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Kroatien und Slavonien, in der eigentlichen Militär-Grenze und in Dalmatien. In Mähren und Schlesien so wie in Steiermark waren die Aufnahmen von den betreffenden Provinzial-Vereinen in steter Verbindung mit der CentralAnstalt und zum Theil selbst mit von derselben entlehnten Kräften ausgeführt worden. Für alle übrigen Länder der Monarchie lagen bereits die detaillirteren Aufnahmen vollständig vor, mit einziger Ausnahme von Böhmen, wo aber auch nur mehr ein verhältnissmässig geringer Theil erübrigte. Nach früheren Berechnungen hätten schon im J. 1861 die Übersichts-Aufnahmen und die Karte Böhmens zum Abschluss gelangen sollen, aber die nicht unbedeutende Herabsetzung der für die Aufnahmen des Jahres 1860 präliminirten Summe, welche der Minister Graf Gotuchowski verfügt hatte, machte diess unmöglich und verzögerte den gehofften Abschluss um ein Jahr.

Die an Übersichts-Aufnahmen von dem Österreichischen Geologischen Staats-Institute geleistete Arbeit, welche nicht in allen Ländern durch geographische Grundlagen von gleichem Maassstab und gleicher Güte unterstützt war, sondern in manchen Ländern, wie besonders in Siebenbürgen, Slavonien und in der Militär-Grenze, durch den Mangel guter geographischer Karten erschwert sein mochte, stellt sich nach dem Gange der Jahre in der folgenden Weise dar:

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Der ganze in 7 Sommer-Kampagnen von den ReichsGeologen Fr. v. Hauer, Fr. Foetterle, Stur, Stache, v. Richthofen, Wolf, v. Zepharovich, Stoliczka und von Andrian generell aufgenommene Flächenraum beträgt nicht weniger als 8127 Österreichische Quadrat-Meilen. Im Durchschnitt waren jährlich, wenn man die nicht mit einem bestimmten Terrain betrauten, sondern die einzelnen Geologen nur zeitweise begleitenden Volontaire nicht mitrechnet, 5 Geologen mit dieser Arbeit beschäftigt. Da auf einen Sommer im Mittel 1161 Quadrat-Meilen entfallen, so ist die Arbeit des Einzelnen in jeder Sommer-Kampagne auf 280 QuadratMeilen zu schätzen.

2) Die Detail - Aufnahmen, welche bis zur Zeit des Beginnes der Übersichts- Arbeiten von allen zu Gebote stehenden Kräften ausgeführt worden waren, konnten in der Folge natürlich nur mit dem verhältnissmässig kleineren Theil der vorhandenen Arbeitskräfte weiter geführt werden.

Die geographische Grundlage für diese Arbeiten bilden. Kopien der Original-Aufnahmsblätter des Institutes der Militär-Geographen im Maassstab von 400 W. Kl. auf den Zoll. Diese Kopien mussten früher von den Zeichnern der Geologischen Reichsanstalt je nach Bedürfniss für jede SommerAufnahme nach der ausgeliehenen Grundlage mit der Hand angefertigt werden. In den letzten Jahren jedoch lieferte das Militär-Geographische Institut selbst gute photographische Abzüge seiner Original-Karten.

Da der grosse Maassstab der Original-Aufnahmen jedoch für die Veröffentlichung und weitere Verbreitung der geologischen Karten zur Zeit noch unzweckmässig ist, so werden die vollendeten Blätter sofort nach der Aufnahme auf die schon publicirten Generalstabs-Karten mit dem Maassstab 1:144.000 oder 2000 Kl. auf den Zoll reducirt.

Das folgende Schema giebt einen Überblick über den Fortgang und das Quantum der in dieser Richtung vom Jahre 1851 bis zu Beginn des Jahres 1863 geleisteten Arbeit.

Detail-Aufnahmen.

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3

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1) Österreich u. 400 Kl. 1 Z. 1851 Cžjžek, Stur (Mannlider Enns

Flächeninhalt in Österr.QM. 208

1344

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cher, Clairmont), Lipold, Prinzinger 6 1852 Hauer, Foetterle, v.

344

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der Enns

Lidl, Cžjžek, Stur,

181

2

354

Lipold, Prinzinger,| Peters, Kudernatsch 9

10) Kroatien u.

Slavonien

11) Dalmatien. 1:288.000

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1861 Fr. Foetterle, Stur,

294

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12) Milit.-Grenze

Wolf 1862 F. v. Hauer, G. Stache ; B.: C. Zittel. 3 1862 F. Foetterle, Stur, Stoliczka

1854 Lipold, Peters, Foet-j terle, Stur

180

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terle, Stur

1856 Lipold, Stur

3

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1857 Lipold, Stache

225

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8127

6) Istr. u. Triest

') Mit B. sind die Begleiter der Geologen bezeichnet. Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1863, Heft XI.

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demnach in der ersten 12jähÖsterreichische Quadrat - Mei

=

Im Durchschnitt wurden rigen Periode jährlich 173 len auf Karten von 400 Kl. 1 Zoll aufgenommen; da im Mittel jährlich zwischen 5 und 6 Geologen mit diesen Aufnahmen beschäftigt waren, so beträgt das durchschnittliche Arbeits-Quantum für den Einzelnen fast genau 314 QM. Um Ziffern zu geben, welche annähernd einen Durchschnittsausdruck für die erreichte Genauigkeit abgeben könnten, dazu fehlen uns die nothwendigen Daten. Zwar wissen wir, dass die gemachten Wege von den Geologen nach jeder Sommer-Aufnahme in die Original-Karten eingezeichnet werden, aber auch abgesehen davon, dass diese Blätter, weil sie fortwährend zum Gebrauch der Zeichner bereit liegen müssen, schwerer zugänglich sind, wäre die Ausmessung dieser Wege eine sehr mühevolle Arbeit. Allerdings würde aus dem Verhältniss des auf einer QuadratMeile durchschnittlich zurückgelegten Längenmaasses, wenn man es in gleichartigen Distanzen auftrüge, leicht eine Ziffer zu berechnen sein für die durchschnittliche Entfernung der Beobachtungs-Linien.

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3) Barometrische Höhenmessungen. Aus den zahlreichen in den periodischen ,,Jahrbüchern der Geologischen Reichsanstalt" veröffentlichten Höhenbestimmungen ersehen wir, dass die Geologen während ihrer Aufnahms - Reisen nebenbei in einer Richtung thätig waren, welche direkt für die geographische Kenntniss des Landes von nicht geringer Wichtigkeit ist. War auch der Hauptzweck der hypsometrischen Arbeiten für den einzelnen Geologen zumeist der, ihm bei der Anfertigung von geologischen Profilen die nothwendigen Anhaltspunkte zu geben, so gestaltet sich die Summe einer grossen Reihe von Beobachtungen doch endlich zu einer höchst schätzbaren Grundlage für den Entwurf von Höhenschichtenkarten und Reliefs und für die Orographie des Landes überhaupt.

Als erster Anhalt in dieser Richtung dienten die im

Jahrbuch veröffentlichten Zusammenstellungen aller trigonometrisch und barometrisch gemessenen Punkte Österreichs nach den einzelnen politisch abgegrenzten Gebieten von A. Senoner. Die zahlreichen Beobachtungen der Geologen selbst und von einzelnen im Anschluss an diese Arbeiten in den Provinzen thätigen Männern sind zwar zum grössten Theil in den Jahrbüchern der Reichsanstalt, in neuerer Zeit zum Theil aber auch in den Schriften der K. K. Geographischen Gesellschaft in Wien niedergelegt.

Um die Thätigkeit in dieser Richtung ziffermässig darzustellen, können wir hier nur die Summe der gemachten Messungen nach den vorliegenden Daten geben, nicht aber zugleich genau die Summe der dadurch neu gewonnenen Punkte. Aber aus dem berechneten Verhältniss für einige wenige Länder können wir schon mit einiger Sicherheit schätzen, dass gewiss 3/4 der gemessenen Punkte neu sind, d. h. in den Verzeichnissen von Senoner nicht vorkommen. Die Summe aller von den Geologen während der Sommer-Aufnahmen bis 1861 gemachten Messungen lässt sich auf wenigstens 9000 schätzen, die der neu gemessenen Punkte auf nahezu 7000. Ausserdem sind von fremden, in Verbindung mit der Anstalt stehenden Arbeitern, besonders von Kořistka, Schmidt, Feuerstein, Rolle und einigen Anderen, in den Jahrbüchern theils Winkel-, theils Barometer - Messungen von mehr als 4000 verschiedenen Punkten publicirt worden. Nimmt man die in den Senoner'schen Verzeichnissen veröffentlichten Messungen aus den verschiedenen Kronländern von wenigstens 8000 verschiedenen Punkten hinzu, so kann man die Summe von den bisher in der Monarchie gemessenen Punkten auf mindestens 18.000 schätzen.

Der grösste Theil aller von den Geologen ausgeführten Höhenmessungen wurde mit Heber - Barometern von Kapeller, ein grosser Theil der Messungen in Siebenbürgen und Ungarn jedoch mit Bourdon'schen Aneroid-Barometern ausgeführt.

4) Im Anschluss an die Terrain - Aufnahmen der Anstalt gemachte Arbeiten einzelner Mitglieder. In dieser Richtung haben wir drei verschiedene Arten von Leistungen. zu verzeichnen, nämlich 1) die Thätigkeit der Mitglieder für die Aufnahmen der Provinzial - Vereine in Brünn und Gratz; 2) das Studium und die Ausbeutung besonders interessanter Lokalitäten und Fundorte; 3) die im Interesse der Staatsverwaltung, für Gesellschaften oder für Private vorgenommenen speziellen bergmännischen und geologischtechnischen Untersuchungen.

Es würde zu weit führen, auf alle diese Dinge näher einzugehen. Wir erwähnen nur in Bezug auf den ersten Punkt, dass die Aufnahme von Mähren mit 387 QuadratMeilen und von Schlesien mit 89 Quadrat-Meilen für den

Werner-Verein in Brünn zum grössten Theil von Mitgliedern

der Reichsanstalt selbst während ihrer Urlaubszeit durchgeführt wurde und dass die Aufnahme von Steiermark durch die geologischen Kommissäre des Geognostisch-Montanistischen Vereins in Gratz, welche durch den stetigen Einfluss der an den Grenzen des Landes durchgeführten Arbeiten des Reichs-Institutes wesentlich gefördert wurde, gerade jetzt ihrem einheitlichen Abschluss durch die einem Mitgliede der Reichsanstalt übertragene letzte Revision der früheren Arbeiten entgegensieht.

In Bezug auf die beiden anderen Punkte, welche unserem Gesichtskreise ferner liegen, verweisen wir, zumal kurze ziffermässige Daten schwer die richtige Werthschätzung von derlei Arbeiten ausdrücken, auf das, was der Direktor der Anstalt in den oben angeführten jährlichen Überblicken, besonders in dem von 1859, veröffentlichte.

b. Die Sammlungen.

Diese zerfallen in zwei Kategorien. Im Vordergrund stehen natürlich diejenigen Sammlungen, welche dazu bestimmt sind, die gemachten kartographischen Arbeiten in verschiedenen Richtungen gleichsam zu illustriren, und demgemäss nur Österreichische Sachen enthalten; sie bilden den eigentlichen Inhalt des Museums und sind in 10 grossen lichten Sälen des Palais der Anstalt aufgestellt. Die zweite Abtheilung, welche auch ausländische Suiten umschliesst, besteht wesentlich aus Hülfs- und Studien-Sammlungen. Dieselbe ist demgemäss auch vorzugsweise in den Arbeitszimmern der Geologen vertheilt.

1) Die Hauptsammlungen. — In ganz ähnlicher Weise, wie für die geologische Karte der Monarchie durch die Zusammenstellung Haidinger's bereits ein erster Grundriss vorgezeichnet war, welcher die Resultate der ganzen früheren Periode zusammenfasste, so war für die jetzigen grossartigen Sammlungen der Anstalt wenigstens in zwei bedeutenden Richtungen ein Grundstein gelegt durch die Sammlungen der K. K. Hofkammer für Münz- und Bergwesen, welche Haidinger im Jahre 1840 begonnen hatte.

Vorzugsweise die geographisch-geologische und die geographisch-mineralogische Abtheilung der jetzigen Sammlungen verdankt jener Zeit schon ihr Entstehen. Sie ging unverändert aus dem alten Montanistikum an die Reichsanstalt über und erhielt seither nur Ergänzungen: Fast eine neue Schöpfung aber, deren Entwickelung mit den wichtigen Entdeckungen bei den geologischen Aufnahmen Schritt hielt, ist die gleichfalls dem geographischen Hauptprinzip untergeordnete stratigraphisch-paläontologische Sammlung mit ihren zahlreichen Suiten von Lokal - Faunen und Lokal-Floren. Allerneuesten Ursprungs und in grossen und wichtigen Partien noch im Entstehen begriffen ist

eine geologisch-technische Sammlung. Nur die Sammlung der fossilen Brennstoffe Österreichs, zu der bei Gelegenheit der Londoner Industrie - Ausstellung vom Jahre 1862 eine sehr umfassende Grundlage geschaffen wurde, repräsentirt durch 239 Muster von Steinkohlen, Braunkohlen und Torf von den wichtigsten Lokalitäten der Monarchie, ist nahe daran, etwas in seiner Art Vollständiges und Abgeschlossenes zu sein.

Nach den in den letzten Jahres - Berichten des Direktors ausgewiesenen ziffermässigen Daten ergeben sich für die zur Zeit in den Schausälen aufgestellten Sammlungen, deren Ergänzung und Durcharbeitung im Feineren noch fortdauernd die Arbeitskraft einiger Mitglieder in Anspruch nimmt, folgende Posten:

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Bei weitem grösser noch ist die Summe derjenigen Sammlungen, welche in den 2356 Schubladen der Aufstellungsschränke aufbewahrt werden und welche die Ergänzung bilden zu den darüber unter Glas befindlichen Suiten. Sie dürften gering gerechnet auf 58.900 Exemplare zu schätzen sein. Noch bedeutender aber ist die Summe des Materials, welches in Kisten verpackt bleiben muss und nur nach Bedürfniss hervorgeholt werden kann. Die Summe dessen, was in 6- bis 700 Kisten in den Packzimmern und in den Kellerräumen aufbewahrt liegt und theils noch zu bearbeitende Suiten, theils Doubletten enthält, welche zweckmässig zusammengestellt für Gymnasien und Realschulen treffliche Lehrsammlungen abgeben könnten, wurde im J. 1859 von Haidinger auf mehr als 60.000 Exemplare geschätzt.

Alles diess muss wohl noch der Zeit harren, wo die Mittel vorhanden sein werden zu einer der jetzigen grossartigen Entwickelung und den wachsenden Aufgaben des Institutes entsprechenden Organisation. Wohl wirkt für solche Zwecke verhältnissmässig Wenig meist schon viel und am meisten, wenn zur rechten Zeit das Nothwendige geschieht. Häuft sich das Material, wie zu erwarten steht, bei dem steten Fortschritt der Spezial-Aufnahmen fort und fort in gleicher Weise an, so bleibt eine schwer zu bewältigende Riesenarbeit der Zeit vorbehalten, wo die Spezial-Aufnahme des ganzen Landes zum Abschluss gekommen sein wird. Ist das, was bisher geleistet wurde und dem Institut so grosse Anerkennung verschafft hat im

Auslande und endlich auch im Inlande, nur durch die grösste Anstrengung des Ganzen und die Aufopferung Einzelner möglich gewesen, so ist naturgemäss ein gleichmässiger weiterer Fortschritt nur dann denkbar, wenn Mittel und Kräfte wachsen mit dem Wachsen der Arbeit und mit der natürlichen Erweiterung der Aufgabe.

2) Hülfs- und Studien-Sammlungen. Für einen grossen Theil auch dieser so wichtigen Abtheilung war bereits im früheren Montanistikum durch Haidinger der Grund gelegt worden.

Die paläontologische und die petrographische Sammlung dieser Abtheilung ist neueren Ursprungs.

Im Ganzen sind hier folgende besondere Posten aufzuführen:

1) Systematische Mineralien-Sammlung
2) Terminologische Sammlung

:

3) Paläontologische Sammlung (zoologischer Theil) (phytologischer Theil)

4) Petrographische Sammlung

Exemplare.

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4074

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1213

9000 1000 1600 16887

Bilden die systematische Mineralien-Sammlung und die terminologische Sammlung bereits ein vortrefflich abgeschlossenes Ganze, so sind doch die übrigen der genannten Sammlungen noch dauernd der Erweiterung bedürftig. Die Ergänzung geschieht zum grossen Theil im Tauschwege und zwar scheinen sich dazu vorzugsweise Suiten von Wiener Tertiär - Petrefakten zu eignen, an denen meist bedeutendere Vorräthe vorhanden sind. Aus einer der angeführten Quellen entnehmen wir, dass bis zum Jahre 1862 im Ganzen 573 Sammlungen, darunter die meisten von Wiener Tertiär-Petrefakten, vertheilt worden waren, welche nach den gewöhnlichen Handelspreisen eine Summe von etwa 15.000 fl. Österr. W. repräsentiren.

c. Die Publikationen der Anstalt bestehen in der Veröffentlichung von geologischen Karten und von Druckschriften.

1) Die Karten und zwar sowohl die der übersichtlich aufgenommenen als die der detaillirter bearbeiteten Länder sind stets so schnell als möglich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Von jedem einzelnen Blatt wurden, sobald es bearbeitet worden war, auf Bestellung Kopien angefertigt und zum eigenen Kostenpreise versendet. Der verhältnissmässig hohe Preis derselben liegt theils in dem Umstande, dass nicht nur die Farbenanlage, sondern auch die Einzeichnung der Grenzen noch durch Handarbeit geleistet werden muss, theils auch darin, dass die geographischen Unterlagen an und für sich schon sehr theuer

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leichterung und Vereinfachung der Publikation der geologischen Karten durch Vordrucken der Gesteinsgrenzen hinderlich gewesen zu sein. Das bedeutendste Hinderniss einer sehr allgemeinen Verbreitung auch der geologisch kolorirten Karten ist wohl der immer noch bei weitem zu hohe Kostenpreis der geographischen Grundlagen. Dennoch ist der Absatz kein unbedeutender und besonders in den letzten Jahren sehr gestiegen, und zwar in so bedeutend höherem Verhältnisse, als es dem Zuwachs an neu aufgenommenem Terrain entspricht, dass sich darin eine Zunahme des Bedürfnisses und der richtigen Werthschätzung erkennen lässt. Im Jahre 1861 wurden nur 52 verschiedene Blätter abgesetzt, im Jahre 1862 dagegen, allerdings mit Zuzählung der 106 für die Londoner Industrie - Ausstellung gelieferten, im Ganzen 450 Blätter. In den drei Jahren 1860, 1861 und 1862 zusammengenommen beträgt der Werth der abgesetzten Karten 1639 fl. Österr. Währung und davon kommen 1039 f. allein auf das Jahr 1862. Ein vollständiges Exemplar der jährlichen Aufnahme wird überdiess stets dem Kaiser, ein anderes dem Minister überreicht.

2) Die Druckwerke bestehen aus dem seit 1850 jährlich in 4 Heften erscheinenden Jahrbuch und aus den Abhandlungen, welche nicht periodisch sind und von denen bereits der IV. Band seinem Abschluss entgegensieht.

Das Jahrbuch wird zum grössten Theil durch die Berichte der Geologen über die Resultate ihrer Aufnahmsreisen oder speziellere Arbeiten über einen bestimmten Landestheil oder bestimmte Schichten und die Resultate der chemisch-technischen Arbeiten im Laboratorium gefüllt, jedoch werden auch ins Fach schlagende Arbeiten von ausser dem Verbande der Anstalt stehenden Forschern, selbst wenn sie ausser - Österreichische Dinge behandeln, darin aufgenommen. Die Aufsätze werden nicht honorirt, dagegen erhält der Autor 50 Separatabzüge oder in besonderen Fällen auch mehr. Ausser den Aufsätzen enthält das Jahrbuch die Sitzungs - Berichte, die von dem regen wissenschaftlichen Leben des Winters Zeugniss geben, so wie die verschiedenen Acquisitions - Verzeichnisse. Auch die Sitzungs - Berichte erscheinen bereits kurze Zeit nach jeder Sitzung in Separatabdrücken zur Vertheilung und Versendung an die Fachgenossen und die Gelehrten Gesellschaften und Vereine des In- und Auslandes. Der Preis des in Quartal - Nummern erscheinenden Bandes beträgt 5 f. Konventions - Münze, die Auflage desselben ist 1000 Exemplare stark. Bei weitem der grössere Theil derselben geht im Wege des Geschenkes und Tausches fort und dient also vorzugsweise dazu, die Bibliothek des Institutes mit Vereins- und Gesellschafts-Schriften des Inund Auslandes zu bereichern.

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Die Abhandlungen erscheinen in einer Auflage von 600 Exemplaren in unbestimmten Zeiträumen; da der vierte Band jetzt nahezu seinem Abschluss entgegensieht, so kommt etwa auf je drei Jahre ein Band. Sie enthalten die grösseren, mit Abbildungen und Karten begleiteten Arbeiten, zumeist Lokal-Floren und Faunen aus verschiedenen Formationen der Monarchie. Der Preis des Bandes ist hier schwankend, da der Bd. I mit 22 fl., der Bd. II mit 35 fl. und der Bd. III mit 30 fl. berechnet wird. Auch die Abhandlungen werden vorzugsweise zu Gegengeschenken und zum Tausch gegen andere werthvolle Werke verwendet.

Alle Druckwerke der Anstalt werden in der K. K. Hofund Staatsdruckerei ausgeführt und sind bei dem Hofbuchhändler W. Braumüller in Wien in Kommission gegeben.

Wir fügen einen Ausweis über die geschenk- und tauschweise Verbreitung dieser Druckwerke im In- und Auslande für das Jahr 1862 bei.

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stalt stehende Publikationen einzelner Mitglieder bilden gleichfalls einen Posten, dessen Nutzen und Erfolg gewöhnlich mit als eine Arbeitsleistung des Ganzen angesehen wird. Wenn der Einzelne ausserordentliche Anstrengungen macht, um neben der Erfüllung seiner pflichtmässigen Aufgaben noch gewissen in wissenschaftlichen oder in industriellen Kreisen gefühlten Bedürfnissen gerecht zu werden, welche das betreffende Publikum vom Institut selbst erwartet, ohne zu fragen, wie weit die Mittel desselben reichen und wie gross schon seine Hauptaufgabe ist, so leistet er dem Ganzen zu Liebe eine der Ehre des Institutes selbst zu Gute kommende Arbeit, die um so mehr Anerkennung verdient, als sie materiell die Anstalt selbst in keiner Weise belastet, ja dem Einzelnen überhaupt selten materielle Vortheile einträgt.

Früher war die Anstalt wohl noch in der Lage, ähnliche, ausser den Bereich der strikten Aufgabe fallende Publikationen mit den eigenen Mitteln zu unterstützen, wie z. B. die Herausgabe des Katalogs des K. K. Hof-Mineralien-Kabinetes von Partsch und Kenngott's Übersicht der Resultate mineralogischer Forschungen vom Jahre 1850 bis 1852; doch mit dem natürlichen Heranwachsen der

Hauptaufgaben musste diess aufhören. Aus der grossen Zahl der seither ohne eine solche direkte Unterstützung des Institutes aus dem Kreise seiner Mitglieder hervorgegangenen Publikationen erinnern wir, ganz abgesehen von den zahlreichen rein wissenschaftlichen, in den Druckschriften der K. K. Akademie der Wissenschaften veröffentlichten Arbeiten geologischen, paläontologischen und chemischen Inhalts, an einige der wichtigsten wie:

Fr. v. Hauer u. Fr. Foetterle, Geologische Übersicht der Bergbaue der Österreichischen Monarchie. Wien 1855.

Fr. v. Hauer, Beiträge zur Paläontographie von Österreich. Wien und Olmütz 1858.

F. v. Richthofen, Geognostische Beschreibung der Umgebung von Predazzo, Sant Cassian u. der Seisser Alpe in Süd-Tyrol. Gotha 1860. C. v. Hauer, Untersuchungen über den Brennwerth der Braun- und Steinkohlen von den wichtigeren Fundorten im Bereiche der Österreichischen Monarchie u. s. w. u. s. w. Wien 1862.

C. v. Hauer, Die wichtigeren Eisenerzvorkommen in der Österreichi-
schen Monarchie und ihr Metallgehalt. Wien 1863.
Fr. v. Hauer und Dr. G. Stache, Geologie Siebenbürgens. Wien 1863.
Von Kartenwerken erinnern wir an:

Fr. Foetterle's Geologischen Atlas von Österreich u. s. w.
D. Stur's Geologische Karte der Umgebungen von Wien.
Fr. v. Hauer's Übersichtskarte von Siebenbürgen.

Es ist zu wünschen, dass mit der oben genannten,,Geologie Siebenbürgens" nur der Anfang gemacht ist zu einer Reihe von für die Geographie wie für die Geologie gleich wichtigen Werken. Es ist ein Bedürfniss, dass die vielen auf den Reisen der Geologen in den verschiedenen Ländern des Kaiserstaates gemachten Beobachtungen, welche nur in vereinzelten Abhandlungen niedergelegt sind, für jedes einigermaassen abgeschlossene Gebiet zusammengefasst

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