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Das herrlichste Wetter und eintretender guter Wind stimmten uns heiter und am 30. Tage, den 6. Mai, passirten wir bereits die Linie. Von da ab kam Rückschlag, sonst hätten wir schon am 65. Tage in Zanzibar sein können. Widrige Winde oder Stille hielten uns ungebührlich auf, besonders während der ganzen Tour ums Kap herum bis an den Mozambique-Kanal, wo er sich wieder erweitert, 2 Tage vor Zanzibar. Land sahen wir seit England erst wieder an der Westküste von Madagaskar und am 4. Juli bekamen wir zu unserer Freude Zanzibar's Südspitze in Sicht. Die Inseln und Küsten zogen da in verschiedenen Entfernungen an uns vorbei, die fernsten grau, dann blau und die nächsten grün, eine marschirte nach der anderen vorüber und verdeckte sie, hinten verschwanden sie wieder und vorn kamen immer wieder neue. O, man kann sich nichts Schöneres denken, und nun noch die Gewissheit, am anderen Tage das erstrebte Land mit der gehofften und ersehnten neuen Thätigkeit geniessen zu

dürfen!

Mombas, den 26. September 1862. Dass ich Ihnen, werthester Herr Professor, nicht schon sogleich von Zanzibar aus schrieb, liegt an dem kurzen Aufenthalt daselbst, alle Instrumente und Methoden mussten durchprobirt werden und der Arbeit war kein Ende bis zur Abreise. Zudem hatte ich Ihnen versprochen, Ihnen eine Übersicht der meteorologischen Beobachtungen während der Seereise zu geben, und dazu war in Zanzibar durchaus keine Zeit zu finden. So kommt es denn, dass ich erst hier in Mombas, auf einem Kistendeckel und ohne Reissfeder, die graphische Übersicht vollende. Ich habe nicht während der ganzen Reise meteorologische Beobachtungen gemacht, da ich mich überzeugt hatte, dass sie an Bord mit genügender Genauigkeit angestellt wurden. Die Angaben zur Karte sind daher dem Schiffsjournal entlehnt. Nur an einigen Stellen, wo es mir besonders interessant schien, z. B. beim Übergang in den nördlichen Passat, habe ich selbst beobachtet 1).

Das Leuchten der See fand fast nur ausserhalb der Tropen Statt im vom Schiff bewegten Wasser und rührt ausschliesslich von Thieren her, von mikroskopischer bis

1) Herr Prof. Erman schreibt uns darüber Folgendes:,,Die von Dr. Kersten mitgetheilten Ablesungen des Brometerstandes während des Durchganges seines Schiffes durch beide Passatzonen bestätigen aufs Schlagendste das Gesetz, welches zuerst von mir im Jahre 1831 nach meinen Beobachtungen bei vier ähnlichen Durchgängen bemerkt und ausgesprochen wurde. Ich meine die Thatsache, dass der Barometerstand an der Polar-Grenze einer jeden Passatzone ein Maximum, auf dem Äquator selbst aber ein Minimum erreicht. Das Detail über die betreffenden Beobachtungen und deren Vergleichung mit ähnlichen bei früheren Reisen einem speziellen physikalischen Berichte vorbehaltend erwähne ich jetzt nur, dass im Mai und Juni 1862 bei 335° bis 340° Östl. L. von Gr. der Barometerstand unter 231° nördlicher sowohl als südlicher Breite um nahe an 2,3 Pariser Linien grösser gefunden worden ist als am Äquator."

Tellergrösse. Die begrenzte Wahrheit des Spruches von den Mondphasen lernte ich bald kennen, denn in den Tropen erscheint der zunehmende Mond beim Aufgang horizontal liegend mit abwärts gewendeten Hörnern, beim Untergang eben so mit aufwärts stehenden Hörnern, der abnehmende aber in beiden Fällen umgekehrt, während südlicher der zunehmende Mond nach rechts offen ist und der abnehmende nach links. Ich wunderte mich, dass man diess nirgends erwähnt findet, denn überall steht die alte Regel als von unumschränkter Gültigkeit da. Der südliche Himmel ist doch bei weitem nicht so schön als der nördliche. Besonders ärgerte ich mich über das Geschrei, das man vom Südlichen Kreuz macht, denn dieses ist doch ziemlich unscheinbar, besonders gegen Skorpion, Orion u. s. w. Humboldt hat die alte Mode wieder aufgewärmt und Dante hat sie wohl angefangen, er singt vom Kreuz: „O ödes Land des kalten Nord, das schaut den Glanz des schönen Lichtes nimmer!" Es ist eine eigenthümlich krankhafte Stimmung des Menschen, das, was er nicht hat, schöner zu finden als das, was er besitzt. Dante findet Italien öde und rauh, weil er dort das Kreuz nicht sehen kann, er schwärmt vom Glanz des schönen Lichts, welches er selbst doch wohl kaum gesehen hat.

Hohe Grade von Wind hatten wir nur am Kap, doch trat dort auch ungewöhnlicher Weise einige Tage Windstille ein. Gewitter waren südlich von 35° bis 40° häufig. Der Wind in Monsunrichtung stellte sich eigentlich erst bei Gross-Comoro ein, das wir am 2. Juli erblickten. In den letzten Tagen der Tour beobachteten wir mehrere Wasserhosen in ziemlicher Entfernung. Über die Regenzeiten hier und in Zanzibar schreibe ich Ihnen später.

So bin ich denn aus dem Winter ohne Frühling in den Sommer am Äquator und durch die Winterkälte am Kap in die Sommerwärme des hiesigen Klima's gelangt. Alle diese Übergänge in so kurzer Zeit, so wie auch Erkältungen, erträgt man auf See merkwürdig gut. Das hiesige Klima behagt mir sehr, die Temperatur beträgt 20° bis 24° R., bei 20° ist es schon recht kühl. Fortwährender Wind hält die Temperatur niedriger und mässiger, als sie etwas weiter landeinwärts in windärmeren Gegenden sein wird.

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Strande. Alle Comforts Europa's hat man hier und noch einige Bequemlichkeiten mehr. Ich fühlte mich sofort heimisch, zu arbeiten gab es auch viel, also war der kurze Aufenthalt in Zanzibar ein sehr angenehmer. Mit dem Herrn Baron war ich bei allen Europäern, den Französischen, Englischen und Amerikanischen Konsuln, dem Französischen und Englischen Arzt, den Amerikanischen, Französischen und Deutschen Kaufleuten, dem Amerikanischen Naturalist, so wie in dem Französischen Hospital. Das Einvernehmen der Weissen hier ist ein ziemlich gutes. Sehr angenehm war es mir zu finden, dass der Herr Baron sehr gewandt und bewandert in astronomischen und geodätischen Messungen ist. Seine Tour nach dem Kilimandscharo ist wirklich musterhaft festgelegt durch Triangulation von der Küste bis zum Berge und durch astronomische Beobachtungen dazwischen. Allerdings ist das Terrain wie geschaffen für Triangulation, denn überall erheben sich einzelne Berge wie Feldmesserbaken. Alle Messungen wurden mit einem guten Englischen Theodolit ausgeführt. Mr. Thornton, der ihm geholfen, ist leider mit den meisten Messungsresultaten durchgegangen, d. h. er hat sie mitgenommen, um sie zur Karte zusammenzustellen, und noch nicht wiedergeschickt.

Man hört in Zanzibar jeden Augenblick Deutsch, Französisch, Englisch, Suaheli u. s. w. bunt durch einander und sieht da alle Menschenfarben, besonders schwarz, roth und braune Hindus. Alle scheinen sehr zufrieden zu leben und die Sklaven sind wohl besser gestellt als unsere armen Arbeiter. Das Leben und Treiben der Eingebornen schildere ich später, die meisten sind schöne und stark gebaute Menschen.

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Wanga, den 8. Oktober 1862. Ich sitze nun in Wanga, einem Städtchen an der Küste, wohin wir von Mombas aus marschirten, und schreibe in einer Hütte ohne Fenster vor einem eisernen Sopha. Gestern Morgen kamen wir hier an und morgen früh geht es westwärts fort.

Die letzten Tage in Zanzibar vergingen sehr schnell mit Einpacken, Visiten und Diners. Am 15. August war zu Ehren des Festes des Kaisers Diner beim Französischen Konsul, am 17. Diner bei O'Swald zum Abschiede und am 18. Mittags Frühstück zu demselben Zwecke in engerem Kreise. Nach einer leidlich schnellen Seereise kamen wir am 20. August in vollem Regen in Mombas an. Das Ausschiffen der Effekten nahm noch den folgenden Tag in Anspruch. Am 21. August machte der Herr Baron mit mir Visite beim Gouverneur der Stadt, beim Kommandanten der Festung und bei Hrn. Rebmann. Herrn Dr. Krapf lernte ich später kennen. Ich habe viel Gelegenheit gehabt, mich über den Zustand Afrikanischer Mission zu instruiren.

In Mombas ist das Leben noch recht bequem und

Europäisch in dem Hause, das der Herr Baron inne hat. Es ist ein ziemlich stattliches, weisses, zweistöckiges Gebäude mit schöner Aussicht nach See, Hafen, Festland und Stadt mit der Festung. Das Klima ist recht gesund und gleichmässig (20° bis 24° R.), die Vegetation reich und die Umgegend abwechselungsvoll. Aus den Glacéhandschuhen Europa's und der feinen weissen Wäsche Zanzibar's sind wir hierher gelangt, wo Jeder die Visite in den Kleidern macht, die er gerade auf dem Leibe hat.

Um 8 Uhr früh ist sehr gutes, warmes Frühstück, bestehend aus Kaffee oder Chokolade, gebratenen Kartoffeln oder Yams, gebratenem Lamm, Huhn oder Beefsteak und Reisbrod, Weissbrod oder Nativbrod. Arbeit an den verschiedenen Sachen bis 2 Uhr, dann Mittagsessen, welches uns noch Suppe und Roth- oder Palmwein bietet, so wie Braten oder Eierdessert mit Apfelsinen oder Ananas. Dann ist meistens nach Tische, etwa 4 Uhr, ein Spaziergang mit oder Wasserfahrt gemacht worden, wobei Jeder so viel wie möglich sammelte (Vögel, Insekten und dergl.). Dann wurde auf irgend einer Chamba (kleines Landgut) eingekehrt und Matase (Kokosnuss) getrunken. Die Rückkehr war gewöhnlich bei einbrechender Dunkelheit und bald darauf war der Thee und ein dem Frühstück ähnliches Abendbrod fertig, darnach spielte ich mit dem Herrn Baron Schach oder arbeitete ziemlich lange in Beobachtungen oder der Suaheli-Sprache. Früh kamen gewöhnlich die Patienten, die ich behandelte, meist mit grossen Wunden.

Vor unseren Fenstern baden sich die Leute ungenirt, meist Frauenzimmer und Kinder. Sie springen in die See und schwimmen, dass es eine Lust ist. Ich selbst habe mich nur zwei Mal in der See gebadet, und zwar früh 5 Uhr, weil da noch keine Leute da sind, und ein Mal vom Schiffe aus, als es vor Anker lag. Sonst lasse ich mir einen Eimer Wasser in die Badewanne bringen und übergiesse mich damit. Wenn ich Euch später die Einrichtung der Häuser beschreibe, werdet Ihr Euch amüsiren. Eine Festlichkeit der Neger sah ich mir mit an, sie bestand im Tanzen Einzelner und in eigenthümlichen Gesängen und Bewegungen unter Begleitung eigenthümlicher Musik-Instrumente.

Der Herr Baron hat eine recht gute feste Stellung zu den hiesigen Leuten eingenommen. Wenn ich Euch von den Listen und Dummheiten der Eingebornen und Araber erzähle, so werdet Ihr Euch sehr wundern. Es ist endlich gelungen, einen Schauri (Vertrag, Unterhandlung) mit einem Führer fertig zu bringen; die Tour geht allerdings nicht ganz dahin, wohin wir erst wollten, weil dort Hungersnoth ist. Wir gehen vielmehr vorerst westlich mit etwas Süd nach dem See Jipe und von da weiter, wie es sich macht. Auch die Träger waren bis einige Tage vor der Abreise

zusammengebracht, etwa 100 Mann, so dass die Karawane nun besteht aus Hrn. Baron und mir und Corelly und dem Jäger, der aber jetzt wegen Drüsenanschwellung nicht mitgehen kann und nach Zanzibar geht, dann 6 bis 8 schwarzen Hausjungen, dem Führer Said und etwa 100 Trägern, 5 Eseln und 3 Hunden.

Am Freitag, 3. Oktober, war Aufbruch in Mombas. Am Tage vorher wurden zwei Ochsen geschlachtet und unter die Träger vertheilt, die sich wie die Aasgeier gesammelt hatten. Schon lange vorher war sehr viel zu thun mit den Instrumenten und dem Einpacken, so dass ich in Mombas ans Briefschreiben so gut wie nicht gekommen bin. Die letzten Tage bin ich erst 1 Uhr zu Bett gegangen und 5 Uhr wieder aufgestanden. Der Marsch ging erst eine Stunde weit zum anderen Ende der Insel, dann war Überfahrt in 4 kleinen Schiffen nach dem 20 bis 30 Minuten entfernten Festlande. Nach kurzer Rast ging's bei ziemlicher Hitze weiter bis 1 Uhr, wo wir an einem fast vertrockneten kleinen See unter einem herrlichen Baume lagerten. Bald brannten die Feuer und nach einer Stunde war ein kräftiges Essen bereit. Ich sammelte, jagte und zeichnete ein wenig, bis es finster wurde. Dann ist man, wenn die Unterhaltung zu Ende ist, aufs Schlafen angewiesen. Es werden dazu lange Amerikanische Baumwollenpackete von 50 Pfd. Schwere auf die Erde gelegt und oben eins quer vor, darauf eine wollene Decke, und dann legt man sich in die Ritzen zwischen zwei Ballen und schläft unter einer wollenen Decke recht bequem. Fliegen hält man durch Rauch ab und vor Regen schützt man sich, nachdem man sich erst ein Mal hat recht ordentlich einweichen lassen, durch seine Gummidecke. Früh vor Sonnenaufgang ist Aufbruch nach einem Frühstück, bestehend in einer Tasse Thee und einem kleinen Stück Brod. Dann wird marschirt in 11- bis 2stündigen Märschen mit Stunde Zwischenpause bis 3 oder 4 Uhr, wo Lager und Mittagsessen ist. Bisweilen, wenn man Abends kein Wasser finden wird, ist auch Mittags Rast zum Kochen und Essen und Abends darnach noch einige Stunden Marsch. Das Nachtlager Sonnabends war auch an einem halb trockenen Teiche, Sonntags in einem alten Flussbette. Diess Lager war wirklich prächtig und so zu sagen romantisch, man lag in einer langen, von Bäumen gebildeten Halle,

rings die Feuer und die Waarenballen und die schwarzen Träger. Am Montag wurde Mittag gekocht in einem Dorfe unter einem herrlichen Mango-Baume und Abends war das Lager auf Meeresboden, der aber nur zur Zeit der Springfluthen bedeckt ist. Der ziemlich volle Mond goss sein bläuliches Licht überflüssig reichlich aus und Mars akkompagnirte röthlich, Hyänen winselten und Flusspferde grunzten und winzige Mücken krabbelten unausstehlich. Unsere Senkgruben bestanden in Flusspferdspuren, die Fuss tief in den weichen Boden eingedrückt waren. Frühzeitig brachen wir auf und gelangten 12 Uhr hier an. Den Nachmittag brachte ich mit einiger Erholung, mit Insekten- verpackung und den Abend mit astronomischen Beobachtungen hin.

Heute früh ein herrliches Frühstück. Ein Ochse (für 8 Thlr.) war geschlachtet worden. Täglich sind zwei für die Leute nöthig, wenn es nicht Reis oder Getreide giebt. Weiter im Inneren kosten die Ochsen 2 Thlr. (in Waaren?); vorgestern sollten wir für 4 Eier 10 Sgr. bezahlen. Den ganzen Morgen habe ich geschrieben und morgen früh werden wir wieder aufbrechen. Ich sage also Adieu auf Jahr.

Ich befinde mich vortrefflich, die kleinen Strapazen der Reise bekommen mir ganz gut. Wir hatten von Mombas bis Wanga vier Nachtlager im Freien, der Weg gleicht oft unseren Wiesenwegen, er führt häufig durch Flüsse, Sümpfe und nasses Meeresbett. Manchmal war die Hitze etwas stark. Am ersten Tage stand uns die Sonne im Zenith, nach zweistündigem Marsch stürzte ein grosser Windhund und verendete kurz darauf. Der Sand, auf dem wir gingen, war 48° C. warm und das Wasser einiger Pfützen, die wir durchwaten mussten, 38,4° R., so dass ich meine nackten Füsse nur mit Schmerz darin erhalten konnte. Die beiden letzten Tage ging ich der fortwährenden Wasser- oder Schlammbecken-Übergänge wegen fast immer barfuss. Ich habe also das Reisen mit Hindernissen schon etwas kennen gelernt.

Gestern Abend nahm ich Marshöhe, heute und morgen werde ich dasselbe thun und Breite nehmen. Alle Aufzeichnungen von jetzigen Beobachtungen gehen nach Zanzibar in Sicherheit, auch die von der Seereise, dort werde ich sie später in Musse heimschicken können.

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Geographische Notizen.

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Das vorliegende Blatt reicht im Norden bis Lausanne, Meran und Klagenfurt, im Westen bis Grenoble und Toulon, im Süden bis Terracina und Gaeta, im Osten bis Fiume und umfasst demnach den grösseren Theil des Königreichs Italien, nämlich die Sardo-Lombardischen Provinzen, die Provinzen der Emilia, Toscana, die Marken, Umbrien und den nördlichen Theil der Neapolitanischen Provinzen, ferner Venedig, den Kirchenstaat und Corsika.

Für dieses so umschriebene Gebiet ist das kartographische Quellenmaterial ein ungemein reichhaltiges und ausgezeichnetes, dessen Werth dadurch noch erhöht wird, dass es in den meisten seiner Bestandtheile nach einem einheitlichen Plane und im gleichen Maassstabe ausgeführt ist. Von den Grenzen Tirols im Norden bis zu den südlichen Grenzen des Kirchenstaates im Süden, von der Adria im Osten bis Mailand und Livorno im Westen ist Alles in dem Maassstabe von 1:86.400 niedergelegt und in vier separaten Kartenwerken publicirt, nämlich:

1. Topographische Karte des Lombardisch-Venetianischen Königreichs. 42 Bl. Mailand 1833-1838. (Preis 80 Thlr.)

2. Carta topografica dei Ducati di Parma, Piacenza e Guastalla. 9 Bl. Mailand 1828. (12 Thlr.)

3. Carta topografica del Ducato di Modena. 8 Bl. Wien 1842. (10 Thlr.) 4. Topographische Karte des Kirchenstaates und des Grossherzogthums Toscana. 52 Bl. Wien 1851–56. (à Bl. 34 fl., 1 fl. 50 Kr. oder 1 f. je nach dem Inhalt.)

Die Generalstabs-Aufnahme von Sardinien ist in drei verschiedenen Ausgaben und Maassstäben ausgeführt unter dem gemeinsamen Titel: Carta degli Stati di Sua Maestà Sarda in terraferma:

1. Mst. 1:50.000. 91 Bl. Turin, seit 1850. (à 14 Thlr.)

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Als Quellen zweiten Ranges und zumeist entlehnt von den vorhergehenden seien erwähnt:

1. Cerri, Carta stradale e postale dell' Italia, Mst. 1:864.000. 8 Bl. Mailand 1862. (8 Thlr.)

2. Scheda, Generalkarte des Österreichischen Kaiserstaates, Mst. 1:576.000. 20 Bl. Wien, seit 1856. (à 14 fl.)

Von fernerem bei unserem Blatt benutzten Material sei erwähnt:

1. Die zahlreichen Englischen Seekarten der betreffenden Küsten und Inseln.

2. Carte topographique de la France, Mst. 1:80.000. (à 4 u. 7 frcs.) 3. Bourcet, Carte géometrique du Haut-Dauphiné et de la frontière ultérieure, Mst. 1:86.400. 9 Bl. Paris 1758. (20 fres.)

4. Dépôt de la marine, Carte générale de l'île de Corse. Mst. 1:360.000. 1 Bl. Paris 1831. (1 fl.)

5. Ziegler, Karte der Schweiz, Mst. 1:380.000. 4 Bl. St. Gallen und Berlin 1852. (2 Thlr.)

1) Erscheint in der 18. oder 19. Lief. der neuen Ausg. von Stieler's Hand-Atlas, Gotha, J. Perthes, 1863. (Auch einzeln zu haben zu 5 Sgr.)

Für die Zeichnung des Terrains und für die möglichst konsequent durchgeführte klare und korrekte Veranschaulichung der Höhenverhältnisse sind ausser den Karten die vielen tausend Höhenmessungen benutzt, die sich zerstreut in den Jahrbüchern der K. K. Geol. Reichsanstalt 1850-62, in Ziegler's Hypsometrie der Schweiz, in Saluzzo's Le Alpi che cingono l'Italia und auf den oben angeführten Generalstabskarten finden, welchen Quellen auch die auf unserer Karte selbst eingetragenen Höhenzahlen entlehnt sind.

Die politischen, jede einzelne Provinz abtheilenden Grenzen sind nach speziell für uns in Turin gezeichneten offiziellen Karten und nach anderen offiziellen Quellen eingetragen, so dass unseres Wissens die vorliegende Karte die erste ist, welche den gegenwärtigen Stand der politischen und administrativen Grenzverhältnisse in Ober- und Mittel-Italien ganz genau veranschaulicht.

Die Poststrassen und Wege sind nach der „,Carta postale del regno d'Italia compilata del ministero dei Lavori, 1862", die Eisenbahnen nach dem „,L'Indicatore generale giornale ufficiale delle Strade ferrate etc." eingezeichnet.

Die Unterscheidung der Ortschaften in 5 Klassen je nach ihrer Bevölkerung (über 100.000, von 100.000 bis 50.000, von 50.000 bis 10.000, von 10.000 bis 3000, unter 3000) und die Schreibart der Namen im Allgemeinen ist nach der ,,Statistica amministrativa del Regno d'Italia" und anderer neuesten Werke.

Akklimatisation von Alpacas in Australien.

Die Zeitungen brachten öfters Nachricht von dem Gedeihen und raschen Anwachsen der kleinen Alpaca-Heerde, welche Mr. Ledger im Jahre 1858 aus Peru nach Australien übergeführt hat und zu Arthursleigh in Neu-SüdWales züchtet. Dieses nützliche, dem Lama verwandte Thier (Camelus Pacos, L.), mit dem man schon früher in Schottland, England, Holland, Frankreich, wie auch bei Leipzig wenig erfolgreiche Akklimatisations - Versuche gemacht hat, scheint in Australien sehr gut fortzukommen und bei geeigneter Behandlung dort sogar eine bessere Wolle zu liefern als in seinem Vaterlande. Herr Ledger erhielt für die zur letzten Weltausstellung in London gelieferte Wolle eine Medaille und ausserdem für Talg und Pomade, die er aus dem Alpaca gewonnen, eine ehrenvolle Erwähnung. Sein Unternehmen hat dadurch die Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen auf sich gezogen, die Regierung von Neu-Süd-Wales nimmt sich der Sache jetzt wärmer an und hat einen 25 Engl. Quadrat-Meilen grossen Distrikt bei Arthursleigh für die Zucht der Alpacas angewiesen, aber von noch grösserer Wichtigkeit ist eine andere Folge des Ledger'schen Versuchs. Die Regierungen von Peru und Bolivia nämlich haben das Verbot der Ausfuhr von Alpacas, das bisher streng befolgt wurde, aufgehoben, so dass diese Thiere von nun an gegen einen Ausfuhr-Zoll von 10 Dollars per Stück in beliebiger Menge ausser Landes geschafft werden dürfen. Bereits sollen über 3000 Stück eingeschifft worden sein, von denen 500 nach Melbourne, 300 nach Tasmania, andere Transporte nach Algerien, Frankreich, Natal in Süd-Afrika, Kalifornien und Schottland bestimmt sind.

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allgemeine Bemerkungen:

Die Europäer benutzen bis jetzt keine der heissen Quellen zu Heilzwecken, die Eingebornen nur einige wenige, aber auch diese in einer Weise, dass sie entschieden mehr nachtheilig als nutzbringend wirken. So wird das kränkliche Aussehen und das Siechthum der Bewohner Sona's wohl mit Recht mit dem unmässigen Baden in der dort befindlichen heissen Quelle in direkten Zusammenhang gebracht. Wichtiger sind die Thermen für Kulturzwecke; mit grossem Erfolge benutzt man ganz allgemein den Abfluss der heissen Quellen zur Bewässerung von Feldern, deren Ertragsfähigkeit dadurch in überraschender Weise gehoben wird.

Zum näheren Verständniss der Tabelle diene Folgendes: Es sind nur solche Quellen aufgenommen, deren Temperatur die mittlere Wärme der Luft an dem Orte ihres Hervorkommens um ein Bedeutendes übertrifft, und es sind daher Mineralquellen ausgeschlossen, deren Temperatur jener von süssen, in der Nähe befindlichen Quellen gleichkommt.

Um das Auffinden der heissen Quellen auf irgend einer grösseren Karte zu erleichtern, ist jeder Lokalität die Provinz beigefügt, in welcher sie liegt; von den in Parenthese nach der Provinz befindlichen Abkürzungen bedeutet Ind. = Indien, Him. = Himálaya, Tib. = Tíbet,

C.-As. Central - Asien. Die geographischen Koordinaten (Breite, Länge und Höhe über dem Meere) sind aus dem zweiten Bande unseres Indischen Werkes ,,Hypsometry of India and High Asia" entnommen. Unb. Unbekannt.

Fast bei jeder der einzelnen angegebenen Lokalitäten befinden sich, oft in einem Umkreise von nur wenigen Fussen, mehrere Quellen, deren Temperatur nur selten gleich ist; die in der Tabelle in Celsius-Graden angegebenen Temperaturen beziehen sich stets auf die heisseste der Quellen.

Die Eingebornen haben den meisten der heissen Quellen noch spezielle, aus ihrer reichhaltigen Mythologie entnommene Namen gegeben (die in der Tabelle nicht angegeben sind), wie Damdáma, Mohadéva, Rishikúnd, Sitakúnd, Surujkúnd u. s. w., da fast jede Quelle einen Gegenstand der allgemeinen Verehrung bildet.

Um die Wärme der Thermen Indiens und Hoch-Asiens mit jener in anderen Ländern gelegener vergleichen zu kön

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8. Barári, in Bahár (Ind.) 9. Bargau, in Gilgit (Tib.) 10. Belkapi, in Bahár (Ind.). 11. Bhadrachélam, in Oríssa (Ind.) 12. Bhátra, in Kúlu (Him.) 13. Bhimbånd, in Bahár (Ind.). 14. Bihisht, in Kúlu (Him.) 15. Chagrár, in Pangkong (Tib.) 16. Chatargarh, in Kishtvár (Him.) 17. Chittur, in Rajvára (Ind.) 18. Chorkónda, in Bálti (Tib.) 19. Chúa, in Chimba (Him.) 20. Chúshul, in Pangkong (Tib.) 21. Chutrón, in Balti (Tib.) . 22. Darjiling, in Sikkim (Him.) 23. Devál, in Chámba (Him.) 24. Gaurikúnd, in Gărhvál (Him.) 25. Hathbúllia, in Bahár (Ind.) 26. Hazaribagh, in Bengál (Ind.) 27. Hushangabád, in Málva (Ind.) 28. I'mla, in Kămáon (Him.) 29. Jaggarnáth, in Orissa (Ind.) 30. Jaipur, in Rajvára (Ind.) 31. Jamnótri, in Gărhvál (Him.) 32. Jánglung, in Núbra (Tibet). 33. Jáuri, in Simla (Him.) 34. Kálva (Ind.)

Geographische Koordinaten.

Nördl Breite.

Östl. L.

v. Gr.

Höle in Engl. Fuss.

Temp. d. Quellen.

Celsius.

27°35'

76°36'

1.200

Unb.

17 19

73 35

Unb.

Unb.

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19 50

78 46

Unb.

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30,6°

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35. Kelát, in Kúlu (Him.) 36. Khair, im Dékhan (Ind.) 37. Khărsáli, in Gărhvál (Him.) 38. Kiuk-kiöl, in Turkistán (C.-As.) 39. Knárung, in Ladák (Tib.) 40. Kyám, in Pangkóng (Tib.) 41. Lakhi, in Sindh (Ind.) 42. Lanjabánda, im Dékhan (Ind.) 43. Maggar Pir, in Sindh (Ind.) 44. Mahanandi (Ind.) 45. Maháru, in Bahár (Ind.) 46. Manikarn, in Kúlu (Him.) 47. Mat, im Kónkan. 48. Momái, in Sikkim (Him.) 49. Mónghir, in Bengál (Ind.) 50. Múlbe, in Dras (Tib.) 51. Musakhel, im Pănjáb (Ind.) 52. Nakthan, in Kúlu (Him.) 53. Natpa, in Simla (Him.). 54. Nilt, in Gilgit (Tib.) 55. Núnbhil, in Bahár (Ind.) 56. Pachét, in Bahár (Ind.)

34 20 76 13 32 43 71 39 31 58 77 29 31 40 77 53

circa 6.200 Unb.

circa 3.580 58,3

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