicher Gezeiten und gleicher Missweisung
enthaltend, ausgefüllt. Bei der kleineren Karte sind die
grösseren Staaten, ihre politische Eintheilung und ihr Colo-
nialbesitz in passender Farbenzusammenstellung colorirt, indess
sich hier die Angabe der Seewege wegen des beschränkteren
Maassstabes auf die regelmässigen Verkehrslinien,
unterschieden nach Nationalität und Frequenz, beschränkt.
Die 8blätterige Karte, im Gegensatz zu den bekannteren und
der Lage nach bestimmteren Seegefahren und Untiefen die
seit Verbesserung der Messapparate angestellten wichtigeren
Tiefenmessungen enthaltend, hebt, während die Con-
tinente in braunem Flächencolorit mit einfarbiger Angabe
der politischen Gränzen überdruckt und die Zugehörigkeit
der Inselcolonien durch Abkürzungen angedeutet ist, in far-
biger Bezeichnung die regulären Packetdampfschiff-
fahrtslinien nach den grösseren Gesellschaften, und durch
ähnliche Signaturen wie bei der vorgenannten Karte unter-
schieden, vor den übrigen Seewegen und deren nach neue-
ren Erfahrungen über die Gesetze von Wind und Wetter
bestimmten oder empfohlenen, theils nach der Jahreszeit
wechselnden und nach Aus- und Heimfahrt unterschiedenen
Richtungen und Fahrzeiten hervor und gibt eine Übersicht der
grossen unterseeischen und Überlandtelegraphen,
insofern dieselben zu den erstgenannten Cursen in Beziehung
stehen oder für den Verkehr im weitesten Sinne von Belang
und soweit sie in Betrieb oder im Bau oder, wenn noch im
Projekt, der Richtung nach festgestellt sind.

Die 8blättrige Karte ist druckreif und wird binnen we-
nigen Monaten ausgegeben werden; die 4blättrige folgt in
kürzester Frist nach.

Der Österreichische Kaiserstaat. Maassstab 1:1,850,000.
2 Blätter. (Ost- und West - Hälfte.)

. Die Karte erstreckt sich gegen Norden bis Dresden,
Breslau, einen Grad über Brody hinaus, gegen Süden bis
Scutari, gegen Osten bis Odessa (Schwarzes Meer), gegen

***

mus, der Kreuzzüge und zur neuesten Zeit und dienen
zur Veranschaulichung einiger Controversen. Eine grosse An-
zahl von Nebenkarten unterstützen die Darstellung der Haupt-
karten.

Die Karten werden sämmtlich in Kupferstich ausgeführt.
Dr. K. v. Spruner: Atlas historique de la France. 7 Blät-
ter. Hand-Atlas-Format.

Der Atlas ist im Wesentlichen eine Übertragung der in
der grossen Ausgabe des historischen Hand-Atlas enthaltenen
Karten von Frankreich. Drei der Karten sind vollständige
Neustiche. Inhalt:

Nr. I. Etats des Francs dans les Gaules sous les Mero-
vingiens.

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II. Les royaumes de France et d'Arles jusqu'en 1180.
III. France depuis 1180 jusqu'en 1461. Epoque des
guerres des Albigeois et des Anglais.

IV. France depuis 1461 jusqu'en 1610.

V. France depuis 1610 jusqu'en 1790.

-

VI. République Française. Empire Français avec
ses Etats confédérés.

VII. Ancienne division ecclésiastique de la France

jusqu'à l'année 1322. Division ecclésiastique

de la France depuis 1322 jusqu'à la révolution.

Der Atlas ist bis auf die letzte Revision fertig und er-

scheint binnen Kurzem.

Dr. K. v. Spruner: Atlante storico. 22 Blätter.

Der Menke'sche Atlas der alten Welt hat sich so voll-
ständig in Italien eingebürgert, dass im Anschluss an diesen
eine italienische Ausgabe des Spruner'schen Schul- Atlas,
welcher die mittlere und neuere Geschichte behandelt, wün-
schenswerth erschien. Es ist bei der Herstellung des At-
lante storico Italien durch einige besondere Karten be-
rücksichtigt worden, wogegen minder wichtige ausgefallen
sind. Folgende Darstellungen zeitgeschichtlicher Abschnitte
sind neu:
Stati al Mediterraneo di Levante XIV Secolo.
Europa alla fine della guerra di trent' anni. Italia dal
1450 al 1792. Die Karten sind bereits bis auf die Cor-
rectur fertig und die Ausgabe des Atlas wird binnen einigen
Monaten erfolgen können.

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Der vor diesem Missgeschick bereits gefertigte Text um-

fasst auf 77 Seiten folgende Paragraphen: Stammes verschie-

denheit Volkszahl und Volksdichtigkeit Vertheilung

der Bevölkerung nach Wohnplätzen dieselbe nach dem

Geschlecht Heirathen

Sterblichkeit

Ab- und Zunahme der Bevölkerung Ständeunterschiede-
Religionsunterschiede und zwölf dem Inhalt dieser Para-
graphen entsprechende Zahlen-Tabellen. Die dem Text bei-
gegebenen 16 Kärtchen in Farbendruck veranschaulichen im
Besondern die Verbreitung der Polen, die Volksdichtigkeit,
das Verhältniss der Städtebevölkerung, der Geschlechter, der
Ehen, der Geburten im Allgemeinen und nach dem Geschlecht,
der unehelichen Geburten, der Sterblichkeit im Allgemeinen
und nach dem Geschlecht, der Staatsbauern, der Apanage-
Bauern und der Leibeigenen zur Bevölkerung überhaupt, die
Vermehrung der Bevölkerung, das Verhältniss der Nicht-
Christen zur Bevölkerung und der griechischen Christen zu
den Christen überhaupt.

C. W. Gümbel, Königl. Bergmeister: Geognostische Be-

schreibung des Ost-Bayerischen Grenzgebirges (öst-

licher Grenzgebirgszug des Bayerischen und Ober-

pfälzer Waldes mit dem sich anschliessenden Vor-

lande).

Die Veröffentlichung der Resultate der geognostischen
Untersuchung des Königreichs Bayern wird mit der oben ge-
nannten Abtheilung fortgesetzt.

Über die hohe Bedeutung des Werks, dessen erste Ab-
theilung das Bayerische Alpengebirge behandelt, haben
sich die ausgezeichnetsten Geologen der Gegenwart in glän-
zender Weise ausgesprochen.

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Die Beschreibung des Ost - Bayerischen Grenzgebirges"
wird, wie die bereits erschienene Abtheilung, aus einem
Bande Text mit zahlreich eingedruckten Holzschnitten, einem
Atlas von 5 Kartenblättern in Adler-Format (Maass-
stab 1:100,000) und zwei Profiltafeln bestehen.

Vier der Kartenblätter: Erbendorf, Waidhaus mit
Zwiesel (zugleich Titel und Farbenerklärung enthaltend),
Regensburg und Cham, umfassen, da in ihren Rahmen
als Eckpunkte nordwestlich Bayreuth, südwestlich Dietfurt
und Kelheim (an der Donau) fallen, das ganze von denselben
östlich gelegene Bayerische Gebiet nebst den angrenzenden
Theilen von Böhmen. Das fünfte Kartenblatt: Passau,
setzt an die südöstliche Spitze der Section Cham an und
begreift das von der Linie Kirchberg-Vilshofen-Griesbach
nach Osten sich erstreckende Bayerisch-Böhmische Grenzland.

Die topographischen Zeichnungen sind bereits in den
Händen der hiesigen Lithographen. Die Profiltafeln, welche
wieder nach der Natur aufgenommene landschaftliche Bilder
mit geognostischem Colorit bringen, werden von J. M. Bernatz
in München ausgeführt.

Fr. v. Hochstetter und A. Petermann: Geologisch - topo-
graphischer Atlas von Neu-Seeland. 6 Blätter in
Farbendruck nebst Text. kl. Fol.

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Zu den bereits erschienenen Partie-Karten, I. Ilmenau, Oberhof, Schmücke, II. Waltershausen, Friedrichroda, Kleinschmalkalden, Inselsberg, IV. Bad Liebenstein, Immelborn, Ruhla, Inselsberg etc., sind zunächst noch in Aussicht genommen Blatt III und V. Ersteres, Eisenach und Umgegend, stösst an die Nordgrenze von Bl. IV. (Liebenstein) an, enthält also alle interessanten Punkte südlich bis Ruhla, als: Wartburg, Annathal, Hohe Sonne, Wilhelmsthal, Hirschstein, Wachstein etc. etc., bei östlicher Ausdehnung bis über Thal hinaus. Blatt V. aber giebt ein getreues Bild der Gegend zwischen Ohrdruf, Georgenthal, Tambach, Oberhof mit dem Schwarzwälder- und Schmalwassergrunde und dem Donnershauk. Beide neuen Blätter sind selbstverständlich im gleichen Maassstabe wie die bereits veröffentlichten (1: 60,000) und werden ebenfalls in Kupferstich ausgeführt. Unter Anleitung dieser 5 Kärtchen wird sich der nördliche Theil des Thüringer Waldes von Ilmenau und Stützerbach bis Eisenach ohne Führer durchstreifen lassen. Zu trefflicher Übersicht wird aber dann die topographische Karte von Vogel in vier Sectionen dienen, welche oben näher besprochen ist.

E. v. Sydow: Wand- Atlas. 1. Deutschland, Maassstab 1:1,000,000, 23 Q.-Fuss Rheinl.; 4. Europäisches Russland, Maassstab 1:2,100,000, 46 Q.-Fuss. Diese Karten werden zwar auf Grundlage des neuesten Specialmaterials nach einer möglichst richtigen Unterlage des geographischen Bildes streben, dabei aber vorzugsweise im Auge behalten, dass die landschaftliche Gliederung des Bodens mit ihrer wechselnden Natureigenthümlichkeit in grossartigen Zügen klar und bestimmt zur Anschauung gelange. Eine eigenthümliche Verwendung der Technik wird diesen Zweck möglichst ansprechend zu erreichen suchen. Da neben den Rücksichten auf Hinstellung lebensfrischer Naturbilder auch bestimmte Classifikationen der Wohnplätze, Angaben der Staats- und administrativen Gebietsgränzen, Eisenbahnen etc. geboten werden, so ist die Doppelausgabe von physikalisch und politisch colorirten Übersichtskarten zulässig. Kurz gefasste Commentare werden die nöthigen Erläuterungen geben.

Ins Besondere ist der Verfasser darauf bedacht, zunächst die Karte von Deutschland in erweitertem Umfange und neuer Auffassung als eine neue Auflage seiner vollständig vergriffenen ersten Ausgabe folgen zu lassen.

E. von Sydow: Methodischer Hand-Atlas. Neue Bearbeitungen.

Auch diesem Werke ist die Sorgfalt des Verfassers und der Verlagshandlung von Neuem und in erhöhtem Grade zugewandt worden.

Den fünf in den Hand - Atlas bereits aufgenommenen und zugleich als,,Neue Bearbeitungen" veröffentlichten Karten, welchen nicht mit Unrecht grosses Lob gespendet worden ist, werden sich zunächst folgende in der Herstellung begriffene Karten anschliessen :

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7

entfremdet werden. Die Neubearbeitung desselben beschränkt sich desshalb auf die wesentlichsten durch den Fortschritt der Wissenschaft dictirten Ergänzungen und Berichtigungen und auf eine correcte, auch dem Fortschritt der Technik entsprechende äussere Herstellung. Bei der grossen Fülle des Stoffes wird die grösste Vorsicht in der Auswahl beobachtet und vor allen Dingen Deutlichkeit und eine maassvolle Übersicht in den Karten erstrebt.

E von Sydow: Geographischer Leitfaden.

Der Verfasser eröffnet mit diesem Werke, von welchem die erste Abtheilung auch unter dem Titel: Grundriss der allgemeinen Geographie, eine geogra phische Vorschule und Anhalt für jede Heimathskunde, bereits erschienen ist, sowohl im Allgemeinen eine neue Bahn in der geographischen Literatur, als auch im Besonderen eine neue Epoche für den geographischen Unterricht. In streng wissenschaftlicher Logik wird zunächst in dem Grundriss eine scharfe Abgrenzung des eigentlichen geographischen Elements gegeben und alle Übergriffe werden. ausgeschieden, welche nach und nach in das Gebiet der Geographie hinübergezogen worden sind zu ihrer bedrohlichen Umgestaltung in eine unbegrenzte Universaldisciplin; dabei wird aber der Gesichtspunkt festgehalten, der rein praktischen Lebensanwendung in die Hände zu arbeiten und durch Beobachten und Erkennen des Nächstliegenden das Verständniss des ferner Liegenden zu vermitteln. Diese eigenthümliche Auffassung befähigt dazu, dass der Grundriss einer jeden Heimathskunde als Schema dienen kann und somit der methodische geographische Unterricht eine feste Grundlage erhält. Die Abfassung zielt nicht durch Aufstellung einer Reihe abgebrochener Sätze auf das Auswendiglernen einer gewissen Summe positiver Daten, sondern sie giebt in zusammenhängender Redeform Anleitung zur Beobachtung und Anregung zur Überlegung, so dass das Erkannte als Resultat geistigen Verständnisses auftritt. Dabei hält sich der Vortragston, so wissenschaftlich diese ,,geographische Begriffslehre" in ihrer Anordnung auch hingestellt ist, doch in den Grenzen des leicht Verständlichen und Einfachen bei gänzlicher Entsagung gewissen Gelehrtenscheines. Ein besonderer Vorzug des Buches ist noch, dass 76 eingedruckte Figuren die leibliche Anschauung reichlich unterstützen. Dem entwickelten Begriffe steht wo nur irgend nothwendig oder zulässig die zeichnende Versinnlichung zur Seite; die geographischen Kartencharaktere werden abgeleitet aus der Zergliederung der einzelnen Form, und es wird dadurch auf streng methodischem Wege ermöglicht, das Bild in seinem bedeutungsvollen Werthe, in seiner innigen Beziehung zum Worte und das todte Zeichen als einen Ausdruck des Begriffs erkennen zu lernen.

In den Preussischen Cadettencorps ist dieser Grundriss bereits eingeführt als Grundlage für den Geist des gesammten geographischen Unterrichtes, in verschiedenen Seminarien ist er geradezu als unentbehrlich erkannt worden zur Unterweisung derer, welche sich dem Lehrfache widwen. Damit ist ihm ein Stempel aufgedrückt, welcher die weitestverbreitete Anerkennung des eigenthümlichen Werthes für die geographische Wissenschaft und des wohlthätig anregenden Einflusses auf den geographischen Unterricht ausser Zweifel lässt.

Der Verfasser wird im Jahre 1863 die zweite Lehrstufe oder die 2., 3. u. 4. Abtheilung bringen, das ist die eigentliche beschreibende Geographie in einer wiederum eigenthümlichen und neuen Gestalt und Auffassung.

Ein Auszug aus der ersten Lehrstufe, also aus dem Grund

risse, wird diese zweite Lehrstufe in der Doppelstellung einer Rekapitulation und einer Einleitung eröffnen.

Die einzelnen Abtheilungen sollen je nach ihrer Vollendung einzeln ausgegeben werden.

Später wird die dritte Lehrstufe folgen, welche, theils ergänzend, theils geistiger durchdringend, dem eigentlichen Sinne einer vergleichenden Erdkunde entsprechen und in höherer Auffassung dem Ganzen würdigen Abschluss geben soll. J. R. Lorenz: Geographisch - terminologische Tafeln für

die erste Stufe des geographischen Unterrichts in Verbindung mit dem orographischen Theile der Geognosie. 12 Blätter 4to nebst Text.

G. Mayr und Schiaparelli: Wandkarte von Italien. 9 Sectionen.

Diese für die Schulen Italiens bestimmte Wandkarte (Maassstab 1: 900,000) reicht westlich bis Marseille, östlich bis Corfu, nördlich bis an den Brenner. Wenngleich die Charakteristik der physikalischen Verhältnisse des Landes die aufmerksamste Beachtung findet, so soll die Karte doch nicht lediglich diesem Zwecke dienen, sondern auch die politischen Verhältnisse zur klaren Anschauung bringen. Sie wird daher mit namentlicher Bezeichnung die für die Landeskunde wichtigsten Städte und Ortschaften, die Eisenbahnen und sonstigen Hauptstrassen, ebenso die Namen der Provinzen, Delegationen und Circondarien enthalten und ihrem Inhalt entsprechend colorirt sein.

Fr. v. Stülpnagel: Wandkarte von Europa. Nach politischer Eintheilung colorirt. Maassst. 1:4,000,000. Zweite Auflage. Neuer verbesserter Abdruck.

Da auch die erst im Jahre 1860 erschienene Auflage vergriffen ist, so wird der neue Abdruck dieser weit verbreiteten Wandkarte, von welcher auch eine englische und schwedische Ausgabe existirt, binnen Kurzem erscheinen. Es ist selbstverständlich, dass derselbe mannichfache Verbesserungen und Nachträge enthalten und mit gewohnter Sorgfalt ausgestattet sein wird.

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Diez, F. M., Deutschland, Königreich der Niederlande,
Königreich Belgien und die Schweiz nebst Theilen.
der angrenzenden Länder bis Oxford, Portsmouth,
Havre, Tours, Lyon, Genua, Bologna, Pesth, War-
schau, Königsberg, Odense etc. Zum Reisegebrauch
eingerichtet, mit Bezeichnung der Eisenbahnen,
Chausséen, Eilwagen- und Extrapost - Routen. Ent-
worfen und gezeichnet von F. v. Stülpnagel und
J. C. Bär. Nebst Übersicht der Hauptverbin-
dungsstrassen durch ganz Europa zu Lande und
zu Wasser. Preis auf Leinwand gezogen in Callico-
Einband 2 Thlr.

Friedrich, L., Post- und Eisenbahn-Karte von Deutsch-
land, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz,
bis Calais und Paris, Rügen und Königsberg,
Krakau und Pesth, Venedig und Grenoble. Bear-
beitet nach L. Friedrich's Post-, Eisenbahn- und
Reisekarte von Mittel-Europa. Colorirt. Preis 15 Sgr.
Die Reisekarten erscheinen in jedem Jahre stets
bis auf die neueste Zeit berichtigt und mit Nachträgen
versehen.

Almanach de Gotha: Annuaire diplomatique et stati-
stique pour l'année 1864. 101. année. 32. Mit 6 Por-
traits und astronomischem Kalender. Preis in engl.
Einband 1 Thlr.

Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diploma-
tisch-statistischem Jahrbuche auf das Jahr 1864.
101ster Jahrgang. 32. Mit 6 Portraits und astro-
nomischem Kalender. Preis in engl. Einb. 1 Thlr.

Übersicht der in den Jahren 1857-1862 incl. erschienenen Werke.

Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie von Dr. A. Petermann. 1857-62. Mit vielen color. Karten und Holzschnitten. 6 Bde. 4o. Preis 24 Thlr.

Die Jahrgänge 1856, 1858, 1859 sind im Preise auf je 23 Thlr., 1860 auf 3 Thlr., zusammengenommen auf 8 Thlr. herabgesetzt. Die 25 noch vorhandenen Exemplare der vollständigen Reihenfolge von 1855 bis 1862 incl. werden nur zum Ladenpreise (32 Thlr.) abgegeben.

Mittheilungen etc. - Ergänzungshefte:

Nr. 1. A. Vibe: Küsten und Meer Norwegens. Mit
einer Karte von Dr. A. Petermann und 2 Original-
ansichten in Chromolithographie ausgeführt von Ber-
natz. Preis 10 Sgr.

Nr. 2. J. J. von Tschudi: Reise durch die Andes von
Süd-Amerika, von Córdova nach Cobija im Jahre 1858.
Mit einer Originalkarte von Dr. A. Petermann und
Holzschnitten. Preis 10 Sgr.

Nr. 3. Dr. H. Barth: Reise durch Kleinasien, von Trape-
zunt nach Skutari, im Herbst 1858. Mit Original-

karten und Plänen von Dr. A. Petermann und Holz-
schnitten. Preis 1 Thlr.

Nr. 4. G. Lejean: Ethnographie der Europäischen Türkei.
Deutscher und Französischer Text. Mit einer Karte.
Preis 20 Sgr.

Mit

Nr. 5. Dr. M. Wagner: Beiträge zu einer physisch-geo-
graphischen Skizze des Isthmus von Panama.
einer Karte von Dr. A. Petermann. Preis 10 Sgr.
Nr. 6. Petermann und Hassenstein: Ost-Afrika zwischen
Chartum und dem Rothen Meere bis Suakin und Mas-
saua. Karte und Mémoire. Preis 8 Sgr.

Diese sechs Hefte bilden den ersten Ergänzungsband (1860/61). ·
Ein Gesammttitel für denselben ist dem Decemberheft 1861
der,,Geographischen Mittheilungen" beigeheftet.

Nr. 7. Petermann und Hassenstein: Inner-Afrika nach
dem Stande der geographischen Kenntniss im J. 1861.
Blatt 4 und 6. Preis 20 Sgr.

Nr. 8. Petermann und Hassenstein: Inner-Afrika nach
dem Stande der geographischen Kenntniss im J. 1861.
Blatt 1, 2 u. 3. Preis 1 Thlr.

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Zu den bereits erschienenen Partie-Karten, I. Ilmenau, Oberhof, Schmücke, II. Waltershausen, Friedrichroda, Kleinschmalkalden, Inselsberg, IV. Bad Liebenstein, Immelborn, Ruhla, Inselsberg etc., sind zunächst noch in Aussicht genommen Blatt III und V. Ersteres, Eisenach und Umgegend, stösst an die Nordgrenze von Bl. IV. (Liebenstein) an, enthält also alle interessanten Punkte südlich bis Ruhla, als: Wartburg, Annathal, Hohe Sonne, Wilhelmsthal, Hirschstein, Wachstein etc. etc., bei östlicher Ausdehnung bis über Thal hinaus. Blatt V. aber giebt ein getreues Bild der Gegend zwischen Ohrdruf, Georgenthal, Tambach, Oberhof mit dem Schwarzwälder- und Schmalwassergrunde und dem Donnersbauk. Beide neuen Blätter sind selbstverständlich im gleichen Maassstabe wie die bereits veröffentlichten (1: 60,000) und werden ebenfalls in Kupferstich ausgeführt. Unter Anleitung dieser 5 Kärtchen wird sich der nördliche Theil des Thüringer Waldes von Ilmenau und Stützerbach bis Eisenach ohne Führer durchstreifen lassen. Zu trefflicher Übersicht wird aber dann die topographische Karte von Vogel in vier Sectionen dienen, welche oben näher besprochen ist.

E. v. Sydow: Wand- Atlas. 1. Deutschland, Maassstab 1:1,000,000, 23 Q.-Fuss Rheinl.; 4. Europäisches Russland, Maassstab 1:2,100,000, 46 Q.-Fuss. Diese Karten werden zwar auf Grundlage des neuesten Specialmaterials nach einer möglichst richtigen Unterlage des geographischen Bildes streben, dabei aber vorzugsweise im Auge behalten, dass die landschaftliche Gliederung des Bodens mit ihrer wechselnden Natureigenthümlichkeit in grossartigen Zügen klar und bestimmt zur Anschauung gelange. Eine eigenthümliche Verwendung der Technik wird diesen Zweck möglichst ansprechend zu erreichen suchen. Da neben den Rücksichten auf Hinstellung lebensfrischer Naturbilder auch bestimmte Classifikationen der Wohnplätze, Angaben der Staats- und administrativen Gebietsgränzen, Eisenbahnen etc. geboten werden, so ist die Doppelausgabe von physikalisch und politisch colorirten Übersichtskarten zulässig. Kurz gefasste Commentare werden die nöthigen Erläuterungen geben.

Ins Besondere ist der Verfasser darauf bedacht, zunächst die Karte von Deutschland in erweitertem Umfange und neuer Auffassung als eine neue Auflage seiner vollständig vergriffenen ersten Ausgabe folgen zu lassen.

E von Sydow: Methodischer Hand - Atlas. Neue Bearbeitungen.

Auch diesem Werke ist die Sorgfalt des Verfassers und der Verlagshandlung von Neuem und in erhöhtem Grade zugewandt worden.

Den fünf in den Hand - Atlas bereits aufgenommenen und zugleich als ,,Neue Bearbeitungen" veröffentlichten Karten, welchen nicht mit Unrecht grosses Lob gespendet worden ist, werden sich zunächst folgende in der Herstellung begriffene Karten anschliessen:

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E von Sydow: Geographischer Leitfaden.

Der Verfasser eröffnet mit diesem Werke, von welchem die erste Abtheilung auch unter dem Titel: Grundriss der allgemeinen Geographie, eine geogra phische Vorschule und Anhalt für jede Heimathskunde, bereits erschienen ist, sowohl im Allgemeinen eine neue Bahn in der geographischen Literatur, als auch im Besonderen eine neue Epoche für den geographischen Unterricht. In streng wissenschaftlicher Logik wird zunächst in dem Grundriss eine scharfe Abgrenzung des eigentlichen geographischen Elements gegeben und alle Übergriffe werden ausgeschieden, welche nach und nach in das Gebiet der Geographie hinübergezogen worden sind zu ihrer bedrohlichen Umgestaltung in eine unbegrenzte Universaldisciplin; dabei wird aber der Gesichtspunkt festgehalten, der rein praktischen Lebensanwendung in die Hände zu arbeiten und durch Beobachten und Erkennen des Nächstliegenden das Verständniss des ferner Liegenden zu vermitteln. Diese eigenthümliche Auffassung befähigt dazu, dass der Grundriss einer jeden Heimathskunde als Schema dienen kann und somit der methodische geographische Unterricht eine feste Grundlage erhält. Die Abfassung zielt nicht durch Aufstellung einer Reihe abgebrochener Sätze auf das Auswendiglernen einer gewissen Summe positiver Daten, sondern sie giebt in zusammenhängender Redeform Anleitung zur Beobachtung und Anregung zur Überlegung, so dass das Erkannte als Resultat geistigen Verständnisses auftritt. Dabei hält sich der Vortragston, so wissenschaftlich diese geographische Begriffslehre" in ihrer Anordnung auch hingestellt ist, doch in den Grenzen des leicht Verständlichen und Einfachen bei gänzlicher Entsagung gewissen Gelehrtenscheines. Ein besonderer Vorzug des Buches ist noch, dass 76 eingedruckte Figuren die leibliche Anschauung reichlich unterstützen. Dem entwickelten Begriffe steht wo nur irgend nothwendig oder zulässig die zeichnende Versinnlichung zur Seite; die geographischen Kartencharaktere werden abgeleitet aus der Zergliederung der einzelnen Form, und es wird dadurch auf streng methodischem Wege ermöglicht, das Bild in seinem bedeutungsvollen Werthe, in seiner innigen Beziehung zum Worte und das todte Zeichen als einen Ausdruck des Begriffs erkennen zu lernen.

In den Preussischen Cadettencorps ist dieser Grundriss bereits eingeführt als Grundlage für den Geist des gesammten geographischen Unterrichtes, in verschiedenen Seminarien ist er geradezu als unentbehrlich erkannt worden zur Unterweisung derer, welche sich dem Lehrfache widwen. Damit ist ihm ein Stempel aufgedrückt, welcher die weitestverbreitete Anerkennung des eigenthümlichen Werthes für die geographische Wissenschaft und des wohlthätig anregenden Einflusses auf den geographischen Unterricht ausser Zweifel lässt.

Der Verfasser wird im Jahre 1863 die zweite Lehrstufe oder die 2., 3. u. 4. Abtheilung bringen, das ist die eigentliche beschreibende Geographie in einer wiederum eigenthümlichen und neuen Gestalt und Auffassung.

Ein Auszug aus der ersten Lehrstufe, also aus dem Grund

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