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wollen Sie die Quellen des Congo sehen, so bin ich bereit, einen Abstecher nach S. zu machen. Es kostet uns 8 Tage Zeit. Dort will ich Ihnen den Ort zeigen, wo 2 kleine Bäche entspringen, welche Sie verfolgen können. Der eine ist der Kassay, der andere ist der Quango. Wir beide waren fieberkrank und schwach und schlugen das verlockende Anerbieten aus.

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Am 16. Februar. Richtung S. Marsch 4 Stunden; passiren nach einer Stunde den Casseriji, welcher von SSO. kommt. Nach zwei Stunden in Tenga, passiren Tengo, machen Lager nach einer Stunde im Walde. Eine halbe Stunde vor dem Casseriji sah ich den ersten Eisenschmelzofen.

Am 20. Februar. Marsch 21⁄2 Stunde, 1 Stunde S., 11⁄2 Stunde W.; passiren zwei schön bewachsene Bäche, Lager in Katambande.

21. Februar. Richtung NW. Marsch 4 Stunden, passiren alle 10 Minuten einen Bach, darunter zwei Arme des Baches Katambande, 15 F. breit mit wenig Wasser; gehen von O. nach W. in den Callanji; Lager in Mona Auta Naueji. Dieser Ort gehört dem Häuptling Auta in Mussumba und ist, was Urwaldungen und das grossartige Bachnetz anbelangt, mit der schönste, den ich gesehen habe. Ueberhaupt ist die Gegend zwischen Callanji und Casseriji, welche meistens rothen Lehm hat, sehr fruchtbar und sehr bevölkert. Die freundlichen Einwohner, welche noch niemals die Bekanntschaft eines Weissen gemacht hatten, überboten sich förmlich darin, mir Lebensmittel als Geschenke darzubringen, so dass meine Leute noch nach Monaten diese kleine Tour nicht vergessen konnten. Hier sind sehr viele Wildschweine, Vögel: 4 verschiedene Arten grosser Nashornvögel.

Marsch 4 Stunden. Die

24. Februar. Richtung WNW. Gegend hat viele Bäche und Berge. Lager in Messadekiansa. Der Häuptling ist der Sohn eines Matiamwo.

25. Februar. Richtung NW. Marsch 3 Stunden. Nach

3 Stunden Lager in einem verlassenen Negerdorfe.

26. Februar. Richtung NNW. Marsch 6 Stunden. Passiren sehr unbequem viele Bäche. Lager in Chimbambe.

27. Februar. Richtung N.

Marsch 2 Stunden am Callanji entlang. Lager in Efuka. Viele Nilpferde. Ich gehe nach Efuka, da der Callanji bei Chimbambe mittelst Brücke zu passiren ist, die Ochsen aber schwimmen müssen und daher für letztere sehr gefährlich.

28. Februar. 21⁄2 Stunde Marsch, 1 Stunde W., 11⁄2 Stunde NNW. Passiren den Callanji und muss ich zu Fuss das etwa 20 Minuten breite westliche Ufer des Callanji, welches aus festem, aber stellenweise löcherigem und sumpfigem Wiesengrunde besteht,

und oft mit langem Schilf bewachsen ist, bis an die Brust im Wasser passiren, da der Callanji inzwischen seine Ufer überschritten hatte. Man steigt dann auf das Plateau von Mussumba and passirt 4-5 Bäche. Rückkehr nach Mussumba.

Zusatz zum Itinerar des Dr. Pogge von Kimbundo nach Mussumba.

Der K. K. österreichische Oberlieutenant Lux, welcher die Expedition nur bis Kimbundo begleitete und von dort nach Europa zurückkehrte, hat uns zwei Itinerare, ein südliches und ein nördliches, über die beiden Karawanenstrassen zwischen Kimbundo und Mussumba eingesandt, welche er nach den Mittheilungen des portugiesischen Kaufmanns Saturnino niedergeschrieben hat. Die südlichere Route, für welche Saturnino die Zeitdauer von 35 Tagen bestimmte, selbstverständlich abgerechnet die nothwendigen Ruhetage oder den bei der Ueberschreitung der Sümpfe nicht zu berechnenden Aufenthalt, hat Dr. Pogge eingeschlagen und dieselbe in 86 Tagen (15. Sept.-10. Dec. 1875) zurückgelegt. Pogge's Itinerar weicht jedoch in vielen Ortsbezeichnungen von den Angaben Saturnino's ab; möglich, dass der Reisende genöthigt war, von jener Route an verschiedenen Punkten abzuweichen oder dass Herr Lux die Namen nicht immer richtig verstanden hat. Saturnino's südliches Routier enthält nachstehende Lagerplätze:

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1. Kikapa-Fluss (ebenso Pogge). 15. Cassahy - Fluss (Kassay bei 2. Muisa Bach (Muinsa bei

Pogge).

3. Luachimo - Fluss (ebenso Pogge).

4. Luële-Fluss.

5. Mahombe-Fluss.

6. Cassanga.

7. Kihumbue - Fluss (Kihumbo bei Pogge).

8. Luaschi-Fluss(ebenso Pogge). 9. Lufische-Fluss.

Pogge).

16. Munéme.

17. Mudila-tambo.
18. Caibinda.

19. Kiana.

20. Cahugis-Fluss.

21. Calombo (vielleicht Calungo
Zenga bei Pogge).

22. Muéne matamba.
23. Muéne caringa.

24. Lulua-Fluss (ebenso Pogge).

10. Luëmba-Fluss(ebenso Pogge). 25. Maculo de Huána mutombo.

11. Camuemo (ebenso Pogge).

12. Carimbula (Cadimbola bei

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26. Himbo mupaschi (Himbue
bei Pogge).

27. Huána mutombo.
28. Muéne Capapa (vielleicht Pa-
papa bei Pogge).

29. Muéne Mutemba.

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Die Plateaus von Kimbundo an bis zum Kassay, deren Boden meistens aus grauem Sande besteht, sind meistens bewachsen mit nicht zu dickem Buschwald; im Allgemeinen wenig dichte Wälder; die Sümpfe haben Moorgrund und trocknen nie aus, sind überhaupt derartig nass und sauer, dass im Allgemeinen der Wuchs der Bäume nicht üppig ist. In der Gegend von Cadimbola namentlich wächst eine Erlenart, in den Sümpfen an beiden Seiten der Bäche, welche 40-60 Fuss hoch wird und von deren Kronen ein mächtiges grauweisses Moos herabhängt, welches diesen Wäldern ein märchenhaftes Ansehen giebt. In der Gegend von Cadimbola habe ich die ersten Löwen gehört und ist der Wildstand dort ziemlich ansehnlich. Hauptwild: Säbel-Antilope (Palanka) und Gazelle (Soco). Der Kassay ist schon besser mit Wald bewachsen, namentlich nach S. zu; nach N. hin ist er vielleicht eine halbe deutsche Meile nicht mit Bäumen bewachsen, dann aber sieht man in der Ferne wieder Waldflächen an den Seiten des Flusses).

30. October. 2 Stunden Marsch; Richtung 1 Stunde N., 1 Stunde NO.; passiren zwei Bäche, welche nach NW. in den Kassay gehen. Lager im Walde.

31. October. Richtung NO., 41⁄2 Stunden Marsch, Lager im Walde.

1. November. Richtung NO. 4 Stunden Marsch. Lager im Walde.

3. November. Richtung NO. Marsch 24 Stunden; Lager im Walde.

4. November. Richtung NO.; passiren den Cacunquije, 15 F. breit, 8-10 F. tief, welcher NNO. in den Lulua geht. Marsch 4 Stunden; Lager im Walde.

5. November. Richtung NO.; passiren einige ungefährliche Sümpfe; 5 Stunden Marsch; Lager in Kibango (4 Hütten).

7. November. 6 Stunden Marsch. Richtung NO.; passiren einen Bach, welcher SW. in den Cacunquije geht, vorher etwas Sumpf. Lager im Walde.

8. November. Marsch 4 Stunden. Richtung NO. Lager in Calungo Zenga. Nach drei Stunden steigt man 5-600 F. herunter in das Thal des Lulua; nach einer Stunde Lager in Calungo Zenga. Der Lulua fliesst 11⁄2 deutsche Meilen östlich von Calungo Zenga und mag noch 4-500 Fuss tiefer liegen; wir passiren zwei Bäche vor Calungo Zenga, welche in den Lulua fliessen.

12. November. Richtung NO. Marsch 2 Stunden; passiren dicht bei Calungo Zenga einen schlechten Sumpfbach. Lager in Chana Buckanda. 14. November. Richtung N. Marsch 4 Stunden; passiren mehrere kleine Bäche ohne Sumpf, welche nach O. und SO. in

den Lulua gehen; Lager im Fiunumbande (neuerdings Residenz des ältesten Sohnes Matiamwo's).

16. November.

im Walde.

Richtung NNO.; Marsch 3 Stunden; Lager

17. November. Marsch 6 Stunden. Richtung NO.; passiren viele kleine Bäche, welche östlich in den Lulua gehen; passiren ein Negerdorf; Lager in Cadinga mit dem Häuptling Cadinga (unmittelbar an der Lulua-Fähre). Die Gegend zwischen dem Kassay und Lulua ist eine vollständige Ebene, so dass man beim Ueberschreiten von Bächen und Sümpfen weder auf- noch absteigt. In der Gegend des Cacunquije, welcher mächtige, nicht zu sumpfige Wiesenländer hat, giebt es viele Büffel, dann weiter in der Gegend von Fiunumbande und Calungo Zenga Elephanten, welche Standwild zu sein scheinen, da ich sie auf der Hin- und Rückreise angetroffen. Die ganze Gegend hat schönen Wald, dabei aber viele ausgedehnte, unbebuschte Ebenen. Boden in der Gegend des Kassay rother Lehm, dann nachher aber schwarzer Sand, am Lulua rother Lehm. Der Lulua hat an jeder Seite Gebirgszüge, bestehend aus rothem Sandstein oder schwarzem Granit. Das Gebirge ist vulkanischen Ursprungs und läuft von S. nach O. Ich habe mich nach dem Namen erkundigt, ihn jedoch nicht erfahren können und nenne es Lulua-Gebirge. Die Höhe schätze ich, namentlich die Ostseite, welche höher ist, auf 2000-2500 F. Der Lulua ist 200-250 Schritt breit, 16-20 F. tief; viele Katarakten bei Cadinga, ziemlich reissend, mit schönen üppigen Urwäldern viel bewachsen; fliesst nach N., macht viele Windungen.

24. November. Richtung O. Marsch 3 Stunden; passiren den Lulua, gehen das sehr allmählich ansteigende Gebirge hinauf, passiren unbequem viele Gebirgsbäche, dann Lager im Busch.

25. November. Richtung 2 Stunden O., 2 Stunden NO. Marsch 4 Stunden; passiren unbequem einen Sumpf mit Bach, steigen dann auf das Plateau des Gebirges und gehen auf diesem ebenen Plateau nordöstlich weiter; Lager im Busch.

26. November. Richtung ONO.; passiren mehrere Bäche mit Sumpf bequem, machen in Himbue Halt; 2 Stunden Marsch. Alle diese Bäche gehen in den Luichi östlich. Der Luichi muss etwas südlich von Himbue entspringen. Man sieht denselben auf eine Viertelmeile Distanz am Himbue von S. nach N. vorbeiziehen.

28. November. Marsch 5 Stunden. Richtung 4%1⁄2 Stunden NO., Stunde O.; passiren nach 4 Stunden den Luichi; nach einer halben Stunde in Luschadse. Der Luichi hat 100-120 F. hohe Ufer, das Ostufer höher, einige Hundert Schritt breites Wiesenthal, stark und schön bewachsen mit Bäumen, sehr reissend, für die Ochsen gefährlich, 24 Fuss breit, sehr tief, geht nach N. nach 5-6 Tage

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30. Kisembe (Kifembe bei Pogge). 33. Muana.

31. Casangalala.

32. Muéne pepe.

Tag.

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34. Kabebe \ (ebenso bei 35. Mussumba Pogge).

Nördliches Routier nach Saturnino's Angaben; 27 Tage.

1. Luela-Fluss.

2. Cailomba.

3. Kikapa-Fluss.

4. Mudila tambo. 5. Tete.

6. N'Gumbo.

7. Cagica sala.

8. Cabango.

9. Kilumbuë-Fluss.

10. Camino mato (Waldweg).

11. Luana-Fluss.

12. Luembe-Fluss.

13. Mato (Wald).

Tag.

14. Luia-Fluss.

15. Kassay oder Zaïre.

16. Lulea-Fluss.

18. Mato (Wald).
19. Cahugis-Fluss.
20. Cafuische.

21. Lulua-Fluss.

22. Muéne meschindo.
23. Muéne canega.

24. Fulungo Lusége.

25. Luisa.

26. Cauhénda.

27. Mussumba.

X.

Dr. Franz Stolze's Reise im südlichen Persien 1875.

Von H. Kiepert.

(Hierzu eine Karte Taf. IV.)

Hr. Dr. Stolze, welcher im Herbst 1874 mit der seitens des deutschen Reiches zur Beobachtung des Venusdurchgangs in Ispahan abgesandten Gesellschaft von astronomischen und physikalischen Beobachtern die Reise nach Persien angetreten hatte, sollte verabredetermassen dort im Frühjahr mit dem Orientalisten Dr. Andreas aus Hamburg zusammentreffen, dem für eine archäologisch-geographische Forschungsreise im südlichen Persien erhebliche Mittel von Berlin und Hamburg aus zur Verfügung gestellt waren, und demselben vorzüglich als Photograph, bei Aufnahme der noch grösstentheils in Europa unbekannten inschriftlichen und Sculptur - Monumente der Sassanidenzeit behüflich sein. Es gehört nicht hierher zu erörtern, durch welche unglückliche Fügung von Umständen und eigene Schuld des endlich nach langer Verzögerung im Herbst 1875 aufgebrochenen Hauptreisenden dieser Plan vereitelt worden,

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