Inhalt des fünfundzwanzigsten Bandes. Aufsätze. (Für den Inhalt ihrer Aufsätze sind die Verfasser allein verantwortlich.) I. Der Isthmos von Korinth. Eine geologisch-geographische Monographie von Dr. Alfred Philippson. (Mit einer Karte: Taf. 1.) . . . II. Über die Materialien zur vorcolumbianischen Geschichte Amerikas. Von III. Alphabetisches Verzeichnis der eingeborenen Stämme der Philippinen und der von ihnen gesprochenen Sprachen. Von Prof. Ferd. Blumen- IV. Der Ḥedjâz und die Strafse von Mekka nach Medina. Von Dr. B. Seite VII. Vergleichende Prüfung mehrerer Aneroidbarometer. Von H. F. Wiebe 241 VIII. Ein Beitrag zur Frage der Veränderlichkeit der Standkorrektion der Aneroide auf Reisen und ihrer Leistungsfähigkeit überhaupt. Von Dr. X. Die flächentreue Azimutprojektion von Lambert und ihre Verwendung XIV. Bericht über eine Reise durch Nord- und Mittel-Griechenland. Dr. Alfred Philippson. (Mit einer Karte: Taf. 6.) . . . XV. Übersicht über die im Jahre 1890 auf dem Gebiete der Geographie erschienenen Bücher, Aufsätze und Karten. Zusammengestellt von 401847 Taf. I. Taf. 2. Taf. 3. Taf. 4. Karten: Karte des Isthmos von Korinth. Entworfen von Dr. A. Philippson. Die östliche Pilgerstrasse von Mekka nach Medîna nach der Beschreibung Dr. E. Oberhummer's Routen auf Cypern. Mafsstab 1: 800,000. zum Vergleich in flächentreuer unechtkonischer Projektion mit längentreuen Parallelkreisen (Merkator-Bonne) und in flächentreuer Azimut-Projektion (Lambert) auf den Horizont eines Punktes von 40° n. Br. entworfen von Dr. Alois Bludau. Mafsstab 1: 40,000,000. Taf. 5. Griechisches Sprachgebiet im Pontischen Küstengebirge zusammengestellt von H. Kiepert nach einheimischen statistischen Nachrichten auf Grund handschriftlicher Routenaufnahmen (vorzüglich des Dir. Krause). Massstab 1: 660,000. Taf. 6. Geologische Übersichtskarte von Mittel-Griechenland von Dr. A. Philippson. Mafsstab 1: 900,000. I. Der Isthmos von Korinth. Eine geologisch-geographische Monographie von Dr. Alfred Philippson. Einleitung. Die vielgestaltige Gebirgswelt Mittelgriechenlands wird im Süden abgeschnitten durch einen langen, tiefen und schmalen Graben. Jenseits desselben erhebt sich, völlig von den Gebirgen des eigentlichen Hellas getrennt, die nicht minder vielgestaltige und hoch aufragende Masse des Peloponnes. Dieser Graben, der zwei, bei allen Verschiedenheiten des Baues im einzelnen, doch untrennbare und in Struktur, Entwickelungsgeschichte und Oberflächenplastik zusammengehörige Gebirgsländer durch seinen tiefen, steilwandigen Einschnitt scheidet, indem er sie auf eine Länge von 250 km senkrecht zu ihrer Hauptlängsrichtung durchzieht, reicht mit seinem Boden fast in seiner ganzen Länge unter den Meeresspiegel hinab. Er bildet einerseits den Golf von Korinth, andrerseits den Golf von Ägina. Zwischen beiden Meeresteilen ist die einzige Stelle, wo sich die Tiefenlinie des Grabens über das Meeresniveau, und zwar an der niedrigsten Stelle des Scheiderückens nur um 75 m, erhebt. Hier, im Isthmos von Korinth, besteht daher eine trockene Verbindung Mittelgriechenlands und des Peloponnes, die letzteren zur Halbinsel macht. Und zwar ist es keine zufällige Erhebung des Meeresbodens, diese schmale, aber so unendlich. bedeutungsvolle Landbrücke, sondern ein Gebilde von tiefer geotektoni scher Begründung. Denn die beiden Golfe, die sie von einander scheidet und welche zusammen jenen Trennungsgraben bilden, sind sehr verschiedenartigen morphologischen Charakters. Der Golf von Korinth, mit seinem Vorhof, dem Golf von Patras, bildet einen langgestreckten schmalen, schwach gekrümmten Meeresarm, der sich in der Mitte zu einer nur 1,9 km breiten Enge zusammenzieht. Steil stürzen die hohen Gebirge beider Seiten hinab zu den bedeutenden Tiefen des schmalen Zeitschr. d. Gesellsch. f. Erdk. Bd. XXV. 1 |