Imatges de pàgina
PDF
EPUB

Stössen auf und sind meist von Regen oder Hagel begleitet; die Nordwestwinde sind im Allgemeinen stark und fast immer folgt Regen. Den häufigen Winden verdankt das Kap zum grossen Theil sein anerkannt gesundes Klima; biliöse Wechselfieber, die in vielen andern Ländern durch Sumph-Miasma oder anhaltend ruhiges, trockenes Wetter erzeugt werden, fehlen ganz, die putriden Exsudationen aus dem Boden werden hinweggeführt, der üble Einfluss, den Mangel an häuslicher Reinlichkeit auf die Gesundheit ausübt, wird bedeutend gemindert und die deprimirende Wirkung der Sommerhitze in hohem Grade gemässigt.

Entdeckung einer neuen Straussart und einer Riesenschlange mit Füssen (?). Kapt. Devlin hat kürzlich auf der Insel New Britain oder Birara, östlich von Neu-Guinea, eine neue Species des Kasuar gefunden und ein lebendes Exemplar nach Sidney gebracht, wo es Dr. Bennett in einem Schreiben an Gould, datirt 10. Sept. 1857, beschrieb 1). Der Vogel ist bis zum Rücken 3, bis zur Spitze des Kopfes 5 Fuss, hoch. Sein Gefieder ist rostfarben, auf dem Rücken und an den hinteren Theilen des Körpers schwarz und um Hals und Brust rabenschwarz. Der Nacken hat schöne schillernde Farben von Bläulich-Purpur, Blassroth und Grün. Die langen und starken Beine und Füsse sind von blassaschgrauer Farbe. Von Casuarius galeatus unterscheidet er sich ausserdem dadurch, dass er auf der Spitze des Kopfes statt des helmartigen Vorsprunges eine Hornplatte trägt, die das Ansehen von mit Reissblei geschwärzter Perlenmutter hat. Die Form des Schnabels weicht beträchtlich von der beim Emu ab, da er schmäler, länger und mehr gebogen ist und an der Basis eine schwarze lederartige Wachshaut hat. Hinter der Kopfplatte erhebt sich ein kleiner Büschel schwarzer haarähnlicher Federn, die auch in grösserer oder geringerer Menge über den grössten Theil des Nackens verbreitet sind. Sein Ei ist ungefähr von derselben Grösse wie das des Emu und von schmutzig-bleicher, gelbgrüner Farbe. Der Vogel scheint sich mehr dem Emu als dem Kasuar zu nähern und ein Zwischenglied zwischen beiden zu bilden. Er giebt einen eigenthümlichen lauten Ton von sich, der dem Worte ,,Muruk" ähnelt, wesshalb ihn auch die Eingeborenen von New Britain Muruk nennen. Gould hat diese neue. Species Casuarius Bennetti genannt und setzt hinzu, dass man nun drei Arten dieser Abtheilung der Struthionidae kenne: den Casuarius galeatus auf NeuGuinea, den C. australis im Kap-York-Distrikt von Australien und diesen neuen C. Bennetti. Gould scheint demnach diese Gruppe von dem Casuarius Casoar oder indicus zu trennen, welcher die Halbinsel Mâlaka, Sumatra, Java, die BandaInseln, die dichten Wälder der Südküste von Ceram, ferner Butong und Aru bewohnt und bis jetzt der einzige allgemein bekannte Kasuar war. Der Emu, der über den Kontinent von Australien verbreitet ist, jedoch nicht in dessen nördlichen Theilen vorzukommen scheint, gehört einer anderen Gattung (Dromajus) an. Der Verbreitungsbezirk der Kasuare beschreibt demnach eine länglich-gekrümmte Figur, die von dem Nordende Sumatra's über Neu-Guinea nach Birara sich erstreckt.

1) Athenaeum, 12. Dezember 1857.

Aus derselben Gegend der Erde vernehmen wir von einer anderen, seltsameren, zoologischen Entdeckung. Die Australische Zeitung,,Melbourne Argus" erwähnt in einer Zusammenstellung der Entdeckungen, welche Herr Blandowski auf seiner letzten Expedition nach dem unteren Murray gemacht hat und berichtet, dass er in diesem Flusse 15 Arten Fische ausser fünf schon früher bekannten, darunter drei Arten lebendige Junge gebärender Stachelfische, so wie einige Süsswasser - Schwämme fand. „Die grösste Merkwürdigkeit in seiner Sammlung war aber eine Varietät der Boa Constrictor mit zwei kleinen Füssen, die zwar sehr wenig entwickelt sind, aber doch hinreichen, um das Thier in den Stand zu setzen, an den glattesten Bäumen in die Höhe zu steigen, indem es die Füsse in die Spalten und Exkrescenzen der Rinde einsetzt." Die Existenz eines solchen Thieres in einem Lande der Abnormitäten und sonderbaren Gegensätze 1) wie Australien ist sehr leicht möglich; ob aber ein Reptil mit Füssen zum Boa Constrictor-Geschlecht oder zu den Schlangen überhaupt gerechnet werden kann, das ist eine andere Sache.

Welches ist der höchste Berg der Neuen Welt? Während die Frage über die Kulminationspunkte der Alten Welt durch die vortrefflichen Arbeiten des Colonel Waugh neuerdings aufgehellt worden ist 2), herrscht in Bezug auf die höchsten Berge der Neuen Welt noch immer die grösste Verwirrung. Nachdem durch die Pentland'schen Angaben (obschon in sich selbst unsicher) der Chimborazo entthront war, galt lange Zeit der Sorata für den höchsten Gipfel der Andes, bis der Aconcagua, von der Fitzroy'schen Expedition im Jahre 1835 gemessen, an dessen Stelle trat. Seit jener Zeit sind aber nicht nur die verschiedensten Angaben über die Höhe des Aconcagua bekannt geworden, sondern es wurden auch mehrere andere Gipfel in den Andes entdeckt, die ihm den Rang streitig zu machen scheinen. Zunächst gab Pentland durch angebliche Korrektion der Fitzroy'schen Messung (23,199 Engl. oder 21,767 Par. Fuss) die Höhe des Aconcagua zu 23,906 Engl. oder 22,431 Par. Fuss an; darauf fand Kapitän Kellet von der Fregatte ,,Herald" im Jahre 1845 seine Höhe zu 23,004 Engl. oder 21,584 Par. Fuss, und endlich ergab Pissis' trigonometrische Bestimmung im J. 1854: 22,301 Engl. oder 20,924 Par. Fuss (6797 Meter) 3). Diese Angaben

1) Schon Vollrath Hoffmann schreibt:,,Kennst Du das Land, wo die Vögel Haare haben und die Säugethiere Schnäbel, wo die Adler weiss sind und die Schwäne schwarz, wo den Birnen der Stiel am dicken Ende sitzt und den Kirschen der Stein an der Aussenseite?" Die Bäume verlieren im Winter nicht ihre Blätter, wie bei uns, sondern ihre Rinde, und die sogenannten immergrünen Bäume verdienen,,nimmergrün" oder,,immerbraun" genannt zu werden, da letzteres ihre eigentliche, wahre Farbe ist. Das Gras ist hoch, die Bäume sind niedrig. Die Bienen haben keinen Stachel. Viele Säugethiere sind mit Taschen oder Beuteln versehen, in welchen sie ihre Jungen tragen; einige vierfüssige Thiere legen Eier. Vögel giebt es, deren Zunge einem Besen gleicht, die Eulen schreien am Tage, der Kukuk bei Nacht. Von den sogenannten Singvögeln heisst einer bell-bird (Glockenvogel), ein anderer coachman (Kutscher), ein dritter knife-grinder (Scheerenschleifer), ein vierter laughing jackass (lachender Esel), Benennungen, welche die Beschaffenheit ihres Gesanges ausdrücken und denselben mit bekannten Tönen vergleichen.

2) S. Geogr. Mitth. 1856, SS. 379 und 380.

3) Anales de la Universidad de Chile, 1852, p. 219.

1

[ocr errors]

differiren also um nicht weniger als 1605 Engl. oder 1507 Par. Fuss. Ziemlich gleichzeitig bestimmte Pissis die Höhe des Tupungato zu 22,016 Engl. oder 20,656 Par. Fuss (6710 Meter) ), so dass er nach ihm nur 268 Par. Fuss niedriger ist, als der Aconcagua; aber nach einer Winkelmessung des Lieut. Archibald Macrae im Jahre 1852 von Punta de las Vacas im Uspullata-Pass aus erhebt sich der Tupungato 22,450 Engl. oder 21,063 Par. Fuss 2); er wäre hiernach also 149 Engl. oder 139 Par. Fuss höher als der Aconcagua nach der Pissis'schen Bestimmung. Ausserdem konkurriren mit diesem letzteren der Sahama, den Pentland jetzt zu 22,350 Engl. oder 20,970 Par. Fuss annimmt, der Parinacota (22,030 Engl. oder 20,670 Par. Fuss), der Gualateiri (21,960 Engl. oder 20,604 Par. Fuss) und der Pomarape (21,700 Engl. oder 20,360 Par. Fuss) 3), während der Chimborazo nur 21,420 Engl. oder 20,100 Par. Fuss, der Sorata (Ancohum - Peak) 21,286 Engl. oder 19,973 Par. Fuss und der Illimani 21,149 Engl. oder 19,844 Par. Fuss 3) erreicht. Dazu kommt noch, dass Bollaert dem Lirima oder Tschunkura östlich von Tarapaca eine Höhe von 22- bis 23,000 Par. Fuss giebt, was diesen dem Aconcagua nach der höchsten Angabe (von Pentland) gleichstellen würde; doch ist schon früher 4) bemerkt worden, dass die Bollaert'schen Höhenangaben auf Schätzungen und nicht auf genauen Messungen zu beruhen scheinen, so dass die Höhen-Angabe des Lirima kaum in Betracht gezogen werden kann. Die Gilliss'sche Expedition hat nichts zur Aufklärung dieser verwickelten Höhen-Verhältnisse gethan, obwohl man diess mit Recht hätte erwarten können, da sie, mit tüchtigen Kräften und guten astronomischen und geodätischen Instrumenten ausgerüstet, die spezielle Aufgabe der wissenschaftlichen Erforschung eines bedeutenden Theils von Süd-Amerika hatte. Die Angabe Macrae's über die Höhe des Tupungato ausgenommen, die überdiess nur auf einer einzigen Winkelmessung in der Entfernung von etwa Breitengrad beruht, begnügt sich Gilliss in seinem Werke, in Bezug auf die Höhen der höchsten Gipfel der Chilenischen Cordillere die Angaben von Pissis zu reproduciren; ja er schafft neue Verwirrung, indem er seiner Karte der Argentinischen Konföderation ein Profil beigiebt, auf welchem der Aconcagua mit 23,120 Engl. oder 21,696 Par. Fuss und der Tupungato mit 22,400 Engl. oder 21,018 Par. F. bezeichnet sind. Noch verwirrender sind neuere Angaben von Pissis, die er in einem Schreiben an die Pariser Akademie vom 26. Sept. 1855 macht 5) und die wir hier folgen lassen.

[blocks in formation]

C. del Mercedario 32° 0' 5",4 0°32′ 49′′,0
Cerro de la Ramada 32 5 8,6 0 32 40,2
Aconcagua
32 39 42,5 0 36 34,8
Cerro del Juncal 33 3 51,30 32 21,3
Tupungato . 33 16 50,00 48 29,0
Cerro del Plomo 33 13 0,0 0 24 32,0
Maipu

Höhe in Höhe in Höhe in Metern. Par. Fuss. Engl. Fuss.

22,305 20,824 22,423 19,562 21,413 17,825

6798,5 20,929 6347,2 19,539 6834,4 21,039 5962,6 18,355 6526,8 20,092 5433,0 16,725 33 44 27,00 46 48,0 5384,0 16,574 17,664 Hiernach nimmt Pissis jetzt den Aconcagua zu 115 Par. Fuss höher, den Tupungato aber zu 564 Par. Fuss niedri

1) Anales de la Universidad de Chile, 1850, p. 12.

2) Gilliss, U. S. Naval Astr. Exp. Vol. II, p. 75.

3) Pentland, La Laguna de Titicaca etc.

4) Geogr. Mitth. 1856, S. 70.

5) Comptes rendus, 1856, T. XLII, p. 396.

ger an als früher; zugleich führt er zwei bis jetzt ganz unbekannte, auf keiner uns zugänglichen Karte angegebene Berge auf, den Cerro del Mercedario und den Cerro de la Ramada, von denen der erstere nur 110 Par. Fuss niedriger ist, als der Aconcagua nach Pissis' letzter Angabe, und 5 Fuss höher als derselbe nach Pissis' Messung im Jahre 1854. Auch für den Juncal hatte er früher eine andere Zahl angegeben, nämlich 20,368 Engl. oder 19,111 Par. Fuss (6208 Meter) ). Worauf sich diese Veränderungen stützen, ist aus seinem Schreiben nicht zu ersehen; wahrscheinlich hängen sie jedoch mit dem Fortschreiten seiner Triangulation Chile's zusammen, da auch die oben angegebenen Positionen bedeutend von denen abweichen, die sich auf seiner Karte der Provinz Santiago (in Gilliss' Werk reducirt) finden. Der Juncal liegt dort in 33° 9′, der Tupungato in 33° 24', der Cerro del Plomo in 33° 20′ und der Maipu in 34° 17′ 30′′ Südl. Br.

Wenn man nach dem Vorliegenden den Aconcagua immer noch mit Wahrscheinlichkeit als den KulminationsPunkt Nord- und Süd-Amerika's betrachten und seine Höhe zu etwa 21,000 Par. Fuss annehmen kann, so ersieht man doch aus den zahlreichen widersprechenden Angaben, wie wenig wir über die Höhenverhältnisse der ganzen AndesKette südlich des von Al. v. Humboldt besuchten Theiles wissen und wie dringend wenn nicht eine gründliche Erforschung derselben doch wenigsteus einigermaassen zuverlässige Messungen der zugänglichern und bekannteren Kulminations-Punkte zu wünschen sind.

Der Briefverkehr in den Vereinigten Staaten von NordAmerika. Wie weit der Briefverkehr in den Vereinigten Staaten noch hinter dem in manchen Europäischen Ländern, namentlich in Grossbritannien, zurückbleibt, geht aus folgenden Zahlenangaben hervor, die wir einem Aufsatze von Pliny Miles im Bulletin der Geographischen Gesellschaft zu New York entnehmen. Die Zahl der in den Vereinigten Staaten 1855 durch die Post beförderten Briefe betrug 119,634,418, in Grossbritannien 1854 dagegen 410,000,000. Je 1000 Personen in den Vereinigten Staten schreiben im Durchschnitt jährlich 4121, in Grossbritannien aber 14,760 Briefe. In London kommen jährlich 41 Briefe auf.jedes Individuum, in New York nur 23. Diese letztere Stadt mit ihren 700,000 Einwohnern hat nur ein einziges Postbureau, und zwar an derselben Stelle, wo vor nunmehr 150 Jahren ein Holländischer Gouverneur von Neu-Amsterdam ein solches gründete, während London 498, Manchester 107, Liverpool 56, Bristol 90, Glasgow 77 Postbureaux zählt. Obgleich übrigens das Postwesen in den Vereinigten Staaten sich nicht mit dem in Grossbritannien messen kann, so darf man doch nicht verkennen, dass es rasche Fortschritte macht. Die Zahl der beförderten Briefe belief sich im J. 1790 auf 265,545, im J. 1800 auf etwa 2,000,000, im J. 1815 überstieg sie schon 7,000,000, 1825 betrug sie 10,000,000, 1840 bereits 40,000,000 und 1855, wie erwähnt, fast 120,000,000. Während sich die Bevölkerung in den letzten sechzig Jahren siebenfach erhöhte, hat sich die Briefkorrespondenz um das 440fache vermehrt. Seit 1790 betrug in je zehn Jahren der durch

1) Pissis, Map of Santiago in Gilliss' Werk, Vol. I.

schnittliche Zuwachs der Bevölkerung 34 Procent, der der Ausfuhr 42 Procent, der der Staatsausgaben 95 Procent, der der Briefe, die durch die Post befördert wurden, aber 140 Procent. Ebenfalls seit 1790 hat sich die Zahl der Postbureaux in den Vereinigten Staaten von 75 auf 24,000, die Länge der Poststrassen von 1875 auf 219,935 Engl. Meilen erhöht.

Die geographische Verbreitung des Mesquite-Baumes, einer Art Amerikanischen Gummi arabicum- Baumes. Aus dem Bericht des Kapit. R. B. Marcy von der V.-St.-Armee über die Expedition nach den Quellen des Brazos und Big Witchita-Flusses im J. 1854 entnehmen wir folgende Bemerkungen über die Verbreitung des Mesquite-Baumes 1):Während meiner früheren Reisen über diese Ebenen hatte ich bemerkt, dass der Mesquite-Baum sich über weite Landstriche ausbreitete, und hatte manche seiner nützlichen Eigenschaften, wie seine Dauerhaftigkeit und seine Verwendbarkeit als Brennmaterial, wahrgenommen, nie aber habe ich mich so vollständig von seinem Werthe überzeugt, als während des vergangenen Sommers. Derselbe bedeckte einen grossen Theil des Landes, durch welches wir reisten, und unsere Aufmerksamkeit wurde namentlich auf das aus Stamm und Ästen schwitzende Gummi hingezogen, das dem im Handel vorkommenden Gummi arabicum sehr nahe steht. Da ein grosser Theil des betreffenden Territoriums noch unerforscht ist, so können wir die geographische Verbreitung des Baumes noch nicht genau bestimmen; meine eigenen Beobachtungen aber setzen mich in den Stand, die bestimmte Behauptung auszusprechen, dass derselbe nur in den grossen Ebenen des Westens und Südens einheimisch ist, weit über die Grenzen der meisten andern Baum-Varietäten sich ausdehnt und gerade in solchen Lokalitäten eines Theils des Landes vorkommt, wo kein anderer Baum wächst, indem er zugleich den Bedürfnissen der Bewohner dieser Landstriche ganz besonders zu entsprechen scheint. Zwischen dem 26° und 360 N. Br. und dem 970 und 1030 Westl. L. von Gr., also den mittleren Theil von Texas umfassend, findet man den Baum in grosser Menge, so dass oft weite Strecken damit bewaldet sind; er ist auch in der That die einzige Silva dieses Landestheiles. 'Derselbe wird ebenfalls an vielen Orten zwischen dem Felsengebirge und dem Stillen Ocean angetroffen, doch scheint er in der Nachbarschaft des GilaFlusses besser zu gedeihen und grössere Dimensionen anzunehmen, als in irgend einer andern Lokalität westlich vom Rio del Norte. Geht man vom 330 N. Br. noch weiter nach Norden, so werden die Bäume nach und nach immer kleiner, bis sie zuletzt bloss noch Büsche sind und endlich, wenn man sich dem 36° nähert, gänzlich verschwin

Die ausgedehnte geographische Verbreitung des Mes

1) Der Mesquite-Baum wurde zuerst von Dr. James entdeckt, der im Jahre 1819 mit Oberst Long eine Expedition nach den Rocky Mountains unternahm. Amerikanische Botaniker bestimmten ihn als eine Species des Geschlechts Prosopis, später aber wurde er von ihnen unter dem Namen Algarobia glandulosa beschrieben. Derselbe schwitzt einen dem gewöhnlichen Gummi arabicum fast gleichen Saft aus und trägt eine als Nahrungsmittel und Viehfutter geschätzte schotenartige Frucht, die derjenigen des Johannisbrodbaums (Ceratonia Siliqua, L.) ähnlich ist. Mehr als zwölf andere Species von Algarobia sind in Mexiko und an der Westküste von Süd-Amerika einheimisch.

quite-Baums und seine mannigfaltige Verwendbarkeit machen ihn sehr nützlich, und ich zweifle nicht, dass er für die Bewohner eines grossen Theils unseres neuen Territoriums künftig von der höchsten Wichtigkeit werden wird.” Den Baum beschreibt Marcy als niedrig, selten über 20′ hoch, mit einem im Durchschnitt 4-15" starken Stamm; die Zweige sind kurz gekrümmt und dick mit starken Stacheln besetzt; Blätter gefiedert, Rinde dunkelgrau, das Holz spröde, aber äusserst dauerhaft. Das von Marcy gesammelte Gummi zeigte alle Eigenschaften des Gummi arabicum. Die Frucht war sehr zuckerhaltig und nahrhaft; sie bildet überall ein Nahrungsmittel der Eingeborenen und die nach Kalifornien wandernden Emigranten verdanken derselben oft ihre Erhaltung und die ihres Viches.

[ocr errors]
[ocr errors]

Die Amerik. Aufnahmen in den Gebieten des Atrato und Rio de la Plata. Aus dem Bericht des Kriegs-Sekretärs in der Botschaft des Präsidenten der Ver. St. vom Dez. 1857 geht hervor, dass ein Kongressbeschluss vom 3. März 1857 25,000 Dollars zu einer endgültigen Aufnahme der Flüsse Atrato und Truando bewilligte, mit Bezug auf die Anlage eines SchiffsKanals zwischen dem Atlantischen Ocean und dem Stillen Meere. Lieut. Craven von der Kriegsmarine und Lieut. Michler von den Topographischen Ingenieurs der Armee wurden mit diesem Dienste beauftragt, zu welchem der Schooner ,,Varina" von der Küsten-Vermessung auf der Kriegswerft zu Neu-York besonders hergerichtet wurde, und segelten mit den entsprechenden hydrographischen und topographischen Abtheilungen an Bord am 12. Okt. nach dem Golf von Darien ab. Durch denselben Kongress-Beschluss waren 25,000 Dollars zur Ausdehnung und Vollendung der Erforschung des Parana und der Nebenflüsse des Paraguay angewiesen worden. Es wurde sofort mit Herrn R. B. Forbes in Boston ein Arrangement getroffen, nach welchem derselbe auf seine eigenen Kosten einen Schooner von geeigneterm Umfang und Tiefgang zur Beschiffung jener Flüsse herrichten, an einem passenden Punkt am La Plata abliefern und der Regierung für einen solchen Zeitraum vermiethen sollte, wie ihn die beabsichtigte Aufnahme erfordern würde. Derselbe ist jetzt nahezu vollendet und wird bald an den La Plata abgehen. Es ist betreffenden Orts der Vorschlag gemacht worden, Commander Th. J. Page 1) mit passenden Offizieren und Mannschaft dorthin zu senden, um das Kommando über die vom Kongress autorisirte Erforschungs-Expedition zu übernehmen.

Zur Hyetographie Californiens. Einer der regenreichsten Distrikte Nordamerika's ist die Californische KüstenRegion, und wie gewaltig die Anschwellungen der Flüsse zu Zeiten sind, ersehen wir aus den Mittheilungen eines Korrespondenten der „,,New York Tribune" (18. Dez. 1857), der aus San Francisco vom 20. November schreibt: „,,Die Flüsse Feather, Yuba, Bear, American, Cosumnes, Calaveras, Mokelumne, Molumne, Merced und Stanislaus stiegen alle von 10 auf 25 Fuss innerhalb 12 Stunden vom Beginne der Fluth und zerstörten alle Dämme und Wassergräben an ihren Ufern; an manchen Stellen hatten die Goldgräber nicht einmal Zeit, ihre Werkzeuge zu retten."

1) Über dessen frühere Expedition s. Geogr. Mitth. 1857, S. 404.

[blocks in formation]

Cambridge (Nordamerika)

Christiania.

Copenhagen

Cracow

Danzig

Dublin Durham

Edinburgh

Genf. Gotha Göttingen Greenwich

Hamburg

Helsingfors

Kasan

Königsberg

Kremsmünster

Leiden

Leipzig.

Liverpool

London (Mr. Bishop's Obs.)

Madras .

Marburg

Marseille

Modena

Moskau

München
Neapel
Nikolajew
Olmütz

Oxford

Padua

Palermo

Paramatta
Paris

Petersburg
Philadelphia
Prag
Pulkowa
Rom.

Senftenberg
Stockholm

Turin

Upsala

Venedig.

Vorgeb.d. G.Hoffnung

Warschau

Washington

Wien

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

w. 53 27 23,4 w. 71 7 9,4 0. 28 23 19,5 ô. 10 43 33,5 6. 30 14 34,5 Ô. 12 34 48,5 n. 50 3 50,08. 37 37 6,0 ö. 19 57 20,0 n. 54 21 18,0 6. 36 20 52,5 0, 18 41 6,5 n. 53 23 13, 6. 11 19 16,0 W. 6 20 30,0 n. 54 46 6,2 lô. 16 4 49,8 1 34 56,2 n. 55 57 23,2 6. 14 28 52,0 W. 3 10 54,0 n. 46 11 58, ô. 23 49 3,3 ö. 6 9 17,3 n. 50 56 5,2 6. 28 23 33, ô. 10 43 47,0 n. 51 31 47,0 6. 27 36 17,6 D. n. 51 28 38,0 ô. 17 39 46,0 n. 53 33 7,00. 27 38 11,7 ö. 9 58 25,7 n. 60 9 42,3 6. 42 37 30,0 6. 24 57 44,0 n. 55 47 23,0 ö. 66 47 45,0ö. 49, 7 59,0 n. 54 42 50, 6. 38 9 30,0 ö. 20 29 44,0 n. 48 3 23,70. 31 47 50,1 ö. 14 8 4,1 n. 52 9 27,4 ö. 22 8 59,6 ö. 4 29 13,6 n. 51 20 20,5 6. 30 2 11,0 ö. 12 22 25,0 n. 53 24 47,8ö. 14 39 44,4 W. 3 0 1,6 |n. 51 31 29,9 6. 17 30 29, W. 0 9 16,5 n. 13 4 9,20. 97 54 1,1

[blocks in formation]

n. 55 45 19,8 ô. 55 14 0,5 ö. 37 34 14,5 8 45,0ö. 29 16 15,0 ö. 11 36 29,0 n. 40 51 46, lô. 31 54 50, 6. 14 15 4,6 n. 46 58 20,6 |ö. 49 38 18,2 |ö. 31 58 32,2 n. 49 35 43, 0. 34 56 45,0 %. 17 16 59, n. 51 45 36,0 ö. 16 24 7,0 W. 1 15 39,0 ö. 11 52 16,3

n. 45 24 2,5 lô. 29 32 2,3 n. 38 6 44,0 ö. 31 1 10,1 s. 33 48 49,8 6.168 41 20,

+3

ö. 13 21 24,1 1 34,6 ö.151 n. 48 50 13,0ö. 20 0 0,0 ö. 2 20 14,0 |n. 59 56 29, ö. 47 58 8,3 ö. 30 18 22,3 n. 39 57 7,5w. 57 29 21,9 W. 75 9 7,9 n. 50 5 18,5ö. 32 5 38,7 ö. 14 25 52,7 n. 59 46 18,7 |ö. 47 59 26, ô. 30 19 40, n. 41 53 52,0 6. 30 8 30,0 ö. 12 28 44,0 n. 50 5 10,0ö. 34 7 25,1 ö. 16 27 39,1 n. 59 20 34,0 |ö. 35 43 19,5 D. 18 n. 45 4 6,0 ö. 25 21 52,1 8. 7 42 6,1 n. 59 51 50,0 |ö. 35 18 19,5 ö. 17 38 33,5 n. 45 25 49,5 6. 30 0 58,5 ö. 12 21 12,5 s. 33 56 3,0 ö. 36 8 31,1 ö. 18 28 45,1 n. 52 13 5,7 ö. 38 41 37,8ö. 21 1 51,8 n. 38 53 38,6 w. 59 22 46,5 w. 77 2 32,5 n. 48 12 35, 6. 34 2 36,0 ö. 16 22 50,0

3 33,5

[blocks in formation]

3. Dr. J. G. Galle: Grundzüge der Schlesischen Klimatologie. Breslau, J. Max & Co., 1857.

4. Prof. E. Plantamour: De la température à Genève d'après vingt années d'observations (1836 à 1855). Genève, J. G. Fick, 1857. 5. Prof. E. Plantamour: Résumé météorologique de l'année 1855 pour Genève et le Grand Saint-Bernard. Tiré de la Bibliothèque universelle de Genève, Juillet 1856.

6. Prof. E. Plantamour: Résumé météorologique de l'année 1856 pour Genève et le Grand Saint-Bernard. Tiré de la Bibliothèque universelle de Genève, Août 1857.

7. Prof. Pélégrin Strobel: Essai d'une distribution orographicogéographique des Mollusques terrestres dans la Lombardie. Turin, 1857. (Mit 2 Karten.)

8. Fr. Foetterle: Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft. 1. Jahrgang. 2. Heft. Wien 1857. (Mit 2 Karten.)

9. Jahrbuch der K. K. Geologischen Reichsanstalt, 1857. Heft 1 und 2. Wien, W. Braumüller.

10. Notizblatt des Vereins für Erdkunde zu Darmstadt und des Mittelrheinischen Geologischen Vereins. 1857. Nr. 6-9.

11. Mémoiren des topographischen Kriegs-Dépôts, auf Allerhöchsten Befehl Sr. Kaiserl. Majestät herausgegeben vom Direktor des Dépôts, General - Lieutenant Schubert. 18 Bände mit Karten. St. Petersburg, 1837-1856. (In Russischer Sprache.)

[blocks in formation]

14. Die vorherrschenden Gewerbszweige in den Gerichtsämtern mit Beziehung auf die Produktions- und Konsumtions- Verhältnisse des Königreichs Sachsen. (Zeitschrift des Statistischen Bureau's des K. Sächs. Ministeriums des Innern, Nr. 6 und 7.)

15. Jules Duval: Gheel une colonie d'aliénés. (Revue des deux Mondes, 1. November.)

16. E. Lamé-Fleury: Études industrielles. La propriété souterraine en France. (Ebenda, 1. Okt. und 1. Nov.)

17. Bailleux de Marizy: Le Piémont, ses finances et ses chemins de fer. (Ebenda, 15. Oktober.)

18. Dr. H. Schacht: Über Funchal auf Madeira. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, September.)

Karten.

19. Die Land- und Wasser-Kommunikationen des Kaiserthums Österreich, herausgegeben von der K. K. Direktion der administrativen Statistik. Wien 1856. Mst. 1: 2.897.000. Die Land- und Wasser- Kommunikationen des Herzogthums Kärnten. Wien 1857. Mst. 1: 589.000. (Zu Nr. 1.)

20. Zwei Karten über die Verbreitung der Land-Mollusken in der Lombardei. (Zu Nr. 7.)

[Die von dem Ministerial-Sekretär Valentin Streffleur ausgearbeitete umfangreiche Strassen-Statistik des Österreichischen Kaiserstaates unterscheidet sich von ähnlichen früheren Arbeiten besonders dadurch, dass sie sich auf das ganze Staatsgebiet erstreckt, also namentlich auf Ungarn, während früher die besonderen Verhältnisse dieses Landes genaue Ermittelungen über die Strassen nicht gestatteten; dass sie hauptsächlich den Bau- und Erhaltungszustand der Strassen schildert, demnach den Grad der praktischen Benutzbarkeit überhaupt anzeigt, während man früher nur die Verwendbarkeit für Handelszwecke ins Auge gefasst hatte; und dass ausser der Strassenbeschreibung auch die Nachweise über die Strassenverwaltung aufgenommen wurden. Sie umfasst

alle Kommunikationswege, also die Eisenbahnen, alle Arten Landstrassen und die Wasserstrassen. In dem ersten, oben angeführten, Abschnitt bespricht der Verfasser die früheren Versuche einer solchen Strassen-Statistik und die Grundlagen der von ihm bearbeiteten, giebt eine Übersicht der Strassenlängen in Österreich im Vergleich zu denen in anderen Ländern und eine ausführliche, tabellarisch eingerichtete Darstellung der Strassen im Herzogthum Kärnten, mit Angabe der Durchgangsorte und ihrer Einwohnerzahl im Jahre 1846, der Länge und Breite der Strassen, der natürlichen Bodenbeschaffenheit, der Schotter-Bezugsorte, der Steigungen, der Brücken, der Gefahren von Seiten der Überschwemmungen, Verschüttungen und Schneeverwehungen, und. mit einer Detail-Beschreibung. Sehr anerkennungswerth ist die Beilage von zwei Karten, von denen die eine zur Übersicht des Eisenbahnund Reichsstrassen-Netzes im ganzen Kaiserstaate dient und eine Klassificirung der Flüsse nach ihrer Schiffbarkeit enthält; die zweite ist eine Specialkarte von Kärnten mit eingezeichnetem Terrain, den verschiedenen Klassen von Strassen und Brücken, sämmtlichen Ortschaften, ferner mit Angabe der Schiffbarkeit der Flüsse, der Kanäle, Schleusen, Landungsplätze u. s. w. und mit einer Reihe Strassen-Profile.

Die siebente Lieferung von Raabe's Mecklenburgischer Vaterlandskunde bildet den Schluss der Speziellen Ortskunde und enthält ein vollständiges Ortsregister. (Über die früheren Lieferungen s. Geogr. Mitth. 1857, SS. 430 u. 531.)

In einem umfangreichen, auf Kosten der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur herausgegebenen Werke veröffentlicht Dr. Galle, Direktor der Sternwarte zu Breslau, die berechneten Resultate der meteorologischen, auf Temperatur, Luftdruck, Windverhältnisse, Himmelsansicht und Niederschläge bezüglichen Beobachtungen, welche an 15 Schlesischen Stationen angestellt worden sind. Sie umfassen die Beobachtungen zu Breslau seit 1791, zu Leobschütz seit 1805, zu Neisse, Kreuzburg, Neurode und Klein-Kniegnitz seit 1823, zu Kupferberg seit 1836, zu Polnisch-Wartenberg seit 1825, zu Zapplau seit 1819, auf der Schneekoppe seit 1824, zu Löwen seit 1840, zu Landshut seit 1837, zu Glatz und Reichenstein seit 1836 und zu Tarnowitz seit 1838.

E. Plantamour, Professor der Astronomie an der Akademie zu Genf, erörtert in einer längeren, aus den,,Mémoires de la Société de Physique et d'Histoire naturelle de Genève, Tome XIV" besonders abgedruckten Abhandlung die Temperatur-Beobachtungen, die in den 20 Jahren von 1836 bis 1855 auf dem Observatorium zu Genf angestellt wurden. Die mittlere Temperatur findet er zu + 8o,se R., die des Januar zu 0,28 R., die des Juli zu + 17, R. In seinen meteorologischen Résumés für 1855 und 1856 theilt derselbe die speziellen Ergebnisse der gleichzeitigen Beobachtungen zu Genf und auf dem Grossen St. Bernhard mit. Der Höhenunterschied beider Stationen beträgt nach dem mittleren Barometerstande in den Jahren 1851 bis 1856: 2066 Meter, während das direkte Nivellement 2070,34 Meter ergeben hat.

196

[blocks in formation]

Wie das erste Heft) der unter der Redaktion des Bergraths Fr. Foetterle von der Geogr. Gesellschaft zu Wien herausgegebenen Zeitschrift zerfällt auch das zweite in zwei Theile, Sitzungsberichte und grössere Abhandlungen. Die ersteren betreffen die zwischen dem 3. März und 13. Oktober 1857 stattgehabten neun Sitzungen. Sie enthalten viel Detail über die Zurüstungen zur Novara-Expedition, eine Menge Besprechungen eingegangener Druckwerke und Karten, die auch sämmtlich in einem besonderen Verzeichnisse zusammengestellt werden, Listen der neu aufgenommenen Mitglieder, verschiedene Notizen über geographische Arbeiten und dergl. und einzelne längere Vorträge, wie die Bemerkungen des Freiherrn v. Czoernig über seine ethnographische Karte von Osterreich und das vom Ministerial-Sekretär Dr. Beck in Anregung gebrachte, zum Theil schon im Manuskript vollendete Topographische Lexikon der Österr. Monarchie, und einen ausführlichen Vortrag des Dr. Freiherrn v. Reden über den Nil und die Forschungen der Österr. Missionäre daselbst, hauptsächlich nach den Jahresberichten

1) S. Geogr Mitth. 1857, S. 271.

des Marien-Vereins '). Von den Abhandlungen haben wir hier drei auf Europa bezügliche zu erwähnen, mehrere andere werden unter den betreffenden übrigen Erdtheilen aufgeführt und der ,,Bericht über die Durchstechung der Landenge von Suez" ist schon früher besprochen worden 2). Georg Frauenfeld macht in seinem kleinen Genrebild „Über die Sommerbeschäftigung eines Theils der Bewohner des Wienerwaldes" auf die Bedeutung unbeachteter Neben-Erwerbsquellen aufmerksam, namentlich auf das im Wienerwalde sehr ausgebreitete Sammeln von Ameisenpuppen und Beeren. Dr. Anton v. Ruthner schildert in den,,Wanderungen auf dem Glockner-Gebiete" sehr speziell den Pasterzen-Gletscher, wobei manche Irrthümer der Schlagintweit'schen Karte, namentlich die Namenbezeichnungen, berichtigt werden, und die höchst selten betretenen Wege von Kaprun nach der Johannishütte auf der Pasterze und von dieser über die Bockkarscharte und den hohen

Gang nach Ferleiten. Dr. A. Kerner hat die Gruppe warmer Quellen auf der als ,,Bad-Insel" bekannten Schotterbank in der Donau bei Ofen untersucht und bespricht in seinem ,,Beitrag zur Hydrographie von Ofen" ihre Temperatur-Verhältnisse.

Die beiden ersten Hefte (Januar bis Juni) des Jahrganges 1857 vom Jahrbuch der K. K. Geologischen Reichsanstalt bringen zunächst die Fortsetzung von Johann Jokély's Abhandlung über die geologische Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen 3). Während in den früheren Abschnitten die geologischen Verhältnisse der nordwestlichen Ausläufer des Böhmer-Waldes, des Karlsbader- und Fichtel-Gebirges erörtert wurden, zieht der Verfasser jetzt den südwestlichen Theil des Erzgebirges in Betrachtung und geht dabei ausführlich auf die nutzbaren Mineralien desselben ein. Otto Freiherr von Hingenau führt in seiner,,Geologisch-bergmännischen Skizze des Bergamtes Nagyág und seiner Umgegend" den Vortrag weiter aus, den er in der geologischen Sektion der 32. Naturforscher- Versammlung zu Wien über denselben Gegenstand gehalten hat. Dieser Vortrag ist dadurch zu einer sehr werthvollen Monographie geworden, welche ausser den geognostischen und bergmännischen Verhältnissen des schon früh durch seine Rothmangan-Stufen, wie durch seine Silber- und Goldgruben bekannten Nagyág im südwestlichen Theil Siebenbürgens auch die Topographie der Umgegend ausführlich behandelt, die auch in einem beigegebenen Holzschnitt deutlich und anschaulich dargestellt ist. In einem Schreiben an Bergrath von Hauer,,Über die Adnether Schichten in den Karpathen" vergleicht Direktor L. Hohenegger die Petrefakten aus dem rothen Liaskalke der Karpathen mit denen der Adnether Schichten, wodurch die Übereinstimmung beider Formationen wahrscheinlich gemacht wird. - Ebenfalls in einem Schreiben an Bergrath von Hauer spricht C. W. Gümbel über einige geologische Resultate seiner,,Untersuchungen in den Bayerischen Alpen zwischen der Isar und Salzach", die er mit Unterstützung des Königs Max von Bayern ausgeführt hat. Bergrath M. V. Lipold erstattet,,Bericht über die geologischen Aufnahmen in Ober-Krain im Jahre 1856", die er als Chef-Geologe der 2. Sektion der K. K. Geologischen Reichsanstalt leitete. Sie umfassten den südlichen und östlichen Theil von Ober-Krain, wo mit Ausnahme einzelner wenig verbreiteter porphyrischer Diabase keine krystallinischen Schiefer- und Massengesteine vorkommen und von sedimentären Bildungen die Gailthaler Schichten, die alpine Trias-, Lias- und Jura-Formation, die Kreide-Formation, die Tertiär-Formation und das Diluvium und Alluvium auftreten. Heinrich Wolf stellt die Ergebnisse seiner zahlreichen ,,Hypsometrischen Arbeiten vom Juni 1856 bis Mai 1857" zusammen. Sie zerfallen in drei Abtheilungen: das Nivellement zur Bestimmung des Höhenunterschiedes zwischen den Schienen des Nordbahnhofes und dem Pflaster im Innern der Stephanskirche zu Wien, welches durch den Direktor der Sternwarte zu Prag, Dr. Böhm, angeregt wurde, da es ein nothwendiges Verbindungsglied bildete, um den Höhenunterschied zwischen der Uhrzeiger-Axe des Stephansthurmes, dem Fundamentalpunkte aller trigonometrischen und hypsometrischen Arbeiten in Österreich, und dem Standorte des Barometers im Observatorium zu Prag zu finden1); Barometermessungen, welche bei Gelegenheit der geologischen Übersichtsaufnahme der Venetianischen Provinzen durch die 3. Sektion der K. K. Geologischen Reichsanstalt während des Zeitraums vom Juni bis November 1856 ausgeführt worden sind; und barometrische Höhenbestimmungen im Linzer-Kreise Ober-Österreichs, im April 1857 ausgeführt. Ihnen schliesst sich ein Nivellement der Nullpunkte des Do

1) S. Geogr. Mitth. 1857, S. 439.

2) S. Geogr. Mirth. 1857, S. 357.

2) S. Geogr. Mitth. 1857, S. 217.

*) S. Geogr. Mitth. 1857, SS. 149 und 497.

« AnteriorContinua »