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B. Tölös (Tscholyschman).

20 Räthsel.

C. Schwarzwald-Tataren (zwischen Katunja und Bija).

Geschlecht Tirgesch (am Teletskischen See), 2 Märchen (3 Seiten). Geschlecht Kömnösch (an der Bija), 2 Märchen (8 Seiten). Geschlecht Küsön (an der Bija), 4 Märchen (16 Seiten).

D. Tschalgandy und Kumandinzen.

4 Märchen (12 Seiten).

E. Schorzen.

3 Märchen (44 Seiten).

F. Sojonen.

2 Märchen (14 Seiten).

Diese Texte sind zum grössten Theil ins Deutsche übersetzt.

Die Britische Kolonie Stickeen.

Durch Dekret vom 19. Juli 1862 ist der nördlich an Britisch - Columbia angrenzende Theil des zwischen den Rocky Mountains und den Russischen Besitzungen gelegenen Gebietes als besondere Kolonie unter dem Namen Colony of Stickeen (Stikine oder Stekin) abgetrennt worden. Ihre Grenzen bilden gegen Westen und Südwesten die Russischen Besitzungen, gegen Süden Britisch - Columbia, gegen Osten der 125. Meridian westlich von Greenwich, gegen Norden der 62. Parallel. Diese neue Kolonie, die vorläufig unter der Verwaltung des Gouverneurs von Britisch-Columbia steht, umfasst somit die an den südöstlichsten Quellflüssen des Yukon, an dem oberen Liard, am Stickeen und Tako gelegenen Länder.

Ihren Namen hat sie von dem Stickeen- oder FrancesFluss, der sich gegenüber der Herzog von York-Insel, 160 Englische Meilen nördlich von Fort Simpson, in den Grossen Ocean ergiesst. Dieser Fluss ist, wie die ,,Canadian News" vom 14. August 1862 berichteten, 190 Englische Meilen weit aufwärts erforscht worden. Man hat dort Goldwäschen entdeckt, welche denen am Fraser an Ergiebigkeit nicht nachstehen sollen, sich vom Little Cañon (70 Englische Meilen oberhalb der Mündung) bis zum oberen Ende des Big Cañon (190 Englische Meilen oberhalb der Mündung) ausdehnen und auf Lager gröberen Goldes. im Quellgebiete schliessen lassen. Fast 200 Goldgräber waren gleich bei der ersten Nachricht dorthin aufgebrochen und es hat sich seitdem schon ein ziemlich reges Leben daselbst entwickelt. Ein Dampfer ist den Fluss etwa 150 Engl. Meilen weit hinaufgefahren, er giebt daher eine sehr werthvolle Strasse in das Innere der neuen Kolonie ab. Auch der nördlicher in den Grossen Ocean mündende Tako, an welchem die Eingebornen viel Kupfer finden sollen, wurde 35 Englische Meilen weit befahren.

Ob das Land ausser dem Golde viel Anziehendes hat, muss die Zukunft lehren; ein Mr. George Geary, welcher der,,London Free Press" über seinen vorjährigen Besuch desselben schrieb, nennt es eine öde Wildniss von Felsen und Bergen. Ein grosser Übelstand ist jedenfalls der, dass sich die Küste der Kolonie ihrer ganzen Ausdehnung nach und bis 30 Englische Meilen landeinwärts, also auch die Mündung und der untere Lauf der Flüsse Stickeen und Tako, in der Hand Russlands befindet und die Engländer nur das Recht der Schifffahrt auf dem Stickeen besitzen. Die Kolonial-Zeitungen von Vancouver und Britisch - Columbia besprechen daher auch sehr eindringlich die Nothwendigkeit einer Abtretung des Küstenstreifens vom Portland - Kanal bis zum Mount Elias von Russland an die Britische Krone.

Geographische Literatur.

AFRIKA.

Barth, Dr. H.: Dr. Balfour Baikie's Thätigkeit am unteren Niger, mit besonderer Berücksichtigung der Flussschwellen dieses Stromes und derjenigen des Tsad- und Nil-Beckens. Mit 1 Tabelle und 1 Tafel. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Februar 1863, SS. 101-129.) In dieser werthvollen Arbeit theilt Dr. Barth das in geographischer Hinsicht Wichtigste aus den „Despatches received from Dr. Baikie, in charge of the Niger Expedition, relative to the trade of that river and to the eligibility of Central Africa as a future cotton-field" und aus den ,,Reports by Dr. Baikie on the geographical position of the countries in the neighbourhood of the Niger and on other matters connected with his expedition", welche im Frühjahr 1862 an das Auswärtige Amt in London gelangten, mit und knüpft daran verschiedene Erörterungen. Ausführlich wird das Regime des Niger und Benue behandelt und Dr. Barth giebt dazu eine sehr dankenswerthe tabellarische Zusammenstellung über vorherrschenden Wind, Regenfall und Regime des Bahr el Gazal, Weissen Nil, Blauen Nil, Atbara-Takasse, unteren Nil, mittleren Niger, Benue, Kuara und der Zuflüsse des Tsad nach den einzelnen Monaten des Jahres. Ferner enthalten die Auszüge verschiedene werthvolle Bemerkungen und Angaben über das Kong-Gebirge, über die Länder und Volksstämme am unteren und mittleren Niger und am Benue, über die in jenen Gegenden vorkommenden Salzarten und einiges Andere. Barth, Dr. H.: Die Aussagen des überlebenden Dieners Dr. Eduard Vogel's über den Tod seines Herrn. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, März und April 1863, SS. 248-264.)

Siehe S. 225 dieses Heftes.

Bert: Note sur les tribus qui habitent le Gabon. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, März 1863, pp. 185-188.)

Einiges über Charakter und Lebensweise der Mpongwe, Schekiani, Bakalai und besonders der Fan, deren Kannibalismus bestätigt wird. Burton, Capt. R.: My wanderings in West Africa. A visit to the renowned cities of Wari and Benin. (Fraser's Magazine, März u. April 1863.) Duveyrier, H.: Aperçu topographique de l'Afrique intérieure et renseignements sur les ressources qu'elle offre au commerce. (Annales du commerce extérieur, November 1862, Nr. 1444.) Flemyng, Rev. Fr. P.: Mauritius, or the Isle of France, being an account of the island, its history, geography, products and inhabitants. 8°. London, Society for Promoting Christian Knowledge, 1863. Der Verfasser wurde 1854 als Militär-Kaplan auf Mauritius angestellt. Ausser eigener Beobachtung benutzte er die Werke von Grant, Montgomery Martin und anderen Autoren. Die Illustrationen sind nach des Verfassers eigenen Skizzen ausgeführt. Lejean, G. Renseignements statistiques et commerciaux sur le Soudan oriental, recueillis en 1860 et 1861 durant le cours d'une mission officielle en ce pays. (Annales du commerce extérieur, November 1862, Nr. 1444.)

Polko, Elise: Erinnerungen an einen Verschollenen. Aufzeichnungen und Briefe von und über Eduard Vogel. 8°, 239 SS. Leipzig, Weber, 1863. 1 Thlr.

Das Leben Eduard Vogel's ist mit der Neugestaltung unserer geographischen Kenntniss von Afrika so innig verwebt, dass es wohl gerechtfertigt erscheint, diese Erinnerungen an den Verschollenen, obwohl sie mehr den Menschen als den Forscher, mehr seine geistige Entwickelung, seine ganze Persönlichkeit als die Ergebnisse seiner Reise vorführen, der geographischen Literatur einzureihen. Die allseitigen Sympathien des Deutschen Volkes für diesen unglücklichen jungen Mann forderten einen vollständigen Einblick in seine Schicksale, seinen Charakter, sein so früh abgeschnittenes Leben, und während die Enthüllung der ersteren nunmehr durch die neuesten vielseitigen Anstrengungen gelungen ist, stellen uns die „Erinnerungen" die letzteren so klar und anschaulich, wie diess überhaupt durch Schrift möglich ist, vor Augen. Eduard Vogel spricht darin meist selbst zu uns, denn den grössten Theil des Buches füllen in chronologischer Ordnung seine Briefe an Eltern, Geschwister und Freunde, und wir erhalten dadurch ein einfaches, ungeschminktes, durchaus wahres und doch ungemein lebendiges Bild seiner Persönlichkeit, aber die ergänzenden und verbindenden Erläuterungen von kundigster Hand machen daraus ein wohl abgerundetes, vollständiges Ganze und lassen uns zugleich in zartester Weise einen Blick in seine Familienverhältnisse werfen und gleichsam mit seinen Angehörigen jene schwere Zeit durchleben, als der Glaube an seinen Tod bald der Gewissheit sich näherte, bald vor neu erweckten Hoffnungen weit zurückwich. Die Deutsche Nation wird dieses Buch mit Pietät und Dankbarkeit entgegennehmen; wer es auch immer liest, Freunde oder Fernstehende, Niemand wird es aus der Hand legen ohne erhöhte Theilnahme für den Verschollenen und für die geistes verwandte, poesie- und gemüthreiche Schwester, die allein im Stande war, Eduard Vogel ein solches Denkmal zu errichten. Santamaria, J. C.: Origine des peuples qui habitent le Sénégal français. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, März 1863, pp. 169-184.) Mit grossem Eifer sucht der Verfasser, welcher der Neger-Race angehört und als katholischer Missionär zu Joal bei der Insel Gorée ansässig ist, aus Traditionen zu beweisen, dass die Neger-Stämme Senegambiens ursprünglich von weisser Abkunft seien und keineswegs von Ham abstammten. Die Mandingo sollen von Esau, die Fellatah von Ismael, dem Sohn Abraham's, abstammen Stern, Rev. H. A.: Wanderings among the Falashas in Abyssinia; together with a description of the country and its various inhabitants. 8o, 330 pp. mit 1 Karte und 20 Illustrationen. London, Wertheim, 1862.

u. s. w.

15 s.

Auf dem gewöhnlichen Wege durch Aegypten und Nubien reiste der Missio

när Stern Ende 1859 nach Chartum und von da im Januar des folgenden Jahres über Abu Haras, Kedaref, Galabat, Wochni nach Tschelga in Abessinien, um unter den Falaschas eine protestantische Mission zu begründen. Falaschas werden in Abessinien die Juden genannt, die seit uralten Zeiten daselbst eingewandert in den Gebirgen von Simen und Bellesa bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts unter eigenen Königen und Königinnen ihre Unabhängigkeit behaup teten, dann aber aus ihren Sitzen vertrieben und gezwungen wurden, sich unter ihren Feinden, den verbassten Ambaras, niederzulassen. Sie bewohnen jetzt die Provinzen Dembea, Quara, Woggera, Tschelga und Godjam, wo ihre Dörfer an einem rothen irdenen Topf auf der Spitze des Gotteshauses leicht zu erkennen sind. Stern rühmt ihre Sittlichkeit, ihr Festhalten an ihrem Glauben, ihre Reinlichkeit und ihren Fleiss; sie treiben Landwirthschaft und einige Gewerbe, wie das Schmiede-, Töpfer- und Weberhandwerk, aber merkwürdiger Weise keinen Handel, denn er gilt ihnen für unerlaubt nach Mosaischem Glauben. Wirklich soll sich unter der Million betragenden Zahl der Abessinischen Juden kein einziger Kaufmann befinden. Um unter diesem Völkchen als Missionär aufzutreten, bedurfte Stern der Erlaubniss des Kaisers und des Abuna oder höchsten geistlichen Würdenträgers. Er begab sich daher an das Ostufer des Tsana-See's in das Lager des Negus Theodor, brachte dann das Osterfest in Debra Tabor und Gaffat zu und brach von da nach Magdala, der Residenz des Abuna, auf, aber nachdem er den 14.670 Engl. Fuss hohen Guna erstiegen und Tschatschaho erreicht hatte, begegnete ihm der Abuna unerwartet und so begleitete er ihn zurück nach Debra Tabor, um der Vermählung des Negus mit der Tochter des Detschasch Ubie von Tigre beizuwohnen. Hier blieb er den Sommer über, begab sich darauf nach Gondar, in dessen Umgegend er das Missionswerk begann, und unternahm im Oktober einen Ausflug nach der Provinz Dagossa im Westen des Tsana-See's, wo er auf dem Wege über Genda, Tschamare und Schargi nach Aleida Miriam an der Grenze der Provinz Quara viele Falascha-Dörfer besuchte. Mit der Beschreibung der Rückreise nach Genda und einigen Betrachtungen über die Aussichten der Mission unter den Falaschas, über die Abessinische Kirche, die Trachten der Abessinier und die Hülfsmittel des Landes schliesst das Buch und über das weitere Verbleiben des Verfassers erfahren wir nur beiläufig, dass er auf demselben Wege nach Chartum u. s. w. zurückkehrte, den er bei der Hinreise eingeschlagen. Die Reise war interessant genug, aber das Buch ist im Ganzen doch sehr unbedeutend. Es enthält Vieles, was schon oft und ausführlich behandelt worden, z. B. die Beschreibung der Hinreise nach Abessinien, die Geschichte des Negus Theodor, und das Werthvollere, wie namentlich die Bemerkungen über die Falaschas und die übrigen Bewohner Abessiniens, muss mühsam aus der Masse des Werthlosen hervorgesucht werden. Eine solche gewissenhafte Aufzeichnung der kleinen täglichen Erlebnisse, wie wir sie hier finden, hat doch nur dann Interesse für Andere, wenn sie darauf angelegt ist, die Zustände, Sitten, Lebensweise eines wenig gekannten Volkes, die Art des Reisens in einem wenig gekannten Lande und dergleichen gleichsam an Beispielen darzulegen. Nach unserem Dafürhalten würde der Verfasser sich und der Literatur einen besseren Dienst erwiesen haben, wenn er seine Beobachtungen über die religiösen und socialen Zustände der jetzigen Bewohner Abessiniens, insbesondere der dortigen Juden, mit Berücksichtigung der früheren Literatur zu einer geordneten Abhandlung zusammengestellt hätte. Der Ausflug durch Dagossa konnte auch für die Geographie wirklich Neues liefern, aber die Angaben im Text reichen nicht hin, auch nur die Reiseroute einigermaassen sicher zu konstruiren, und die sehr elende Karte hilft diesem Mangel ganz und gar nicht ab, ja sie steht mit dem Text im offenbarsten Widerspruch, denn nach diesem soll z. B. Schargi 2 Stunden von Tschamare entfernt (S. 283), Aleida Miriam südwestlich von Schargi gelegen sein (S. 285), während auf der Karte Tschamare und Schargi mehr als 2 Breitengrad von einander abstehen und Aleida Miriam gerade östlich von Schargi angesetzt ist. Ganz rühmenswerth und instruktiv sind dagegen die landschaftlichen und ethnographischen Illustrationen.

Trémaux, P.: Les ruines de l'antique Aloa dans la Haute Nubie. (Nouv. Annales des Voyages, März 1863, pp. 331-336.)

Aus dem noch unveröffentlichten 2. Bande von Trémaux' Voyage en Éthiopie. Der jetzige Name dieser am Blauen Nil südöstlich von Chartum gelegenen Ruinenstätte ist Soba.

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Soc. of London, Vol. VI, No. V, pp. 210-215.)

Eine Reihe von beschreibenden Notizen über Orte, Landschaften u. s. w. in Tunis aus einem Manuskript, das nach Admiral Smyth weit über ein Jahrhundert alt ist.

Unger, Prof. Dr. F.: Botanische Streifzüge auf dem Gebiet der Kulturgeschichte. 5. Inhalt eines alten Ägyptischen Ziegels an organischen Körpern. (Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften zu Wien. Mathem.-naturw. Klasse, Januar 1862, 2. Abtheil. SS. 75-88.)

Der Ziegel aus Nilschlamm und Heckerling, dessen organische Einschlüsse hier beschrieben werden, stammte aus der gewaltigen Mauer der alten Stadt Eileithyia (El Kab), deren Umwallungsbau zwischen dem Einfall der Hyksos (2817 v. Chr.) und ihrer Vertreibung aus dem Lande (1726 v. Chr.) hergestellt sein muss, so dass der Ziegel ein Alter von 3500 bis 4000 Jahren hat. Professor Unger zieht aus seiner Untersuchung folgende Schlüsse: 1) Die landeseigenthümliche Vegetation Aegyptens und damit die Beschaffenheit des Klima's hat sich in einem Zeitraum von ungefähr 4000 Jahren nicht geändert; 2) zwei der gegenwärtig wichtigsten Kulturpflanzen (Hordeum vulgare und Triticum turgidum) sind schon vor 4000 Jahren im Grossen landwirthschaftlich in Aegypten angebaut worden; 3) aus dem Vorhandenen ist nicht ersichtlich, dass in dieser Zeit eine Aenderung des Artcharakters der Pflanzen erfolgte; 4) Holzarmuth des Landes hat schon vor 4000 Jahren die Benutzung des Strobes und Mistes der Hausthiere als Feuerungsmittel nothwendig gemacht; 5) Verbindungen, welche die landwirthschaftlichen Erzeugnisse der Nachbarländer nach Aegypten brachten, scheinen noch nicht bestanden zu haben.

Vallon, Lieut. A.: La Casamance, dépendance du Sénégal. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, Novbr. 1862, pp. 456-474.)

Marine-Lieutenant Vallon, der sich namentlich durch seine Beschreibung des Königreichs Dahomey (s.,,Geogr. Mitth." 1862, S. 117) bekannt gemacht hat, schickte schon im Februar 1861 eine Karte des Casamance nach Paris, die nebst einer Spezialkarte vom oberen Laufe des Flusses im .,Bulletin" der Pariser Geogr. Gesellschaft veröffentlicht wurde (s. ,,Geogr. Mitth." 1861, S. 368). Die hier vorliegende neue Karte, nach Vallon's Arbeiten und anderen Dokumenten

von Lieut. Mage im Auftrag des Marine-Ministeriums gezeichnet, hat einen mehr als doppelt so grossen Maassstab, enthält ein viel reicheres Detail und viele Berichtigungen, besonders für die Strecke von Séd'hin abwärts bis zur Mündung und die Uferlandschaften des unteren Laufes. Dabei zeigt sich die geographische Lage wesentlich korrigirt, in so fern der obere Theil des Flusses um ungefahr 15' westlicher gerückt ist. Im Text giebt Vallon eine Lebersicht der Völkerschaften, welche die Ufer des Flusses bewohnen und in vier Hauptnationen zerfallen, die Felup, die sich selbst Jola und Aïamat nennen, die Bagnun, Balantes und Mandingo, welchen letzteren sich Fellatah und Saracollets oder Sonnikés zugesellt haben. Er zählt die Unterabtheilungen dieser Völkerschaften auf, so weit sie hierher gehören, schildert ihren Charakter und ihre Industrie, geht sodann auf die Europäischen Niederlassungen über, wobei zu erwähnen ist, dass die Portugiesen nur noch das einzige Gebiet von Zighinchor faktisch inne haben und die Engländer auf das Comptoir Lincoln oder Elinkin beschränkt sind, während die Franzosen fast den ganzen Fluss beherrschen und namentlich die wichtige Faktorei Séd'hiu am oberen Laufe besitzen, und hebt schliesslich die Handelsvortheile, welche diese Länder bieten, hervor. Vian, L.: L'Algérie contemporaine. 18°, 272 pp. Paris, Challamel, 1863. Ville: Note sur la constitution géologique des dunes des Zahrez-Rharbi et Chergui (lacs salés) et du Sahara algérien. (Comptes rendus hebdom. 9. März 1863, pp. 440-442.)

Die Untersuchungen des Verfassers beweisen, dass die Sanddünen der Algerischen Sahara keineswegs durch den Wind hervorgebrachte Anhäufungen sind, sondern regelmässige Sandschichten der oberen Pliocen-Periode, aus süssem oder brackischem Wasser abgelagert. Der Wind kann leichte Veränderungen in der äusseren Form der Dünen hervorbringen, die Hauptmasse derselben verändert aber nicht ihren Platz, die Dünen befinden sich noch heute in derselben Lage wie am Beginn der jetzigen geologischen Periode.

Vivien de Saint-Martin: Les Nubae de la Haute Éthiopie. Étude historique et ethnologique. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Oktober 1862, pp. 221-237.)

Der gelehrte Verfasser setzt hier auseinander, wie in dem Namen Nubier zwei durchaus verschiedene Völkergruppen vermengt seien, der Berber-Stamm Lowata, die Nobatae oder Nabades der Byzantinischen Periode, und die NubaNeger im Süden, welche die ursprüngliche Bevölkerung von ganz Kordofan und der Bahinda-Steppe waren. Die Abhandlung ist ein Bruchstück aus dem 1859 von der Académie des Inscriptions gekrönten Mémoire sur le développement historique et les limites de la connaissance de l'Afrique chez les anciens", das gegenwärtig im Druck erscheint.

Vivien de Saint-Martin: Les Blemyes. (Revue de l'Orient, November bis December 1862.)

Es wird gezeigt, dass dieser Name keine wirkliche Begründung in der Nubischen Ethnographie hat, obwohl er bei den Griechischen Autoren und bei den Byzantinern allgemein ist. Vivien de Saint-Martin: Madagascar. (,,L'Isthme de Suez" 1862, Nr. 134, 136.)

Willmot, A. A historical and descriptive account of the Colony of the Cape of Good Hope. 8° mit 1 Karte. London, Algar, 1863. 2 s.

AUSTRALIEN UND POLYNESIEN.

Archer, W. H. Statistical notes on the progress of Victoria, from the foundation of the colony, 1835, to 1860. Part I und II. Melbourne, Ferris,

Da der Verfasser Registrar-General der Kolonie Victoria ist, so hat dieses hiermit begonnene statistische Werk einen offiziellen Charakter. Catalogue of the Victorian Exhibition, 1861: with prefatory essays indicating the progress, resources and physical characteristics of the colony. 8, 361 pp. Melbourne 1861.

Den grössten Theil des Bandes nehmen die von den tüchtigsten Kräften ausgearbeiteten Abhandlungen über die Statistik, Naturgeschichte, den Goldreichthum, das Klima u. s. w. der Kolonie ein, die wir schon als separat ausgegebenes Werk erwähnten (s. „,Geogr. Mitth." 1862, S. 400 unter "Victoria"). Der Katalog selbst so wie der angehängte Bericht der Jury fiber die dritte Klasse der ausgestellten Gegenstände sind reich an Nachweisen über die Nutzhölzer und sonstigen nutzbaren Pflanzen der Kolonie und ihre Verwendung. Cracroft, Journal of Capt. of H. M. S.,,Niger". New Zealand. (Nautical Magazine, August 1862, pp. 400-408, Septbr. pp. 455-463, Oktober pp. 511-519, Novbr. pp. 569-577, Dezbr. pp. 625-635, Januar 1863 pp. 14-21, Februar pp. 63-70, März pp. 116-123, April pp. 186-193.)

Nachdem das „Nautical Magazine" früher über die Fahrt des ,,Niger" von Singapore nach Auckland berichtet (Febr. 1862, SS. 57-65, März SS. 122-131) und dabei Nachrichten über die Norfolk-Insel und ihre früher auf Pitcairn ansässigen Bewohner gegeben hatte, wird in den vorliegenden Abschnitten eine Rundreise des früheren Gouverneurs, Oberst Browne, nach den einzelnen Provinzen Neu-Seelands beschrieben, die er auf dem „,Niger" Ende des Jahres 1859 unternahm. Die besuchten Punkte waren der Manukau-Hafen, Nelson, Picton, Dunedin, Lyttelton, Hawkes-Bai, die Poverty-Bai und White Island in der Bay of Plenty, aber ausser über diese Punkte enthält das Journal mannigfache Nachrichten über die Provinzen überhaupt. Nach beendigter Rundfahrt wurde das Schiff im Jahre 1860 bei dem Kriege gegen die Eingebornen verwendet, welcher demnach den Hauptinhalt der späteren Abschnitte bildet. Downing, Dr. Ch. T.: On Norfolk Island, its character and productions. (Edinburgh New Philos. Journal, Oktbr. 1862, pp. 322-328.) Eine ursprünglich in den ,,Transactions of the Royal Society of Tasmania" veröffentlichte gehaltvolle Beschreibung der Norfolk-Insel mit besonderer Rücksicht auf Klima und Vegetation.

Exploration, Australian

by Norman, Landsborough, Walker,

Howitt and McKinlay. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VII, No. 1, pp. 3-18.)

Die hier abgedruckten offiziellen Depeschen des Gouverneurs von Queensland über die Expeditionen von Landsborough, Walker u. s. w. sind zwar durch die seitherige Publikation der ausführlichen Tagebücher dieser Reisenden werthlos geworden, aber die Diskussion, welche sich an die Verlesung derselben in der Geogr. Gesellschaft zu London knüpfte und hier mitgetheilt ist, war in so fern von nicht geringem Interesse, als Männer wie Sir Richard McDonnell, Sir Charles Nicholson und Kennedy (Gouverneur von West-Austra lien) dabei ihre Ansicht über den Werth der neuen Entdeckungen u. s. w. aussprachen. Friedmann, Dr.: Die Nordwestküste von Neu-Guinea. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Oktober und November 1862, SS. 270-282.)

Notizen aus den Aufzeichnungen des Herrn von Rosenberg während der Expedition des Holländischen Dampfers ,,Etna" nach der Südwest- und Nordküste von Neu-Guinea. Vergl. weiter unten die Besprechung des Berichtes über diese Expedition.

Grad, Charles: Les aborigènes de l'Australie. (Nouv. Annales des Voyages, Februar 1863, pp. 155-178.)

In dieser kompilatorischen Arbeit werden mehr die guten Seiten der Australischen Eingebornen hervorgehoben.

Haast, Jul.: Address delivered at the dinner of the Philosophical Institute of Canterbury. Fol., 8 pp. Christchurch (New Zealand) 1862. Wir erwähnten bereits, dass sich in Christchurch ein Philosophical Institute of Canterbury gebildet hat, zu dessen erstem Präsidenten Julius Haast gewählt wurde (s.,,Geogr. Mitth." 1863, Heft II, S. 73). In der vorliegenden Ansprache entwickelt dieser thätige, um die Erforschung Neu-Seelands hoch verdiente Mann gleichsam das Programm der Gesellschaft, indem er ihre verschiedenen Aufgaben näher beleuchtet, einen Abriss der bisherigen Untersuchungen auf Neu-Seeland giebt und auf einzelne Desiderata besonders aufmerksam macht.

Haast, Jul. Notes on the geology of the Province of Canterbury, New Zealand. (New Zealand Government Gazette, Province of Canterbury, 24. Oktober 1862.)

Der Regierungs-Geolog der Provinz Canterbury berichtet hier über die Hauptresultate seiner Aufnahmen und Untersuchungen während der Jahre 1861 und 1862, in denen er namentlich die Südlichen Alpen in bedeutendem Umfange erforschte. Auszüge siehe S. 214 dieses Heftes. Heywood, B. A.: A vacation tour at the antipodes through Victoria, Tasmania, New South Wales, Queensland and New Zealand, in 1861 and 1862. 8, 260 pp. Mit 3 Karten und 8 Illustrationen. London, Longman, 1863. 7 s.

Um seine Gesundheit durch eine längere Seereise zu kräftigen, begab sich der Verfasser im J. 1861 nach Australien und Neu-Seeland und kehrte nach einjährigem Aufenthalt nach England zurück. Er besuchte während dieser Zeit zuerst Melbourne, Geelong, Ballaarat, die Goldfelder im Mount Alexanderund Bendigo-Distrikt und Echuca am Murray, dann in Tasmania Launceston und Hobart Town, ging ferner nach kurzem Aufenthalt in Sydney nach Queensland, wo er ausser Brisbane und Ipswich die Darling Downs, Maryborough, Port Curtis und Rockhampton sah, kehrte nach Sydney zurück, machte von dort Exkursionen nach Botany Bay und Paramatta und eine grössere Tour über Bathurst und Cowra am Lachlan nach den neuen Goldfeldern von Forbes und dem südlicheren Lambing Flat und begab sich darauf nach Neu-Seeland. Dort besuchte er wiederholt sämmtliche Provinzial-Hauptstädte und fand dabei noch Zeit, Ausflüge in den Umgebungen dieser Städte so wie nach den Goldfeldern von Otago und in den nördlichen Theilen dieser Provinz zu machen. Wieder in Sydney angekommen besuchte er noch die Kohlendistrikte am Hunter und das südlichere Wollongong und fuhr dann mit dem Postdampfer über Point de Galle und Sues nach Europa. Kurz und einfach schildert er das Gesehene und Erlebte und fügt mit Benutzung der einschläglichen Literatur viel Statistisches und sonstige Daten bei, welche eine richtige und klare Vorstellung von den natürlichen und socialen Verhältnissen jener Kolonien zu geben geeignet sind, so wie einige Kapitel über die Geschichte derselben, über die Aussichten der Auswanderer dahin und über den Maori-Krieg. Sein Buch hat besonders das Verdienst der Wahrhaftigkeit und Neuheit, welches letztere bei den so ungemein rasch emporblühenden und demgemäss sich verändernden Australischen und Neu-Seeländischen Kolonien von grösserem Gewicht ist als bei den meisten anderen Ländern. Die beigegebene Karte von der Osthälfte des Australischen Kontinents und von Neu-Seeland ist eine der ersten, welche die grossen Reiserouten von Burke, McKinlay, Landsborough, Walker und Stuart, so wie die neue Gebietseintheilung enthält und für Neu-Seeland die Haast'schen und Hochstetter'schen Arbeiten berücksichtigt hat. Die beiden anderen Karten sind eine reducirte Kopie der Tasman'schen und eine dergleichen einer alten Holländischen Karte von Nordwest-Australien. Unter den Abbildungen interessiren namentlich einige Gletscher-Ansichten aus den Südlichen Alpen Neu-Seelands, die von Haast'schen Zeichnungen herrühren. Hutchison, J., and Fr. Howard: Nautical description of Port Augusta, South Australia. (Nautical Magazine, Novbr. 1862, pp. 591-600.) Zugleich eine Beschreibung vom nördlichen Theil des Spencer-Golfs. Iles Mariannes (les) considérées comme siège d'une colonie de condamnés, de libérés et de travailleurs libres. 18, 68 pp. Brüssel, A. Lebègue et C.

Jessop, W. R. H.: Sturtland and Flindersland; or, the inside and outside of Australia. 2 vols. 8o mit 1 Karte. London, Bentley, 1862. 21 s. Krull, F. Die Mecklenburgische Kolonie zu Waimea auf Neu-Seeland. (Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. 16. Jahrg.)

Marcet, Ed.: Notice sur la province de Queensland. (Mémoires de la Soc. de géogr. de Genève, T. II, pp. 23-84.)

Gründung der Kolonie, Regierung, Bevölkerung, Bodenkultur, Vegetation, Berge, Wälder, Flüsse, Klima, Krankheiten, Thiere, Eingeborne, Städte, An

siedler. Der Aufsatz ist weder wissenschaftlich gehalten noch enthält er viel Neues, die zum Theil aus eigener Anschauung hervorgegangenen Schilderungen geben aber ein ziemlich deutliches allgemeines Bild der neuen Kolonie. Mayne, E. G.: Remarks on the colony of Queensland as a field for emigration. (The Dublin Quaterly Journal of Science, 1862, p. 296.) Müller, Dr. Ferd.: A record of the plants collected in the year 1861 during Mr. Fr. Gregory's exploring expedition into North-West Australia. (Edinburgh New Philos. Journal, April 1863, pp. 214-235.) Während Frank Gregory's Reise in Nordwest-Australien (s. „,Geogr. Mittheilungen" 1862, S. 281) sammelten Mr. Maitland Brown auf dem Ritt durch das Innere und Mr. Pemberton Walcott in der Umgegend des Landungsplatzes eine Anzahl Pflanzen, welche die bisherige sehr geringe Kenntniss von der Vegetation des nordwestlichen Australien nicht unbedeutend vermehren, aber doch noch nicht hinreichen, um den phytogeographischen Charakter des Landes sicher zu erkennen. Die Bestimmung der Pflanzen und die Beschreibung der gegen Erwarten geringen Anzah! neuer Arten hat Dr. Ferdinand Müller in Melbourne übernommen und man ersieht aus seiner Arbeit wenigstens so viel, dass in dem von Fr. Gregory bereisten Gebiet Malvaceae, Amarantaceae, Convolvulaceae und besonders Leguminosae zahlreich vertreten sind, während Compositae, wie in anderen Theilen des tropischen Australien, verhältnissmässig weniger vorkommen. Auffallend erscheint die geringe Zahl der EucalyptusArten. Die tropischen Formen sind bei weitem vorwiegend, doch mischen sich südliche Arten und Gattungen darunter und ausserdem ist es interessant, dass hier gewisse Indische und Südwest-Asiatische Pflanzen wieder auftreten, die zum Theil nirgends weiter in Australien beobachtet wurden. Müller, Dr. Ferd. The Plants indigenous to the Colony of Victoria described. Vol. I. Thalamiflorae. 4, 250 pp. mit 23 Tafeln. Melbourne, Bailliere, 1860-1862.

In diesem schönen Werke begrüssen wir den ersten Band einer systematischen Flora der Kolonie Victoria, wie sie in solcher Vollständigkeit, mit einer so grossen Fülle des Neuen eben nur der berfilmte Repräsentant der botanischen Wissenschaft in Australien, Dr. Ferdinand Müller, zu geben im Stande ist. Kann es uns auch nicht in den Sinn kommen, dem inneren Werthe dieser der botanischen Fachliteratur sich einreihenden Arbeit gerecht zu werden, so stehen wir doch nicht an, sie auch den Geographen um so mehr zu empfehlen, als sie darin die Verbreitung der einzelnen Species in und ausserhalb Australien ausführlich angegeben finden und die einheimischen Namen, wie sie so oft in Reiseberichten vorkommen, ohne dass wir die wissenschaftlichen Namen mit Sicherheit zu substituiren vermöchten, berücksichtigt werden. Möchte doch Herr Dr. Müller, der so viele Theile Australiens aus eigener Anschauung kennt und so viele botanische Sammlungen von Australischen Expeditionen bearbeitet hat, die Zeit finden, einmal eine vollständige Phytogeographie jenes Kontinents, so weit diess bis jetzt möglich, auszuarbeiten. Ihm stehen das Material und die erforderlichen Kenntnisse wie keinem Anderen zu Gebote und er würde sich durch eine solche Arbeit ein grosses Verdienst um die Geographie erwerben. Murray, A. W.: Missions in Western Polynesia, being historical sketches of these missions from their commencement in 1839 to the present time. 8, 502 pp. London, Snow, 1863. 10 s. New Zealand. Illustrated sketch of the province of Otago. Mit 1 Karte. London, Algar, 1862.

Beschreibung der Provinz, ihrer Einrichtungen, Hülfsmittel, des Klima's u. s. w. mit einer Karte und photographischen Ansichten der Stadt und Umgegend von Dunedin. Nieuw Guinea, ethnographisch en natuurkundig onderzocht en beschreven in 1858 door een Nederlandsch-Indische commissie. 8°, 241 pp. mit 26 Tafeln und einem Atlas. (5. Bd. der ,,Bijdragen tot de taal-, land- en volkenkunde van Nederlandsch Indië"). Amsterdam, Fr. Muller, 1862.

Schon im Jahre 1858 brachten die „Geogr. Mitth." (S. 470) eine kurze Notiz über die Holländische Expedition, welche in demselben Jahre auf dem Dampfer „Etna" nach Neu-Guinea abgegangen war und einige Theile der Südwest- und Nordküste dieser Insel untersucht hatte; aber erst jetzt liegt der Bericht mit den zugehörigen Karten und Abbildungen vor und giebt ausführlich Rechenschaft von dem Umfang und den Ergebnissen der Expedition, die sich zwar wegen der Kürze der Zeit - sie dauerte im Ganzen nur vier Monate - auf wenige Punkte beschränken musste und namentlich nirgends über die Uferlandschaften in das Innere vordringen konnte, aber doch eine ganze Reihe von Aufnahmen und zahlreiche anderweitige Beobachtungen, besonders ethnographische, gemacht und somit einen sehr anerkennenswerthen Beitrag zu der noch so geringen Kenntniss von Neu-Guinea geliefert hat. Die Expedition bestand aus folgenden Mitgliedern: H. D. A. van der Goes, Resident von Banda, als Chef, Dr. J. H. Croockewit, Marine-Lieutenant G. Roijer als Führer des Dampfers, Kapitän F. G. Beckman, C. B. H. C. von Rosenberg als Zeichner, den Marine-Lieutenants W. Muller, van Asperen, Mac Leod und Boogaard, dem Infanterie-Lieutenant Tissot van Patot und dem Prinzen Amir von Tidore, der schon 1850 den Regierungs-Kommissär Gronovius nach Neu-Guinea begleitet hatte. Sie verliess Amboina am 20. März 1858 und begab sich zunächst nach der Südwestküste, wo sie die Küstenstrecke zwischen der Insel Adie und der Lakahia-Bai besuchte, welche vor 1848 das Reich Kowaaij bildete, jetzt aber in drei Gebiete zerfällt, das des Radja von Adie vom Kap Baik bis Kamrao in der gleichnamigen Bai mit Inbegriff der Inseln Karas und Adie, das des Radja von Namototte von Kamrao bis zur Mitte der Tritons-Bai und das des Radja von Aidoema von der Tritons-Bai bis zum Kap Boeroe. Es wurde der Insel Adie ein kurzer Besuch abgestattet, der Meerestheil zwischen ihr und der Küste von Neu-Guinea bis zur Mündung des Karoefa-Flusses aufgenommen, der letztere Fluss 12 Stunden weit aufwärts befahren, bis Steinblöcke in dem schon auf 20 Ellen Breite zusammengeschrumpften Beft die Weiterfahrt unmöglich machten; ferner besuchte die Expedition die Ostseite der Kamrao-Bai, nahm dort die Kaimani-Bucht auf, rekognoscirte die nordwestlich davon gelegene Argoeni-Bai so wie die östlichere Speelmans-Bai, welche nordwestlich von der Insel Namototte (unter 3° 50′ S. Br. und 133° 56' Oestl. L. v. Gr.) in das Land einschneidet, nicht aber, wie auf Melvill van Carnbee's Karten irrthümlich angegeben, in der Nähe der Nautilus-Strasse zu suchen ist, und begab sich sodann nach der Insel Lakahia (4° 3' S. Br. und 134° 41′ Oestl. L. v. Gr.),

wo Steinkohlenlager vorkommen und eine weit ins Land eingreifende Bucht, Etna-Bucht benannt, vermessen wurde. Am 28. April verliess der Dampfer Lakahia, um sich nach Doreh an der Nordküste zu begeben, und ankerte dort am 3. Mai. Hier verlor man mit dem Erwarten eines Proviantschiffes viel Zeit, so dass eine vollständigere Untersuchung der Nordküste unterbleiben musste, aber die Reisenden unternahmen dafür mehrfach Ausflüge in die Umgegend von Doreh, namentlich nach dem 9000 Fuss hohen Arfak-Gebirge. Erst am 17. Juni konnte die Expedition Doreh verlassen und beschränkte nun ihre weiteren Unternehmungen auf eine ziemlich gründliche Aufnahme der HumboldtBai an der Ostgrenze des Niederländisch-Indischen Theils von Neu-Guinea, in der sie vom 23. Juni bis 3. Juli sich aufhielt. Sie kehrte über Doreh am 13. Juli nach Amboina zurück. Alle erwähnten Aufnahmen und Rekognoscirungen sind in einem kleinen Atlas von 7 Karten und Plänen niedergelegt und den eigentlichen Reisebericht, der 106 Seiten umfasst, begleiten in Form von Beilagen eine Reihe spezieller Arbeiten als Ergebnisse der fleissigen Forschungen der Reisenden, nämlich: 1) Kurze Beschreibung der Insel Adie und ihrer Bewohner; 2) Ueber die Bewohner der Kaimani-Bucht; 3) Geognostische Skizze der besuchten Punkte von Dr. Croockewit; 4) Ueber Doreh, seine und seiner Umgegend Bewohner; 5) Ueber die Humboldt Bai und ihre Bewohner; 6) Liste der zum Haus- und Schiffsbau tauglichen Holzarten in der Gegend von Doreh; 7) Ueber den politischen Zustand der verschiedenen Theile von Neu-Guinea, worin besonders die Ausdehnung und Art der Oberherrschaft des Sultans von Tidore und das Verhältniss zu der Holländischen Regierung dargelegt und die Gebiete der einzelnen Radjas an den Küsten aufgeführt werden, woraus viele Berichtigungen der bisherigen Karten hervorgehen (z. B. die Namen Wonim di Atas für den westlichen und Wonim di Bawa für den östlichen Theil des Niederl. Neu-Guinea auf v. Carnbee's Karten müssen vertauscht werden, die zwischen dem Golf von Mac Cluer und der Kamrao-Bai gelegene Halbinsel gehört nicht mehr zu Misool u. s. w.); 8) Vokabular der zu Doreh gesprochenen Myfoor'schen Sprache von Missionär Ottow und Dr. Croockewit. Endlich enthält das Werk noch 26 Tafeln landschaftlicher und sehr interessanter ethnographischer Abbildungen, von Herrn v. Rosenberg gezeichnet. Nouvelle-Calédonie, Exploration de la (Nouv. Annales des

Voyages, Februar 1863, pp. 179-197.)

Zwei dem,,Moniteur de la Nouvelle-Calédonie" entnommene Berichte, wovon der erste die Besteigung des 1630 Meter hohen Humboldt-Piks durch MarineLieutenant Chambeyron im Juli 1862 zum Gegenstand hat. Sie wurde unternommen, um die Vermessungen der beiden Küsten der Insel trigonometrisch mit einander zu verbinden, und hat unter Anderem bestätigt, dass der südliche Theil von Neu-Caledonien nur an einzelnen beschränkten Stellen zum Ackerbau sich eignet. Der zweite betrifft die Ueberlandreise des Lieutenant Marchant von Port-de-France nach Kanala an der Ostküste, 21. Juni bis 11. Juli 1862. Sie bestätigte die Existenz zweier paralleler Bergketten, welche der Ostküste näher als der Westküste die Insel ihrer ganzen Länge nach zu durchstreichen scheinen und 14 bis 15 Kilometer von einander entfernt ein grosses Thal zwischen sich lassen.

Océanie. Annuaire des établissements français de l'Océanie pour 1862. Papeete, impr. du Gouvernement.

Parliamentary Paper. Diary of J. MacDouall Stuart's explorations from Adelaide, South Australia, across the continent of Australia, December 1861 to December 1862. Fol. 41 pp. Adelaide 1863.

Das vollständige Tagebuch Stuart's über seine jüngste Reise, auf der er bekanntlich den ganzen Australischen Kontinent von Süd nach Nord durchkreuzte.

Perron d'Arc, H.: Les champs d'or de Bendigo. 16°, 278 pp. Paris, Hachette, 1863. 2 fr.

Remy, Jules: Aperçu géographique sur les îles Sandwich. (Nouvelles Annales des Voyages, Dezember 1862, pp. 257-280, Januar 1863, pp. 63-88.)

Aus des Verfassers Buch „Ka Mooolelo Hawaii". Resources of Australia. (,,The Exchange" 1862, Nr. 5.) Rochas, Dr. Victor de: La Nouvelle-Calédonie et ses habitants. Productions, moeurs, cannibalisme. 18o, 318 pp. Paris, Sartorius, 1862. 3 fr. Dr. Rochas, der als Marine-Arzt fast drei Jahre auf Neu-Caledonien lebte, behandelt in diesem Buche vorzugsweise die physischen und moralischen Charaktere der Eingebornen. Auszüge geben die Nouvelles Annales des Voyages", August 1862, pp. 211-242, und „,,Das Ausland" 1862, Nr. 45, SS. 1057–1061. Roijer, G.: Reis van Amboina naar de Z., W. en N. kust van Nieuw Guinea, gedaen in 1858 met Z. M. Stoomschip Etna. 8o, 86 pp. Amsterdam, Hulst van Keulen, 1862. 90 c.

Aus den ,,Verhandelingen en berigten betr. het zeewezen, door J. Swart", abgedruckt. Seemann, Dr. Berth.: Viti, an account of a government mission to the Vitian or Fijian Islands, 1860-61. 8°, 464 pp. mit 1 Karte. London, Macmillan, 1862.

14 s.

Ein vielseitiges, lehrreiches Werk über seine in Begleitung des Colonel Smythe unternommene Bereisung der Viti-Inseln. Die bereits früher veröffentlichten Berichte Seemann's sind in dieses grössere Werk verwebt. Auszüge siehe in Ausland" 1863, Nr. 8 und 9.

Transactions of the Royal Society of Victoria, Vol. V. 1860. Edited by J. Macadam. 8o, 350 pp. Melbourne.

Seit unserer Notiz über den 1. Theil des 4. Bandes der von der Royal Society, früher Philosophical Institute, zu Melbourne herausgegebenen Verhand

lungen (,,Geogr. Mitth." 1861, S. 125) haben wir nachzuholen, dass der zweite Theil jenes Bandes ausser mehreren der Geographie fern liegenden Arbeiten folgende enthält: Prof. Neumayer über Dove's Gesetz der Winddrehung, illustrirt und bestätigt durch Beobachtungen auf dem Meteorologischen Observatorium zu Melbourne; W. E. Bryson über die natürlichen Hülfsquellen von Victoria und ihre Entwickelung; Dr. Ferd. Müller über die auf Stuart's Expedition nach dem nordwestlichen Inneren von Süd-Australien gesammelten Pflanzen; W. L. Morton, Notizen über einen Besuch der unbesiedelten nördlichen Distrikte von Queensland, mit einer Karte. In dem 5. Bande sind zwei Abhandlungen von geographischem Interesse. Die erste ist ein Bericht von W. L. Morton über eine im J. 1860 unternommene Exkursion in die Gegenden nördlich und westlich vom unteren Lachlan mit werthvollen Beobachtungen über Vegetation und Bodenbeschaffenheit; die Reiseroute ist auf der neuen Uebersichtskarte von Australien in Stieler's Hand - Atlas eingetragen. Die zweite ist ein Aufsatz von Charles Wilhelmi über die Sitten und Gebräuche der Australischen Eingebornen, besonders der im Port Lincoln-Distrikt lebenden. Er giebt darin sehr spezielle Schilderungen sowohl nach eigenen auf seinen botanischen Exkursionen seit 1849 gemachten Beobachtungen als nach denen des Missionärs Schurmann und W. v. Blandowski's. In den Appendixen finden wir unter Anderem detaillirte Angaben über die Ausrüstung der Burke'schen Expedition und die ihr ertheilten Instruktionen.

Viellard et Deplanches, chirurgiens de la marine: Essais sur la Nouvelle-Calédonie. (Revue maritime et coloniale, September 1862 pp. 52-85, Oktober pp. 208-235, November pp. 475-498, Dezember pp. 615-656, Januar 1863 pp. 81-100.)

Geschichte der Entdeckung und Erforschung, der Mission und Französischen Besitzergreifung; allgemeine geographische Beschreibung der Gruppe; Bemerkungen über das Klima, die Berge und Flüsse; die Stämme der Eingebornen und ihre Seelenzahl, die für Neu-Caledonien auf 26.700, für die Fichten- und Wen-Insel auf 800, für die Loyalty-Inseln auf 15.000 geschätzt wird; Charakter der Eingebornen, Religion, Aberglaube, Gastfreundschaft: Kleidung und Schmuck Feste, Versammlungen, Tänze; Anthropophagie; Kriege, Waffen; Krankheiten, Heilmethoden, Ceremonien beim Begräbniss; die Häuptlinge, ihre Vorrechte und die übrigen Klassen der Bevölkerung; Grundbesitz: Stellung der Frauen, Heirathen; Wohnungen; Art des Reisens der Eingebornen; Jagd und Fischfang: Nahrungsmittel, Erdessen, Gefässe; Vegetation, Varietäten des Zuckerrohrs, Nahrungspflanzen und andere Nutzpflanzen; Fauna; Künste und Industrie; Sprache.

Wills, W. Narrative of a successful exploration through the interior of Australia from Melbourne to the Gulf of Carpentaria. From the journals of William John Wills, by his father. 8°, 408 pp. mit 1 Karte und Illustrationen. London, Bentley, 1883.

15 s.

Als eine vollständige Geschichte der Burke'schen Expedition mit Zusammenstellung aller darauf bezüglichen Dokumente hat dieses Buch einen bleibenden Werth, wenn auch diese Dokumente bereits publicirt waren, aber es bietet noch ein besonderes persönliches Interesse durch die vorangeschickte Biographie des unglücklichen Wills, der in der Blüthe seines Lebens der Wissenschaft zum Opfer fiel. William John Wills wird als in wissenschaftlicher Beziehung bedeutendstes Glied der Burke'schen Expedition und als einer der Ersten welche den Australischen Kontinent vollständig durchkreuzt haben, stets mit Ehren in der Geschichte der Geographie genannt werden und deshalb sowohl wie der Theilnahme wegen, die uns sein tragisches Ende einflösst, kommt ein hohes Interesse dieser von seinem Vater verfassten Biographie entgegen. Ein Portrait des Verstorbenen schmückt das gut ausgestattete Buch; die Karte zeigt, freilich nur in roher Weise, die Reiseroute der Expedition. Woods, Rev. J. E.: Geological observations in South Australia, principally in the district S. E. of Adelaide. 8°, 420 pp. London, Longman, 1862. Zittel, Dr. K. A.: Beiträge zur Paläontologie von Neu-Seeland. (Neues Jahrbuch für Mineralogie u. s. w. 1863, Heft II, SS. 146-159.)

14 s.

Dr. Zittel hat für den Band des Novara-Werkes, welcher die Geologie von Neu-Seeland behandeln wird, die fossilen Mollusken und See-Igel der v. Hochstetter'schen Sammlung bearbeitet und theilt hier die wichtigsten Resultate dieser Arbeit vorläufig mit. Prof. v. Hochstetter knüpft daran eine Notiz über Prof. Unger's Untersuchung der von ihm in Neu-Seeland gesammelten fossilen Pflanzenreste.

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(Geschlossen am 5. Juni 1863.)

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