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nach dem Quellgebiet der Tschuja, welche die Katunja, einen Quellfluss des Ob, bilden hilft, und nach der Chinesischen Grenze am Flusse Sök; er beschrieb diese Reise in Briefen, welche mit einer Karte der Katunja und Tschuja in verschiedenen Nummern von Erman's Archiv veröffentlicht sind. Im folgenden Jahre besuchte er die Goldwäschen in der Umgegend von Kusnezk und ging darauf nach dem Teletzkischen See und den benachbarten Gebirgstheilen. Er brachte aus dieser Gegend, die v. Helmersen im J. 1834 vorzugsweise in geognostischer Beziehung untersucht hat, eine reiche ethnographische Ausbeute zurück, Einsicht in die Verwandtschaften und Abzweigungen der dortigen Völkerschaften, Sprachproben, Sammlungen von Sagen und Volksliedern, mannigfaltige Aufzeichnungen über Lebensweise und Anschauungen, viele Zeichnungen von Trachten, Schmucksachen und dergleichen, so wie eine Anzahl Landschaftsbilder aus der Umgegend des Teletzkischen See's. Er hat das ganze Material, mit Ausnahme des linguistischen Theils, abermals in Briefform bearbeitet, gedenkt es aber als zusammenhängende Schrift, nicht stückweise, herauszugeben.

Der erst seit etwa einem Decennium näher bekannte grosse Golf Peter's des Grossen (Victoria-Bai) an der Südküste der Mandschurei (s. „Geogr. Mitth." 1858, Tafel 6) wird nach und nach vollständig und gründlich vermessen. Im vorigen Jahre, vom 12. August bis 15. Oktober, haben die Russischen Schiffe,,Norik" und ,,Razboïnik" unter Oberst-Lieutenant Babkin daselbst ausgedehnte Aufnahmen gemacht, die ganze Strecke vom Kap Lichatschew bis Kap Gamow, jedoch mit Ausnahme des Ussuri- (Napoleon-) und Amur- (Guérin-) Golfs, wurde mappirt und eine grössere Anzahl Spezialpläne angefertigt. Dabei sind 14 Positionen astronomisch bestimmt worden. Schon 1860 hat Babkin eine hydrographische Expedition längs der Küste vom St. Wladimir-Golf bis zur Amerika-Bai geleitet und gegenwärtig wird nach dem Material, welches seine Arbeiten geliefert haben, eine Karte dieses Theils der Mandschurischen Küste im Hydrographischen Departement zu St. Petersburg angefertigt. Herr Dr. Emil Kluge setzt seine Studien über den Vulkanismus mit grossem Eifer fort und wird die gewonnenen Resultate bald ausführlich in einem grösseren Werke veröffentlichen.

ASIEN.

Alcock, Sir Rutherford: Extracts from narrative of a journey through the interior of Japan from Nagasaki to Yeddo, in 1861. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VI, No. V, pp. 200—206.) Kurzer Bericht über die interessante Reise, welche der vormalige Britische Gesandte in Japan zusammen mit dem Holländischen Generalkonsul de Wit im Jahre 1861 von Nagasaki über die Insel Kiusiu und das sogenannte Binnenmeer von Japan nach Hiogo und Osaca, dem grossen Handels-Emporium des Reichs, und von da überland nach Yeddo ausführte. Archipel d'Asie, Le grand

ses productions, son commerce et ses divers gouvernements. (Revue britannique, Oktober 1862.) Atkinson, Mrs.: Recollections of the Tartar Steppes and their inhabi

tants. 8o, 356 pp. London, Murray, 1863. Bagelen, Beknopt overzigt van de residentie Neederl. Indië, September 1862, S. 129.)

Baumwolle, Über die Bucharische

Heft 1, SS. 143-153.)

12 s.

(Tijdschrift voor

(Erman's Archiv, Bd. XXII,

Bei dem Aufschwung, welchen der Baumwollenhandel von Buchara nach Russland in neuester Zeit genommen hat, ist diese, der „Sjewernaja ptschela" (1862, Nr. 101) entnommene, Notiz über den Baumwollenbau daselbst und seine jüngsten Verbesserungen von erhöhtem Interesse.

Blakiston, Capt. T. W.: Five months on the Yang-tsze, with a narrative of the exploration of its upper waters and notices of the present rebellions in China. 8o, 396 pp. mit 2 Karten und vielen Illustrationen. London, Murray, 1862. 18 s.

Der Verlauf der Expedition, welcher den Gegenstand dieses schön ausgestatteten Buches ausmacht, ist hinlänglich bekannt durch die im „Athenaeum” publicirten Briefe Blakiston's und besonders durch Oberst-Lieutenant Sarel's Bericht, welchen die ,,Geogr. Mitth." (1861, SS. 411-426) in vollständiger Uebersetzung gebracht haben. Dieser Bericht enthält auch zugleich viel von den Resultaten der Reise und das wichtigste Ergebniss, die Karte des Jangtse-kiang zwischen dem Tungting-See und Pingschan, ist getrennt von dem Buche, das nur eine Reduktion davon enthält, publicirt worden. Auch verwahrt sich Blakiston davor, dass man die Reise als eine wissenschaftliche Expedition ansehe und demgemäss bedeutende wissenschaftliche Sammlungen und dergleichen erwarte; in der That finden sich in den wissenschaftlichen Anhängen ausser einer Tafel der Entfernungen, den Positions-Bestimmungen und meteorologischen Beobachtungen nur eine Aufzählung von 35 zurückgebrachten Gesteinsproben und die Bearbeitung der von Oberst-Lieutenant Sarel gesammelten Farne durch Sir William Hooker. Dennoch liest man das Buch mit Interesse und Nutzen. Es ist einfach, ohne Effekthascherei, und doch lebendig und anziehend geschrieben, die hübschen, nach Dr. Barton's Zeichnungen angefertigten Holzschnitte führen eine Menge Landschaften und Orte am oberen Jangtse vor, besonders die grossartigen Felsenspalten, durch welche sich der Strom oberhalb Itschang Bahn gebrochen hat, und es findet sich in dem Buche bedeutend mehr Detail sowohl in topographischer Beziehung als in Betreff der per sönlichen Erlebnisse, der politischen und socialen Zustände, der Rebellion u. s. w. Es steht ohne Frage hoch über dem durchschnittlichen Niveau der jetzigen Englischen Reiseliteratur. Aus dem wichtigen Abschnitt, der von den physischen Verhältnissen des oberen Jangtse handelt, mögen hier ein Paar spezielle Angaben hervorgehoben werden. Das Bett des Jangtse liegt bei Pingschan (1550 naut. Meilen oberhalb der Mündung) ungefähr 1500 Engl. Fuss über em Meere, sein Fall beträgt also von dort an 12 Zoll auf 1 nautische Meile (10) Zoll unterhalb Itschang und 14 Zoll oberhalb dieses Platzes). Dieses Gefälle ist nahezu doppelt so stark als das vom Nil und Amazonen-Strom, fast 3 Mal so stark als das vom Ganges, während es nur von dem der Rhône unterhalb Lyon und wenig über die Hälfte von dem des ganzen Mississippi beträgt. Wenige Meilen unterhalb Itschang betrug das Volumen des Flusses nach direkter Messung am 1. April 69.100, im Juni 129.600 Engl. Q.-Fuss; nimmt man die durchschnittliche Strömung zu 3 Knoten an, was wahrscheinlich zu gering angeschlagen ist, so passiren jene Stelle in 1 Sekunde 466.000, resp. 675.800 Kubik-Fuss Wasser, durchschnittlich ungefähr 500.000 Kubik-Fuss. Bedenkt man, dass diese Stelle noch 950 naut. Meilen von der Mündung entfernt ist und oberhalb des Zuganges mehrerer bedeutender Nebenflüsse liegt, so giebt jene Zahl einen Begriff von der Grösse des Stromes. Selbst der Ganges bei Hochwasser erreicht nicht dieses Volumen, der Nil nicht mehr als die Hälfte desselben, der Irawaddi nur 10. Blakiston ist überzeugt, dass Itschang von Seedampfern ohne Schwierigkeit erreicht werden kann. Das Projekt, einen Handelsweg von Burmah nach Ylinnan zu eröffnen, hält Blakiston für unpraktisch, hauptsächlich weil der Waarentransport zu Lande mit viel zu grossen Schwierigkeiten und Kosten zu kämpfen haben würde; als beste Kommunikationslinie zwischen Indien und West-China für Reisende empfiehlt. er die nur 220 naut. Meilen lange, aber freilich ganz unbekannte und wahrscheinlich sehr gebirgige vom Brahmaputra nach dem Jangtse-kiang. Blanford, W. T.: Account of a visit to Puppȧ doung, an extinct volcano in Upper Burma. Mit 1 Karte. (Journal of the Asiatic Society of Bengal, 1862, No. III, pp. 215-226.)

Von Mandele oder Mandaley (,,Mandive" auf Yule's Karte), der jetzigen Hauptstadt von Ava, zurückkehrend stattete der Geolog Blanford Ende Oktober 1861 dem Puppa (,,Paopa" nach Yule), einem 25 Engl. Meilen östlich vom Irawaddi in 21° N. Br. sich malerisch erhebenden, isolirten, erloschenen Vulkan, einen kurzen Besuch ab, indem er von Pagán am Irawaddi dahin ging. Der Berg ist ungefähr 5000 Engl. Fuss hoch und hat auf dem Gipfel einen mächtigen, 1 Engl. Meile breiten und wahrscheinlich nicht weniger als 2000 Fuss tiefen Krater, dessen Nordwand eingestürzt ist. Die Vegetation des Berges zeichnet sich durch das Vorkommen gemässigter Formen aus. Seine vulkani

sche Thätigkeit muss seit langer Zeit erloschen sein. Ausser einer Kartenskizze, auf der die Lage des Berges und die Route des Reisenden angedeutet sind, liegt dem Aufsatz auch eine Abbildung des Puppa bei. Bonard, Vice-amiral: Exploration du Grand Fleuve du Cambodge. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, Febr. 1863, pp. 240-251.) Der Französischen Okkupation des Mekong-Delta haben wir eine ziemlich vollständige Exploration der Mündungen des Grossen Flusses von Cambodja zu verdanken. Eine der wichtigsten unter diesen Explorationen war die des Vice-Admiral Bonard im September 1862, welcher den von Panompeng gegen Nordwesten abgehenden Arm bis zu dem grossen See Cam-nhan-daï oder Bien-ho (Tuli-sap) und einen Theil dieses letzteren befuhr. Die im Jahre 1858 publicirte Karte des Missionärs Bouillevaux (,,Voyage dans l'Indo-Chine 1848-1856", Paris 1858) hat sich im Allgemeinen als richtig erwiesen, nur kommt der grosse See ungefähr / Breitengrad nördlicher zu liegen. Die eigenthümliche Erscheinung, dass das Wasser des von Panompeng gegen Nordwest abgehenden Armes des Mekong während des Hochwassers, August bis November, in den See, den übrigen Theil des Jahres hindurch in entgegengesetzter Richtung aus dem See heraus fliesst, beschreibt Bonard ganz übereinstimmend mit Bouillevaux, obgleich er die Arbeiten dieses Missionärs vollständig ignorirt. Ob die Angabe des letzteren korrekt ist, dass die Meeresfluth bis in den See hinaufgeht, erfahren wir aus Bonard's Bericht nicht. Sehr interessant und dankenswerth ist die Schilderung der grossartigen Ruinen des Buddha-Tempels von Ancor im Norden des See's, die Bouillevaux im Dezember 1850 zwar ebenfalls besucht, aber nur oberflächlich beschrieben hat. Der verstorbene Reisende Mouhot, welcher 1860 den Grossen See und die Ruinen von Ancor besuchte, hat Beschreibung und Zeichnungen an die Geographische Gesellschaft in Lon don eingeschickt, sie sind aber bis jetzt noch nicht publicirt. Der See hat nach Bonard's Schätzung eine Oberfläche von mehr als 400 Quadrat-Lieues und zur Zeit des Hochwassers fast überall eine Tiefe von 10 Meter, während die letztere das übrige Jahr hindurch nur einige Meter beträgt. Brandis, Dr. D., Auszug aus einem Briefe des

d. d. Domdamu

Forests, Hinter-Indien, 23. März 1862. (Botanische Zeitung, 1863, Nr. 6, SS. 43-44.)

Giebt namentlich über die Zusammensetzung der Wälder, unter anderen auch der Teak-Waldungen, in Tenasserim Aufschluss. Brugsch, H. Das Nauruz- (Neujahrs-) Fest der Perser. (Illustr. Zeitung, 27. Dezbr. 1862, SS. 459 u. 460.)

Eine anziehende Skizze des bekannten Reisenden über das grosse Fest, welches die Perser beim Eintritt der Sonne in das Frühlingszeichen feiern, wenn der holde Frühling mit seinem Rosenflor in Iran einkehrt. Die Feier ist eine uralte, noch aus der heidnischen Zeit Persiens stammende; den höchsten Glanz bei derselben entwickelt der Hof: hier ist der eigentliche Sitz derselben, hier die grossartigste Entfaltung uralter Gebräuche. Der Reisende giebt ein dem unter der Presse befindlichen 2. Bande seines Werkes (,,Reise der Preussischen Gesandtschaft nach Persien", Leipzig, Hinrichs) entnommenes Bild nach einer Photographie, welches den Augenblick des grossen Salams darstellt. Campbell, John (Feringhee Bacha): Lost among the Affghans, being the adventures of amongst the wild tribes of Central Asia related by himself to Hubert Oswald Fry. 8°. London, Smith, Elder & Co., 1862.

7 s.

Auszüge aus diesem Buche s. in „Ausland” 1863, Nr. 6, SS. 121–126, Nr. 7, SS. 156-160. John Campbell, angeblich von Englischer Abstammung, war als zweijähriges Kind nach dem Blutbad von Tesihn, ostsüdöstlich von Kabul, auf dem Schlachtfeld gefunden und in einer vornehmen Afghanischen Familie aufgezogen worden, er lief aber im 11. Jahre seinem Pflegevater davon und machte eine Reihe von Jahren hindurch höchst abenteuerliche Reisen nach Kafiristan, Tschitral, Gilgit, Badakschan, Turkistan, Chotan, Kokan und anderen Central-Asiatischen Landschaften. Als 18jähriger Bursche wurde er 1857 in Mesched von Captain Clerk und Major Taylor angetroffen und an den Britischen Gesandten in Teheran, von diesem wieder an Lord Elphinstone in Bombay empfohlen. Er ist gegenwärtig als Dolmetscher beim Telegraphenamt in Kurratschi angestellt und seine auch in geographischer Beziehung lehrrei chen Erlebnisse wurden nach seinen mündlichen Mittheilungen von H. O. Fry niedergeschrieben. Vergl. „Athenaeum”, 21. Februar 1863, p. 255, und „Ausland" 1863, S. 256. Canto, D. Antonio García del: España en la Oceanía. Estudios históricos sobre Filipinas; proyecto de conquista y colonizacion de Mindanao; Guia del viajero desde Madrid ó Cadiz á Manila, por el istmo de Suez y por el Cabo de Buena Esperanza, con noticias detalladas acerca de las razas que habitan las islas, sus costumbres, trajes, dialectos, clima, enfermedades, sistema de gobierno y organizacion del ejército. 8o, 200 pp. Madrid, librerías Americana y de Duran, 1862. Celebes, Beschouwingen over . (Tijdschrift voor Nederl. Indië, Septbr. 1862, S. 172.) Cortambert, R.: L'Hindoustan, la Chine et le Japon à l'exposition de Londres. (Revue du monde colonial, 15. Dezember 1862.) Egli, J. J. Die Handelsverhältnisse von Schanghai. (,,Globus" 1862, Nr. 28.)

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19 r.

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Fisher, Lieut.-Col.: Personal narrative of three years service in China. 8o, mit Karten. London, Bentley, 1863. 16 s. Fortune, Robert: Yedo and Pekin; a narrative of a journey to the capitals of Japan and China. With notes of the natural productions, agriculture, horticulture, and trade of those countries, and other things met with by the way. 8°. Mit 1 Karte. London, Murray, 1863. 16 s. Franclet, A. Voyage d'exploration apostolique dans la Mandchourie. (Annales de la Propagation de la Foi, Novbr. 1862, pp. 434-479.) Dieser Bericht des Französischen Missionärs Franclet über seine Reise von Niutschuang über Mukden nach Girin und von da auf dem Sungari und Amur abwärts nach Nikolajewsk (1861) hat für uns nur in so fern Interesse, als er die günstige Veränderung in den politischen Verhältnissen der Mandschurei lebhaft vor Augen führt. Franclet reiste ohne alle Hindernisse, wo sein Vorgänger De la Brunière 1846 einen gewaltsamen Tod fand. Venault, welcher 1850 den Spuren De la Brunière's gefolgt war, lebt noch jetzt als Missionär in der Chinesischen Mandschurei.

Fraser, Capt. Alex., and Capt. J. G. Forlong: Report on a route from the mouth of the Pakchan to Krau and thence across the Isthmus of Krau to the Gulf of Siam. Mit 2 Karten. (Journal of the Asiatic Society of Bengal, 1862, No. IV, pp. 347-362.)

Ausführliche Darlegung des Projektes einer Ueberlandroute über den Isthmus von Krau auf der Malayischen Halbinsel und der zu diesem Zweck vorgenommenen Aufnahmen. Wir werden auf diese interessante Arbeit zurückkommen.

Friedmann, Dr.: Neueste Vorfälle im Indischen Archipel. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Dezember 1862, SS. 400-412.)

Dr. Friedmann berichtet hier über die neue Grenze zwischen dem Portugiesischen und Holländischen Theil von Timor, den Aufstand von Banjermassin und die Einverleibung dieses Reichs, die Unterwerfung von Boni auf Celebes, die Emancipation der Sklaven und Hörigen im J. 1860, ferner über das Verhalten der Regierung zu den Missionen, über die Einwirkung des Klima's auf

die Gesundheit der Europäer und die Schutzmittel dagegen, endlich über die Land- und Seemacht.

Garçin de Tassy: Discours d'ouverture du cours d'Hindoustani à l'École impériale et spéciale des langues orientales vivantes près la Bibliothèque impériale. 8o, 20 pp. Paris 1862.

Einen Auszug 8. in Ausland" 1863, Nr. 5, SS. 106-111. Enthält Mittheilungen über zahlreiche neue Erscheinungen der einheimischen Hindustanischen Literatur. Wir erwähnen daraus, dass der Pandit-Bansidhar, einer der fruchtbarsten Indischen Schriftsteller unserer Zeit, eine Erdbeschreibung (Bhugol) von Hindustan und einen Auszug daraus für die Schulen (Bhugol-sar, d. h. das Wichtigste der Erdbeschreibung), der Babu-Siva-Praçad eine allgemeine Geographie und einen Auszug daraus unter dem Titel,,Choti-jam-i-jahan-numa" (Kleiner Spiegel der Welt) herausgegeben haben und dass eine Geographie des blühenden Distriktes (Zillah) von Sagur vom Pandit-Baïni-Ram mit einer Karte erschienen ist, auf welcher die Namen in Devanagari und Persisch-Indischer Schrift bezeichnet sind.

Goeje, M.-J. de: Mémoires d'histoire et de géographie orientales. No. 1: Mémoire sur les Carmathes du Bahraïn. 8°, 111 pp. Leyde, 1862.

Thlr. Guillemin, Mgr.: Productions végétales de la Chine. (Bulletin de la Société d'acclimatation, Oktober 1862.)

Irby, Lit.-Col.: The Diary of a Hunter from the Punjab to the Karakorum Mountains. 120, 346 pp. mit 2 Karten. London, Longman, 1863. 10 s.

Jerdon, Dr. T. C. The birds of India, being a natural history of all the birds known to inhabit continental India, with descriptions of the species etc. Vol. I. 8o. Calcutta 1862. (London, Smith and Elder.) 21 s. Dr. Jerdon, Oberarzt in der Madras-Armee, sollte die von Lord Canning im Jahre 1860 projektirte Expedition nach Thibet als Naturforscher begleiten und wurde, nachdem sich dieses Projekt zerschlagen hatte, durch Lord Canning veranlasst, ein grosses Werk über die Naturgeschichte der Wirbelthiere Indiens auszuarbeiten. Mit Blyth's Unterstützung hat er zuerst die ornithologische Fauna in Angriff genommen, welche ausser dem vorliegenden noch einen Band umfassen wird und das erste vollständige Werk dieser Art seit Major Franklin's im J. 1831 publicirter Arbeit ist.

Kögel, J.: Notizen über den Palm wein auf den Molukkischen Inseln. (,,Ausland" 1863, Nr. 7, SS. 166-168.)

Kunstmann, F.: Die Kenntniss Indiens im 15. Jahrhundert. 8o. München, Kaiser, 1863. 12 Sgr. Lassen, Chr.: Indische Alterthumskunde. Anhang zum 3. und 4. Bde. der Geschichte des Chinesischen und Arabischen Wissens von Indien. 8o. Leipzig, Kittler, 1862.

Thlr.

Lott, Prof. B. A., and W. Hughes: A manual of the geography of India, containing the physical, historical, civil and political geography of British India within and without the Ganges, the islands of India and in the East India Archipelago etc. 8°. London, Longman, 1863. Macpherson, Dr. D.: Calagouk, or Curlew Island, in the Bay of Bengal, as a sea-coast sanitarium. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VI, No. V, pp. 208-210.)

Auf der 8 Engl. Meilen langen, 1 Engl. Meilen breiten und etwa 500 Fuss hohen Insel Curlew, welche im Golf von Martaban, 5 Engl. Meilen von der Tenasserim-Küste und 30 Engl. Meilen von Amherst-Point, unter 15° 52′ N. Br. und 97° 42′ Oestl. L. von Gr. liegt, waren 1860 und 1861 viele hundert Eingeborne von Indien, Burmah und China unter Europäischen Aufsehern mit den Arbeiten zu dem Alguada-Riff-Leuchtthurm beschäftigt. Unter ihnen kamen trotz ungenügender Fürsorge so wenig Krankheiten und Todesfälle vor dass Dr. Macpherson, General-Inspektor der Hospitäler in Madras, die Insel als Gesundheitsstation empfiehlt.

Martin, Montgomery: The progress and present state of British India. A manual for general use. 8°, 320 pp. mit 2 Karten. London, Low, 1862. 10 s.

Nach einer kurzen Einleitung über die Wichtigkeit Indiens für England und nach einigen statistischen und historischen Tabellen beginnt das Buch mit einer gedrängten Uebersicht der älteren Geschichte Indiens und einer ausführlicheren Darlegung der neueren Vorgänge, namentlich der Rebellion 1857 und ihrer Unterdrückung. Darauf folgt ein kurzer Abschnitt über die Berge, Flüsse, Häfen und nutzbaren Mineralien des Landes und mit dem dritten Kapitel fängt die speziellere statistische Beschreibung an, die sich auf Areal, Bevölkerung, politische Eintheilung, Regierung, Militär, Finanzen, Religion, Missionen, Unterrichtswesen, Eisenbahnen, Strassen, Kanäle, Telegraphen, Posten, Handel, Schifffahrt und Produktion erstreckt. Montgomery Martin hat fast nur aus offiziellen Quellen geschöpft und ist ein anerkannt zuverlässiger Kompilator, sein Buch, von übersichtlicher, praktischer Einrichtung, mit einem alphabetischen Sachregister versehen, ist daher Allen zu empfehlen, die sich über die jetzigen Verhältnisse des Indo-Britischen Reichs genauer unterrichten wollen. Auf der kleineren Karte sind ausser den Eisenbahnen Indiens die Entfernung der wichtigsten Häfen in Ost und West (Aden, Bussorah, Sues, Singapore) angegeben, während die grössere eine übersichtliche Darstellung der gegenwärtigen poli tischen Eintheilung Indiens giebt. Die letztere hat bekanntlich in jüngster Zeit wieder einige Veränderungen erlitten, von denen die wichtigsten sind: die Abtrennung des Distrikts Nord-Canara von der Präsidentschaft Madras, die Vereinigung von Nerbudda, Saugor und Nagpore zu einem Chief Commissionership unter dem Namen,,Central Provinces" und die Vereinigung von Pegu, Arracan und Tenasserim zu einem Lieutenant-Governorship (gleich dem Penjab, den Nordwestprovinzen und Oude) unter dem Namen „British Burmah". Menke, Th. Zur Geographie von Susiana. (Neues Jahrbuch für Philologie und Pädagogik, Bd. 86.)

van

Mohsein-Khan, Colonel: Un pélerinage à la Mecque. 8°, 24 pp. (Extrait de la Revue orientale et americaine.) Paris 1863. Nederlandsch Indië, Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde 6. Bd. 3. u. 4. Lfg. Amsterdam, Muller, 1862–63. In der 3. Lieferung, welche grösstentheils von einer Java'schen SprichwörterSammlung gefüllt wird, ist für uns nur die Liste einer Anzahl älterer und seltener Schriften über Niederländisch-Indien von Interesse, welche A. B. Cohen Stuart in verschiedenen Bibliotheken zu London vorfand. Die 4. Lieferung enthält hauptsächlich eine Beschreibung der nordwestlich von den Aru-Inseln gelegenen Key-Inseln von J. B. J. van Doren, welcher dieselben im J. 1836 besuchte. Dieser Aufsatz bildet einen Anhang zu des Verfassers „Fragmenten uit zijne reizen in de Indischen Archipel" (1855), in deren zweitem Band die Goram- und Aru-Inseln beschrieben sind.

Oldham, Th. Annual Report of the Geological Survey of India and of the Museum of Geology for the year 1861-62. 8°, 9 pp. mit 1 Karte. Calcutta 1862.

Während des Jahres 1861-62 wurden die im vorjährigen Berichte (s. „,,Geogr. Mittheilungen" 1862, S. 316) erwähnten Arbeiten fortgesetzt, insbesondere verfolgte H. B. Medlicott seine Untersuchung der äusseren Himalaya-Ketten bis an die Grenzen von Jummoo und Kaschmir, so dass von Hurdwar am Ganges gegen Nordwesten ein Streifen Landes von 200 Engl. Meilen Länge geologisch aufgenommen ist, und im Irawaddi-Delta haben sich die Arbeiten hauptsächlich auf den Distrikt von Bassein ausgedehnt. Wider alles Erwarten fand sich dabei, dass in dem Delta ältere, von dem wahren Delta-Alluvium verschiedene Formationen auf weite Strecken vorkommen, weshalb es nöthig sein wird, mehr Zeit und Sorgfalt auf die dortigen Aufnahmen zu verwenden, als Anfangs beabsichtigt war. Die beigegebene Karte zeigt den Stand der Aufnahmen und Publikationen im April 1862.

Oldham, Th. Memoirs of the Geological Survey of India. Vol. IV, Part 1. 8°, 224 pp. mit 1 Karte. Calcutta 1862. 3 Thlr.

Der 2. Theil des 3. Bandes ist noch nicht erschienen. Das vorliegende Heft enthält: H. F. Blanford, on the cretaceous and other rocks of the South Arcot and Trichinopoly districts, Madras. Die geologische Aufnahme des zwischen den Flüssen Vellaur und Coleroon gelegenen Distriktes von Trichinopoly wurde in den Jahren 1857 bis 1860 von Blanford ausgeführt. Zur topographischen Grundlage diente die 1855 von der Regierung von Madras herausgegebene Aufnahme des Capt. Ward, die auf der beiliegenden Karte mit einigen Berichtigungen reproducirt ist. Ausser den speziellen geologischen Abschnitten enthält die Arbeit auch eine Beschreibung der Bodengestaltung und sonstigen physischen Verhältnisse des Gebiets nebst mehreren landschaftlichen Ansichten. Oliver, Lieut.: Excursion to the West of Canton. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VI, No. V, pp. 227-231.)

In Begleitung von Capt. Des Voeux, Lieut. Sandwith, Lieut. Malcolm, Lieut. Hunt, Fähnrich Hunter und dem Amerikanischen Missionär Bonney fuhr Lieutenant Oliver im März 1861 zu Boot von Canton bei Fatschan vorüber in den Sikiang und auf diesem bis Schaoking (s. „Geogr. Mitth." 1861, Tafel 6). Ein Besuch der Marmorhügel im Norden dieser Stadt (,,die 7 Sterne") und ihrer Höhlen bildete den interessantesten Theil der Exkursion.

Orio, D. Carlo: Della epizoozia bombicina. (Bollettino consolare ital., Februar 1863, pp. 769-802.)

Der Inhalt dieses von einem Mitglied der Italienischen Expedition nach Persien abgefassten Aufsatzes beschränkt sich nicht, wie man aus der Ueberschrift schliessen müsste, auf die Seidenraupen-Krankheit, sondern giebt überhaupt Auskunft über die Seidenzucht in Persien so wie über die verschiedenen Handelswege dahin, die Reisekosten, ferner über die Maasse, Gewichte und Münzen in Persien, die hauptsächlichsten Orte der Seidenindustrie daselbst, endlich über die dortigen Europäischen Handelshäuser, das Versicherungswesen, Transportmittel, Quarantaine u. s. w.

Palaeontologia indica. II, P. 1 u. 2. Oldham and Morris, fossil flora of the Rajmahal Series, Rajmahal Hills, Bengal. 4o, 16 pp. mit 12 Tafeln. Calcutta 1862. 2 Thlr. Parish, Rev. Ch.: The Andaman Islands. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VI, No. V, pp. 215-217.)

Kaplan Parish berichtet an Sir William Hooker über einen Besuch in Port Blair an der südlichsten der drei Hauptinseln der Andamanen und auf der Barren-Insel. Die Vegetation bei Port Blair fand er im Allgemeinen identisch mit der an der Tenasserim-Küste (Moulmein), die sehr kärgliche Flora des Schlacken- und Aschenkegels der Barren-Insel besteht aus Juncus, einigen Farnen (Nephrolepis hirsutula, Pteris longifolia und quadriaurita) und Psilotum. Perrey, Alexis: Documents sur les tremblements de terre et les phénomènes volcaniques au Japon. Mémoire présenté à l'Académie impériale des sciences etc. de Lyon. 8°, 110 pp. Lyon 1863. Preuss. Expedition. Amtlicher Bericht des die Königl. Preussische Expedition nach Ost-Asien begleitenden Königl. Sächsischen Kommissars. (Wissenschaftliche Beilage zur Leipziger Zeitung, 1862, Nr. 67, 68.)

Prout, Rev. T. J.: Ascent of Um Shaumur, the highest peak of the Sinaitic Peninsula, 1862. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VI, No. V, pp. 235-238.)

Der Verfasser beschreibt den Weg vom Katharinen-Kloster nach dem 12 Engl. Meilen südsüdwestlich davon gelegenen Um Shaumur und den schwierigen Aufstieg zu dem westlichsten, höchsten Gipfel dieses Berges, welcher den Kulminationspunkt der Sinaitischen Halbinsel bildet. Er giebt dabei Andeutungen über die Geologie dieser Gegend.

Quarles van Ufford, J. K. W.: Indrukken van Java medegebragt. 8°, 63 pp. 's Gravenhage, Nijhoff, 1862. 70 c. Raverty, Capt. H. G.: An account of Upper and Lower Suwát, and the Kohistán, to the source of the Suwát River; with an account of

the tribes inhabiting those valleys. Mit 1 Karte. (Journal of the Asiatic Society of Bengal, 1862, No. III, pp. 227-281.)

Der bekannte Orientalist Captain Raverty schickte im Jahre 1858 einen intelligenten Mann aus Kandahar von Peshawar in das Thal des nördlich von Peshawar in den Kabul-Fluss mündenden Suwat, das dicht bevölkert und bis an die Grenze von Gilgit hinaufreichend bis jetzt sehr wenig bekannt war. Dem ausführlichen Bericht des Boten ist eine Karte des Thales im Maassstabe von 1:380.160 beigegeben.

Rees, W. A. van: Herinneringen uit de loopbaan van een Indisch officier. 2 Bde. 8°. 's Gravenhage en Leiden, Visser en van den Heuvell, 1863. 4 fl. Reinhold, W. China und die Chinesen. (Westermann's illustr. Deutsche Monatshefte, 1862, Nr. 68 f.)

Richthofen, Ferd. Freih. v.: Bericht über einen Ausflug in Java. (Zeitschrift der Deutschen Geol. Gesellschaft, Bd. XIV, Heft 2, SS. 327-356.)

Im Anschluss an frühere Berichte über seine Forschungen als Geolog der Preussischen Expedition nach Japan (s. „Geogr. Mitth." 1862, S. 117) stellt F. v. Richthofen hier die Ergebnisse seiner mit Dr. Junghuhn unternommenen Bereisung der Preanger Regentschaften (9. September bis 26. Oktober 1861) zusammen, indem er ein allgemeines Bild von der Gestaltung und geologischen Beschaffenheit dieses Theils von Java entwirft, dann auf einzelne Vulkane und Solfataren (Gedeh, Tankuban Prahu, Gunung Guntur, Papandayan, Kawa Wayang, Kawa Tjiwidai, Gunung Patuha, Kawa Tji-Buni) näher eingeht und schliesslich in beherzigenswerthen Worten darauf hinweist, wie der Ost-Indische Archipel zu den interessantesten Theilen der Erde gehört und wie lohnend eine geologische Aufnahme desselben sein würde. Interessant ist auch das Urtheil dieses ausgezeichneten Geologen über Dr. Junghuhn's Arbeiten über Java. Er sagt unter Anderem: „Es wäre verlorene Mühe, hier mit Ausführlichkeit zu Werke gehen zu wollen, nachdem Herr Junghuhn in so meisterhafter Weise die Gliederung und Beschaffenheit der ganzen Insel in allen ihren Theilen beschrieben hat. Welch unendlicher Reichthum an Material, welche Fülle an mühsam errungenen Beobachtungen in diesem Meisterwerk enthalten sind, das wird erst klar, wenn man selbst einen Theil des Landes sieht und auf jedem Schritt bis in die entlegensten Gegenden nur ein Abbild jener genauen Beschreibungen erblickt. Was ich auch beobachtete, Alles fand ich auf das Ausführlichste schon in Herrn Junghuhn's Werk erwähnt."

Richthofen, Ferd. Freih. v.: Über das Vorkommen von NummulitenFormation auf Japan und den Philippinen. (Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Bd. XIV, Heft 2, SS. 357-360.)

Der Nachweis der Nummuliten-Formation auf Japan und den Philippinen ist deshalb von Interesse, weil man sie bisher östlich nur bis Britisch-Indien und südlich kaum über den Wendekreis des Krebses hinaus kannte. Richthofen, Ferd. Freih. v.: Bemerkungen über Siam und die HinterIndische Halbinsel. (Zeitschrift der Deutschen Geolog. Gesellschaft, Bd. XIV, Heft 2, SS. 361-368.)

Beziehen sich auf die geologischen Beobachtungen des Verfassers während seiner Reisen in Siam und von da nach Pegu (s. „Geogr. Mitth." 1862, S. 420). Sainsbury, N. Noel: Calendar of State Papers. Colonial series. East Indies, China and Japan, 1513-1616. London, Longman. 1863.

Für die Geschichte der Ost-Indischen Kompagnie und die frühesten Englischen Reisen nach Ost- und Süd-Asien von Werth. Scherzer, K.: Die neueste politische Bewegung in Japan. (,,Das Ausland" 1863, Nr. 4, SS. 84-87.)

Handelt von der Entwickelung der staatlichen Verhältnisse Japan's und ihren neuesten Veränderungen, so wie von dem Titel „Teikun", der zuerst im Vertrag mit Nord-Amerika von 1853 in Anwendung gekommen zu sein scheint. Schlagintweit, Herm. de: Glossary of the Tibetan geographical terms. (Journal of the R. Asiatic Society, Vol. XX, part 1.) Soerakarta, Over den toestand van

Indië, Juli 1862, S. 39.)

(Tijdschrift voor Nederl.

Sprenger, A.: Ein Beitrag zur Statistik von Arabien. (Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Bd. XVII, 1863, Heft 1 u. 2, SS. 214-226.)

Eine nicht unwichtige Aufzählung von 153 Arabischen Stämmen in Jemen, Sana, Tihama, Hidschas, Nesched, Oman, Lahsa (Bahrein), Irak, Mesopotamien und Aleppo mit numerischen Angaben über Reiterei und Fussvolk jedes Stammes und mit einigen geographischen und historischen Nachrichten. Diese Statistik fand sich als Handschrift im British Museum vor und wurde nach einer darauf befindlichen Notiz von J. Rich für diesen vom Scheich Mohammed el Bassam aus Nesched aufgezeichnet, und zwar im J. 1818 zu Bagdad. Steger, Fr.: Aus den Urwäldern Borneo's. (Westermann's illustrirte Deutsche Monatshefte, November 1862.)

Stöhr: Der Vulkan Idjen in Ost-Java. (Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. VII, Heft 1.) Sykes, Col. W. H.: The Taeping Rebellion in China, its origin, progress and present condition. 8°, 120 pp. London, Hall, 1863.

Bei den äusserst widersprechenden und verwirrenden Nachrichten über die Chinesischen Rebellen, ihren Charakter, ihre Religion, ihre Ziele, ihr Verhält niss zu den Europäern, muss ein Schriftchen höchst willkommen sein, das mit grösster Sachkenntniss die verschiedenen Aussagen näher beleuchtet und fern von nationaler Parteilichkeit die Taeping und die Englische Politik in China beurtheilt. Oberst Sykes, Mitglied des Englischen Parlaments und früher Präsident des Direktorenhofes der Ost-Indischen Kompagnie, missbilligt entschieden das Vorgehen Englands gegen die Taeping sowohl aus moralischen Gründen wie aus Klugheitsrücksichten und führt die schweren Beschuldigungen, mit denen Englische Beamte die Taeping überhäuft haben, auf ihr richtiges Maass zurück, widerlegt sie respective ganz. So sehen wir denselben Mann sein gewichtiges Wort für die verachteten und verhassten Taeping einlegen,

der vor wenigen Jahren den Charakter der Indischen Eingebornen gegen die fast einstimmige, sehr erbitterte öffentliche Meinung Englands vertheidigte. Die Schrift ist eine Sammlung von Briefen, welche Oberst Sykes im Lauf des vorigen Jahres an die,,Aberdeen Free Press" und die Londoner „Daily News" eingeschickt hat, mit einer Reihe von Belegen aus Zeitungskorrespondenzen, offiziellen Berichten u. s. w. als Anhang.

Taylor, Capt. Meadows: Sketch of the topography of East and West
Berar, in reference to the production of cotton. (Journal of the R.
Asiatic Society, Vol. XX, part 1.)
Thibet, Missions du

(Annales de la Propagation de la Foi, September 1862, pp. 337-374.)

Vor einiger Zeit veröffentlichte Oberst-Lieutenant Yule in einem Mémoire über die Länder zwischen Thibet, Yünnan und Burmah (s. „Geogr. Mitth." 1862, S. 355) Nachrichten, welche in einem Briefe des Apostolischen Vikars von Thibet, Mgr. Thomine-Desmazures, aus Bonga, einer vom Missionär Renou gegründeten Missions-Station, enthalten waren. Diese Nachrichten aus einer noch ganz unerforschten Gegend Inner-Asiens haben mit Recht Aufsehen gemacht und es ist daher in Verbindung damit von Interesse, die hier veröffentlichten Briefe von Mgr. Desmazures und seinen Kollegen Durand und Desgodins zu lesen, obwohl sie nur die Reise von der Chinesischen Provinz Szütschüan nach Kiaomdo (Huc's Tsiamdo) in Thibet (1861) beschreiben und sich meist nur über persönliche Erlebnisse und die jetzige Stellung der Missionäre den Chinesischen Behörden gegenüber aussprechen. Was könnten wissenschaftliche Reisende auf einer solchen Tour leisten! Die Briefe sind theilweis übersetzt im „,Globus" 1863, Nr. 32, SS. 241-245, Nr. 35, SS. 341-344. Thomas: Zu Marco Polo, aus einem Codex ital. monacensis. (Sitzungsberichte der Königl. Bayer. Akademie der Wissenschaften, 1862, I, Heft 4, S. 261.)

Werner, R. Die Preussische Expedition nach China, Japan und Siam in den Jahren 1860, 1861 und 1862. Reisebriefe. 2 Thle. 8°. Leipzig, Brockhaus, 1863. 3 Thlr. Wüstenfeld, F.: Die von Medina auslaufenden Hauptstrassen, nach Arabischen Schriftstellern beschrieben. 4°. Göttingen, Dieterich, 1863. 16 Sgr. Angeli, V.: Carta generale delle Indie, ridotta dalla gran carta pubblicata da Stanford e da recenti carte inglesi e tedesche. Torino, Maggi, 1863. lire.

Karten.

Bay of Bengal, compiled chiefly from government surveys 1863. 2 Bl. 1:2.067.000. London, Hydrogr. Office, 1863. (Nr. 70.) 5 s. Vollständige Karte der Küsten und Inseln der Bai von Bengalen nach dem neuesten Stand der Vermessungen. Die Meeresströmungen während des Südwest-Monsuns sind durch Pfeile angedeutet. An den Rändern befinden sich folgende Spezialpläne: 1) Paumben Pass, 2) Colombo, 3) Trincomalie Harbour, 4) Point de Galle, 5) Coringa Bay and the Northern Godavery mouths by Lieut Taylor and May 1857, 6) Chittagong River, 7) Kyouk Phyou and the Terribles, 8) Entrance to Rangoon River, 9) Port of Akyab, 10) Bassein River, 11) Entrance to Moulmein River, 12) Mergui, 13) Hastings Harbour, 14) Penang Harbour, 15) Acheen Head. China Sea, Palawan, East coast. Port Royalist, Puerto Princesa de Asturias of the Spanish, surv. by Bate 1850. 1:38.600, London, Hydrogr. Office, 1863. (Nr. 2914.) 14 s. Hemkes, K. H.: Kaart van Azië, ten gebruike bij het onderwijs in. de aardrijkskunde. 9 Bl. Lith. mit 19 SS. Text. Leyden, Noothoven van Goor, 1862. 4 fl. Holländische Seekarten: 1) Westkust Borneo, Bl. 1, door A. C. J. Edeling. 1:500.000. Batavia 1862. 4 fl. 2) Straat Soenda en Z. W. gedeelte Java Zee tot en met de reede van Batavia, uit de laatste gegevens tezamengesteld door den Lieut. ter zee H. Dyse-rinck 1862. 1:300.000. 3 A. Nr. 1 umfasst die Nordwestküste der Insel Borneo von Sarawak bis Pontianak und die angrenzenden Meerestheile bis Gross-Natuna im Norden und den Tambilan-Inseln im Westen. In dieser ganzen Ausdehnung ist das Meer, wie die zahlreichen auf der Karte angegebenen Sondirungen erweisen, nur an wenigen Stellen bis 50 Faden tief.

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Indischer Archipel. Kaart van het eiland Borneo, van Sumatra benevens Bangka, Billiton en Riouw, van Celebes en van de kleine Soenda-eilanden, van de Molukken of Specerij-eilanden, met een carton van Nieuw-Guinea. 4 Bl. Lith. Amsterdam, Seyffardt, 1862. fl. Persia, Chart of the coast of from Kooe Mubarrack to Kurachee, surv. by Brucks and Haines 1829. London, Hydrogr. Office, 1862. (Nr. 38.)

2 8. Neue Ausgabe einer im J. 1832 publicirten Karte mit der magnetischen Deklination für 1862 und den ebenfalls 1862 von Lieut. Chitty ausgeführten Lothungen. Vier Spezialpläne stellen die Buchten von Jask, Charrar, Gwetter und Gwadel dar.

AFRIKA.

Algérie, La colonisation en (Moniteur universel, 4. Januar 1863.)

Ein kurzer Aufsatz über die Fortschritte der Kolonisation und Civilisation in Algerien, das Klima, die Kulturen und die Produktion. Algérie (1) à l'exposition universelle de Londres, 1862. Gouvernement général de l'Algérie. 1. partie. 8°, 637 pp. Paris, Challamel, 1863. 1 fr. Algier, Jahresbericht des Preussischen Konsulats zu

für 1861.

(Preuss. Handels-Archiv, 5. Dezember 1862, SS. 451-455.) Statistische Uebersicht des Handels und Schiffsverkehrs von Algerien im

Jahre 1861 nebst den Hauptresultaten der Volkszählung vom 31. Dezbr. 1861, welche 592.745 Bewohner für das Civilterritorium nachwies, ausserhalb dessen noch etwa 2.400.000 Seelen unter der Herrschaft der Bureaux arabes stehen, so dass die Gesammtbevölkerung Algeriens ungefähr 3.000.000 Seelen beträgt. Andersson, C. J.: Der Okavango-Strom. Entdeckungsreisen und Jagdabenteuer in Südwest-Afrika. Deutsch von H. Hartmann. 8°. Leipzig, Gerhard, 1862. 3 Thlr. Angola, Productos de para a exposição universal de Londres. (Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino. Lisboa 1862, Nr. 94.) Antinori: Die Eisenindustrie der Djur in Central-Afrika. (Illustrirte Zeitung, 22. November 1862, SS. 373 u. 374.)

Der unseren Lesern bekannte Marquis Oratio Antinori giebt hier eine anschauliche Beschreibung und Abbildung des Schmelzofens nebst Zubehör der Djur-Neger, welche im Quellgebiet des Bahr el Ghasal wohnen und die eine höhere Kultur aufzuweisen haben als viele ihrer Nachbarstämme. Der Marquis lebte im Winter 1860/61 mehrere Monate unter diesen Leuten. Aubry-le-Comte: Le coton à la côte occidentale d'Afrique. (Revue maritime et coloniale, Novbr. 1862, pp. 447-455.)

Ein interessanter Ueberblick über die Anstrengungen der Engländer in Yoruba, am Niger und in Victoria am Camerun-Gebirge, der Portugiesen in Angola, der Neger in Liberia und der Franzosen am Senegal zur Förderung der Baumwollenkultur. Aucapitaine, Baron H.: Ouaregla, Sah'ara algérien. (Mémoires de la Soc. de géogr. de Genève, T. II, pp. 138-155.)

Ueber die Geschichte und die Bewohner der Oase. Baldwin, W. Ch.: African Hunting, from Natal to the Zambesi, Lake Ngami, Kalahari, from 1852 to 1860. 8°, 461 pp. mit 1 Karte. London, Bentley, 1863. 21 s.

Baldwin nimmt unter den Britischen Nimrods, welche seit einigen Jahrzehnten Süd-Afrika durchziehen, eine hervorragende Stellung ein durch seine weit ausgedehnten, kühnen und abenteuerlichen Jagdzüge. Er durchstreifte das Land der Zulu-Kaffern, die Transvaal'sche Republik, besuchte mehrmals den Ngami-See und die östlich davon gelegenen Gebiete und gelangte im J. 1860 bis an die Victoria-Fälle im Zambesi. Sein Buch ist ausnehmend unterhaltend, auch in Bezug auf Leben und Treiben in jenen wenig bekannten Gebieten sehr lehrreich, für die Geographie aber leider fast ohne Werth. Auszüge siehe in „Ausland" 1863, Nr. 7 und 8.

Barth, Dr. H.: Dr. August Petermann und die Schneeberge. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Oktbr. u. Novbr. 1862, SS. 342-347.) Erwiderung auf die Notiz „Dr. H. Barth und P. Du Chaillu" in „Geogr. Mittheilungen" 1862, S. 394. Barth, Dr. H.: Einige Bemerkungen über den gegenwärtigen Zustand der Neger-Republik Liberia. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Dezember 1862, SS. 393-400.)

Auf Grundlage von Ralston's ,,The republic of Liberia" (siehe weiter unten) bespricht der Verfasser den Fortschritt, welchen die Republik Liberia in dem letzten Decennium gemacht hat, und knüpft daran Bemerkungen über ihre Aufgabe, ihre auswärtigen Beziehungen, inneren Zustände und Aussichten. Beke, Dr. Ch. T.: The French and English in the Red Sea. 8°, 29 pp. London, Taylor, 1862.

Jedem, der sich in den verwickelten politischen Verhältnissen Abessiniens zu orientiren und einen Einblick in die rivalisirende Thätigkeit der Franzosen und Engländer dort wie an der Afrikanischen Küste des Rothen Meeres zu thun wünscht, empfehlen wir diese kurze und klare Darstellung aus der Feder eines Mannes, der wie wenig andere mit den Verhältnissen Abessiniens vertraut ist. Die Schrift ist ein Wiederabdruck von zwei Artikeln, die in „St. James' Chronicle" vom 5. und 12. Juli 1862 erschienen. Beurmann, Moritz v.: Brief an Herrn Dr. H. Barth über einen Ausflug in das Wadi Scherki und seine Abreise nach Bornu. Mit 1 Karte und Bemerkungen von Dr. H. Barth. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Oktober und November 1862, SS. 347-354.)

Kurz vor seiner Abreise von Mursuk nach Bornu, in den Tagen vom 22. bis 27. Juni 1862, machte M. v. Beurmann einen Ausflug von Mursuk nördlich nach dem Wadi Scherki, das sich vom Wadi Garbi nordöstlich nach Sebha hinzieht, also zwischen den beiden grossen, von Mursuk nach Tripoli führenden Strassen liegt und bisher von keinem der Afrikanischen Reisenden besucht wurde. Es wird durch eine Sandwüste von dem nördlicheren Wadi Schati getrennt. Die Kartenskizze, welche v. Beurmann's kurzen Bericht über diesen Ausflug begleitet, reicht vom Wadi Schati bis Mursuk und enthält manches Neue, doch ist sie in grosser Eile entworfen und bedarf, wie Dr. Barth näher ausführt, mehrfacher Berichtigung. Auf demselben Blatt befindet sich eine Skizze der Umgebung von Sella nach v. Beurmann's Aufnahme.

Braouëzec, Lieut. J.: Note sur une exploration dans le Fouta et le Damga. Mit 2 Karten. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, November 1862, pp. 321-324.)

Lieutenant Braouëzec fuhr im September 1860, zur Zeit der Ueberschwemmungen, mit dem kleinen Dampfer „Crocodile" von Balel, einem zwischen Bakel und Matam am Senegal gelegenen Dorfe, auf Nebenarmen und Hinterwassern durch die Landschaft Damga nach Matam und von hier durch Fouta nach Saldé. Ziemlich detaillirte, freilich in vielen Punkten noch sehr unsichere Karten beider am südlichen Ufer des Senegal gelegenen Landschaften sind das geographische Ergebniss dieser Fahrt. Der beigegebene Text enthält einige Notizen über die Schwierigkeiten der Fahrt und etymologische Erklärungen mehrerer auf den Karten befindlicher Namen.

Braouëzec, Lieut.: Exploration du cours d'eau de Bounoun, marigot du Sénégal, en octobre et novembre 1861. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, Oktober 1862, pp. 193-202.)

Auf Lejean's Karte der Länder am unteren Senegal (Geogr. Mitth." 1858, Tafel 17) ist eine östliche Verlängerung (Queue) des in Ualo gelegenen See's

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Panie-Ful angegeben, die sich weit nach Uolof hineinzieht. Dieses sogenannte Flussthal von Bunun befuhr Marine-Lieutenant Braonězec zur Zeit des Hochwassers mit dem Dampfer „Crocodile" von Merinaghen (15° 57′ 15" N. Br., 18° 18′ 20′′ W. L. von Paris) bis Deksiba (15° 37' 30" N. Br., 17° 36′ 8′′ W. L.), bis wohin das Wasser im J. 1861 vorgedrungen war. In der trockenen Jahreszeit enthält das Flussthal auf der Strecke von Merinaghen bis Bunun (15° 49′ 56′′ N. Br., 18o 12' 10" W. L.) nur einen sehr kleinen salzigen Wasserfaden und von Bunun bis Ndiaên (15° 43′ 3" N. Br., 17° 56′ W. L.) nur noch einzelne, fast austrocknende Wassertümpfel. Gegen Ende Oktober füllt sich aber dieses Bett jährlich bis hinauf nach Ndiaên, selten bis Deksiba, das Wasser erreicht eine Höhe von einigen Metern, nimmt aber um den 6. November bereits wieder ab. Braouëzec beschreibt kurz das Flussthal und seine Ufer, theilt seine Temperatur-Beobachtungen und acht Positions-Bestimmungen mit und stellt das Thal auf einer Karte dar, deren Maassstab etwa 4 Mal so gross ist als der der Lejean'schen.

Brehm, Dr. A. E.: Vierzehn Tage in Mensa (,,Globus" 1862, Nr. 30; 1863, Nr. 34, 35.)

Dr. Brehm reiste im März 1862 mit dem Baron Van Arkel d'Ablaing von Massaua nach Mensa, um für die nachfolgende Expedition des Herzogs von Coburg-Gotha die günstigst gelegenen Jagdgründe dieser Gegend auszuk undschaften. Indem er kurz über diese Reise berichtet, giebt er ein treffliches Bild von Natur und Bevölkerung jener hauptsächlich durch die Heuglin'sche Expedition bekannter gewordenen Gebirgsregion im Norden von Abessinien mit ihrem reichen Pflanzen- und Thierleben. Die hübschen Illustrationen sind meist nach Zeichnungen des Malers der Herzoglichen Expedition, Herrn R. Kretschmer, in Holz geschnitten.

Brehm, Dr. A.: Chartum. (,,Globus" 1863, Nr. 32 und 33.)

Beschreibung der Stadt und der eingebornen Bevölkerung, eingeleitet durch die Erzählung der Türkischen Eroberung des Sudan. Bruhns, Prof. C.: Notiz über Herrn v. Beurmann's erste Ortsbestimmung. (Erster Jahresbericht des Vereins von Freunden der Erdkunde, für 1861, SS 51 und 52.)

Prof. Dr. Bruhns theilt die Ergebnisse der Breiten- und Längenbestimmung von Bengasi durch M. v. Benrmann mit und spricht sich günstig über diese Leistung des Reisenden aus (s. „Geogr. Mitth." Ergänzungsheft Nr. 10, S. 91.) Burton, Capt. R.: Account of the ascent of the Cameroons Mountain, in Western Africa. (Proceedings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. VI, No. V, pp. 238-248.)

Der ausführliche, an Earl Russell erstattete Bericht über die denkwürdige Besteigung des Camerun im Dezember 1861 und Januar 1862. Cabo Verde, Productos de para a exposição universal de Londres. (Boletim e Annaes do Conselho Ultramarino. Lisboa 1862, Nr. 93.) Cammas, H., et A. Lefèvre: La vallée du Nil, impressions et photographies. 18°, 479 pp. Paris, Hachette, 1863.

Die Abbildungen sind auch zur Illustration eines Aufsatzes der beiden Autoren in Le Tour du Monde" (1863, T. VII, p. 193 ff.) benutzt. Cole, William: Life on the Niger; or, the journal of an African trader. 8o, 208 pp. London, Saunders, 1862. 5 s.

Collas, Prof. L., et P. Collin: L'île de Madagascar et le roi Radama II. Avenir de la colonisation. 8°, 32 pp. Paris, Dentu, 1862. Crawford, M. L.: Through Algeria. By the author of,,Life in Tuscany". 8°, 370 pp. London, Bentley, 1862. Crémazy: Voyage à Tamatave, Madagascar. (Revue du monde colonial, Juli und September 1862.)

10 s.

Cuny, Dr. Ch. Journal de voyage de Siout à El-Obéid, du 22. novembre 1857 au 5. avril 1858. Mit 1 Karte. (Nouv. Annales des Voyages, September 1862, pp. 257-341, Oktober pp. 22-85, November pp. 175—225.)

Dr. Cuny verliess am 22. November 1857 Siut, folgte dem Nil aufwärts bis Abu-Gossi bei Dongola und ging am 7. März 1858 von da auf der Route des Grafen v. Schlieffen (s. Petermann und Hassenstein, Inner-Afrika, Blatt 4 u. 6) nach El-Obeid, der Hauptstadt von Kordofan (5. April). Diese Reise ist in dem vorliegenden, von V. A. Malte-Brun in sehr dankenswerther Weise redigirten, mit Vorwort und Karte versehenen Tagebuch ausführlich beschrieben, während wir über die Fortsetzung derselben bis Darfur und über den Tod des Dr. Cuny nur unsichere Gerüchte haben. Bestätigt das Tagebuch fast durchgängig die bisherigen Angaben über Kordofan und die Routen zwischen ihm und Dongola einerseits und Darfur andererseits, so enthält es doch auch viel Neues, z. B. sehr reichhaltige Angaben über die Oasengruppe El-Qab westlich von Dongola; Erkundigungen über ein Wadi-el-Mek, das von Tendelty nördlich am Djebel Medob vorbei und dann nordöstlich bis zum Nil bei El Dabbeh verläuft und bei starkem Regen Wasser aus Darfur bis in den Nil führen soll; einige neue Routen von Ambukol nach Es-Safih, von diesem nach Chartum, von Kadjemar nach Katul nordwestlich von El-Obeid; sehr reiches Detail über die Route von Abu-Gossi nach El-Obeid; eine Menge Aufzeichnungen über die Natur des Landes, die Produkte, die Bewohner, die Handelsverhältnisse u. s. w. Cuny, Dr. Ch.: Les oasis de Gab-el-Kebir dans le grand désert de Lybie. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Juli 1862, pp. 38-43.) Auszug aus Dr. Cuny's Tagebuch, das in den ,,Nouvelles Annales des Voyages" publicirt ist.

Dally: Rapport sur l'éthnologie de l'Abyssinie. (Bulletin de la Société d'anthropologie, Januar 1862.)

Davis, N.: Ruined cities within Numidian and Carthaginian territories. 8°, 400 pp. mit 1 Karte u. Illustrationen. London, Murray, 1862. 16 s. Decken, C. von der: Brief an Herrn Dr. H. Barth, d. d. Mombas, 20. Septbr. 1862, und Wanga, d. 8. Oktober. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Januar 1863, SS. 41—47.)

Enthält hauptsächlich Nachrichten über Plan und Ausrüstung zu der zweiten

Reise nach dem Kilimandscharo, die am 2. Oktober 1862 von Mombas aus angetreten worden ist. Baron von der Decken wollte den Umba-Fluss hinauf über Pare nach dem Jipe-See gehen, das eisenreiche Ugono-Gebirge besuchen, dann nach Arusha vordringen, von dort nördlich nach dem See Lewasha oder Neiwasha und dann entweder über Kikuyu und Ukambani oder mehr südlich über Mosiro an dem See und Berg Usigniru vorbei nach Gelai, Matambatu, Doinio (Doëngo) erok (schwarzer Berg), Sigrari nach Mageioni zurück gehen. Sollten dann noch Waaren genug übrig sein, so will er den Kilimandscharo von der Westseite zu besteigen versuchen. Diesem Brief sind Auszüge aus Dr. Kersten's Briefen an Professor Erman angehängt (s. „Geogr. Mitth." 1863, Heft III, S. 99 ff.) Diario das viagens feitas pelas terras de Manica, por Manuel Galvão do Silva, em 1788. (Annaes do Conselho Ultramarino, 1862, Nr. 60.) Dubois, L.: Les races et les langues de l'Afrique. (,,Correspondant", 25. Dezember 1862.)

Du Chaillu, Paul: Voyages et aventures dans l'Afrique équatoriale. gr. 8o, 554 pp. mit 1 Karte und vielen Illustrationen. Paris, Michel Lévy, 1863.

Wir machen darauf aufmerksam, dass die Französische Ausgabe von Du Chaillu's Reisewerk manche Vorzüge vor der Englischen hat, sie ist nicht nur ungleich schöner ausgestattet, in der That ein Prachtwerk, sondern enthält auch mancherlei Berichtigungen und eine auf Grundlage unserer eigenen (s. Geogr. Mitth." 1862, Tafel 8) von V. A. Malte-Brun neu gezeichnete Karte. Duveyrier, Henry: Note sur les Touareg et leur pays. (Bulletin de la Soc. de géogr. de Paris, Februar 1863, pp. 102-125.)

"

Ein kurzer, aber sehr interessanter Aufsatz, welcher die eigenthümlichen socialen Zustände bei den Tuareg beleuchtet, die Konfiguration des Landes skizzirt und Einiges über animalische und vegetabilische Produkte desselben beibringt. Als höchst charakteristisch erscheint besonders die Stellung der Tuareg-Frauen, die fast alle lesen und schreiben können und in den höheren Klassen viel Musik treiben. Duveyrier bestätigt, dass in den Mihero-See'n, welche eine der Quellen des Igharghar bilden, Krokodile leben und dass in der Umgegend dieser See'n eine sehr schöne Species des wilden Esels heerdenweise angetroffen wird. Ferner erzählt er, dass zu Anaï auf der Garamantischen Strasse von Djerma nach Agades, die aus Mangel an Wasser längst verödet ist, deren tief gezogene Spuren aber noch zu sehen sind, Buckelochsen, welche Wagenreihen ziehen, auf Felsskulpturen dargestellt sind. Möchte es Herrn Duveyrier möglich sein, uns recht bald durch die Vollendung seines Reisewerkes zu erfreuen!

Ellis, Mrs. Madagascar, its social and religious prospects. 12o, 208 pp. London, Nisbet, 1863. 3s.

Emmrich, Dr. H.: Skizze der orographisch-geognostischen Verhältnisse Afrika's. 4o, 26 SS. (Oster-Programm 1862 der Realschule zu Meiningen.)

Diese Uebersicht der Bodengestaltung und geognostischen Bildung Afrika's zeugt von fleissigem Quellenstudium und eingehendem Verständniss; sie hält sich so viel als möglich nur an Thatsächliches und vermeidet das gerade bei Afrika so lockende Gebiet der Hypothesen. Leider ist die Schrift durch zahlreiche Druckfehler entstellt.

Ente, W. K.: Natal en Nieuw-Gelderland en de vooruitzigten der kolonisatie aldaar. 8°, 40 pp. Arnhem, Tjeenk Willink, 1862.

Nieuw-Gelderland ist der Name einer Holländischen Ansiedelung, welche seit dem September 1858 im nordöstlichen Theil der Kolonie Natal, zwischen den Flüssen Umvoti und Nonoti, besteht. Sie wird von dem letzteren Flusse begrenzt, liegt etwa 1 Stunde von der Meeresküste und eben so viel vom Umvoti entfernt, ist 24 Stunden lang, 1 Stunde breit und hat eine Grundfläche von 6500 Acres oder 3000 Morgen. Ihre Bevölkerung bestand im J. 1861, als dieses Schriftchen abgefasst wurde, aus 90 Europäern und 3- bis 400 Kaffern. Als Direktor der Ansiedelung fungirt Herr T. Colenbrander und als Chef der Bodenkultur Herr Ente, der in dem vorliegenden Schriftchen einige Details über den Landbau in Natal, namentlich über den sehr einträglichen Zuckerbau mittheilt und daneben eine Beschreibung von D'Urban, Port Natal und dem Wege von da über Verulam u. s. w. nach Nieuw-Gelderland (s. „Geogr. Mittheilungen" 1856, Tafel 19) giebt und ein Kapitel über die Kaffern beifügt. Erny, Alfred: Séjour à l'île de Maurice, 1860– 1861. (Le Tour du Monde, 1863, T. VII, pp. 113-144.)

Kurze Schilderung der Sehenswürdigkeiten der Insel mit einer Menge Originalabbildungen und einer Reduktion der Dardenne'schen Karte von 1862. Explorations in Eastern Africa. (The Reader, 1863, Nr. 1, 2.)

Ein mit F. G. (wohl Francis Galton) unterzeichneter Artikel in dem seit Anfang dieses Jahres zu London erscheinenden literarischen Journal "The Reader" das beiläufig gesagt in ähnlicher Weise wie das Athenaeum und das Parthenon sehr vollständig die neuen literarischen Produktionen Englands und zum Theil auch des Auslandes bespricht giebt einen Ueberblick über die jüngsten Ost-Afrikanischen Expeditionen (Livingstone, Speke, van der Decken, Petherick, Baker und die Reise Indischer Marine-Offiziere auf einem der nördlich von Mombas mündenden Flüsse). Der Verfasser stellt es unter Anderem als wahrscheinlich hin, dass der Tanganyika an seinem südlichen Ende einen Abfluss habe, der in den südlicheren Niassa sich ergiesse. Ferrel, W.: On the cause of the annual inundation of the Nile. (American Journal of science and arts, Januar 1863, pp. 62-64.)

Ferrel sieht die Ursache des jährlichen Hochwassers im Nil in den Regen, welche zwischen 5° und 17° Nördl. Breite während der Sommermonate fallen.

Fleuriot de Langle, Capit.: Campagne de la Cordelière, études sur l'océan indien. 8°, 160 pp. Paris, Dépôt de la marine, 1862. 3 fr. Die,,Cordelière" war beauftragt, über den Tod des im J. 1859 im Golf von Tedjura ermordeten Französischen Konsular-Agenten Henri Lambert genauere Information einzuziehen und die Mörder zu bestrafen. Diese Reise und die geographischen und nautischen Beobachtungen an der Ostküste von Afrika, zu welchen sie Gelegenheit gab, bilden den Gegenstand dieser Schrift. Grégoire, J. De la culture du coton en Egypte. 4°, 42 pp.

De

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