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Plateau hin, etwa 120 m breit und 20 m hoch über der Umgebung. Er ist aufgeschlossen durch eine ganze Reihe von alten Steinbrüchen und besteht aus jenem oolithartigen Kalksandstein von Posidonia1), mit grober Schichtung in antiklinaler Stellung. Es ist höchst wahrscheinlich ein alter Dünenzug. Aus dieser Anschwellung entwickelt sich nach W eine Reihe von Bodenstufen, welche das ganze Küstenland von Korinth in eine Anzahl von Flächen zerteilen, die eine hinter der anderen von der Küste bis zu den Abhängen des Oneion und Akrokorinths zu immer gröfserer Höhe ansteigen. Die höchste Stufe (vom Meere aus die 5.) beginnt unmittelbar westlich von Xylokeriza; sie ist die Fortsetzung der grofsen Stufe von Isthmia, die östlich desselben Ortes verschwindet; letzterer liegt in einer Lücke zwischen beiden Stufenteilen. Nördlich von Xylokeriza steht ungeschichteter sandiger Mergel an. Diese fünfte Stufe zieht sich am Fufs des Oneion in das Thal des Baches von Neu Korinth nach S hinein. Westlich desselben erscheint sie nicht mehr. Die übrigen vier Stufen ziehen im Bogen über den Bach hinweg, der sie in flachem Thale quer durchschneidet, bis in die Gegend von Alt Korinth. Das dritte Plateau zwischen Neu - Korinth und Hexamilia fällt flach nach S ab, so dafs die vierte Stufe nicht die Höhe der dritten erreicht. Neu-Korinth selbst liegt, wie schon weiter oben erwähnt, auf einer kleinen 2-5 m hohen Alluvialebene (Schotter und Lehm) an der Mündung des Baches. Unmittelbar südlich der Stadt erhebt sich die erste Stufe zu etwa 30 m Höhe. Dieselbe besteht unten aus grauen, versteinerungsleeren, ungeschichteten, sandigen Mergeln, aus denen Kalk gebrannt wird; darüber lagert eine aus Sand und Konglomerat bestehende Bank von 1m Mächtigkeit, mit zahlreichen marinen Fossilien. Diese Bank bildet wegen ihrer Härte einen hervorragenden, senkrechten Abbruch. Darüber folgt ein roter, lehmiger Sand mit Landschnecken, eine Oberflächenbildung. Die Muschelbank ist sehr bezeichnend für die erste Stufe auf weite Entfernung hin. Sie liegt ganz horizontal. In dem Bachthal 1 km aufwärts erreicht sie die Thalsohle wegen des Ansteigens derselben; weiter oben ist daher das Thal kaum in das Plateau eingeschnitten. Unmittelbar östlich von Neu Korinth spaltet sich die Stufe in zwei Staffeln, die sich sehr bald wieder vereinigen; die vorderste tritt unmittelbar an das Meer. Hier ist deutlich eine Diskordanz zwischen dem Muschelkonglomerat und dem Mergel zu beobachten. Letzterer ist zart und weifs, teils ungeschichtet, teils dünnplattig (wie bei Kalamaki), ohne Fossilien. Ebenso dort, wo die Stufe westlich der Stadt wieder an das Meer tritt. Dort sehen wir zu unterst den Sandmergel mit flach nach W fallenden Schichten, darüber das Muschelkonglomerat horizontal, darüber sandigen Lehm

1) Vergl. Fuchs, Denkschr. der Wiener Akad. Math.-naturw. Klasse Bd. 37, 2, S. 2 f. 10.

mit Rollsteinen. Es folgt nach W am Meere wieder eine schottrige Ebene mit Sümpfen. Die Stufe verschwindet nicht weit jenseits der venetianischen Befestigungslinie in der Küstenebene. In dem Konglomerat dieser ersten Stufe sammelte ich folgende Fossilien:

Lebende Formen.

Nassa costulata Ren. Am Bahnhof.

Conus mediterraneus Brug. Am Bahnhof.

Cerithium vulgatum Brug. Am Bahnhof und am Kirchhof, sehr häufig. scabrum Olivi. Am Bahnhof.

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Capsa fragilis L. Am Bahnhof.

Psammobia vespertina Chemn. Am Bahnhof.

Venus verrucosa L. Am Bahnhof und am Kirchhof.

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und am Kirchhof.

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Lucina lactea L.

Pectunculus pilosus Born.

Arca Noae L. Am Kirchhof.

Lithodomus lithophagus L. Am Bahnhof.

Mytilus edulis L., var. galloprovincialis Lam. Am Bahnhof.
Pinna nobilis L. Am Bahnhof.

Pecten Jacobaeus L. Am Bahnhof und am Kirchhof.

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Das erste Plateau steigt fast unmerklich nach S an zur zweiten Stufe, welche von der ersten 1-2 km entfernt ist. Sie besteht aus einer Lage von Konglomerat mit marinen Conchylien c. Im mächtig; darunter sandiger, gelblicher Mergel. Bisweilen ist das Konglomerat, wenn es feinkörniger ist, mit Cladocoren durchwachsen. Die Höhe dieser Stufe beträgt 40 m (80 m ü. d. M.). In geringer Entfernung (etwa 500 m) folgt die dritte Stufe; auch diese besteht aus Konglomerat und

mergeligem Sand darunter (95 m ü. d. M.). Das jetzige Dorf Alt-Korinth liegt sowohl auf dem zweiten, wie auf dem dritten Plateau; die Tempelruine liegt auf dem dritten. Beide Stufen lassen sich weit hinein nach W in die Ebene von Kiaton verfolgen. Auch die vierte Stufe, welche sich bei Alt Korinth von der dritten loslöst und nördlich von Hexamilia vorbeizieht, besteht aus sandigem Mergel unten und Konglomerat darüber. Auch diese Stufen entsprechen Verwerfungen, wenn auch die Verwerfungen hier nicht direkt zu beobachten sind. Die Stufe braucht auch nicht ganz genau der Verwerfung zu folgen, sondern sie kann durch die atmosphärische Zerstörung nach rückwärts verschoben und ausgebuchtet sein. Jedenfalls sind die Stufen durch Verwerfungen bedingt und nicht alte Strandlinien, wie manche Reisende geglaubt haben 1). Beweise dafür sind:

1. Eine Stufe teilt sich häufig in zwei kleinere, welche zusammen annähernd dieselbe Höhe besitzen, wie die vereinigte Stufe.

2. Eine und dieselbe Stufe besitzt nicht überall dieselbe Meereshöhe.

3. Alle Stufen der verschiedensten Höhenlagen zeigen dieselben Schichten: mergeliger Sand oder weisser Mergel unten, darüber Konglomerat.

4. In dem Kanaleinschnitt läfst sich eine Anzahl ganz analoger Bodenstufen direkt mit Verwerfungen identificieren.

7. Oneion und Akrokorinth.

Die südliche Begrenzung des Isthmos wird bewirkt durch zwei fast gleich hohe, steil aufragende Berge, Oneion und Akrokorinth (der Burgberg von Korinth). Beide sind isolierte Glieder der argolischen Gebirge, denn sie werden von einander und von der zusammenhängenden Gebirgsmasse der Halbinsel getrennt durch jungtertiäre Ablagerungen, vorherrschend weifse Mergel, welche, zu bedeutender Höhe emporgegehoben, das Thal des Baches von Neu-Korinth erfüllen und mit den identischen Bildungen des Isthmos in unmittelbarem Zusammenhange stehen. Beide Berge bestehen aus Gesteinen der Kreideformation, wie sie durch ganz Griechenland verbreitet sind. Das Oneion (582 m), ein von W nach O langgezogener, zackiger Grat besteht aus grauem Kalk mit undeutlicher Schichtung; er streicht O-W, und fällt steil nach N ein. Auf dem Südabhange tritt unter ihm Thonschiefer zu tage. Am Nordabhange kleben ihm noch in beträchtlicher Höhe kleine Partien von Neogen-Mergel an. Akrokorinth, ein von allen Seiten steil aufragender, oben abgeflachter Felsklotz (575 m), besteht aus grobbankigem, gelblichem Kalk, welcher nach NNO streicht und nach OSO steil einfällt. Unter diesen Kalk fällt westlich des Gipfels roter, dünnschichtiger II, S. 524.

1) Verg). Curtius, Peloponnesos I, S. 48.

Hornstein steil ein, streichend N 18°O, fallend OSO 50°. Derselbe bildet ein Gewölbe, indem sich seine Schichten wenig weiter westlich zu WNW-Fallen umbiegen, und dort eine Kalkbank einschliefsen, über welcher wieder Hornstein folgt. Auch auf dem Gipfel von Akrokorinth tritt etwas Hornstein, dem Kalk eingelagert, auf. Der Ostfufs des Berges ist bis hoch hinauf in rötliches Konglomerat eingehüllt, welches dem Neogen angehört. Der ganze Berg tritt gegenüber dem Oneion bedeutend nach N vor und besitzt eine andere Streich- und Fallrichtung. Es zieht also jedenfalls eine Dislokationslinie zwischen beiden Bergen hindurch, welche älter als die Neogenbildungen ist. Nach Norden fällt Akrokorinth sehr steil ab zu dem tertiären Stufenland, auf dessen oberster Stufe hier Alt Korinth im Schutze des Berges lag. Der Fufs des Berges ist von herabgefallenem Kalkschutt eingehüllt. Dieser Absturz, welcher quer zu den Schichten des Gebirges verläuft, wird durch eine grofse Verwerfung gebildet, ebenso wie der Nordrand des Oneion. Durch diese gewaltigen Absenkungen nach N wird. bewirkt, dafs im Isthmos bis zur Geraneia gegenüber keine Spur des Kreidegebirges zu Tage tritt. Westlich von Akrokorinth ist der Südrand der Küstenebene von Kiaton bis hoch hinauf in weifse Tertiärmergel eingehüllt, welche mehrere über einander aufragende, horizontale Terrassen bilden, in welche Thäler und Wasserrisse labyrinthisch eingeschnitten sind. Die Terrassen und die trennenden Steilstufen umziehen im Bogen von W nach NW gedreht die Küstenebene von Kiaton.

8. Zusammenfassung.

Der Isthmos von Korinth zwischen den Kreidegebirgen im Norden und Süden wird zusammengesetzt aus lockeren, horizontal oder nahezu horizontal gelagerten Sedimentschichten, deren Material der Zerstörung jener Gebirge entstammt. Diese Schichten wechseln zwar ihre Zusammensetzung im einzelnen in vielfachster und schnellster Weise in vertikalem und horizontalem Sinne, aber dennoch lassen sich überall dieselben Gruppen unterscheiden. Zu unterst blaue Mergel, darüber weisse Mergel, darüber Sande und Konglomerate. Die blauen Mergel sind nur im Kanal angeschnitten; sonst treten sie fast nirgends an die Oberfläche. Das erklärt sich leicht durch die Annahme, zu welcher uns die Erscheinungen im Kanal führten, dafs blaue und weisse Mergel identische Ablagerungen seien und die blauen Mergel die Verschiedenheit der Farbe und des physikalischen Zustandes dem Umstand verdanken, dafs sie sich unter dem Niveau des Grundwassers befinden. Dieses Niveau erreicht naturgemäss die Oberfläche nur in seltenen Fällen, und so erklärt sich das seltene Vorkommen der blauen Mergel an der Oberfläche. Schwieriger ist das Verhältnis von weifsem Mergel zu den Sanden und Konglomeraten zu beurteilen. An einigen Punkten beobachten wir innige Wechsellagerung oder allmählichen Übergang beider Systeme an ihrer Grenze; auch im

horizontalen Sinne gehen die Mergel zuweilen in Sande über, wie es sich im Kanal zeigt. In seichten und unruhigen Gewässern ist es ja sehr natürlich, dafs verschiedenartige Ablagerungen in wiederholtem Wechsel einander folgen und ersetzen, auch ältere Ablagerungen von neuem zerstört und umgelagert werden. Meist jedoch beobachtet man eine scharfe Grenze zwischen der Mergel- und Schottergruppe. Dieselbe Überlagerung von Mergel durch Konglomerat, ohne dafs überall eine scharfe Grenze vorhanden wäre, finden wir, über die Grenze des Isthmos hinaus, weit verbreitet, in den jungen Ablagerungen Griechenlands und auch in Italien. Zunächst zeigt sie sich in dem Hügelland der Krommyonia, dann aber im grofsartigsten Mafsstabe an der ganzen Südküste des Golfes von Korinth. Hier erreicht die untere Abteilung, die der Mergel, eine gewaltige Mächtigkeit, gegen welche diejenige der Schichten des Isthmos völlig verschwindet, obwohl an der Identität derselben durch ihren unmittelbaren Zusammenhang jeder Zweifel gehoben ist. Darüber liegen dort ungemein mächtige Konglomerate, ohne Spur von Fossilien, welche bis zu 1800 m Meereshöhe gehoben sind. Dieselben fehlen am Isthmos und sind nicht identisch mit den isthmischen Konglomeraten, welche viel weniger mächtig sind und zahlreiche marine Conchylien einschliefsen. Diese marinen Konglomerate sind auch an der Südseite des Golfes von Korinth vorhanden und lagern dort diskordant über den Mergeln, übersteigen aber niemals eine geringe Meereshöhe. Am Isthmos befinden wir uns an der östlichen Verbreitungsgrenze dieser marinen Sande, Schotter und Konglomerate. Östlich von Ägina und der Kakiskala werden sie nicht mehr an den Küsten des mittleren und nördlichen Ägäischen Meeres angetroffen.

Die Betrachtung der eingeschlossenen Fossilien führt uns zu ganz denselben Ergebnissen in Bezug auf das gegenseitige Verhalten der Schichtgruppen. Im blauen Mergel des Kanales fanden wir nur Brackresp. Süfswasserconchylien, und zwar wegen ihrer schlechten Erhaltung unbestimmbar, ausgenommen der besonders häufig und gut erhalten vorkommenden Neritina, welche identisch zu sein scheint mit der in den Süfswassermergeln von Megara sehr häufigen Neritina micans Gaud. et Fisch. (vergl. Gaudry und auch Fuchs, Denkschr. S. 14, Taf. III, Fig. 5--16).

Im weissen Mergel des Kanales habe ich nur einige wenige Melanopsiden gefunden. Gaudry und Fuchs (1. c. S. 5) führen aber aus den weissen Mergeln bei Kalamaki, welche ja unzweifelhaft mit denjenigen des Kanaleinschnittes identisch sind, eine Süfswasserfauna an, welche nach Neumayr (Denkschr. 40. Bd. S. 266) eine Altersbestimmung nicht erlaubt:

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