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quer über dem Thal eine ungeheuere Moräne von 1000 Fuss Höhe, die man auch von Darjiling aus sieht. Unmittelbar rechts von uns stieg aus einer langen, mit dem Thal parallel laufenden Kette von ewigen Schnee tragenden Bergen der furchtbare Gipfel des Pundim auf, an dessen Fuss der zu der erwähnten Moräne gehörige Gletscher und viele andere Geröllmassen, in wilder Verwirrung von oben herabgewaschen, lagern. Hinter uns wand sich der lärmende, schäumende Ratong in dem breiten Thal hinab, die Hügel zu beiden Seiten mit dichtem Nadelwald bekleidet. Links erhob sich steil eine dunkle Kette kahler, kühner, felsiger Berge von 16- bis 17.000 Fuss Höhe, oben mit Schnee bedeckt und dem Anschein nach aus Basalt, in Wirklichkeit aber aus Gneis mit Hornblende und Syenit bestehend. Wir waren die ersten Europäischen Reisenden, welche diese wahrhaft grossartige Landschaft erblickten. Wer eine erhabene Scenerie schauen will, sollte Aluhtong besuchen. Wie mühsam und verhältnissmässig uninteressant er die Reise bis Jongli finden mag, durch die wilde Scenerie dieses Ortes wird er sich reichlich belohnt finden.

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,Wieder eine kalte Nacht und ein heller Morgen. Das Thermometer bei Sonnenaufgang 51° F. (— 11,8° R.), bei Sonnenuntergang 21° F. (4,9° R.). Das Thal lag seit 4 Uhr Nachmittags in Schatten. Um 10 Uhr Morgens zogen wir aus, die Moräne zu untersuchen. Wir gingen bald am Bett und Ufer des Flusses hin, bald über rauhen, steinigen, von kleinen, aus dem Schnee herabkommenden Bächen durchschnittenen Boden. Der Hauptstrom fliesst sanft über ein Kieselbett von mässigem Fall. Das Thal ist fast 1 Meile breit und überall, wo sich Erde angesammelt hat, mit zwerghaften Rhododendren und Gras bekleidet.

,,Kurz vor der Moräne passirten wir eine Reihe von Mendongs mit zahlreichen Tafeln gut ausgehauener Gebete und Götzenbilder längs der ganzen Seitenwände. Diese Tafeln aus Chloritschiefer sind von Lamas aus den Klöstern von Sikkim ausgemeisselt, welche auf ihrer Pilgerreise während der Regenzeit den Ort periodisch besuchen.

,,Nachdem wir die ungeheuere Schuttmasse der Moräne, wahrscheinlich bis zu einer Höhe von 15.000 Fuss über dem Meere, erstiegen hatten, standen wir zu unserer Überraschung auf dem Rücken eines mächtigen Gletschers. Diese riesige Masse von Eis und Schutt kommt vom Pundim herab und erstreckt sich fast über das ganze Thal, wo sie gegen einen anderen eben so ausgedehnten Gletscher stösst, der sich am Fusse der Schneeberge an der Westseite des Thales gebildet hat. Beide zusammen formiren einen vollständigen Wall quer über das Thal und schliessen es bis zu einer Höhe von 1000 oder mehr Fuss ab. Die Moräne ist die zurückhaltende Endmauer der vordrängenden Eis- und Schuttmasse und besteht aus abgerundeten Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1863, Heft X.

und eckigen Blöcken stark gewundenen Gneises, vermischt mit Stücken Syenit, Glimmerschiefer, grobem Granit, Quarz mit Turmalin-Krystallen, weissem und rosenfarbenem Quarz, der oft Adern von krystallisirtem Feldspath enthält und grobem Kies und Gerölle. Gegen den Rücken hin waren die Bruchstücke alle eckig und frei von Kies. Da sie so locker auf einander lagen, wurde das Gehen schwierig und gefährlich, namentlich für die Nachfolgenden, weil die Steine leicht die steilen Abhänge hinabrollten. Weiterhin zeigte der Gletscher eine vollständige Wildniss von Eisblöcken, die stets mit Steinen und Schutt, durch Lawinen vom Berg herabgeführt, bedeckt waren, mit tiefen Spalten dazwischen, aus denen das Geräusch von fliessendem Wasser herauftönte, so dass das Ganze eine steinige wellige Masse von etwa 1 Meilen Länge und bis Meile Breite bildete. Um so genau als möglich die Mächtigkeit des Gletschers zu ermitteln, stiegen wir auf einem gesonderten Ausläufer des Pundim bis zu gleicher Höhe mit dem Rücken des Gletschers hinan und bestimmten diese Höhe mittelst des Kochpunktes zu 16.060 Fuss, während sie am Fuss 13.760 Fuss betrug; es fand sich mithin eine Differenz zwischen Rücken uud Basis von 2300 Fuss. Ein Absturz an der westlichen Schulter des Pundim zeigte, dass die Formation desselben Gneis ist, ähnlich dem auf dem Gletscher gefundenen. Obgleich die Hügel der Umgegend buchstäblich mit Gletschern bedeckt sind und Massen von Eis und Schnee über den Thälern hängen, sahen wir doch nur Eine Lawine, dagegen hörten wir in den wärmsten Stunden des Tages häufig lautes Krachen des Eises.

,,Etwas thalaufwärts, jenseit der Stelle, wo die beiden Gletscher sich begegnen, bemerkten wir einen kleinen See. In diesen fällt ein einziges kleines Flüsschen, das in den Wintermonaten als die Quelle des Ratong betrachtet werden muss. Dr. Simpson nahm hier einige interessante photographische Bilder auf. Spät am Abend kehrten wir zu unserer Hütte zurück.

,,Abermals ein wolkenloser Morgen nach einer intensiv kalten Nacht. Das Thermometer bei Sonnenaufgang 11° F. (— 9,3° R.). Da die Kulis über Nacht einen guten Vorrath von Holz eingelegt hatten, konnten wir zeitig unser Frühstück bereiten und die Forschungen in der Richtung nach dem Kintschindjunga wieder aufnehmen. Wir stiegen über die beiden Gletscher von gestern zu dem See, den wir ungefähr 500 Yards lang und 100 Yards breit fanden, und erklommen eine zweite ungeheuere Moräne, welche einen dritten Gletscher an der Westseite des Thales umschloss. Dieser Gletscher schien fast in Einer Höhe mit dem Gipfel der Bergkette, wahrscheinlich in 20.000 Fuss, zu beginnen und senkte sich an dem Abhang herab und längs

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des Thales in einem etwa 1 Meile langen Bogen; sein höherer Theil bestand aus schneebedeckten Eismassen, die stufenförmig über einander aufstiegen, der untere Theil. dagegen bildete ein Meer von zertrümmerten Eismassen mit Schnee und Schutt. Eine kolossalere Eis- und Schneemasse kann man sich kaum denken. Rechts am Fusse des Pundim bemerkten wir einen zweiten, zum Theil zugefrorenen See und etwas weiterhin einen dritten. Von dem Gletscher heruntersteigend gingen wir 1 Meile weit im trockenen, ebenen Bett des Ratong hin und über gefrorenen Schnee, bis wir zu dem vierten und letzten Gletscher kamen, der den anderen an Grösse nicht nachsteht. Mit grosser Schwierigkeit kletterten wir die steilen Seiten der Endmoräne über gefrorenen Schnee hinauf und fast stürzte Kemble nahe dem Gipfel in die Tiefe hinab, indem sein Fuss ausglitt, nur durch rasches Einstechen des Alpenstocks in den Schnee konnte er sich retten.

,,Als wir das Nordende dieses Gletschers im hintersten Grunde des Ratong - Thales erreichten, befanden wir uns auf der Wasserscheide zwischen dem Kintschindjunga im Norden und den Ketten des Pundim, Kubra und Djunno in Süd und West. Die Höhe unseres Standortes betrug etwa 18.500 Fuss, und wären wir weiter gegangen, so hätten wir in ein, wie es schien, beständig mit Schnee bedecktes Thal hinabsteigen müssen. Obgleich wir nicht den Boden des Thales erblicken konnten, sahen wir doch von Ost und West her Wolken aus ihm aufsteigen und an den Abhängen des Kintschindjunga emporschweben, auf den wir eine nahe und gute Aussicht durch eine enge Schlucht am Ende des Ratong-Thales genossen. Kintschindjunga stand abgesondert, mit keiner der hohen Bergketten gegen Süden verbunden. Der nächste schneefreie Punkt

an seinem südlichsten Ausläufer war wahrscheinlich nicht über 1 bis 2 Meilen von uns entfernt, seine Schichtung war deutlich zu erkennen. Er besteht vermuthlich aus Gneis mit einer Neigung von 20 bis 25° gegen Ost. Andere mögen seinen geologischen Bau erforschen, aber das wichtige Faktum wurde festgestellt, dass der Kintschindjunga von den anderen die Kintschindjunga - Gruppe bildenden Bergen getrennt ist und dass keins seiner Gewässer in den Grossen Rungit gelangt, weder durch den Ratong noch durch einen anderen Zufluss.

,,Dr. Simpson gelang es, drei gute photographische Bilder zu erhalten, von denen eines den Pundim von der Nordseite darstellt. Da es zu weiteren Explorationen zu spät war, traten wir um 2 Uhr Nachmittags den Rückweg an und erreichten nach mehrmaligem Halten und bei sehr schnellem Gang ungefähr um 63 Uhr Abends bei Mondschein Aluhtong. Wir hatten ein mühsames und anstrengendes Tagewerk von 91 Stunden hinter uns und fielen mit wüthendem Hunger über eine Yak-Suppe her, die ein Bhutia-Bursche gekocht hatte."

Das Leben ist in diesen Höhen fast erstorben. Einige kleine, den Lerchen ähnliche Vögel bei Aluhtong und hie und da ein Raubvogel waren die einzigen wilden Thiere, welche die Reisenden zu sehen bekamen, selbst keiner der See'n oder Wassertümpfel enthielt einen Fisch oder sonst ein lebendes Wesen; Lepidoptera, die in der Regenzeit zu Myriaden die Thäler erfüllen, waren äusserst selten, Coleoptera fehlten ganz. Nur der Pyrameis Callirhoe genannte Schmetterling war in grossen Höhen häufig, er wurde auf Schnee und Gletschern in 13.000 bis 16.000 F. Höhe beobachtet, als einziger Bewohner dieser kalten und öden Regionen.

Geographische Notizen.

Die Vertheilung des Regens in Italien. Professor Zantedeschi gelangte in einer Arbeit über die Vertheilung des Regens in Italien zu folgenden Sätzen 1): 1. Die Gegenden, welche dem Scirocco und den Südwinden ausgesetzt sind und nördlich von welchen sich hohe Gebirgsmassen, wie die Apenninen, Abruzzen und Alpen, befinden, erhalten eine grössere Regenmenge ohne Rücksicht auf ihre mehr oder weniger hohe geographische Breite; die Meeresgegenden, welche von den Gebirgen entfernter sind, erhalten die geringste Menge. So ist das Mittel in Neapel 40 Zoll 5,57 Linien, in Genua 51 Z. 10,33 L., während es in Molfetta nur 19 Z. 11,6 L. und in Altamura 23 Z. 9,3 L. beträgt. Pisa hat 38 Z. 4,37 L. und Florenz

1) Comptes rendus 1860, II (Bd. LI), S. 63; siehe auch Kämtz, Repertorium für Meteorologie, Bd. II, S. 216.

42 Z. 3,15 L. Eben so haben alle Städte längs der AlpenKette eine grössere Menge als die auf der Nordseite der Apenninen. Udine hat ein Mittel von 66 Z. 3,44 L., Padua 34 Z. 4,18 L., Vicenza 40 Z. 8,16 L., Verona 32 Z. 0,97 L., Brescia 48 Z. 10,97 L., Mailand 36 Z. 1,10 L., während Parma nur 29 Z. 4,12 L. und Bologna 26 Z. 2,32 L. zeigt. Stationen, welche im Norden sich in mehr oder weniger tiefen Alpenthälern befinden, weisen noch weit bedeutendere Grössen auf, wie Tolmezzo mit 108 Z. 7,5 L., Cervicento mit 75 Z. 8,16 L. und Spilimbergo mit 70 Z. 0,26 L. Unter den 47 meteorologischen Stationen Italiens zeigt Molfetta die kleinste und Tolmezzo die grösste Regenmenge. An den Stationen, wo die durch die Winde herbeigeführten Dämpfe sich wie in einem Sacke auffangen und wo sie mehr oder weniger schnell verdichtet werden, ist auch die Regenmenge grösser oder kleiner.

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2. Die Jahreszeit, in welcher der meiste Regen fällt, ist im Allgemeinen der Herbst, doch finden sich unter den Stationen, wo die Beobachtungen die längste Zeit hindurch gemacht sind, vier Ausnahmen hiervon, nämlich Montebelluna, Gorice, Trente und Altamura.

3. Die Theorie, welche annimmt, dass Frühling und Herbst regenreicher sind als Winter und Sommer, wird nur in Parma und Macerata bestätigt. Die Stationen Molfetta und Ariana haben das Gegentheil gezeigt und der Herbst war reicher an Regen als Frühling und Sommer.

4. Die Ansicht einiger Meteorologen, welche die Monate Mai und Oktober für die regenreichsten des Jahres halten, ist durch die erwähnten Beobachtungen nicht bestätigt worden. Die Fälle, wo sie richtig ist, sind verhältnissmässig wenig zahlreich in Vergleich mit denen, die ihr widersprechen.

Städte-Bevölkerung von Schweden, 31. Dezbr. 1861. Nach einer dem,,Gothaischen Hofkalender" zugegangenen Publikation des Schwed. Statist. Bureau's.

Stockholm Göteborg Norrköping

Malmö

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116.496 Seelen.

Södertelge

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Chentziny

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Chmjelnik

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Dombe

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Dsjaloschin

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Åmål.

1.717

Dsjaloschize Dubenka

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Engelholm

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Ljublin.

1.653

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Enköping

1.626

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Sölvesborg

1.602

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Gostinin Hrubieschow

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Piteå

1.587

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Janow, Kr.

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Jönköping

7.729

Luleå

1.581

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Kalisch, Kr.

Kalwaria, Kr.

Kasimiersh

Warschau

12.585

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Wisby.

5.732

Sköfde

1.471

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Ulricehamn

1.429

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1.288 99

Konskie

5.126

Laholm

1.261

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4.825

Askersund

1.256

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Krasnik

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4.807

Grenna

1.242

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1.198

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3.551

Ausführung des Unternehmens bezeichnet er einen gewissen Mirza Sujjad, der bei den Aufnahmen an der Grenze von Peschawur beschäftigt war; zu Führern haben sich bereits zwei Mohammedanische Priester, der Hakshilandi Fakir Kevaja Ahmed Shah in Kaschmir und sein Sohn Gafur Khan, erboten. Eine Expedition nach Yarkand würde im Ganzen 7 bis 8 Monate dauern und nicht mehr als 300 Rupien monatlich kosten. Im nächsten Jahre könnte man dann den See Pankong, dann Lassa u. s. w. bereisen lasMan würde auf diese Weise für jene Länder Breitenbestimmungen, Höhenmessungen, Notizen über die Städte u. s. w. erhalten können.

sen.

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Seiny, Kr.

Awgustowo

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Das Klima am Ukerewe - See.

Die meteorologischen Beobachtungen, welche Speke und Grant in Karagwe, Uganda und Unyoro am Victoria Nyanza oder Ukerewe-See angestellt haben und die unter Galton's Redaktion kürzlich in den ,,Proceedings" der Geogr. Gesellschaft zu London veröffentlicht wurden, sind von hohem Interesse für die Klimatologie von Afrika. Sie bestätigen, dass die Temperatur in dem Äquatorial-Gürtel von Ost-Afrika bedeutend niedriger ist als in Chartum unter 151° N. Br., denn wie die mittlere Temperatur von Gondokoro etwa um 5° R. hinter der von Chartum zurückbleibt, so ist die aus den Beobachtungen im Westen und Norden des Ukerewe - See's abgeleitete wiederum etwa 5° R. niedriger als, die von Gondokoro; dass der bei weitem vorherrschende Wind der von Ost kommende Passat ist; Regen aber in allen Monaten fällt mit fast unmerklicher Steigerung im April und November, wo dann auch die Windrichtung veränderlich wird, und zu der periodischen Schwellung des Nil nur sehr wenig beitragen kann.

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,,Die Thermometer-Aufzeichnungen" sagt Galton ,,widersprechen ganz den gewöhnlichen Vorstellungen von Afrikanischen und äquatorialen Temperaturen. In den fünfmonatlichen Beobachtungen zu Karagwe (5100 Engl. Fuss über dem Meere) findet sich nur ein Mal ein Maximum von 85° F. (23,56° R.), auch sind die Nächte stets kühl. Um 9 Uhr Abends schwankte die Temperatur zwischen 60° und 71° (12,44° und 17,33° R.) und in den kühlsten Stunden der Nacht zwischen 57° und 65° (11,11° und 14,67° R.). Das Klima scheint daher der Europäischen Konstitution nicht nachtheilig zu sein, die Wärme ist für die gewöhnlichen Arbeiten Morgens und Abends nicht zu gross, während die Nächte immer kühl genug sind, um einen erfrischenden Schlaf zu gestatten. Ein heisser Englischer Sommer oder gar der Sommer im südlichen Frankreich sind viel drückender als das Klima von Karagwe. Diese mässige Temperatur erklärt sich zum Theil, wenn nicht ganz, aus der bedeutenden Höhe des Nyanza-Beckens über dem Meeresspiegel.

,,Selbst Uganda, das 1700 Fuss niedriger liegt, scheint wenig wärmer als Karagwe zu sein. Speke's MaximumThermometer stimmte nahe überein mit den gleichzeitigen Beobachtungen Grant's in Karagwe, wenn wir eine einzige Aufzeichnung von 92° (26,67° R.) weglassen, die wahrscheinlich in aussergewöhnlichen Umständen ihren Grund hat oder auf Irrthum beruht. So bilden auch Grant's Beobachtungen zu Uganda eine sich ziemlich gleich bleibende

Fortsetzung der vorher in Karagwe angestellten, was nicht der Fall sein könnte, wenn die Temperatur-Differenz der beiden Plätze der gewöhnlichen Abnahme der Wärme mit der Höhe entspräche.

,,Unyoro ist dagegen entschieden heisser. Die auf dem Marsch von Uganda nach Unyoro aufgezeichneten Temperaturen sind die höchsten des ganzen Jahres, doch wurden sie in überfüllten Zelten beobachtet und können keine Genauigkeit beanspruchen. Das Maximum erreichte ein Mal 91° (26,22° R.) und zwei Mal 89° (25,33° R.). Das Maximum zu Unyoro war 86° (24° R.), das Minimum schwankte daselbst zwischen 61° und 72° (12,89° und 17,78° R.). Die mittlere Jahres-Temperatur der Gegenden am Victoria Nyanza ist ungefähr 68° (16° R.).

,,Der jährliche Regenfall betrug 49 Zoll, eine ungewöhnlich kleine Menge für eine Äquatorial-Region, geringer als die von vielen Orten der Britischen Inseln. Diess erklärt sich aus physisch-geographischen Thatsachen. Der NyanzaDistrikt liegt sehr ungünstig, um Regen-bringende Winde von den Afrikanischen Küsten her zu empfangen. Die grosse Wüste Sahara schneidet alle Feuchtigkeit von Norden ab und der Ostwind, den Speke und Grant vorzugsweise beobachteten, muss den grösseren Theil seiner Wasserdämpfe schon an dem wallähnlichen Ostrande des OstAfrikanischen Plateau's abgegeben haben, ehe er den See erreicht.

,,Der Wind ist während der nassesten Jahreszeit veränderlich, sonst herrschen Ostwinde vor.

,,Der Himmel war merkwürdiger Weise entweder sehr klar mit flüchtigen Wolken oder schwer überzogen mit niedrigen schwarzen Wolken.

,,Die nassen und trockenen Jahreszeiten sind in den Gegenden am Nyanza unvollkommen ausgeprägt, am deutlichsten noch in den Regen des April und November und in der verhältnissmässig trockenen Periode, welche den ersteren unmittelbar vorhergeht. Zwar registrirte Speke in Uganda während des März 21 Tage mit Regen und leichten Schauern, aber in derselben Zeit fiel zu Karagwe nur an 11 Tagen so viel Regen, dass er von Grant gemessen werden konnte. Die Häufigkeit dieser Schauer ist daher ein unvollkommenes Kriterion für die Feuchtigkeit des Monats.

,,Nimmt man den Durchschnitt des ganzen Jahres, so fällt an 2 Tagen von je 3 Regen, schwerer oder leichter. Messbare Regenmengen kommen an 1 von je 2 Tagen herab. Ein heftiger Regenguss bis zum Betrag von 1 oder 2 Zoll tritt etwa ein Mal im Monat ein und ein volles Drittheil der jährlichen Regenmenge wurde durch solche einzelne Güsse geliefert. Die Flussbetten füllten sich oft plötzlich in Folge von partiellen Regenfluthen und Massen von verwirrtem Gras mit Erde daran wurden während der regenreichsten Monate den Nil hinabgeschwemmt, aber das Niveau des Nyanza scheint nicht in irgend beträchtlichem Grade durch die verschiedenen Jahreszeiten afficirt zu werden. Auf der Zeichnung von dem Ausfluss des Nil sieht man z. B. mehrere Jahre alte Bäume die Ufervorsprünge bis an den Rand des Wassers hinab bekleiden. Auf der anderen Seite ist es bekannt, dass die trockenen und Regenzeiten in Gondokoro scharf geschieden sind, selbst noch so weit südlich von diesem Orte, als Miani gekommen ist, nämlich bis 3° 34' N. Br. Wir müssen daher das Stei

gen und Fallen des Wassers im Hauptstrom des Nil der Periodicität der Regen zuschreiben, welche ihn südlich vom 3. Grad N. Br. speisen, und nur in sehr geringem Grade der Periodicität der Regen, welche auf das zum Flussgebiet des Nyanza gehörige Land fallen."

Die Höhe des Mount Shasta in Kalifornien. Der Mount Shasta, der uns auf einigen der schönen Panoramen in den ,,Reports of Explorations and Surveys to ascertain the most practicable route for a railroad from the Mississippi River to the Pacific Ocean" in so imposanter Gestalt entgegentritt, ist im September 1862 von J. D. Whitney, Chef der geologischen Aufnahme von Kalifornien, und seinem Corps gemessen worden. Eine Reihe von BarometerBeobachtungen ergab die Höhe von 14.440 Engl. Fuss. Die früheren Schätzungen schwankten zwischen 13.905 und 18.000 Fuss. Die Zahl 13.905 war das Ergebniss einer Barometer-Beobachtung von W. S. Moses, welcher den Berg am 20. August 1861 erstieg; zu 18.000 Fuss schätzte Lieut. Williamson von der Pacific Rail Road-Expedition die Höhe, während Andere der Wahrheit bedeutend näher kamen. So schätzte sie Fremont auf 15.000 Fuss, Wilkes sagt: „Der Berg soll 14.350 Fuss hoch sein, aber Lieut. Emmons hält ihn für nicht so hoch", und in Colton's Atlas so wie in der New American Cyclopaedia, Artikel,,California", wird seine Höhe zu 14.390 Fuss angegeben.

Baumwollenbau in Yucatan.
Von Dr. H. Berendt.

Kürzlich ist in Campeche ein Heft der Biblioteca economica von Tomas Aznar Barbachano erschienen, welche, wie seine erwähnte Monatsschrift,,Las mejoras materiales" 1), vorzüglich der Agrikultur gewidmet ist. Dasselbe bringt Notizen über die günstigen Erfolge der im vorigen Jahre (1862) begonnenen Baumwollen-Kultur. In Spanischen Zeiten wurde wenig Gossypium arboreum gebaut, das sich noch hie und da verwildert vorfindet. Die neuen Pflanzungen haben Samen von G. herbaceum aus Cosamaloapam (Staat Veracruz) bezogen und, obwohl die Erträge nicht 1/4 des Minimal - Ertrags von Cuba erreichten, überraschend günstige Erfolge gehabt. Das Produkt wurde in New York als middling fair Upland qualificirt. D. Juan Urcelay in Temax (Distrikt Izamal) erhielt von 1 Mecate (576 Qu.Varas oder 404 Qu.-Meter) durchschnittlich 55 Pfund gereinigte Baumwolle, die bei einer Auslage von circa 3,30 Dollars einen Brutto-Ertrag von 22 Doll. repräsentiren, während die Henequen - Pflanzungen kaum 2 Doll. per Mecate jährlichen Reinertrag liefern. In Folge dessen haben in diesem Jahre bedeutende Aussaaten Statt gefunden und auch in Tabasco ist so starke Nachfrage nach Samen, dass eine eigene Agentur dafür errichtet worden ist.

1) Siehe,,Geogr. Mitth." 1862, S. 216, Anmerkung, wo Tomas Aznar statt Aguar zu lesen ist.

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