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und der Pacifischen Abdachung keine Niederlassung der Schwarzen unter ihnen wünschten.

Nach unserer festen Überzeugung ist die Neger-Kolo

nisation das einzige Mittel, die waldbedeckten und grösstentheils unbewohnten Wildnisse der ganzen nordöstlichen Tiefregion von Mittel-Amerika in Kulturland zu verwandeln.

Der Eyre-See und sein südwestliches Flussgebiet in Süd-Australien.

(Mit Karte, s. Tafel 11').)

Die Australischen Entdeckungsreisen der letzten Jahre haben nicht nur durch jene grossen Linien von Meer zu Meer die Beschaffenheit des Inneren im Allgemeinen enthüllt, schon hat man durch sie von einigen begünstigten Landschaften, die früher kaum oder gar nicht bekannt waren, eine sehr detaillirte Kenntniss gewonnen, so von den nördlichen Theilen des Torrens-Beckens, von den Umgebungen des Cooper-Creek und von den Landschaften am Flinders- und Albert - Fluss im Süden des Carpentaria - Golfes. In allen drei Distrikten regt sich bereits ein junges, frisches Ansiedlerleben, während bisher nur armselige Familien der schwarzen Eingebornen daselbst ein kümmerliches Dasein fristeten; ein jeder hat seine besonderen Eigenthümlichkeiten, seine Vortheile und Nachtheile in Bezug auf die Produktivität des Bodens, das Wasser, das Klima, den Verkehr mit den Küsten und den älteren Ansiedelungen, ungleich wird daher auch die Blüthe sein, zu der sie in Zukunft gelangen werden. Es scheint uns von Interesse, diese der weissen Race gleichsam neu eroberten Gebiete schon jetzt einer näheren Betrachtung zu unterziehen, und wir beginnen mit der Umgebung des Eyre-See's.

Das am 14. August 1840 von Eyre entdeckte, von Babbage,,Lake Gregory", jetzt aber nach seinem berühmten Entdecker benannte Seebett bildet den nordwestlichsten Theil des Torrens - Beckens. Dieser ,,Lake Eyre" erstreckt sich von 291 S. Br. bis über den 28. Parallel hinaus, möglicher Weise weit nach Norden, doch kennt man bis jetzt weder sein nördliches Ende noch sein östliches Ufer. Was bis 1860 über ihn und seine Umgebung in Erfahrung gebracht worden ist, haben wir in dem Aufsatz über das Torrens-Becken (,,Geogr. Mitth." 1860, SS. 290-313 und 375-386) und auf der zugehörigen Karte vollständig zusammengestellt, seitdem sind aber sehr wichtige Nachrichten hinzugekommen, einmal die Goyder'sche Aufnahme des Isthmus zwischen dem Lake Eyre und Lake Torrens, westlich bis zu den Strangways - Quellen, östlich bis Mt Attracton reichend, vom Jahre 1860 und dann die beiden

1) Vorliegende Karte bildet eine der Special-Quellen zu der neuen jüngst erschienenen Karte von Australien in Stieler's Hand - Atlas (s.,,Geogr. Mitth." 1863, Heft IV, p. 153), von denen wir die wichtigsten nach und nach in den ,,Mittheilungen" publiciren werden.

Tagebücher Stuart's über seine Reisen und Aufnahmen westlich vom Lake Eyre in den Jahren 1859 und 1860 vor seiner ersten grossen Reise durch Central - Australien. Diese beiden Tagebücher sind erst 1862 in dem Journal der Londoner Geogr. Gesellschaft für 1861 (SS. 65—100) publicirt worden und die auf Grund dieser Tagebücher von uns konstruirten Routen und sonstigen topographischen Angaben bilden nebst den Karten und Berichten Goyder's, den früheren Aufnahmen von Babbage und der Stuart'schen Route von 1858 die Grundlagen unserer Karte. Das Wichtigste aus den Goyder'schen Berichten und Stuart'schen Tagebüchern lassen wir zur Ergänzung dessen, was in dem erwähnten Aufsatz über diese Gegenden gesagt wurde, hier folgen. G. W. Goyder über den Lake Eyre und sein südliches Uferland.

Der grösste Theil des Landes besteht aus Ebenen mit hellbraunem lehmigen Boden, bedeckt mit eckigen, von Wasser abgespülten Stücken von rothem kieseligem Gestein, Quarz und rostfarbenem Sandstein. Die Oberfläche bildet Hohlungen und Thonbecken, von denen die ersteren reichliches Gras und saftige Kräuter enthalten, während die ganze Ebene mehr oder weniger mit Polygonum bewachsen ist. Diese Vegetation bedeckt bisweilen die Hälfte des Bodens, häufiger aber ungefähr 10 desselben. Der mit rothen Steinen bedeckten Ebene an Ausdehnung zunächst steht der sandige Boden, der eine ähnliche, aber gleichmässiger vertheilte Vegetation trägt, ausser in den Sandrücken, wo die zwischenliegenden Niederungen eine nicht so gute Grasdecke haben, vielmehr häufig grosse seichte Thonbecken bilden oder mit Salsolae, Polygonum oder Mulga bewachsen sind. Darauf folgen im Verhältniss des Areals zunächst die breiten Thäler oder Wasserbetten, welche gewöhnlich mannigfaltige nahrhafte Gräser, saftige Kräuter, Polygonum, krüppelhafte Eucalypten, Acacia oder Mulga enthalten, und zuletzt der Boden, der gar keine für Heerden taugliche Vegetation besitzt. Man kann daher sagen, dass das Land besteht aus Ebenen mit rothen Steinen, wovon 5 mit Vegetation bedeckt ist, ziemlich gut begrastem Sandboden, gut begrasten Thälern und Wasserbetten und Boden, welcher der Überschwemmung durch

Salzwasser ausgesetzt ist oder doch nur solche Pflanzen trägt, welche in der Nähe von Salzwasser gedeihen. Diese Beschreibung passt jedoch nur auf den Winter, denn von Oktober bis Ende März trocknen und welken die Gräser, die saftigen Kräuter verschwinden ganz, nur das Polygonum allein widersteht der intensiven Sonnenhitze, so dass die Viehheerden, wenn das Land vollständig besetzt wäre, in den Sommermonaten fast nur auf dieses angewiesen sein würden. Im Winter und als ein neues Land bietet es Alles, was der Viehzüchter nur wünschen kann, die nahrhaften Eigenschaften der Vegetation lassen sich kaum überschätzen, denn viele der kürzlich hierher gebrachten Rinder sind bereits reif für den Markt.

Die geologische Beschaffenheit des Landes scheint einfach zu sein. Es besitzt drei Hügelketten, deren höchste Gipfel gleichen Namen mit ihnen tragen: Termination Hill, 1857 Fuss über dem Meere, Willouran Hill, 1400 Fuss, und Mount Northwest, 1150 Fuss. Die Allaroomba-Range steht durch einen niedrigen Ausläufer mit der WillouranKette in Verbindung und kann als ein Theil derselben betrachtet werden. Diese letztere erstreckt sich von NNW. nach SSO. zwischen 29° 43' und 30° 6' S. Br., 137° 50' und 138° 9' Östl. L. v. Gr. und besteht vom Gipfel an gegen Osten aus quarzigem Sandstein mit Schiefern und kompaktem weissen Sandstein in Bändern dazwischen, die Schichten gegen den Gipfelrücken aufgerichtet. Der Höhenzug des Mt Northwest, der in 30° 3' S. Br. aus der Ebene sich erhebt und in nordwestlicher Richtung bis 29° 43′ 43′′ fortstreicht, hat seinen höchsten Punkt in 29° 58' 22". Er besteht aus drei durch Seitensporne mit einander verbundenen Rücken mit steil abfallenden Thälern dazwischen, welche durch Spalten der äusseren Rücken ihren Abfluss haben. Der mittlere zeigt in der Mitte dünne Kanten von Gneis und Granit, daran lagern sich steil aufgerichtet Thonschiefer, dunkelgrauer Kalkstein, weisser quarziger Sandstein, Quarzadern und Kalksteinschichten, während der westliche äussere Rücken aus fast senkrecht stehenden Schichten von Kalksteinen, Sandsteinen und Schiefern besteht. In der Verlängerung der Kette, aber von ihr getrennt, erhebt sich der Hermit Hill, der von unten nach oben Kalk- Konglomerat, kalkigen Sandstein, Quarzsandstein und harten Quarzfels zeigt.

Der Boden zwischen den Plateaux und den Seebetten ist von gleichförmiger Natur und zwar sehr salzhaltig, so dass gerade hier die Entdeckung der grossen Süsswasserquellen von der äussersten Wichtigkeit war.

Die Oberfläche der Plateaux besteht aus hellbraunem Lehm mit Massen von Kieselgerölle, unter dem in horizontalen Lagern Halbopale, Kieselhydrate, Gypsadern und Thonerde mit Salzkrystallen, ferner Lager von rothem und

gelbem Sandstein, hie und da auch salzig, und endlich ein gelblichgrauer kalkiger Sandstein sich finden. Diese Formation bleibt sich vom Saddle Hill an der südlichen Bucht des Lake Eyre ostwärts bis zu dem See nördlich von Blanche water so ziemlich gleich, nur haben bei Hack's Mount Flint die Erden unter dem Kieselgestein eine sandige Unterlage. Die scheinbare Erhebung der Plateaux kommt von der ungeheueren Abspülung durch Wasser her, die nach den See'n zu Statt gefunden hat, indem das Wasser weite Thäler auswusch und das Kieselgestein einbrach und herabfiel, als der darunter befindliche Boden fortgespült war; die kleineren Bruchstücke wurden dann vom Wasser nach den niedrigen Ebenen getragen und über die Oberfläche ausgebreitet. In der Mitte dieser Thäler bildet das Wasser zahlreiche Rinnen, deren tiefere nach Regen lange Wasserstrecken enthalten, die nach den See'n hin zunehmen, in deren Nähe aber auch fast immer salzig werden. Wo durch wiederholte Fluthen ein lehmiger Thon abgelagert worden ist, bleibt das Wasser meist süss, aber selbst da wird es bisweilen brackisch und sogar salzig, wenn es durch Verdunstung stark abnimmt. Selbst der Lake Hope Panda ist nur der einheimische Name für See bietet den Eingebornen nach langer Regenlosigkeit kein trinkbares Wasser.

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Diese Plateaux, oft von Sandrücken überlagert, bilden alle Höhen nordwärts bis 24° 50' S. Br. mit Ausnahme der Denison-Range beim Mount Margaret.

Was die See'n anlangt, so steht es jetzt fest, dass ein 50 Engl. Meilen breiter Isthmus den Lake Torrens vom Lake Eyre trennt und dass auch eine Landbrücke zwischen dem See nördlich von Blanche water und dem östlichsten See existirt, aber ich bin keineswegs sicher, ob nicht der Lake Eyre durch einen schmalen Kanal mit dem See nördlich von Blanche water in Verbindung steht; davon bin ich indess überzeugt, dass wir bis jetzt nur eine Bucht des Lake Eyre gesehen haben, während sich der Haupttheil weit nach Nord und Ost erstreckt, in welcher Richtung meine letzte Aussicht auf den See einen ununterbrochenen Horizont darbot, und ich glaube, dass. der von Mr. Parry besuchte See nur eine Fortsetzung des schmalen Armes war, in welchen sein Fluss mündet. Ich bedauere sehr, die Untersuchung zwischen Lake Florence und der Mündung des Frome, der beiläufig identisch mit dem Moonarina ist, nicht beendet haben zu können, aber es fehlte an Wasser für die Pferde.

Sogleich nach dem Mitte März 1860 eingetretenen Regen enthielten die Creeks fliessendes süsses Wasser, die Thonbecken und Wasserlöcher waren alle gefüllt, und als ich am Ufer des Lake Eyre an der Stelle, wo ihn Eyre betreten hat, entlang ging, lag eine weite Salzwasser-Bai

vor mir mit Hunderten von Pelikanen, Schwänen, Enten und anderen Wasservögeln auf der Oberfläche des Wassers, das bei jeder leichten Brise sich in kleinen Wellen kräuselte. Der Kanal an der Mündung von Chambers - Creek enthielt einen starken Strom fliessenden Wassers, 1500 Fuss breit und anscheinend tief. Lange Strecken süssen Wassers befanden sich in dem Creek östlich von Eyre's fernstem Punkt und auch sonst war Süsswasser überall in Überfluss vorhanden. Bei meinem zweiten Besuch hatte sich das Wasser in dem See von dem Ufer bei Eyre's fernstem Punkt bedeutend zurückgezogen, doch sah man in der Mitte noch eine grosse Menge. Das Süsswasser in Nelly's Creek war brackisch geworden, die langen Strecken im Frances brackisch oder ganz und gar salzig. Der Frome enthielt 15 Engl. Meilen weit eine dunkelrothe Sole, nur im Smith-Creek waren die Wasser süss, trockneten aber schnell ein. Entschlossen, die Tiefe des Wassers im Lake Eyre zu untersuchen, fuhr ich in einem aus Häuten roh zusammengefügten Boote mit zwei Männern von den Walgarina-Quellen an den Margaret und Chambers-Creek hinab. Das Boot ging nur 4 Zoll tief, obwohl es auch noch Betten, Proviant, Wasser und Flinten zu tragen hatte. In dem Creek war das Wasser seit dem Regen um 6 Zoll gefallen, und da ich von einer nahen Höhe noch Wasser in dem See zu bemerken glaubte, so hoffte ich sehr auf Erfolg, wenige Meilen jedoch brachten uns zum Ende unserer Reise; das Wasser, dessen Tiefe in dem Creek zwischen 4 Zoll und 6 Fuss gewechselt hatte, wurde allmählich seichter, bis wir bei einer plötzlichen Biegung am Ende des Creek und am Rande des See's, der vollkommen trocken war, fest sassen. Sechs Zoll hatten Alles gemacht, einen scheinbaren See in ein weites Bett von Schlamm oder vielmehr trockenem Lehm verwandelt, das mit Salz inkrustirt ist und einen sumpfigen Uferrand hat. Wir gingen zu Fuss einige Meilen weit in den See hinein, auf Boden, über den Pferde hätten gehen können und der fester wurde, je weiter wir vorrückten; wirklich sind die Buchten und Arme nahe am Ufer morastiger und gefährlicher als das Innere. An der höchsten Fluthmarke sammelte ich Muscheln und Sand, die durch Fluthen von Norden angeschwemmt zu sein scheinen, da sich nichts Ähnliches an den Fluthmarken im Chambers - Creek vorfindet.

Man sieht hieraus, was der Lake Eyre in Wirklichkeit ist, und ohne Zweifel sind die südlicheren und östlicheren Seebetten eben so beschaffen. Im Lake Eyre und einigen der kleineren See'n, Lakes Arthur, Harry und Marion, findet man Lager von rothem und gelbem Ocher; den ersteren nennen die Eingebornen,,Maëlty" und gebrauchen beide Sorten in Menge zur Verschönerung ihrer Person. Häufig kommt versteinertes Holz im Chambers und Margaret vor.

Von den Quellen, die nach meinen Beobachtungen ohne Ausnahme durch Spalten in Massen von dunkelgrauem Zellen - Kalkstein an die Oberfläche kommen, kann man vier Reihen unterscheiden, je nachdem sie von Mr. Babbage, Major Warburton, Mr. Stuart oder meiner Expedition entdeckt worden sind. Zu der ersten Reihe gehören zwei, die Walgarina im Bett des Margaret und die Emerald, von den Eingebornen,,Durra - durrina" genannt. Die erstere Gruppe besteht aus salzigen und Süsswasser - Quellen, ist unter Rohr und Theebäumen versteckt und nicht gross. Das Wasser der Smaragd - Quelle ist heiss die höchste Temperatur beträgt 110° F., die in dem Abflusskanal, 20 Fuss vom Rand des Hügels, auf 96° F. sinkt —, doch entspringt an demselben Hügel auch eine kalte Quelle. Das Wasser hat keinen übeln Geschmack oder Geruch und ist köstlich weich. Die Menge des abfliessenden Wassers beträgt nach meiner Messung täglich 20.023 Gallonen, Mr. Babbage dagegen bestimmte sie zu 175.000 Gallonen, eine Differenz, die sich nur durch die Annahme erklären lässt, dass die Speisung der Quelle periodisch verschieden ist, was auch wahrscheinlich bei all' diesen Quellen angenommen werden muss, da ihr Wasserzufluss ohne Zweifel aus den steil abfallenden Schichtgesteinen der Northwest-, Willouran- und Termination - Ketten stammt und daher zum grossen Theil von der dort niedergefallenen Regenmenge abhängt. Mein Besuch fiel in eine ungewöhnlich trockene Zeit, daher erklärt sich die Differenz genügend. Eine Bestätigung dieser Ansicht liegt auch in dem Factum, dass Major Warburton die Wassermenge der Quellen bei den Beresford-Hügeln für ausreichend zur Tränke so vieler Rinder hielt, als das Land nur fassen kann, wogegen ich dieselbe nur zu ungefähr 5000 Gallonen per Tag bestimmte, was kaum für 350 Stück Vieh genügt. Auch erfuhr ich von Mr. Forster, dass bei Mundowadon nach dem Regen 300 Rinder getränkt worden waren, 2 Monate früher aber hatten 40 Eingeborne und ein Dutzend Pferde den Wasservorrath dieser Quelle bedeutend vermindert.

Die von Major Warburton entdeckten Quellen sind die Strangways, Blanche, Finniss, Warburton, Coward und Anna. Die erstere Gruppe, die grösste, die ich kenne, breitet sich über eine niedrige Kalksteinhöhe von 13 Engl. Meilen Länge und 14 Engl. Meile Breite aus; viele der einzelnen Quellen gleichen dem Blanche Cup, sind aber nicht so gross. Blanche Cup enthält ein Reservoir von 85.883 Gallonen und der Abfluss beträgt 14.290 Gallonen den Tag. Coward's Quelle liefert 5000 Gallonen täglich, die Anna-Quelle etwas weniger.

Stuart entdeckte die Priscilla-, Elizabeth- und JerseyQuellen. Die ersteren bilden eine Gruppe von vier kleinen Quellen, von denen die nördlichste das beste Wasser

enthält. Die Elizabeth - Gruppe liegt auf zwei, KalksteinHügeln nördlich und nordwestlich vom Kewson - Hügel (Mt Hugh), ihr Wasser ist gut und im Ganzen liefert sie so viel als die Emerald Spring; ihre Gewässer fliessen in eine Lagune ab. Die Jersey-Quellen liegen ungefähr 2 Engl. Meilen nordwestlich vom Kewson-Hügel und liefern 5000 Gallonen täglich; sie fliessen in ein seichtes Becken ab, das durch einen Arm mit der Lagune um die Elizabeth-Quellen in Verbindung steht.

Meine Expedition hat die McLachlan-, Fred-, Gosse-, Smith-, Murray-, Brackish- und eine oder zwei einzelne Quellen entdeckt. Die erstere Gruppe besteht aus einer grossen Anzahl guter Quellen auf einer niedrigen KalksteinHöhe an der Mündung des Gregory, ihr Abfluss ist gleich dem der Smaragd-Quelle, die grösste allein liefert 4837 Gallonen täglich. Die acht Gosse Springs, östlich von den McLachlan und ebenfalls nahe am See, liefern täglich 10.000 Gallonen. Fred's Quelle liegt zwischen Priscilla und dem See und enthält eine ähnliche Menge guten Wassers. Das Wasser der 7 Engl. Meilen nordwestlich vom Hermit befindlichen Smith-Quelle hat einen ähnlichen Charakter wie das der Finnis-Springs. Die Murray- und Brackish-Quellen liegen westlich von Cadnia; die erstere führt gutes Wasser, aber nicht mehr, als für eine Station hinreicht, die letzteren sind gross, die hauptsächlichste darunter liefert 30.000 Gallonen täglich, aber das Wasser ist brackisch, obgleich es die Rinder willig trinken. Weiter südlich liegt eine Gruppe salziger Quellen.

Ich habe diesen Quellen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, konnte aber weder Kalk- noch Kieseltuff finden, auch glaube ich nicht, dass das Wasser derselben Kalk enthält, denn man sieht keine Andeutung von Versteinerung an der verwelkten Vegetation, welche die Becken der Quellen umgiebt. Es ist wahrscheinlicher, dass ihre scheinbare Erhebung über die Oberfläche des Bodens von der Härte ihres Gesteins herrührt, welche der allgemeinen Erosion ringsum widerstand, als von einer Ablagerung durch die Quellen.

J. McD. Stuart's Reisen im Westen des Lake Eyre. Nachdem Stuart im J. 1858 den Chambers-Creek entdeckt und weite Strecken westlich vom Torrens - Becken zum ersten Mal durchzogen hatte, wendete er sich im folgenden Jahre weiter nördlich, um die Entdeckungen Babbage's und Warburton's weiter zu verfolgen. Seine Ausrüstung verdankte er auch diess Mal, wie bei allen späteren Reisen, den Herren Chambers und Finke, seine Begleiter waren Herrgott als Botaniker und Louis Müller. Das Tagebuch beginnt mit der Ankunft auf dem Mount Hermit am 22. April 1859. Von da durchritt er in Zick

zacklinien den Isthmus zwischen dem Torrens- und EyreSee, welchen letzteren er stets ,,North Lake Torrens" nennt, südlich bis an das Nordufer des Torrens, untersuchte dann den Chambers-Creek mit dem Margaret so wie den nördlicheren Warriner - Creek und ging, zum Theil Warburton's Route folgend, den Hügelketten in Nordwest zu.

Am 25. Mai 1859 kam er nach der Davenport-Range, d. i. dem südlichen Theil der Denison-Range, und bestieg daselbst den Mt Margaret, was eine Stunde Zeit erforderte. Der Hügel besteht aus grauem und rothem Granit, Quarz, Sandstein und einem grünlichen Schiefer, am Fusse horizontal liegend. Die Kette hat ein sehr sonderbares Aussehen aus kurzer Entfernung erscheint sie wie eine zusammengewürfelte ungeheuere Zahl kegelförmiger Hügel, die, ungemein rauh und zerrissen sind. Östlich stösst eine grosse steinige Ebene an mit mehreren ostwärts verlaufenden Rinnsalen, die von dieser Kette kommend weiterhin mit Gummi-Bäumen bestanden sind, dicht bei den Bergen aber Myall - Büsche und andere Sträucher hervorbringen. Wasser findet sich in den Bergen nicht. Das Land ist in der Nähe der Kette nicht gut, aber 3 Engl. Meilen östlich davon wird es weniger steinig und grasreicher. In den Rinnsalen giebt es Gras in Fülle, aber kein Wasser.

der

Wassermangel trieb Stuart nach dem Douglas - Creek zurück, in dessen Nähe er einen Regenwassertümpfel gefunden hatte, nachdem aber die Pferde wieder etwas zu Kräften gekommen waren, begab er sich noch ein Mal nach den Davenport-Bergen. Über grasreiche Thäler und niedrige Hügel, wo Quarz, Eisenstein und Granit Quarz vorherrschend mit einigen wenigen Schieferbänken nicht eben auf Goldgehalt des Bodens schliessen liessen, kam er auf eine sehr rauhe, zerrissene Höhe aus Sand, Sandstein, Kalk und Schiefer mit wenig Quarz und jenseit derselben an den Davenport-Creek, der in fast senkrechte Schieferbänke eingeschlossen war. Nordwestlich von diesem Thale gelangte er auf ein hohes Tafelland, von wo aus er die Hügel erkannte, durch die er auf seiner Reise im J. 1858 weiter westlich gekommen war. Da er auf diesem Tafelland kein Wasser fand, kehrte er nach dem Davenport-Creek zurück und war so glücklich, hier endlich eine freilich viel Magnesia und etwas Kochsalz enthaltende Quelle zu entdecken, die ,,Hoffnungs-Quelle", ohne welche ein weiteres Vordringen nach Norden für jetzt nicht möglich gewesen wäre. Er wandte sich daher am 2. Juni wieder nach Norden.

Östlich vom Mt Margaret vorbei kam er über steiniges, aber reich mit Gras und Polygonum bewachsenes Land an eine Gruppe zahlreicher Quellen, die Hawker Springs, die selbst gutes Trinkwasser lieferten, während sich um sie herum eine dünne Kruste von Salpeter, Magnesia und Koch

salz gebildet hatte und das wenige Wasser eines benachbarten Rinnsals brackisch war. Alle Ebenen und Hügel der Umgegend waren reichlich mit Gras bewachsen und die letzteren bestanden Schiefer, Glimmerschiefer,

Quarz, der goldhaltig schien, und Sandstein. Von hier aus nach dem Mt Younghusband, dem höchsten Punkt der nächsten Hügelkette, war das Land am Fusse der Berge meist steinig und dürr, die zahlreichen zum Theil mit Eucalypten bewachsenen Flussbetten vollständig ausgetrocknet, aber die Spuren von Eingebornen und Emus deuteten auf die Nähe von Wasser und vom Gipfel des M* Younghusband aus, dessen relative Höhe Stuart auf 700 Fuss schätzt, erblickte er fast nach allen Richtungen hin Quellen, auch schienen die Ebenen gegen Osten von zahlreichen Rinnsalen durchschnitten, von vielen Quellen bewässert und mit einem reichen Graskleide überzogen zu sein. ,,Es ist ein wundervolles Land, kaum zu glauben!" rief Stuart bei diesem Anblick aus. Gegen Norden lag eine isolirte Erhebung von etwa gleicher Höhe mit dem Mount Younghusband, die er M Kingston benannte, und weiter entfernt zog sich eine lange tafelförmige, stellenweis unterbrochene Kette von Südost nach Nordwest hin, über deren Entfernung Stuart der starken Luftspiegelung wegen im Unklaren blieb.

Im Verfolg seines Weges gegen Norden fand er wieder mehrere Gruppen sehr beträchtlicher Quellen, die Barrowund Freeling-Springs, die für die grössten Heerden Wasser in Fülle liefern würden, und am Mount Kingston vorbei über vorzugsweise aus Quarz bestehenden Boden reitend entdeckte er am 6. Juni das bedeutende Flussbett des Neale, das in mehreren Rinnsalen sehr lange Lachen brackischen Wassers enthielt. Die ganze Gegend hier ist ein treffliches Weideland, das Stuart an die Ufer des Cooper - Creek erinnerte, aber die Quellenreihe schien zu Ende zu sein, nur am Fuss des Dutton- und des Dalton-Hügels wurden noch einige kleine, zum Theil brackische Quellen aufgefunden. Trotz dem Überfluss an Gras, das jedoch jetzt sehr dürr war, wurde das Vordringen daher wieder durch Mangel an Trinkwasser erschwert. Nachdem Stuart über den Mount O'Halloran der Hanson-Kette nach einer weiter aufwärts gelegenen Stelle des Neale gegangen war, wo derselbe gar kein Wasser enthielt, und auch von einem nördlicheren Hügel (27° 12' 30" S. Br.) kein Wasser hatte erspähen können, ging er am Neale hinab, bis er wieder zu grösseren Wasserlachen kam. Der Neale ist hier wie weiter unten kein regelmässiges Flussbett, sondern eine 1 Engl. Meilen breite Ebene, durchzogen von vielen Rinnsalen und dicht mit Eucalypten bestanden. Nach den Fluthmarken hat das Wasser einst 10 Fuss hoch darin gestanden und selbst an den breitesten Stellen fand Stuart herab

geschwemmte Gegenstände 14 bis 15 Fuss hoch auf den Bäumen, aber, wie es schien, war seit Jahren kein fliessendes Wasser den Neale hinabgekommen. Bei seinen zahlreichen Nebenarmen und seinem ausgedehnten Gebiet überhaupt muss er bei ungewöhnlich starkem Regen eine enorme Wassermasse führen. Hütten und sonstige Spuren von Eingebornen waren in der Nähe des Neale überall zu sehen, Eingeborne selbst aber liessen sich nicht blicken.

Die Quarzfelsen in dem vom Peake-Creek durchzogenen Becken zwischen M Kingston und Mt Younghusband hatten Stuart's Aufmerksamkeit auf sich gezogen und so verwandte er einige Tage auf ihre Untersuchung, ohne jedoch, wie es scheint, Spuren von Gold zu entdecken, dann aber musste er ernstlich an die Rückkehr denken, da ihm die Hufeisen für die Pferde ausgingen, die bekanntlich bei den Inner - Australischen Reisen in Menge verbraucht werden. Er ritt von den Freeling-Springs Anfangs noch ein Mal nach dem Neale, um denselben wo möglich bis zur Mündung zu verfolgen, musste aber des steinigen Bodens wegen diesen Versuch aufgeben und wandte sich nun gegen Südosten. Nachdem er das 3 Engl. Meilen breite, aber nur einige brackische und sogar sehr salzige Wasserlachen enthaltende Bett des Peake überschritten, führte ihn sein Weg über eine verwitterte braune, ganz vegetationslose Ebene, von niedrigen Gypsbänken eingeschlossen, augenscheinlich das ehemalige Bett eines kleinen See's, und weiterhin über besseres, von mehreren Rinnsalen durchfurchtes Land zum Mt Charles, in dessen Umgebung wieder eine Menge Quellen hervorsprudelten. Östlich davon, jenseit des von den Hawker Springs herkommenden Flussbettes, fand er drei Salz- und Soda-Lagunen, umgeben von Kalk- und Gyps-Hügeln, den Parry-Hills, an denen ebenfalls zahlreiche Quellen zu Tage traten. Das umgebende Land war gut, obgleich steinig. Mehrere Flussbetten überschreitend, von denen jedoch nur eins Quellen enthielt, kam er am 23. Juni zu dem kegelförmigen, oben platt abgestutzten Mt Stevenson oder den Wahaup-Hills. Er bestieg ihn, konnte aber Nichts von dem See erblicken, da eine tafelförmige Erhebung die Aussicht beschränkte. Der steinige Boden trug auch in der Umgegend dieses Hügels eine reichliche Grasdecke. Südwestlich vom Mt Stevenson entdeckte er an demselben Tage die später von McDonnell besuchte bedeutende Hügelquelle Loudon oder Loddon Spa. Sie liegt in dem westlichen Theil einer grossen niedrigen Ebene, die östlich von steinigem, 30 Fuss hoch steil aufsteigenden Tafelland, westlich von Hügeln und einem kleinen Höhenzug aus Gyps und Kalk mit Quarz- und Sandstein-Gerölle darauf begrenzt wird. Auf dem Quellenhügel selbst behauptet Stuart Lava gefunden zu haben. Nach einem Rasttag überschritt er das breite,

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