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mere result of the absence of scenery of any kind on Shakespeare's stage, and the audience were to imagine that the scene changed from the lobby of the Council Chamber to that apartment itself. We have adopted his suggestion Capell, by his stage direction, indicated that the scene presented the Council-chamber and the lobby both at once to the eyes of the spectators." Capell's Angabe lautet aber wie folgt: .,Chair, under a State, for the King; beneath, a Table: Chamber - Keeper attending. Servants at the Door without; to which, Enter Cranmer." Ausserdem schreibt Capell zu Anfang der 2. Scene nicht,,before the council-chamber" wie Theobald und die Andern, sondern ,,The Council - Chamber“. Er denkt also die Bühne durch einen von vorn nach hinten zugezogenen Quervorhang in zwei Räume getrennt, *) während es doch eigentlich auf der Hand liegt, dass der so häufig in ähnlicher Weise angewendete Hinterraum hier für das Council - chamber benutzt worden ist. Die Scene zwischen Cranmer, dem Wärter und Butts geschah auf dem Vorderraum, während der Hinterraum noch durch den Vorhang verschlossen war. Dieser ward durch den Keeper beim Eintritt der Rathsversammlung aufgezogen, welche, den harrenden Cranmer nicht beachtend, durch den Vorraum (lobby) in den Hinterraum (Council-chamber) eintrat. **) Dass das alte ,,A councell Table brought in" &c. und die Sitzung selbst für den vordern, also denselben Raum, in dem Cranmer wartet, gemeint ist, wie es sich Grant White und die Cambr. Edd. vorstellen, ist trotz der naiven Einfachheit der alten scenischen Zustände undenkbar, bei der Ausführlichkeit, mit der das,, Without? my noble Lords" ,,Yes" ,,Let him come in“ Your grace may enter now" ausgeführt ist. Die von den Cambr. Edd. eingeführte Scenentrennung ist unnöthig und unstatthaft. Zur Verdeutlichung des scenischen Vorganges würde es für die Ausgaben genügen, nach

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*) Dass er sich etwa den vorderen Hauptraum der Bühne als Councilchamber und jenseits der Thür im Hintergrund „at the door without Cranmer und die Dierer wartend denkt, ist wohl nicht anzunehmen. Denn einmal wäre die Balkonscene dann unmöglich, andrerseits findet ja Cranmer jene Thür verschlossen, so dass also der ganze Auftritt von Cranmer, Keeper und Butts unsichtbar wäre.

**) Malone kann sich diesen einfachen Vorgang nicht vorstellen und kommt auf die Vermuthung, dass die Rathsmitglieder zuerst bis zu Cranmer's Eintritt in das Rathszimmer ungesehen, hinter dem Vorhang, sprechen; er schreibt aber: With all the appliances and aids that modern scenery furnishes it is impossible to produce any exhibition that shall precisely correspond with what our author has here written."

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dem Eintritt der Mitglieder des hohen Raths in die lobby“ ein ,,The Council-chamber (is) opened" oder dergl. hinzuzufügen. Auch sollten die von den Ausgaben, ausser Rowe und Pope (mindestens seit Reed 93) weggelassenen Worte der Folio: A councell Table brought in with Chayres and Stooles and placed under the State" im Wesentlichen (d. h. mit Streichung von ,,brought in" und,,and") wieder in die Ausgaben aufgenommen werden.

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Die Shakespeare - Aufführungen der Mannheimer Hof- und Nationalbühne

1779-1870.

Zu den im Jahrbuch Bd. VII. und VIII, mitgetheilten statistischen Verzeichnissen der Leipziger und der Karlsruher ShakespeareAufführungen ist als drittes jetzt ein ähnliches für Mannheim hinzugekommen, das Herr Anton Pichler, Regisseur der Mannheimer Bühne, über die ganze Zeit seit Gründung des National - Theaters, 1779, bis zum 1. Januar 1873 zusammengestellt und in Nr. 23-26 der Deutschen Bühnen - Genossenschaft (Officielles Organ der Genossenschaft deutscher Bühnen-Angehöriger, Berlin, Juni-Juli 1873) veröffentlicht hat.*). Bietet dasselbe der eigentlichen Statistik weniger Material als seine beiden Vorgänger, insofern zu den Daten der ersten und letzten Aufführung jedes Stückes, jeder Bearbeitung, nur die Gesammtzahl der betreffenden Wiederholungen, und ebenso, hinsichtlich der Besetzung der Hauptrollen, im Allgemeinen nur die Reihen der Namen gegeben werden, so zeichnet es sich andrerseits dadurch vor jenen aus, dass hier zuerst der Versuch gemacht ist,

*) Daraus abgedruckt in Nr. 155 - 158 des Mannheimer Unterhaltungsblattes, Mannheim, September 1873. Als Quellen seiner Arbeit führt Herr Pichler (brieflich) an: Mannheimer Theaterzettel; Theater-Protocolle 1781-89; Theater-Acten; Handschriftliches Tagebuch von Backhaus und Beck; Trierweiler's Mannheimer Schaubühne; Prof. Klein's Dramaturgisches; v. Erlach's Charis und Phönix; Pfälzisches Museum; Deutsches Museum; Iffland's Selbstbiographie; Koffka, Iffland u. Dalberg; Genée, Gesch. der Shakespeare'schen Dramen; Devrient, Gesch. der deutschen Schauspielkunst.

die Statistik durch theatergeschichtliche Anmerkungen über die Darstellung und Wirkung der einzelnen Stücke bei ihrem ersten Auftreten zu beleben. Diese Neuerung ist die Erfüllung eines Wunsches, den das Shakespeare Jahrbuch von vornherein gehegt und ausgesprochen hat (Bd. VII, S. 328). Indem es die höchst fleissige und dankenswerthe, ihm vom Herrn Verfasser freundlichst zur Verfügung gestellte Arbeit auszugsweise mitzutheilen unternimmt, fasst es deshalb hauptsächlich jene Anmerkungen in's Auge. Freilich muss es sich auch betreffs ihrer meist mit kürzeren Angaben über ihren Inhalt, und wo Bekannteres berichtet wird sogar mit blossen Verweisungen begnügen, wie es sich auf Anführung verhältnissmässig weniger Namen aus der beträchtlichen Anzahl der Darsteller zu beschränken hat. Dagegen konnten aus Herrn Pichler's nachträglichen brieflichen Mittheilungen und aus Koffka's,,Iffland und Dalberg" (Leipzig, 1865) einige Berichtigungen und Ergänzungen, auch (als Anmerkungen unter dem Texte) einige weitere Zusätze beigefügt werden, so dass das Folgende doch nicht ganz als blosser Auszug gelten darf. Ueberdies hat Herr Pichler die Güte gehabt, sein Verzeichniss für das Jahrbuch weil dieses die Mannheimer Aufführungen von Mitte 1870 ab bereits Bd. VIII, S. 325 gebracht auf die Zeit von 1779 bis 30. Juni 1870 zu reduciren; und auch die Reihenfolge der Stücke hat durch Ausscheidung von Weisse's Richard III. eine kleine Abänderung erfahren.

Ueber die Gründung des Mannheimer National-Theaters ist zu erinnern, dass bei Uebersiedelung des Kurfürsten Karl Theodor von Mannheim nach München, 1778, Dalberg den Auftrag erhielt, zum Ersatz der dem Hof nach München folgenden Marchand'schen Gesellschaft ein neues deutsches Schauspiel zu bilden; dass er darauf hin vorläufig mit Seyler einen Contract abschloss, demzufolge dieser einstweilen (October 1778 September 1779) in Mannheim Vorstellungen gab, darunter von Shakespeare'schen Stücken Hamlet (1778 Novbr. 4 u. 7, 1779 März 9, mit Borchers als Hamlet und dessen Frau als Ophelia) *) und Macbeth (von Wagner, 1779 März

*) In den Berichten über die Marchard'sche Gesellschaft, 1777 — 1778, in Reichard's Theater - Journal (Stück XVI, S. 117 ff.) und in der Literatur- und Theaterzeitung (1779, S. 145 ff.) findet sich keine Spur, dass Hamlet schon von dieser in Mannheim gegeben worden sei, wie Herr Pichler annimmt. Dessenungeachtet hat diese Annahme viel für sich, da, wie Herr Pichler auf eine deshalb an ihn gerichtete Anfrage schreibt, weder der Theaterzettel vom 4. Novbr. 1778, noch die Kritik des Prof. Klein über diese Aufführung (im Pfälzischen Museum) etwas von ,,Zum ersten Male" sagt, letzterer vielmehr äussert: ,,wir sahen die ganze Vorstellung früher schon besser“.

27 und Juni 22, mit Borchers als Macbeth und Frau Seyler als Lady Macbeth); dass dann aber, nach dem Eintreffen der für Mannheim engagirten Mitglieder des eingegangenen Hoftheaters zu Gotha, mit diesen (Iffland, Beil, Boek, Beck, Meyer, Backhaus, Frau Wallenstein und Frau Kummerfeld), dem Rest der Seyler'schen Gesellchaft (Frau Seyler, Toscani und Frau, Zuccarini, Frl. Baumann) und Brandes nebst Frau und Tochter, die Nationalbühne unter Dalberg's Direction und Seyler's Regie am 7. October 1779 eröffnet wurde.

Vom 7. October 1779 bis zum 30. Juni 1870

wurden nun gegeben:

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1. Hamlet, von Schröder, 1779 Oct. 10.1835: 46 mal; nach Schlegel, 1838 Sept. 15. 1870 April 8.: 27 mal. Erste Besetzung. König: Brandes; Königin: Fr. Brandes; Hamlet: Boek; Oldenholm: Iffland; Ophelia: Fr. Toscani; Laertes: Zuccarini; Gustav: Beil; Güldenstern: Beck; Geist: Meyer.

Boek's Nachfolger als Hamlet waren zunächst: Beck, Gley, Zimmermann, Esslair 1807, später: F. Löwe 1820 und Andere; in der langen Reihe von Gästen spielten ihn: Schröder 1780, Bethmann 1805, L. Dessoir 1839, Em. Devrient 1840, Berndal 1857, Sonnenthal 1869.

Auf Fr. Toscani folgten als Ophelia: Frl. Ziegler, Frl. Withöft, Frl. Keilholz d. ä., Fr. Ritter u. A.; auf Iffland (1779-94) als Polonius: Beil, Gern, Vogel u. A.

Von Schröder's Gastspiel, 1780, das auch in Mannheim mit unbeschreiblichem Beifall aufgenommen wurde, heisst es in der Beurtheilung des Prof. Klein:,,Hamlet kannte ein grosser Theil unseres Publikums erst durch Schröder, weil ihn die Schauspieler, die ihn vorher spielten, aller ihrer vortrefflichen Eigenschaften ungeachtet, selbst nicht kannten.*)

*) Und doch war ein Berichterstatter der Literatur- und Theaterzeitung (1778, S. 134) von Boek's Hamlet, als er ihn in Gotha am 30. Januar 1778 zum ersten Male gespielt hatte, so entzückt gewesen, dass er damals! ineinte, ,,ausser Brockmann und Boek dürfte schwerlich noch ein Hamlet in Deutsch

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land gefunden werden.“ Aber nach Devrient (Bd. II, S. 399) hatte Boek ,,manche gute Eigenschaft und eine glänzende Routine, jedoch künstlerische Grundsätze sehr untergeordneter Art“. Die oben angeführte Beurtheilung

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