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Engste zusammenhängt, theilt uns Hr. N. v. Seidlitz, K. Russ. Rath und Direktor des Seidenbau's in Trans-Kaukasien, aus dem Kaukasischen Kalender auf das Jahr 1858 folgende interessante Daten mit: Der Zar Joan Wassiliewitsch Grosnyi legte im J. 1569 nahe der Terek-Mündung eine Festung,,,Ter'sche Stadt" genannt, an, um seinen Schwager, den Tscherkessischen Fürsten Temrink, zu schützen und seine Herrschaft in diesem Landstriche zu befestigen. Obgleich diese Festung nach vier Jahren, auf Bitten des Sultans Selim, zerstört ward, diente dieser Platz dennoch als Zufluchtsort der Wolga-Kasaken und geächteter Flüchtlinge, die hier ohne Wissen des Zaren wohnten und ihr Raubhandwerk trieben, so dass der Sultan Amurat klagte, die Ter'schen Kasaken hinderten die Verbindung zwischen Konstantinopel und Derbent, wo er, der Sultan, jetzt herrsche." Der Zar Feodor Joannowitsch befiehlt im J. 1586, die Ter'sche Stadt zu erneuern, und beginnt eine Reihe von Kriegen in dieser Gegend zum Schutze des von Türken und Persern bedrängten Iberien (das jetzige Grusien, Georgien). Der von den Russischen Heeren arg bedrängte Schamchal von Tarku wendet sich an den Sultan Mahomet III. um Hülfe, dessen Pascha's, mit den Kumyken, Lesghiern und Awaren verbunden, im Frühlinge 1605 die Russischen Heere angreifen. Der Fürst Wladimir Dolgoruki, der mit schwacher Heeresschaar am Koissu stand, ward gezwungen, sich einzuschiffen und sich nach der Ter'schen Stadt zu begeben. Der Wojwode Buturlin wird in Tarku eingeschlossen und muss, nachdem er mehrere Stürme abgeschlagen und seine besten Truppen verloren, die Festung verlassen, wobei er auf dem Wege in blutiger Schlacht mit seinem ganzen Heere umkommt. -Nach dieser Schlacht verwischen sich für 118 Jahre die Spuren der Russischen Herrschaft im Daghestan, während nun die Terek-Festung den äussersten Kommunikationspunkt zwischen Russland und Grusien bildet. Daher wird sie im J. 1646 nach neuer Methode vom Holländischen Ingenieur Clausen befestigt und während der Regierung des Zaren Alexei Michailowitsch neu nach dem Projekte des Schottischen Ingenieur Bailli verstärkt. Im J. 1722 landet der Kaiser Peter I. mit grosser Heeresmacht auf der Agrachanischen Landzunge und legt hier das gleichnamige Retranchement an, das nach seiner Rückkehr aus Derbent noch in demselben Jahre gegen einen festen Operationspunkt am linken Ufer des Ssulak vertauscht wird, wo er die Festung des Heil. Kreuzes erbaut. Im J. 1724 führt er hierher 1000 Familien aus dem Lande der Donischen Kasaken über, die in festen Dörfern (Stanizen) am Ssulak und längs der Agrachanischen Landzunge, von der Festung des Heil. Kreuzes an, sich niederlassen und die ,,Agrachanischen Kasaken" genannt werden. Während der Regierung der Kaiserin Katharina I. wird der General Matiuschkin mit neuen Truppen verstärkt und sein Nachfolger im Kommando des ,,untern Armeecorps", Fürst Wassilij Dolgorukow, erlangt von der Türkei die Abtretung des Landes Schirwan und von Persien die Ratifikation des in Petersburg im Jahre 1723 geschlossenen Traktates, dem zu Folge an Russland ausser Derbent und Baku die Provinzen Ghilan, Masanderan, so wie Astrabad abgetreten werden. So bleiben die Angelegenheiten im Landstriche am Kaspischen Meere bis zum J. 1734, wo nach einem mit

Schah Nadir geschlossenen Traktate alle eroberten und in den Friedensschlüssen von 1723 und 1727 abgetretenen Städte und Länder an Persien wieder zurückgegeben werden. Ausserdem werden nach demselben Traktate alle auf dem rechten Terek-Ufer liegenden Festungen geschleift und die Ansiedelungen aufgehoben. Zur Sicherung der nunmehrigen Russischen Terek-Grenze wird die Festung Kisliar im Jahre 1736 erbaut und in dieselbe die ganze Garnison und die Mehrzahl der Einwohner aus der Festung des Heil. Kreuzes übergeführt; die Agrachanischen Kasaken lassen sich in drei befestigten Städten, Kargalinsk, Dubowsk und Borosdinsk, nieder. Diess ist der Ursprung des jetzigen Kisliar'schen Regimentes.

Die Greben'schen Kasaken sind häufig in Befehlen des Kaisers Peter I. erwähnt, . aus denen wir ersehen, dass sie schon damals in der Nähe des Dorfes Andrejewo wohnten. Bekannt ist, dass 500 Greben'sche Kasaken sich im Heere befanden, das unter dem Bekowitsch Tscherkasskij nach Chiwa entsandt ward und in den Mauern Chiwa's unterging. Über die Entstehung des Greben'schen Heeres, die Zeit, wo es sich an der Südwest-Grenze der Kumyk'schen Besitzungen niederliess und an den Terek übergesiedelt ward, fehlt es an schriftlichen Nachrichten und wir sind hierüber auf wie über die Entstehung des Namens die Überlieferungen seiner vormaligen Nachbarn, der Kumyken und Tschetschenzen, und der Greben'schen Kasaken selbst angewiesen. Aus diesen Quellen entnehmen wir, dass die Greben'schen Kasaken vor Peter des Grossen Zeit entweder auf dem Katschkalyk'schen Gebirge, zwischen den Forts Gersel - Aul und Umachan - Jurt oder längs der Berge zwischen der Miatlischen Überfahrt und dem Fort Gersel-Aul lebten. Ihr Name stammt von ihren Wohnorten auf den Höhen oder Kämmen (Grebni, Russisch) des Gebirges. Ihre Ansiedelung hierselbst muss auf das Ende des 16. oder den Anfang des 17. Jahrhunderts, vielleicht auch früher, zurückgeführt werden. Die ältesten Ansiedler dieser Gegend waren vielleicht eben die Wolga-Kasaken und Geächteten; die in der Ter'schen Stadt nach deren Vernichtung im J. 1573 gewohnt hatten, über welche Sultan Amurat dem Zaren Feodor Joannowitsch wegen Raubs und Mords geklagt hatte, und dann nach Erneuerung der Festung im J. 1586 aus Furcht vor Strafe des Zaren davon zogen. Die Greben'schen Kasaken näherten sich dem Terek und nahmen das linke Ufer der Ssunsha wenn nicht früher schon im J. 1708 ein, wo sie zum ersten Male in den Russischen Akten erwähnt werden. Auf ihren jetzigen Wohnort wurden sie nach 1724 übergeführt, da der Kaiser Peter der Grosse sie zur Strafe für die Aufnahme Astrachanischer Läuflinge auf das linke Ufer des Terek überzusiedeln befahl. Erwiesen ist es, dass im Jahre 1737 sich folgende Russische Ansiedlungen am Terek befanden: fünf Greben'sche Städtchen: Tscherwlensk, Schtschedrinsk, Starogladkowsk, Nowogladkowsk und Kurdinkow's; drei Städtchen des Terk'schen Familien-Heeres, welches später die Kisliar'schen Kasaken bildete: Kargalinsk, Borosdinsk und Dubowsk, endlich die Festung Kisliar, die, ausser den aus der aufgegebenen Festung des Heil. Kreuzes dahin übergeführten Dienstleuten, von Armeniern, Grusinern, Imeretinern, Kachetinern und Tesiken (Persischen Auswanderern) bevölkert worden war.

Die Mosdok'schen Kasaken werden am Terek 1771 angesiedelt, um die Festung Mosdok (deren Gründungsjahr unbekannt, die aber schon vor 1770 bestanden haben muss) mit den Städtchen der Greben'schen Kasaken zu verbinden, die 100 Werst weit von ihr abstanden. Sie gründen fünf noch jetzt bestehende Dörfer: Galiugajewsk, Ischtschorsk, Naursk, Mekensk und Kalinowsk. Das Mosdok'sche Kasakenregiment wurde 1771 gebildet aus 517 Familien Donischer Kasaken, die 1733 auf der Zarizyn'schen Linie längs der Wolga, dem Balaklei und der Kamyschenka angesiedelt worden waren, und aus 250 Familien, die direkt vom Don übergeführt wurden.

Nach Gründung der Festung Mosdok und Ansiedlung des Mosdok'schen Kasakenregimentes sind die Russischen Ansiedlungen am Terek bedeutend verstärkt. Da sie aber vom Don durch eine mächtige Steppenregion geschieden sind, so können sie von den jenseits des Kuban lebenden Tscherkessen nicht bloss von der Flanke, sondern auch im Rücken angegriffen werden. Um diesem Übelstande abzuhelfen, schlägt der Astrachanische Generalgouverneur, Fürst Potemkin, im J. 1777 die Gründung von Festungen und Ansiedlungen in diesem Landstriche vor. Hierzu werden 540 Familien der im J. 1733 auf der Zarizyn'schen Linie angesiedelten Wolga-Kasaken, 520 Familien, die in Städtchen am Chopior (Land der Donischen Kasaken) wohnten und den Dienst in der von Peter I. 1733 gegründeten Festung Nowo-Chopiorsk versahen Chopior'sche Kasaken genannt, bestimmt, endlich noch verabschiedete Soldaten, Einhöfler (freie, Grund besitzende Bauern) und Kronsbauern aus den inneren Gouvernements Russlands übergeführt. So entstanden im J. 1784, längs der jetzigen Poststrasse, auf der Landstrecke zwischen den Flüssen Malka und Srednij-Jegorlyk folgende Ansiedlungen: die Festung Jekaterinograd, das Fort Pawlowsk an der Kura, Marjinsk an der Solka, die Festung des Heil. Georg, das Fort Alexandrowsk am Tomuslow, das Fort Ssewernoje am Kala-uss; an der Taschla die Festung Stawropol, die Forts Moskowsk und Donsk. Ein Jahr später kommen noch die Dörfer Ssergiewsk am Beschpagir, Ssablia am Karamyk und Malka hinzu, da die Entfernungen zwischen den angelegten Festungen zu gross waren. Solcher Weise bleiben die

Wolga- und Chopior-Kasaken bis zum Jahre 1825 wohnen, wo der General Jermolow ausser andern Veränderungen auf der Kaukasischen Linie solche auch im Bestande dieser Kasaken ausführt. Um den obern Lauf des Kuban, so wie die Gegend zwischen diesem Flusse und Jekaterinograd zu besiedeln, gründet General Jermolow folgende neue Stanizen (Kasaken-Dörfer): Newinnomyssk, Bielometschetsk, Batalpaschinsk, Bekeschewsk, Karautinnaja (Ssuworowsk), Jessentuksk und Borgustansk.

Viele Stanizen des Mosdok'schen, Greben'schen und Kisliar'schen Kasakenregiments vergrössern sich in den letzten Jahren durch Zuzug von Einwohnern verschiedener Gouvernements Russlands; dagegen werden gleichzeitig aus dem Mosdok'schen Regimente bedeutende Übersiedlungen in die Kasaken-Stanizen an der Ssunsha-Linie bewerkstelligt.

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Klein-Asien und die anstossenden Länder nach allen Richtungen durchreist und ein sehr reiches, erst zum Theil in seinem ,,Asie mineure" veröffentlichtes Material für die Geographie und Naturgeschichte derselben gesammelt hat, berichtete über seine diessjährigen Explorationen in zwei an Herrn Direktor Haidinger eingesandten, Erzerum den 23. Juli und Samsun den 13. Septbr. datirten Schreiben, deren Einsicht wir der Güte des genannten Herrn verdanken. Er durchstreifte zunächst von Samsun aus die noch sehr wenig bekannte Gegend zwischen dem Flusse Jeschil Irmak (Iris der Alten) und der Strasse von Samsun über Amasia nach Tokat und erforschte sodann das Land zwischen dem Germeli Irmak (Lycus der Alten) und der Meeresküste, die bisher eine fast vollständige terra incognita war. Während man nach den jetzigen Karten vermuthen könnte, dass die ganze Strecke von Chabchana Karahissar bis zur Küste bei Karasun eine weite Ebene sei, die fast in der Mitte von der Kette des Paryadres der Alten quer durchschnitten wird, fand Tchihatcheff, dass sie ein ungeheures, oft über 9000 Fuss hohes, trachytisthes Alpenland bildet, dessen Kulminationspunkt nicht weit nördlich von der Stadt Chabchana Karahissar sich befindet. Er durchreiste diesen ganzen Gebirgsstock bis zur Küste und bestimmte sodann seine östliche Ausdehnung, indem er von der Stadt Tereboli über Gümüschchane in gerader Linie bis Ersingan vordrang und auf diese Weise einen höchst wichtigen Durchschnitt von der Küste bis zum Euphrat von etwa 400 Kilometer Länge erhielt. Von Ersingan verfolgte er den Euphrat bis Erzerum und kehrte auf einem bedeutenden Umwege nach Süden dahin zurück, auf welchem er die bis jetzt von keinem Naturforscher besuchten Bergketten des Bingöl-Dagh (wörtlich ,,Berg der tausend See'n") und Dudschik-Dagh durchzog. Dieser Theil der Reise war mit den grössten Schwierigkeiten und Gefahren verbunden, da die raubsüchtigen Kurdenstämme dieses ganze Gebirgsland mit seinen romantischen Alpentriften und fruchtbaren Thälern in Besitz genommen haben und von da aus die in den nachbarlichen Gegenden wohnende Bevölkerung brandschatzen und plündern. Nur mit unsäglicher Mühe konnte sich Herr von Tchihatcheff durch die zahlreichen wohlberittenen und mit langen Lanzen bewaffneten Räuberbanden durchschlagen. Von Ersingan wandte er sich nach Chabchana Karahissar, wobei er einen vollständigen Durchschnitt des zwischenliegenden Gebirgslandes erhielt, besuchte darauf in westlicher Richtung die noch unerforschten Quellen des Jeschil Irmak, eine gebirgige, mit Quercus aegilops belaubte und von einer grossen Anzahl Dörfer besetzte Gegend, die aber ebenfalls von den Kurden heimgesucht wird, berührte die Ruinen der Comana Pontica und ging über Tokat und Amasia nach Samsun, wo er am 11. September eintraf. Auf dem Rückwege nach Konstantinopel wollte er der Küste des Schwarzen Meeres mit allen ihren Biegungen folgen.

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Russischen und Chinesischen Gebiete durch den Vertrag von Sachalian Ula Choten oder Aigun, den 28. Mai d. J., bekanntlich definitiv festgestellt worden, und zwar auf eine für Russland höchst günstige Weise. Es wurde bestimmt, der Amur selbst solle von seinem Ursprung (Vereinigung der Schilka mit dem Argun) bis zur Einmündung des Ussuri die Grenze bilden, unterhalb der letzteren sollten beide Ufer des Amur Eigenthum Russlands sein. Russland hat demnach alles Land am Amur, von welchem es schon faktisch Besitz ergriffen hatte, jetzt rechtlich in Händen. Ausserdem aber wurde den Russen freie Schifffahrt auf dem Sungari und dem Ussuri zuerkannt, wogegen die Chinesen das Recht der Schifffahrt auf dem unteren Amur erhielten. Dieser Zusatz ist von der grössten Bedeutung; durch die Beherrschung des Sungari, der die ganze westliche und südwestliche Mandschurei bewässert und von Manchen als der Hauptarm des Amur angesehen wird, und des Ussuri, welcher den südöstlichen Theil der Mandschurei fast von den Koreanischen Grenzen an durchläuft, werden die Russen nicht nur den Handel mit der fruchtbaren und gesegneten Südhälfte der Mandschurei an sich ziehen, sondern ohne Zweifel auch sehr schnell faktisch Oberherren des ganzen Landes werden. In Voraussicht des günstigen Ausganges der Unterhandlungen hatte man schon früher eine Anzahl Militärposten an den Mündungen der Flüsse Ussuri, Sungari, Burija, Seja und Kamara und im vorigen Jahre längs der ganzen Ausdehnung des Amur alle 60 bis 70 Werst kleine Kosaken-Stanitzen errichtet; auch wurde eine ganze Infanterie-Brigade des Trans-Baikalischen Kosakenheeres, etwa 12,000 Seelen beiderlei Geschlechts, und ein Reiterregiment, 4000 Seelen beiderlei Geschlechts, zur Übersiedelung nach dem Amur bereit gehalten. Diese Übersiedelung ist gegenwärtig bereits geschehen und ihr wird ein Strom freiwilliger Einwanderer folgen, so

1. Die neuesten Russischen Erwerbungen im Chinesischen Reiche (L. Schrenk's Erforschung des untern Amur-Landes und der Insel Sachalin; die Russische Amur-Flottille; die Englischen Kreuzfahrten in der Nähe der Amur-Mündung). 1856, SS. 175-186.

2. Das neue Armeekorps der Baikal-Kosaken und das See-Departement der Russen am Stillen Ocean. 1856, S. 387.

3. Peschtschuroff's Aufnahme des Amur-Stromes im J. 1855 und die Russisch-Chinesische Grenze im Amur-Lande von 1689 bis 1856. 1856, SS. 472-479.

4. Der Amur-Strom. Nach den neuesten Russ. Forschungen zusammengestellt von A. Petermann (Peschtschuroff's Beschreibung des AmurStromes; Permikin's Beschreibung desselben; Schenurin über die AmurMündung; Maximowitsch und Ruprecht über die Vegetation des AmurLandes). 1857. SS. 296-315.

5. Leopold Schrenk's letzte Forschungen im Amur - Lande. 1857, SS. 518-520.

6. Maximowitsch's Forschungen am Amur. 1858. Heft II, SS. 70-72. 7. Otto Esche's Expedition nach dem Amur. 1858. Heft IV, SS. 161-162.

8. Fr. Aug. Lühdorf's Schilderung der Wichtigkeit des Russischen Besitzes vom Amur-Strom und seine Reise von dessen Mündung bis Moskau, 7. Oktbr. 1857 bis 17. Januar 1858. 1858. Heft VIII, SS. 334-336.

9. Skizze vom unteren Amur - Lande nebst Umgebungen. Von A. Petermann. 1856. Tafel 10.

10. Skizze des Amur-Stromes nach Peschtschuroff's Aufnahme im J. 1855 und die Russisch-Chinesische Grenze von 1689 bis 1856. Von A. Petermann. 1856. Tafel 36.

11. Physikalische Karte des Amur-Stromes, nach den neuesten Russischen Berichten gez. von A. Petermann. 1857. Tafel 13.

dass bald die nöthigen Kräfte versammelt sein werden, um die neuen Privilegien der freien Schifffahrt in der ganzen, für Getreidebau und Viehzucht so überaus günstigen Mandschurei auszubeuten und die festen Kolonien in dem wirklich Russischen Gebiete schnell zu erweitern. Ferner ergreift die neu organisirte Amur-Gesellschaft bereits energische Maassregeln, um die Schifffahrt und den Handel auf dem Amur in grossem Maassstabe einzurichten, und einer der Vorsteher derselben, Herr Belogolovyi, ist von Irkutsk selbst nach dem Amur gereist, um an Ort und Stelle die nöthigen Dispositionen zu machen. Auch wird der Sitz der Regierung wahrscheinlich in kurzer Zeit verlegt werden. Bisher war bekanntlich Nikolajewsk der Hauptort des neu errichteten See-Departements; da aber diese Stadt keinen guten Ankerplatz hat und die Fahrt auf dem Liman des Amur trotz bedeutender Verbesserungen 1) immer noch mit Schwierigkeiten verknüpft ist, hat man, wie wir aus zuverlässigster Quelle erfahren, das Projekt, oberhalb Mariinsk eine neue Stadt zu gründen, sie zum Hauptort zu machen und mit der nahe gelegenen Castries-Bai zu verbinden. Auch ist bereits der Befehl ergangen, an der Stelle der Stanitza Ust - Seisk, an der Mündung der Seja und gegenüber Aigun, eine Stadt Namens Blagoweschtschensk zu errichten, welche wahrscheinlich den Mittelpunkt der Verwaltung am mittleren und oberen Amur bilden wird. Nicht weniger Aufmerksamkeit richten die Russen auf die Insel Sachalin und die Küsten des Tartarischen Meeres. Auf ersterer sind schon mehrere Russische Posten errichtet, das Kohlenlager bei Kap Dui (Jonquière-Bai) wird regelmässig ausgebeutet, so dass Graf Putjatin den ganzen Bedarf seines Dampfers ,,Amerika" für die Reise nach China hier einnehmen und von hier aus ein Kohlendépôt auf Port Hamilton (südlich von Korea) errichten konnte, und wie Nachrichten aus Irkutsk melden, hat sich der Generalgouverneur Murawieff, Graf von Amur, nach dem Abschluss des Vertrags von Aigun nach der Mündung des Amur begeben, um die Mandschurische Küste und die Insel Sachalin zu bereisen. Eine Besitznahme dieser an vortrefflichen Häfen so reichen Küste und Insel wird für Russland um so leichter sein, als es bereits einzelne Punkte in Händen hat und die Bevölkerung herrenlos ist. Graf Putjatin fand sogar auf seiner vorjährigen Reise, dass die wenigen Bewohner zweier von ihm aufgenommenen Buchten der südlichen Mandschurischen Küste, des neu entdeckten Hafens des Heiligen Wladimir (43° 55′ 14,"7 N. Br., 135° 28' 13" Östl. L. v. Gr.) und der Bucht der Heiligen Olga oder des Port Michael Seymour der Engländer 2) (43° 44′ 16,"5 N. Br. und 135° 4′ 30′′ Östl. L. v. Gr.), die Oberherrschaft China's nicht anerkennen. Dieses Küstengebiet ist aber nicht nur wegen seiner guten Häfen und als Ausgangspunkt für künftige Handelsunternehmungen nach allen Theilen des Grossen Oceans von der höchsten Bedeutung,

1) Als Admiral Graf Putjatin am 13. Juli 1857 seine Fahrt von Nikolajewsk nach dem Golf von Petschili antrat, um dort in Gemeinschaft mit den Engländern, Franzosen und Amerikanern die Unterhandlungen mit China zu beginnen, legte sein Dampfer,,Amerika" die Strecke bis Kap Lasarew in 12 Stunden zurück, da die an den Hauptwindungen dieser Passage aufgestellten Bojen sie jetzt vollkommen sicher machen.

2) S. Geogr. Mittheil. 1858, Heft IV, Tafel 6. Petermann's Geogr. Mittheilungen. 1858, Heft XI. .

sondern es ist schon an und für sich eine beträchtliche Landstrecke, die für die Kolonisation die günstigsten Bedingungen bietet. Das Gebiet zwischen der Küste, dem unteren Amur und dem Ussuri hat ein Areal von etwa 4980 Deutschen Quadrat-Meilen, ist also fast so gross als das ganze Königreich Preussen. Zusammen mit den Länderstrecken zwischen dem Sungari und obern Amur (etwa 5870 Deutsche Quadrat-Meilen) kommt es seinem Flächeninhalt nach dem Russischen Gebiete zwischen dem Amur und der Grenze vom J. 1689 (etwa 11,000 Deutsche Quadrat-Meilen) nahe, so dass den Russen am Amur und seinen Nebenflüssen ein Land offen steht, welches grösser ist als sämmtliche Deutsche Staaten mit ihren Nebenländern (21,726 Deutsche Quadrat-Meilen) zusammengenommen.

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frühere Mittheilungen ähnlicher Verzeichnisse (Jahrg. 1857, S. 521; 1858, S. 112) lassen wir hier, nach Angabe der Britischen Admiralität, die Übersetzung einer Anzahl von Wörtern folgen, welche in der Zusammensetzung Siamesischer Ortsbezeichnungen oft vorkommen und deren Verständniss desshalb wünschenswerth erscheinen dürfte, um so mehr, als die an den Küsten Asiens gegenwärtig Statt findenden und sich vorbereitenden Ereignisse geeignet sind, die allgemeine Aufmerksamkeit in höherem Grade als bisher auf die Geographie derselben hinzulenken. Wir wiederholen zugleich die schon früher ausgesprochene Versicherung, dass jede Mittheilung zur Vervollständigung der in diesen Blättern oder in dem Bericht zum Stieler'schen Atlas gegebenen geographischen Wörter-Verzeichnisse aus wenig gekannten Sprachen von uns stets dankbar angenommen werden wird.

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in den früheren Jahrgängen aufgeführt und zwar meist da, wo die neueren Messungen des Geographen-Ingenieurs Hrn. de Lange vorlagen, der irre ich nicht - in den letzten Jahren mit der Aufstellung dieser Liste beauftragt war. Allerdings muss er zu seinen eignen Angaben das meiste Vertrauen haben; da es aber einmal Gebrauch in dieser Liste ist, auch frühere Höhenangaben vergleichungsweise mit aufzuführen, so mögen Sie mir gestatten, nach dem Almanach pro 1856 einige Höhen aufzuführen, welche daselbst nach mehreren Beobachtern angegeben sind.

Aus unten stehender Zusammenstellung ergiebt sich in den meisten Fällen für die de Lange'schen Beobachtungen ein höheres Resultat.

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glied für die ganze Reise anzuschliessen, so erbot ich mich, wenn die Umstände es erlaubten, wenigstens zur Mitwirkung und Beförderung des Unternehmens, Bearbeitung eines Theils des gesammelten Materials u. s. w. Der Plan der Herren war, den Nil mit einem eigens dazu konstruirten Dampfboot aus Gussstahlplatten von kaum ein Fuss Tiefgang zu befahren, das bis Juli d. J. in England von Stapel laufen sollte. Das Schiff hat 36 Fuss Länge, macht gut acht Engl. Meilen per Stunde gegen die mittelmässige Strömung und kann im Nothfall durch künstlich bereitetes Feuerungsmaterial, das sehr wenig Raum einnimmt, geheizt werden. Die nöthige Ausrüstung und Approvisionirung soll ganz in England geschehen. Die wichtigste Angelegenheit war nun vor der Hand, die Erlaubniss des Vicekönigs von Ägypten für Passage des Schiffes auf dem Mahmudie-Kanal und südwärts bis über die Grenzen des Türkischen Sudan zu erhalten, der verschiedene Schwierigkeiten ernster Art im Wege lagen; doch ertheilte sie Saïd Pascha grossmüthigst. Die schriftliche Ertheilung des Firmans erfolgte aber erst vor etwa einem Monat und zu spät, um für das laufende Jahr noch mit Erfolg auf eine Reise mit Benutzung des hohen Nil-Standes zählen zu dürfen; auch waren in England einige Zwischenfälle eingetreten und die Expedition ist auf nächsten Mai verschoben, das Dampfschiff übrigens bereits ganz fertig, und ausgerüstet."

Neuestes aus den Nil-Ländern, Abessinien u. 8. w. Demselben Schreiben entnehmen wir folgende interessante Nachrichten: ,,Der Gesundheitszustand in Ägypten ist der beste und das viele von der Alexandriner Sanitäts-Intendanz erhobene Pestgeschrei läuft auf einen blinden Lärm hinaus, der bloss den allgemeinen Vortheil haben dürfte, dass die Quacksalber der Intendanz durch gebildete Mediziner ersetzt werden müssen. Es stellt sich auch mehr und mehr heraus, dass die Epidemie in Benghasi nicht Pest, sondern Hungertyphus ist, hervorgerufen durch jahrelanges verzweifeltes Elend, in welchem sich die Bewohner befinden.

,,Aus dem Sudan habe ich eben keine zuverlässigen Nachrichten von Bedeutung. In Abessinien hatte bis Juni der Bürgerkrieg fortgewüthet. Kaiser Theodor ist bloss Meister in Amhara und über einige Galla-Stämme und hat sich noch nicht entschliessen können, dem Gegenkaiser Agow Negussi die Spitze in offener Feldschlacht zu bieten. Auch Schoa, das sich Theodor vor zwei Jahren unterwarf, soll in grosser Gährung sein. Der Englische Konsul Plowden, der Englische Ingenieur Bell und ein Deutscher Namens E. Zander befinden sich immer noch in Amhara und um die Person des Kaisers, während der Französische Konsul in Massaua dem Agow Negussi huldigt.

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