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Queen Charlotte-Insel. Die grosse Inselgruppe, welche

man unter dem Namen Queen Charlotte-Insel zusammenfasst und welche nach der Parlamentsacte vom 2. August 1858 in die Kolonie Britisch-Columbia mit eingeschlossen ist, scheint nach den Berichten der Seefahrer und Anderer, welche sie besuchten, von ähnlicher Beschaffenheit zu sein wie Vancouver-Insel, dicht bewaldet und ziemlich gebirgig, aber der Boden nicht so fruchtbar und das Klima wechselnder. Man kennt aber bis jetzt nur die Küsten und selbst diese noch sehr unvollkommen. Erst die partiellen Aufnahmen der Engländer in den Jahren 1852 und 1853 haben erwiesen, dass sie aus mehreren, durch Kanäle von einander getrennten, Inselgruppen besteht. Europäer haben sich noch nie dauernd auf ihr niedergelassen und die Entscheidung, welchen Grad von Wichtigkeit sie beansprucht, muss desshalb zukünftigen Untersuchungen überlassen bleiben. Doch weiss man schon so viel bestimmt, dass sie viele brauchbare Häfen, gutes Nutzholz in Menge, reiche Fischereien, wahrscheinlich auch zahlreiche Pelzthiere und Spuren von Gold besitzt. Bei dem neuen Umschwung der Dinge wird sie daher nicht mehr lange so unbenutzt liegen bleiben wie bisher.

Areal von Britisch-Columbia und Vancouver-Insel. Mit Einschluss von Queen Charlotte-Insel hat BritischColumbia nach einer approximativen, auf Grundlage unserer Karte von uns angestellten, Berechnung ein Areal von etwa 10,540 Deutschen Quadrat-Meilen, wovon 270 auf Queen Charlotte-Insel kommen. Die Kolonie ist danach noch etwas grösser als die Türkei nebst Griechenland und den Ionischen Inseln (10,418 Deutsche Q.-M.) und nicht viel kleiner als Spanien mit Portugal (10,664 D. Q.-M.). Mit Vancouver-Insel (600 D. Q.-M.) ist sie fast noch ein Mal so gross als das Mutterland Gross-Britannien (5732 D. Q.-M.) und mit den Britischen Besitzungen in Indien verglichen steht Britisch-Columbia dem eigentlichen Bengalen mit den Staaten der Südwestgrenze von Bengalen und den Nordwest-Provinzen (10,592 D. Q.-M.) an Ausdehnung nahe ').

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Zweifel im Laufe der Zeit der gesammte Handel, von Britisch-Columbia koncentriren.

,,Nirgends", sagt W. C. Grant, dem wir die neueste und ausführlichste Beschreibung von Vancouver-Insel verdanken ),,,bietet sie von der See aus einen einladenden Anblick. Dunkle drohende Klippen werfen ernst die schäumende See zurück, wie sie mächtig gegen sie antobt, und fast unmittelbar jenseits derselben erheben sich rundliche, dicht mit Nadelholz bewachsene Hügel, einer über den andern in unerfreulicher Monotonie aufsteigend. Über diesen wiederum kommen kahle Trapberge zum Vorschein mit sägeförmig ausgezackten Gipfeln, ein wahrhafter Monserrat; sie bilden eine Kette in der Mitte der Insel von dem nördlichen bis zum südlichen Ende. Das ganze Centrum, so weit es bis jetzt erforscht wurde, kann als eine Masse von Felsen und Bergen angesehen werden und von dem wenigen nutzbaren Lande, das stellenweise längs der Seeküste angetroffen wird, ist bei weitem der grösste Theil dicht mit Nutzholz bewachsen, dessen Entfernung so mühsam sein würde, dass das Urbarmachen dieses Landes kaum ein einträgliches Unternehmen sein könnte. Das wenige offene Land ist dagegen im Allgemeinen fruchtbar, und hätte die Britische Regierung die Insel Privat-Unternehmern erschlossen, so würde der grössere Theil des offenen Landes ohne Zweifel schon besiedelt sein. Nicht immer ist jedoch das bewaldete Land längs der Seeküste kulturfähig, das Gegentheil ist sogar Regel, da der grössere Theil des Landes an der Südküste und fast alles an der Westküste, so weit man es jetzt kennt, aus kahlem Gestein besteht, das kaum genug Erde bietet, um die verkrüppelten Bäume zu tragen, welche es bedecken. vorherrschende Gestein in den höheren Theilen der Insel ist Gneiss und Glimmerschiefer, in den niedrigeren Grauwacke und Thonschiefer; das Ganze durchschneiden Adern von Grünstein und Hornblende-Trap nach allen Richtungen und die Hebung derselben hat die Schichtgesteine dermaassen verworfen und dislocirt, dass es wie eine ungeheure kochende Masse aussieht, welche plötzlich abgekühlt und in ihrer aufwallenden Lage erstarrt ist. Die Hügel sind steil und rauh, die Thäler eng und nicht lang; das Gestein ist bisweilen kahl, bisweilen mit spärlichem Holz bedeckt, aber nirgends lässt sich der Boden im Innern der Insel, so weit ich sie sah, nach Natur oder Lage zu einem nützlicheren Zwecke verwenden, als dass sie ein Geologe zum Gegenstand seiner Forschungen macht. Aus diesen Regionen, die wild, aber nicht romantisch sind und aus Mangel an kühnen Umrissen niemals dem Erhabenen

Das

1) W. Colquhoun Grant: Description of Vancouver Island. (Journal of the R. G. S. of London, Vol. XXVII, 1857.)

oder Schönen sich nähern, steigt der Reisende gern zu den lachenden Ebenen herab, die hie und da an der Küste vorkommen. In einer von diesen liegt Victoria und nach einem Besuch dieser Ansiedlung und ihrer Umgebung haben sich Touristen ihre günstige Vorstellung von dem allgemeinen Charakter der Insel gebildet."

Von 19,807 Acres Land, die im Jahre 1853 in Besitz genommen waren, befanden sich nur 480 bis 500 Acres unter Kultur, und zwar etwa 30 Acres zu Soke, 10 Acres zu Matchousin und alles übrige in der von der Kompagnie reservirten Umgebung von Victoria. Weizen, Gerste, Hafer, Erbsen, Bohnen, Rüben und Kartoffeln geben gute Ernten. Das Klima scheint regelmässiger zu sein, als auf dem Festland, indem sich eine trockne und eine nasse Jahreszeit streng unterscheiden lassen. Gewöhnlich regnet und schneit es von Oktober bis März, während in den übrigen Monaten selten ein Tropfen Regen fällt und dafür eine brennende Hitze herrscht, die alle kleinen Wasserläufe austrocknet. Zu Anfang des Herbstes treten auch hier dichte Nebel ein. Im Allgemeinen ist das Klima angenehm und gesund und während Grant's sechsjährigem Aufenthalt auf der Insel kam nicht ein einziger natürlicher Todesfall unter den daselbst angesiedelten Weis

sen vor.

Die Flora der Insel ist arm, neue Species sind noch nicht entdeckt worden. Unter den Bäumen sind die Nadelhölzer bei weitem vorherrschend, wie Abies Douglasii, Canadensis, mitis, alba, nobilis, die bisweilen die Höhe von 250 und den Umfang von 42 Engl. Fuss erreicht, und Cupressus thyoides. Ausserdem findet man den Weissen Ahorn, zwei Eichenarten, eine grosse Arbutus-Art und mehrere andere. Der einheimische Hanf soll dem Russischen an Güte gleich kommen. Erdbeeren, schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren wachsen wild und tragen reichlich. Auch Holzäpfel, eine kleine schwarze Kirsche und mehrere essbare Wurzeln werden gefunden. Grösseres Wild und namentlich Pelzthiere sind sehr selten, dagegen giebt es eine grosse Menge Geflügel, namentlich Wasservögel.

Die Indianer-Bevölkerung) wird auf ungefähr 17,000 Seelen geschätzt. Hale fasst sie unter dem Namen Wakasch-Indianer zusammen, nach Grant zerfallen sie aber in folgende Stämme:

1) Nähere Auskunft über dieselbe geben ausser den allgemeineren Werken von Gallatin, Prichard, Schoolcraft, Maclean und den oben bezeichneten neueren Schriften besonders noch James Douglas in seinem Report of a canoe expedition along the east coast of Vancouver Island 1852 (Journal of the R. G. S. 1854) und Buschmann,,Über den athapaskischen Sprachstamm" (Abhandl. der Berliner Akademie 1856, s. auch dessen Aufsatz,,über die Völker u. Sprachen im Innern des Britischen Nord-Amerika" in den Monatsberichten d. Berliner Akademie, Sept. u. Okt. 1858, wo sich auch über die ältere hierher gehörige Literatur viele Nachweise finden).

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In dem Bericht des Spezial-Komité's ist eine geringere Zahl angegeben. Es frequentirten nämlich hiernach im Jahre 1856 Fort Victoria 5000, Fort Rupert 4000 und Nanaimo 3000 Indianer, im Ganzen also 12,000. Diese Indianer sind ausschliesslich auf die Küsten beschränkt, wo sie von Fischfang und Kartoffelbau leben, das ganze Innere der Insel ist unbewohnt.

Die Zahl der Weissen auf Vancouver-Insel betrug zu Ende 1853 etwa 450 Seelen, 300 zu Victoria und in den benachbarten Ansiedlungen, 125 zu Nanaimo und die übrigen zu Fort Rupert. Bis 1858 ist sich diese Zahl wahrscheinlich ziemlich gleich geblieben, aber schon im Juli d. J. war die Bevölkerung von Victoria auf 8000 gestiegen 2) und wird sich vielleicht in nächster Zeit noch bedeutend vermehren.

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Die Inseln der Fuca-Strasse; Grenze zwischen dem Britischen Gebiet und dem der Vereinigten Staaten. Eben so unbenutzt und unbewohnt wie der grösste Theil von Vancouver-Insel und Britisch-Columbia sind die waldbewachsenen, steil und felsig aus dem Meere sich erhebenden Inselgruppen zwischen der Juan de Fuca-Strasse und dem Golfe von Georgia; es ist nicht einmal festgestellt, ob sie zu dem Britischen Gebiet oder dem der Vereinigten Staaten gehören. In dem sogenannten Oregon-Vertrag vom Jahre 1846 war nur bestimmt worden, dass die Grenze westlich vom Felsengebirge längs des 49. Parallels bis zur Küste und durch die Meerenge von Fuca bis zum Ocean verlaufen solle, so dass die Insel Vancouver an Gross-Britannien komme. Die Ver. Staaten fassen nun diesen Vertrag so auf, dass die Grenze vom 49. Parallel an mitten durch den südlichen Theil des Golfs von Georgia, östlich um die Saturna-Insel herum und durch den Kanal de Haro verläuft, während alle östlich vom Kanal de Haro liegenden Inseln zu Washington gehören. In

1) Bewohner von Upatseca oder Barclay Sound.

2) The Canadian News and British Columbia Intelligencer, 15. September 1858.

dieser Weise sehen wir z. B. die Grenze auf der offiziellen Karte des Surveyor-general von Washington vom Jahre 1857 und in Übereinstimmung damit haben die Vereinigten Staaten diese Inseln in den Bereich ihrer letztjährigen Küstenvermessungen gezogen. Nach Englischer Auffassung würde dagegen die Grenze durch die Rosario-Strasse verlaufen, wie wir das z. B. auf den Wyld'schen Karten finden. Es wurden daher im Sommer dieses Jahres Verhandlungen angeknüpft, die aber unseres Wissens noch nicht zum Abschluss gekommen sind.

Entwickelungsfähigkeit der Kolonie; günstige geogr. Lage. Haben wir im Obigen versucht, zur Erläuterung unserer Karte (Tafel 20) das Hauptsächlichste über die gegenwärtigen Verhältnisse und Zustände von Britisch-Columbia und Vancouver-Insel kurz zusammenzufassen ), so bleiben

1) Für speziellere Nachweise über die geographischen und anderweitigen Verhältnisse dieser Gebiete, auf die wir übrigens von nun an öfters zurückzukommen Gelegenheit haben werden, verweisen wir unter der beträchtlichen einschlägigen Literatur besonders auf folgende neuere Schriften: Alles, was die Hydrographie, die Entdeckungsgeschichte und die Berichte älterer Seefahrer anlangt, ist am vollständigsten und übersichtlichsten in Findlay's Directory for the Pacific Ocean, London 1851, zusammengestellt; über das Klima giebt Lorin Blodget's Climatology of the United States and of the temperate latitudes of the North American Continent, Philadelphia 1857, den besten Aufschluss; die vollständigste Beschreibung von Vancouver-Insel verdanken wir W. C. Grant im Journal der Londoner Geogr. Gesellschaft, 1857; über das Festland der Kolonie sind besonders Mackenzie's und Sir George Simpson's Reisen nachzulesen; Hazlitt's Kompilation, vielleicht das Beste für ein grösseres Públikum, so wie die hauptsächlichsten Schriften über die Indianer des Gebietes wurden schon oben erwähnt; über die benachbarten Küsten von Washington hat neuerdings Lieut. Alden eine werthvolle Abhandlung im Report of the Superintendent of the U. S. Coast Survey for 1855 veröffentlicht; von der grössten Bedeutung für die richtige Auffassung der gesammten Verhältnisse der neuen Kolonie und von Vancouver-Insel ist der öfters genannte Report from the Select Committee etc. und darin namentlich die Aussagen von Cooper, Fitzwilliam, Blanshard und Miles, während in denen des Gouverneur Simpson die Thatsachen absichtlich verdreht zu sein scheinen; werthvoll ist auch ein ausführlicher Brief eines Augenzeugen der neuesten Vorgänge in der ,,Times" vom 27. August 1858, der wenigstens theilweis in unzählige andere Blätter übergegangen ist und den Hauptstoff zu ihren Darstellungen gegeben hat; von anderen Zeitungen, welche die neuesten Nachrichten regelmässig enthalten, nennen wir ferner die zu Victoria erscheinenden ,,Victoria Gazette" und,,Vancouver Island Gazette", den,,Northern Light", der in Whatcom an der Bellingham-Bai herausgegeben wird, die bekannten San Francisco-Zeitungen und die zu London erscheinenden ,,Canadian News and British Columbia Intelligencer".

Die wichtigsten Karten, welche auch unserer Tafel 20 zu Grunde liegen, sind: Die neuesten Englischen Admiralitäts-Karten der betreffenden Küsten und Inseln, so wie des unteren Laufs des Fraser River, nach den Aufnahmen von Vancouver 1793, E. Simpson 1827, Belcher 1839, Kellett 1847, Dillon 1850, Mansell 1851, Inskip, Gordon, Knox, Prevost 1852-1853 u. A.; die Karten und Skizzen der U. S. Coast Survey von den Küsten des Washington-Territoriums und den nahe gelegenen Inseln; Arrowsmith's Map of Vancouver Island im Journal of the R. G. S. of London, 1857; James Wyld's Map of the Gold Regions of the Frazer River and the Washington Territory, 1858; James Wyld's Map of the Colony of New Caledonia and the British and American Territory, West of the Rocky Mountains, including Vancouver's Island and the Gold-Fields, London 1858; Map of part of the British Possessions to the West of the Rocky Mountains, lithogr. at the Topogr. Dépôt, War Department, under the direction of Capt. Elphinstone, H. James col. Superintendent, 1858; Reconnaissance of Fraser's

uns noch einige Worte über die Entwickelungsfähigkeit und wahrscheinliche künftige Wichtigkeit dieser entfernten Theile des Britischen Reiches zu sagen.

Wir haben gesehen, dass das Land in klimatischer Beziehung der Ansiedlung von Europäern durchaus günstig und wenigstens zum Theil des Anbaues Europäischer Feldfrüchte fähig ist; es kann ferner keinem Zweifel unterliegen, dass es eigne beträchtliche Hülfsquellen besitzt, unter denen die ausserordentlich ergiebigen Fischereien, die weit ausgedehnten Wälder, die Kohlenlager und andere Mineralien obenan stehen. Das Vorkommen von Gold ist gewiss, doch legen wir hierauf nicht das Hauptgewicht, wenn es auch ohne Zweifel für jetzt dem Lande durch das Herbeiziehen von Einwanderern zum Vortheil gereicht. In der oben citirten Korrespondenz der ,,Times" heisst es mit Bezug hierauf:,,Wenn es sich herausstellt, dass ein ausgedehntes und reiches Goldfeld auf dem Festland des Britischen Gebietes existirt, und zu dieser Annahme ist aller Grund vorhanden, so wird Vancouver-Insel ein vortheilhafter Platz für alle Arten des Handels, der Industrie und der Arbeit werden. Die Bevölkerung wird rasch wachsen von Canada, Australien, Süd-Amerika, den Atlantischen Staaten und sicher auch von Europa her. Geschieht diess, so wird der Kaufmann und Arbeiter. Beschäftigung, der Landbauer einen vortheilhaften Markt für seine Produkte finden. Sollte das Gold plötzlich verschwinden, so wird doch die Insel aus dem der Einwanderung jetzt gegebenen Impuls Vortheil ziehen, denn sicher werden. Viele, welche zum Goldgraben hierher kamen, bleiben, um den Boden zu kultiviren und anderweitige Geschäfte zu treiben. Geht so das gegenwärtige Fieber zu Ende, dann bietet die Insel dem Landmann, der sich mit einem anständigen Auskommen, mit vollen Speichern und einer wohlverschenen Speisekammer begnügt, der Zurückgezogen

River from Fort Hope to the Forks, in Copies or Extracts of Correspondence relative to the discovery of Gold in the Fraser's River District; Thomas Devine's Map of the West Part of Canada, Hudson's Bay and Indian Territory, drawn by order of the Honble Joseph Cauchon, Toronto 1857; Arrowsmith's British North America, London 1837; Arrowsmith's Aboriginal Map of North America, denoting the Bounderies of the Locations of various Indian tribes, 1857; Map of that part of Washington Territory lying West of the Cascade Mountains, to accompany the Report of Surveyor General, 1857, in Message from the President of the U. S. 34th Congress 3rd Session, Part V.; Lieut. Warren's Map of the Territory of the United States from the Mississippi to the Pacific Ocean, to accompany the Reports of the Explorations for a Railroad Route, 1857. Die in diesen Reports, Vol. I, pp. 458, 475 etc., enthaltenen Höhenangaben wurden bei Zeichnung des Terrains im Washington Terr. berücksichtigt. Für die Nomenklatur in Britisch-Columbia wurde Arrowsmith's Karte von Britisch-NordAmerika als maassgebend angenommen; für die Nomenklatur und die orographischen Verhältnisse von Vancouver-Insel wurde das Kärtchen im Journal der Londoner Gesellschaft benutzt, das von den Englischen Admiralitäts-Karten sehr abweicht, für die ganze übrige Kuste aber die Schreibart dieser letzteren mit möglichst wenig Übersetzung beibehalten.

heit liebt, nicht nach Reichthümern trachtet, aber sich hauptsächlich nach einem milden, angenehmen und gesunden Klima und nach einem anmuthigen Lande umsieht, Alles, was er wünscht." Dasselbe, was hier von VancouverInsel gesagt ist, lässt sich auch auf das Festland anwenden, sogar mit noch mehr Recht, da dieses dem Ackerbau ein weit grösseres Feld bietet, als die Insel. Von viel grösserer Bedeutung scheint uns aber die geographische Lage der Kolonie zu sein. Sie ist die einzige Britische Besitzung an der Ostküste des Grossen Oceans, auf dem sich gerade in unseren Tagen an allen Ecken und Enden ein neues reges Leben entwickelt. Sie schliesst sich dicht an die unglaublich schnell aufblühenden westlichen Staaten der Union an und ist der natürliche Weg des Englischen Handels vom Grossen Ocean dahin; sie liegt den dicht bevölkerten Hinter - Asiatischen Reichen China und Japan gegenüber, die eben jetzt ihre Thore dem Europäischen Handel erschliessen, und in gleicher Breite mit dem Russischen Gebiet am Amur, das sich mit Macht in den Vordergrund des Verkehrs am Grossen Ocean drängt. Ist Britisch-Columbia auch nicht so ausgedehnt wie diese Russische Besitzung und hat es auch nicht den Vortheil, sich

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unmittelbar an das Mutterland anzulehnen, so steht es jener doch in klimatischer Beziehung weit voran, da seine Häfen das ganze Jahr hindurch eisfrei sind, und überdiess bildet es einen Theil des Reiches, welches die Herrschaft auf den Meeren in der Hand hat. Es muss von dem höchsten Interesse sein, den Wettlauf zu beobachten, den diese beiden jungen Kolonien während der nächsten Decennien auf der weiten Arena des Grossen Oceans vollbringen werden.

Vancouver-Insel ins Besondere hat die Natur auf den übersceischen Handel angewiesen, denn beschränkt in seinem Areal und nicht fähig, selbstständig eine dichte Bevölkerung zu ernähren, besitzt sie eine Reihe vortrefflicher Häfen, darunter den Esquimalt-Hafen an der Südspitze, dem an der Westküste von Nord-Amerika nur die Häfen von Acapulco und San Francisco gleich kommen, nebst einem reichen Vorrath von Kohlen und Schiffszimmerholz. Es gehört keine besondere Sehergabe dazu, um vorauszusagen, dass solche Vortheile unter den Händen der seefahrenden Nation par .excellence nicht lange unbenutzt bleiben werden.

Geographische Notizen.

Ertrag der Bergwerke in Gross-Britannien während des Jahres 1857. Nach Robert Hunt's offiziellen „Mineral Statistics of the United Kingdom for 1857" beläuft sich der Ertrag der Britischen Bergwerke für das Jahr 1857 auf etwa 173 Millionen Thaler, wie folgt:

Zinnerz

Kupfererz, der Ertrag aller Verkäufe, ausgenommen fremde Erze, aber incl. der Ankäufe durch Privatkontrakte Bleierz (wie es zum Verkauf kam, Silber enthaltend) Zinkerz

Eisen-Pyrite

Arsenik

Nickel und Kobalt

Eisenerz

Kohlen

Salz

Baryte und andere Mineralien

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Pfd. Sterl. 743,508

1,560,922 1,428,095 30,982 63,804 919 219

5,265,304 16,348,676 506,720

12,500 25,961,649

Die Eisenbahn von Smyrna nach Aidin. Nach den Angaben Englischer Zeitungen wird dieselbe, wenn sie fertig ist, 70 Englische (also etwa 15 Deutsche) Meilen lang sein und in drei Theile zerfallen. Der erste läuft von Smyrna bis an die Berge, welche die klassischen Thäler des „Kranich- und Schwäne-reichen" Kaystros und des vielgewundenen Mäander scheiden; dann kommt der Tunnel durch diese Gebirgsmasse; die übrige Strecke steigt das Mäander-Thal bis Aidin hinauf. Zwischen den beiden Endpunkten der Bahn wird ein starker Verkehr, besonders in Früchten und Tabak, betrieben und in den geschäftsreichen Monaten langen täglich nicht weniger als 5000 Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1858, Heft XII.

Kameele aus dem Innern in Smyrna an. Diese Art Transit ist gegenwärtig sehr kostspielig, so zwar, dass der Transport einer Tonne (20 Ctr.) Tabak von Aidin her auf ungefähr 4 Schilling (2 fl. 24 kr.) zu stehen kommt, während er auf der Eisenbahn nur 4 Pence (?) kosten wird. Die Bahn wird 10- bis 12,000 Pfd. Sterl. per Meile zu bauen kosten; die orientalischen Bahnarbeiter schaffen willig, gehören allen Volksstämmen und Sprachen VorderAsiens an und es sind deren etwa 2400 fortwährend beschäftigt.

Dr. Albrecht Roscher's Reise nach Inner-Afrika. Von diesem Reisenden, über dessen Unternehmen wir früher ausführlich berichteten (Geogr. Mitth. 1858, Heft VIII, S. 344), haben wir die Nachricht seiner glücklichen Ankunft in Zanzibar erhalten und hoffen bald Näheres über seine Arbeiten und den Fortgang seines Unternehmens zu geben.

Mac Carthy's Reise nach Timbuktu. Wie wir aus verlässlicher Quelle erfahren, hat nunmehr Herr Mac Carthy, von dessen Unternehmen wir schon früher sprachen (Geogr. Mitth. 1858, Heft III, S. 114), vom Prinzen Napoleon eine Mission bekommen. Er soll von Algier nach Timbuktu und von dort nach St. Louis reisen und dann geradewegs nach Algier zurückkommen. Dazu giebt ihm das Ministerium von Algerien und den Kolonien eine Summe von 13,000 Fres.; augenscheinlich ist das nur vorläufig. Er hofft um Weihnachten in Algier zu sein, und man hegt grosse Erwartungen von seinem Unternehmen.

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Neueste Geographische Literatur.

EUROP A. Bücher.

1. Programm für die dritte Versammlung des internationalen kongresses für Statistik. Wien, 1857.

2. Dr. Adolf Ficker: Die dritte Versammlung des internationalen Kongresses für Statistik zu Wien im September 1857. Wien, 1857.

3. Dr. M. Toeppen, Direktor des Gymnasiums zu Hohenstein: Historisch-komparative Geographie von Preussen. Mit einem Atlas in fünf Blättern. Gotha, Justus Perthes, 1858.

4. Prof. Karl Koristka: Studien über die Methoden und die Benützung hypsometrischer Arbeiten, nachgewiesen an den Niveauverhältnissen der Umgebungen von Prag. Ein neuer Beitrag zur Geodüsie und zur Orographie. Mit zwei Niveaukarten und mehreren Holzschnitten. Gotha, Justus Perthes, 1858.

5. Dr. G. H. Otto Volger: Untersuchungen über das Phänomen der Erdbeben in der Schweiz, seine Geschichte, seine Ausserungsweise, seinen Zusammenhang mit anderen Phänomenen und mit den petrographischen und geotektonischen Verhältnissen des Bodens, und seine Bedeutung für die Physiologie des Erdorganismus. Drei Theile mit 7 lithographirten Tafeln u. einer Karte. Gotha, Justus Perthes, 1858. 6. Dr. James Stark: Address to the Meteorol. Society of Scotland etc. Edinburgh, 1858.

7. Beskrivelse til kartet over den Norske Kyst, udgivet af Directionen for Norges Geographiske Opmaaling. Christiania, 1835-57. 18 Hefte.

8. Prof. Karl Witte: Alpinisches u. Trans- Alpinisches. Neun Vorträge. Mit einer Abbildung von San Marino. Berlin, W. Hertz, 1858. 9. Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1857. Nr. 385-407. Bern, 1857.

10. Dr. Renard: Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes de Moscou. 1857. Nr. III und IV. Moscou, 1857.

11. Kaukasischer Kalender auf das Jahr 1858. Tiflis, 1857. (In Russischer Sprache.)

Aufsätze.

12. Freiherr v. Czoernig: Über die Fthnographie Österreichs. (Aus dem Dezemberheft des Jahrgangs 1857 der Sitzungsberichte der phi losophisch-historischen Klasse der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften besonders abgedruckt.)

13. The Navigation of the Danube. (Nautical Magazine, April.) 14. Variation of the Compass, 1858, in the North and Baltic Seas. (Ebenda.)

15. Hauptbericht des Preussischen General-Konsulats zu London über die Handels- und Schifffahrtsverhältnisse von Gross-Britannien und speziell von London im Jahre 1857. (Preuss. Handels- Archiv, 1858, Nr. 15 und 16.)

16. V. A. Malte-Brun: Esquisse historique sur les grandes cartes topographiques de la France, et compte rendu particulier de la carte au 1:320.000 réduite au quart de la Grande Carte de l'Etat-Major. (Bulletin de la Soc. de Géogr. März.)

17. Leymerie: Note sur le terrain de transition de la vallée de la Pique, Pyrénées de la Haute-Garonne. (Comptes rendus, 29. März.) 18. Lamont: Carte magnétique de l'Europe: détermination des constantes magnétiques dans le midi de la France et de l'Espagne. (Ebenda.)

Karten.

19. Atlas zur Historisch-komparativen Geographie von Preussen, von Dr. M. Toeppen. 5 Bl. im Mst. von 1:1.450.000. (Zu Nr. 3.) 20. Karl Koristka: Niveau-Karte der Stadt Prag nach neuen Nivellements. Mst. 1:14.400. Derselbe: Niveau-Karte der Umgebungen von Prag, nach neuen hypsometrischen Messungen. Mst. 1:144.000. (Zu Nr. 4.)

21. Dr. G. H. Otto Volger: Karte der hauptsächlichsten vier ErdErschütterungen, welche im Juli 1855, vom Visp-Thale ausgehend, das mittlere Europa betroffen haben. Mst. 1:3.700.000. (Zu Nr. 5.) 22. F. Handtke: Spezialkarte der Eisenbahnen Mittel-Europa's mit Angabe aller Eisenbahn-Stationen, Haupt-Kunststrassen, schiffbaren Flüsse und Kanäle, Dampfschiff-Routen und Stationen, Speditionsorte, Zoll- und Steuer-Ämter, Bäder, der Grenzen des Zollvereins und der benachbarten Zollgebiete. Dresden, Rudolf Kuntze, 1858. 4 Bl. Mst. 1:1.300.000.

23. R. Haeberlin: Spezialkarte der Eisenbahnen Deutschlands und der angrenzenden Länder. Braunschweig, C. W. Ramdohr, 1858.

24. A. Stubba's Wandkarte der Königl. Preuss. Provinz Sachsen. Zweite verbesserte Auflage, gefertigt von Julius Franke. Leipzig, Ed. Kummer, 1858. Mst. 1:322.000.

25. Nowack: Karte vom Regierungs- Bezirk Bromberg. Berlin, C. Heymann, 1857. Mst. 1:300.000.

26. F. Böhm: Spezialkarte vom Regierungs-Bezirk Gumbinnen nach den neuesten und besten Materialien. Berlin, C. Heymann, 1858. Mst. 1:300.000.

27. A. von Wittich: Plan der Umgegend ron Mainz. Mainz, V. v. Zabern, 1858. Mst. 1:25.000.

28. Neue Bearbeitungen zu Stieler's Hand-Atlas aus dem Jahre 1857. Drei kolorirte Karten in Kupferstich. Gotha, Justus Perthes. 29. Der Preussische Staat. Elf kolorirte Karten in Kupferstich. (Ergänzungen zu Stieler's Hund-Atlas). Zweite Auflage. Gotha, Justus Perthes, 1858.

30. Kaart i 1:120.000 sand Störrelse over Slesvigs Fastland og Als, efter krigsministerens Befaling recognosceret i Aarene 1851 til 1854 af Officerer af Armeen paa Grundlage af Videnskabernes Selskabs Opmaalinger. Bearbejdet og udgivet ved Generalstaben. 1857. Bl. II, IV, V und VI.

31. J. M. Ziegler: Karte des Kantons Zürich. Mst. 1:125.000. Winterthur, J. Wurster, 1858.

32. Karte des Kantons Zürich für den Schul- und Handgebrauch. Mst. 1:250.000. Winterthur, J. Wurster.

33. Rudolf Gross: Karte des Züricher See's mit seinen Umgebungen. Nach den topographischen Karten der Kantone Zürich und St. Gallen. Mst. 1:80.000. Zürich, Schabelitz.

34. C. G. Rücker: General-Karte von Livland. Nach den rollständigsten astronomisch-trigonometrischen Ortsbestimmungen und den speziellen Landesvermessungen. Zweite Auflage. Dorpat, E. J. Karow, 1857. Mst. 1:616.000.

35. Major Vibe: Norwegische Küstenkarten. 21 Bl. 1835-1858. 36. Kapitän S. C. Gjessing: Kart over Bratsbergs-Amt. Südlicher Theil. 1857. Mst. 1:200.000.

37. Englische Admiralitäts-Karten:

a) Mediterranean Sea. 1852. Corrected to 1857. Variation Curves in 1857. Mst. 1:3.976.000. Mit Spezialkarten von Gibraltar, dem Hafen von Malta und der Rhede von Corfu.

b) England, East Coast. Approaches to Harwich, surv. by Capt. Bullock and Lieut. Burstal 1847. Corrections to 1856. Mst. 1:48.000. c) England, South Coast. Tor Bay, surv. by Capt. Sheringham 1852. Publ. Sept. 1857. Mst. 1:18.000.

d) A Survey of the Islands of Guernsey, Sercq, and Herm, with the surrounding dangers, by Capt. Martin White 1822. Corrected

to 1857. Mst. 1:37.400.

e) Scotland, West Coast. Northern Part of the Sound of Raasay and Inner Sound, surr. under the direction of Capt. H. C. Otter 1850. Publ. March 1857. Mst. 1: 24.300.

f) Scotland, West Coast. Inner Channel, Sound of Seil to the Sound of Mull, surv. by Capt. Robinson and Comr. Bedford 1855 Corrections to 1857. Mst. 1:24.000.

g) Scotland, West Coast. Sound of Mull, surv. by Capt. Otter and Comr. Bedford 1851-56. Corrected to 1857. Mst. 1:50.000. h) Ireland, South Coast. Kenmare River, surv. by Comr. Church 1854. Publ. July 1857. Mst. 1:56.000. Mit vier Plänen einzelner Hüfen im Mst. von 1:28.000.

i) The Banks of Soundings to the Westward of the British Islands, surv. by Capt. Vidal 1830 and 1831. Corrected to 1857. Mst. 1:2.647.000.

[1. Die Vortrefflichkeit des Programms, welches für den Statistischen Kongress zu Wien von der Vorbereitungs-Kommission ausgearbeitet wurde, ist so allgemein anerkannt und von kompetenten Beurtheilern so eingehend besprochen worden ), dass es überflüssig sein würde, noch Weiteres hinzuzufügen. Jede der sechs Sektionen (Mortalitätsund Kranken-Statistik; Justiz- und Administrativ - Statistik; FinanzStatistik; Industrie-Statistik; Statistik des öffentlichen Unterrichts; Verhältniss der Statistik zu den Naturwissenschaften, Anwendung der Kartographie und der Graphik überhaupt auf die Zwecke der Statistik und Ethnographische Statistik) hat ausser den speziellen Formularien mehr oder minder ausführliche Berichte über Zweck und Behandlung des betreffenden Zweiges der Statistik geliefert, die eine höchst interessante Übersicht des ganzen weiten Gebietes der Statistik gewähren.

1) S. u. A. Deutsche Vierteljahrsschrift, Bd. 80.

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